Probleme mit einer Biber Bib bei -German Thesis-

Erstellung eines Literaturverzeichnisses mit BibTeX, Biber, BibLaTeX und Co.


Kampfkrapfen
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Probleme mit einer Biber Bib bei -German Thesis-

Beitrag von Kampfkrapfen »

Hallo verehrte Forenmitglieder,

die mir schon so oft unbewusst geholfen haben.
Ich habe mich schon so oft des Wissens dieses Forums bedient und möchte an dieser Stelle Hallo & Danke sagen!

Ganz uneigennützig ist meine Anmeldung jedoch nicht, wie man sich denken kann.
Ich habe ein Problem, dessen Lösung ich weder mit Google noch mit diversen Versuchen in allerlei Richtungen zu Leibe rücken konnte.

Da ich "demnächst" plane meine Master Thesis zu schreiben, dachte ich, ich bereite mich mal vor, und suche Inspirationen in Vorlagen. Und siehe da, ich habe eine gefunden die ganz und gar meinen Vorstellungen entspricht.

Nämlich diese: https://de.sharelatex.com/templates/the ... man-thesis

Soweit so gut. Im Online LaTeX Editor kompiliert das Dokument auch vorzüglich. Jedoch in keinem von mir getesteten Offline-Editor...

Informationen insgesamt:
- Ein Minimalbeispiel kann ich nicht liefern, da ich nicht weiß wo der Fehler entsteht
- Das Quellenverzeichnis wird schlicht nicht angezeigt, einen Kompilierfehler gibt es nicht
- Ich habe den Fehler m.E. bei biber festnageln können, bekomme aber nur kryptische Fehlermeldungen
- Als Kompiler ist MikTex im Einsatz, alle Pakete wurden aufgefrischt
- Die Editoren TexMaker (als einziger mit einem Ansatz von Fehlermeldung, kryptisch), TexClipse, RTex, Texiteasy zeigten keinen Erfolg
- Verschiedene Biber Versionen, Kompilierungsoptionen und mehrfach Kompilierung zeigten weder Erfolg noch Änderung
- Dateipfade und eine Änderung des Bib haben keinen Erfolg gebracht
- Eine Nachfrage bei Sharelatex brachte nur die Antwort hervor, das man sich um offline Editoren nicht kümmern kann (klar, verstehe ich, ich hatte nur auf eine Autorenantwort gehofft)

Bislang konnte ich noch alle Probleme mit dem geliebten Textsatzsystem lösen, aber diesmal finde ich keinen Ansatz.

Sicher stelle ich mich nur zu dumm an, aber selbst das nehme ich gerne hin, solange ich weiß, an welcher Stelle ich zu dumm war.

Gruß,
Christian
Dateianhänge
German thesis.zip
Original Quelldokumente
(786.97 KiB) 302-mal heruntergeladen

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Beitrag von u_fischer »

bekomme aber nur kryptische Fehlermeldungen
Du scheinst aber wenig Vertrauen zu den Helfern hier zu haben. Warum zeigst du die Fehlermeldung nicht? Glaubst du nicht, dass es Leute gibt, für die die vielleicht nicht kryptisch ist?

Und warum zeigst du weder log-Datei noch blg-Datei?

Besserwisser

Beitrag von Besserwisser »

Die Vorlage (in der aktuellen Fassung von SourceForge) verwendet übrigens seit über 20 Jahre veraltete Font-Befehle und inzwischen in den Original-Paketen verbesserten Code aus anderen Paketen (beispielsweise savesymb.sty). Außerdem wird die Festlegung der Eingabecodierung in einer Paketdatei versteckt, obwohl das eigentlich eine Dokumenteigenschaft ist und nicht die Eigenschaft eines Pakets. Dadurch wird auch die Verwendung von xelatex oder lualatex verhindert. Vermutlich gibt es weitere Kritikpunkte. Habe ich mir aber nicht mehr angesehen. Auf jeden Fall werden eine ganze Reihe an Paketen in den Vorlagenpaketen geladen, von denen einige vermutlich nie benötigt werden.

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u_fischer
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Beitrag von u_fischer »

Besserwisser hat geschrieben:Die Vorlage (in der aktuellen Fassung von SourceForge) verwendet übrigens seit über 20 Jahre veraltete Font-Befehle.
Ja und? Die Vorlage baut auf book auf, in der \sf ein wohldefinierter Befehl ist, der an der Stelle, wo die Vorlage ihn benutzt, genau das tut, was er tun soll. Natürlich kann man auch stattdessen \normalfont\sffamily benutzen, aber abgesehen davon, dass es länger ist, wo wäre der Unterschied?

Besserwisser

Beitrag von Besserwisser »

book wird in der Klasse geladen. Die veralteten Font-Befehle werden jedoch in den Paketen ebenfalls verwendet. Es steht nirgendwo, dass man diese Pakete nur mit dieser Klasse verwenden darf. Wenn das der Fall ist, warum wird dann ein Teil der Funktionalität in die Pakete ausgelagert?

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u_fischer
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Beitrag von u_fischer »

Mein Güte, seit wann muss ein Style mit allen möglichen Klassen funktionieren?

Sollte ein style auf die Verwendung von \section verzichten, nur weil Briefklassen den nicht kennen?


Auch KOMA lagert tonnenweise Code in irgendwelche Styles aus. Und auch dort sind die Styles, die man theoretisch mit anderen Klassen benutzen könnte, nicht unbedingt mit allen kompatibel:

http://tex.stackexchange.com/questions/ ... y-defined/

Besserwisser

Beitrag von Besserwisser »

Und dann steht in classes.dtx noch explizit:
They are provided for
compatibility, but one should start using the |\text...| and |\math...| commands instead.

Gast

Beitrag von Gast »

In eine Diskussion über das Für und Wider Deiner Vorlage möchte ich nicht hineinziehen lassen, der Klassiker Minimale Vorlage vs. maximale Probleme soll hier aber nicht unerwähnt bleiben. Dein Paket scheint mir aber noch vergleichsweise human.

Mit den Informationen, die Du uns gibst, können wir nicht sehr viel anfangen, aber ein paar generelle Tipps könnten Dir schon weiterhelfen.

Gehe zunächst sicher, dass Du die aktuelle Version von biblatex und Biber über Deine TeX-Distribution (TeXlive oder MikTeX) installiert hast. Entferne alle manuell installierten Versionen von biblatex und Biber. Mache dann ein Update Deines Systems, um sicher zu gehen, dass alle Versionen vernünftig zusammenpassen.
(Das gilt leider nur bedingt, falls Du unter Linux ein TeXlive über die Paketquellen installiert hast, in dem Fall müsstest Du anders vorgehen. Welches Betriebssystem verwendest Du und wie hast Du TeX installiert?)

Versuch dann doch bitte das Minimalbeispiel aus Wichtige Hinweise: Erstellung von Literaturverzeichnissen
\documentclass{article}
\usepackage[style=authoryear,backend=biber]{biblatex}
\addbibresource{biblatex-examples.bib}
\begin{document}
Zitiere Onlinequelle: \cite{ctan,markey}\par
Zitiere Buch: \parencite{companion}\par
Zitiere Artikel: \cite{springer}
\printbibliography[heading=bibintoc]
\end{document}
zu kompilieren. (Du musst hier nichts modifizieren, wenn Deine biblatex-Installation korrekt ist, wir die Datei biblatex-examples.bib automatisch gefunden.)

Sollte das mit deinem Lieblingseditor nicht funktionieren, probier es bitte von der Kommandozeile. Du musst einmal LaTeX laufen lassen, dann Biber und schließlich wieder (am besten zwei mal) LaTeX, also (unter der Annahme, dass die Datei mwetest.tex heißt)
pdflatex mwetest
Biber mwetest
pdflatex mwetest
pdflatex mwetest
Wenn da irgendetwas schief geht, solltest Du uns die .blg-Datei zeigen und die .log-Datei (des letzten LaTeX-Laufes), aus letzterer sind besonders die Zeilen, die biblatex nennen interessant, aber auch die mit einer Nennung der .bbl-Datei.

Zum Thema kryptische Fehlermeldung fällt mir eigentlich nur der Klassiker Biblatex/biber fails with a strange error about missing recode_data.xml file (oder auf deutsch biber »data source not found«), alle anderen Fehlermeldungen und Warnungen von Biber sind sonst eigentlich herzlich wenig kryptisch, sondern recht gut verständlich.

Wenn das Minimalbeispiel oben ohne Probleme Funktioniert, solltest Du die Schritte mit Deinem Dokument, das Du zum Fliegen bringen möchtest, tun.

Besserwisser

Beitrag von Besserwisser »

Hat irgendwer die Sache mit \setfootnoterule und scrextend gemeldet? Wenn ich mir den Code von scrextend ansehe, vermute ich stark, dass die Anweisung versehentlich im Paket gelandet ist. Wobei ich aber auch davon ausgehe, dass scrextend eher nicht für die Verwendung mit memoir vorgesehen ist, weil das eigentlich für alles, was das Paket bietet, bereits eigene Lösungen bietet. Von allen Klassen war auch nie die Rede.

Und selbst, wenn man dir in diesem Punkt bezüglich der Vorlage zustimmt, bleiben die anderen Kritikpunkte.

Aber wenn dich meine Kritik so sehr stört, dass du dich derart darüber aufregen musst, kann ich sie natürlich künftig auch für mich behalten. Also Leute, benutzt ruhig weiter fleißig \bf, \sl insbesondere auch, wenn ihr Vorlagen, also Pakete und Dokumente mit Vorbildfunktion erstellt. Am besten kritisiert auch auch lautstark alle Leute, die darauf hinweisen, dass diese Befehle angeblich seit über 20 Jahren veraltet sind. Wenn dem so wäre, wären sie ja nicht in den Standardklassen definiert. Es ist einfach unverständlich, warum das LaTeX-Team in den Standardklassen, diese Befehle nicht selbst verwendet, sondern so umständlich beispielsweise \normalfont \Huge \bfseries statt einfach das kurze, knackige \bf\Huge verwendet.

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u_fischer
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Beitrag von u_fischer »

Besserwisser hat geschrieben:Und dann steht in classes.dtx noch explizit:
They are provided for
compatibility, but one should start using the |\text...| and |\math...| commands instead.
Und deswegen fällst du über jeden mit Häme her, der sich nicht daran hält und existierende Befehle an einer Stelle verwendet, wo sie genau das tun, was sie tun sollen?

Vor 20 Jahren haben wahrscheinlich viele \rm, \bf und \sf einfach aus Unkenntnis und Gewohnheit benutzt und da war es auch wichtig, Ihnen die neueren, besseren Kernelfunktionen beizubringen. Heutzutage benutzen viele (auch ich) die Befehle, weil sie einfach kurze Varianten für einen spezifischen Schriftwechsel sind -- der sogar meist im Mathemodus das tun, was man möchte. Auf mich wirkt der religiöse Eifer, mit der die "veralteten, deprecated" Befehle verfolgt wird, mittlerweile einfach nur noch albern.

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