Text2DEK ist kein LaTeX-Paket, um mit LaTeX Steno-Texte zu setzen. Es ist vielmehr ein Online-System, um Texte als Stenogramme auszugeben. Das ist ein himmelweiter Unterschied. Bei Text2DEK gibt man Texte also nicht als Stenogramme ein, sondern als ganz normalen Text. Das System baut dann aus Grundformen und Regeln für Übergängen neue Zeichen für die einzelnen Stenogramme. Daraus werden dann einzelne Abbildungen erzeugt. Für einen kompletten Text in LaTeX ist dieses System schon deshalb wenig geeignet, da sowohl die Anzahl der Zeichen in einem Font als auch die Anzahl der Fonts in einem Dokument bei TeX beschränkt sind. Man müsste also den Text in letzter Konsequenz auch im LaTeX-Dokument aus einzelnen Bildern zusammensetzen, die man zuvor mit auf dem dokumentierten Weg erzeugt hat. Das dürfte für längere Texte langsam und aufwändig sein.
In jedem Fall wäre es noch immer nicht das Setzen von selbst bestimmten Stenogrammen, sondern das Setzen von automatisch generierten Stenogrammen.
Für ein LaTeX-Paket, mit dem man selbst einen Steno-Text setzen kann, ergeben sich wiederum verschiedene Probleme. So gibt es bei Steno nicht einfach einen Font, bei dem einem Buchstaben ein Glyphen zugeordnet ist. Vielmehr gibt es AFAIK Glyphen für Worte, Glyphen für Silben und Glyphen für Buchstaben- bzw. Lautgruppen. Dabei müssen auch noch ähnliche einer echten Schreibschrift Übergänge zwischen denselben geschaffen werden. Bei Computer-Schreibschriften behilft man sich ja oftmals dadurch, dass man eine Schrift entwirft, bei der die Übergänge alle an derselben Stelle sind und allenfalls mit zusätzlichen einfachen, geraden Linien erfolgen können. Das geht AFAIR bei Stenogrammen nicht. hier sind vielmehr Übergänge und Liniendicken wichtig und unterschiedlich. Ich halte es daher für extrem aufwändig sowohl eine Eingabemethode als auch die notwendigen Fonts zu entwerfen und zu implementieren.
Für ein Script, in dem man sich mit Steno beschäftigt, wäre hingegen ein gangbarer Weg, die Bilder der Stenogramme tatsächlich mit Text2DEK zu erzeugen und dann als Grafiken einzubinden - vorausgesetzt, es werden auch in jedem Fall die gewünschten Stenogramme erzeugt. Ist das nicht der Fall, würde ich mich an den Autor wenden, um ggf. zu erfahren, ob es eine Möglichkeit gibt, Einfluss zu nehmen beispielsweise in die Metafont-Eingabe einzugreifen. Der Autor ist ggf. auch Ansprechpartner, wenn man ein lokales Text2DEK realisieren möchte, statt den Dienst des Autors bei der TU-Clausthal zu verwenden.