Was macht Ihr, wenn die Fachzeitschrift, bei der Ihr einen Aufsatz einreichen wollt, keine LaTeX-Datei annimmt? Und wie erfüllt Ihr die genauen Vorschriften, die jede Zeitschrift für das Literaturverzeichnis hat? Ich will meine Aufsätze auf alle Fälle mit LaTeX setzen, um ordentliche Dateien für das Open-Access-Repositorium zu haben. Ich schwanke zwischen zwei Methoden:
1. Den Text als LaTeX-Datei mit Biblatex erstellen. Dann mit Tex4ht in ODT umwandeln. Zwei Nachteile:
A. Es ist relativ schwierig, einen eigenen Biblatex-Stil zu erstellen, wenn er nicht einem existierenden sehr ähnlich ist. Ich habe Dominik Wassenhovens gute Artikel dazu gelesen (und auch die Biblatex-Anleitung habe ich angesehen), aber das für jede Zeitschrift zu machen, ist doch mühsam. Oder habe ich etwas übersehen? Ist es doch einfacher als ich denke?
B. Alle Änderungen, die noch bis zur Veröffentlichung gemacht werden, muß ich in der LaTeX-Datei nachtragen, mit der ich dann die PDF-Datei für das Repositorium mache. Dabei kann ich leicht welche übesehen.
2. Den Text als ODT (mit LibreOffice) und Jabref erstellen. Am Schluß - für die PDF-Datei fürs Repositorium - nach LaTeX konvertieren. Mit LibreOffice und dem OpenOffice-Plugin für Jabref kann man recht einfach Literaturverzeichnisse nach den Vorschriften der Zeitschrift machen (auch wenn manchmal Nacharbeit per Hand nötig ist). Nachteil: Die hübschen Hyperlinks im und zum Literaturverzeichnis, die Biblatex erstellt, fehlen. Außerdem muß man in der LaTeX-Datei noch einiges nacharbeiten.
Noch eine Frage: Mit Textprozessoren kann man recht praktisch einen Text korrigieren und kommentieren. Für die Korrespondenz zwischen Verfasser, Gutachtern und Herausgeber ist das praktisch. Wie macht man das mit LaTeX? Ich arbeite bei einer Fachzeitschrift, wo wir das noch nicht gelöst haben.
Gruß, Daniel
Fachzeitschriften, die keine LaTeX-Datei annehmen
Mir ist nicht ganz klar: Fragst du als Einreichender oder als Mitarbeiter eines Verlags?
Meine ganz persönliche Erfahrung beim Einreichen von 3 Papern bei verschiedenen Verlagen: LaTeX kann man dafür vergessen.
Selbst ein Journal bei Elsevier (der explizit LaTeX annimmt) will das Manuskript in drei Teilen: Text, Abbildungen und Tabellen. Abbildungen nur als EPS oder TIFF, was man so ja auch nicht direkt kompilieren kann.
Und fürs Überarbeiten wird dann empfohlen, doch die "Änderungen nachverfolgen"-Funktion von Word zu verwenden...
Durch die Teilung des Manuskripts sind Querverweise schonmal sinnlos. Das Einzige ist die Literatur, da scheitert man aber dann auch, wenn man im Tabellen- oder Abbildungsdokument einen Literaturverweis machen will.
Da es üblicherweise nicht allzu viele Literaturstellen sind und man die vorher schon raussucht, kann man das auch zu Fuss machen. Anscheinend gibts in Word eine Funktion, die Fussnoten als Endnoten ans Ende des Dokuments schreibt. So hätte man dann immerhin den Bezug zwischen Zitier-Ort und Literaturstelle.
Ausserdem ist immer das Problem, wenn man mit mehreren Leuten zusammen ein Paper schreibt und sich nicht alle mit LaTeX auskennen. Da bleibt nur der kleinste gemeinsame Nenner.
Zu deiner letzten Frage:
Am einfachsten ist es sicher, das PDF zu kommentieren. Der kostenpflichtige Acrobat kann das, oder auch schon die kostenlose Version von Foxit. Vorteil: Man braucht keine LaTeX-Kenntnisse.
Wenns doch direkt in LaTeX sein soll, dazu habe ich mal was gebastelt:
http://www.golatex.de/idee-fuer-ueberar ... t5922.html
Meine ganz persönliche Erfahrung beim Einreichen von 3 Papern bei verschiedenen Verlagen: LaTeX kann man dafür vergessen.
Selbst ein Journal bei Elsevier (der explizit LaTeX annimmt) will das Manuskript in drei Teilen: Text, Abbildungen und Tabellen. Abbildungen nur als EPS oder TIFF, was man so ja auch nicht direkt kompilieren kann.
Und fürs Überarbeiten wird dann empfohlen, doch die "Änderungen nachverfolgen"-Funktion von Word zu verwenden...
Durch die Teilung des Manuskripts sind Querverweise schonmal sinnlos. Das Einzige ist die Literatur, da scheitert man aber dann auch, wenn man im Tabellen- oder Abbildungsdokument einen Literaturverweis machen will.
Da es üblicherweise nicht allzu viele Literaturstellen sind und man die vorher schon raussucht, kann man das auch zu Fuss machen. Anscheinend gibts in Word eine Funktion, die Fussnoten als Endnoten ans Ende des Dokuments schreibt. So hätte man dann immerhin den Bezug zwischen Zitier-Ort und Literaturstelle.
Ausserdem ist immer das Problem, wenn man mit mehreren Leuten zusammen ein Paper schreibt und sich nicht alle mit LaTeX auskennen. Da bleibt nur der kleinste gemeinsame Nenner.
Zu deiner letzten Frage:
Am einfachsten ist es sicher, das PDF zu kommentieren. Der kostenpflichtige Acrobat kann das, oder auch schon die kostenlose Version von Foxit. Vorteil: Man braucht keine LaTeX-Kenntnisse.
Wenns doch direkt in LaTeX sein soll, dazu habe ich mal was gebastelt:
http://www.golatex.de/idee-fuer-ueberar ... t5922.html
Re: Fachzeitschriften, die keine LaTeX-Datei annehmen
Ich würde dringend empfehlen zu eine Fachkonferenz zu gehen und euren Arbeitsablauf und die Probleme darzustellen (Vortrag anmelden!). Du wirst dich im besten Fall vor etablierten Lösungsansätzen kaum retten können... Das nächste wäre z.B. das Dante Treffen in Bremen (http://www.dante.de/events/dante2011.html).Oriel hat geschrieben:Ich arbeite bei einer Fachzeitschrift, wo wir das noch nicht gelöst haben.
Ich erlebe derzeit wie die OSA (http://www.opticsinfobase.org/) sich praktisch von LaTeX verabschiedet, weil sie der Meinung sind das man LaTeX nicht nach XML konvertieren kann - demnächst ist nur noch Word2003 zugelassen!, und sie haben praktisch keine internen Kompetenzen zu LaTeX.
Danke, ich schrieb sowohl als Einreicher als auch als Herausgeber einer kleinen Zeitschrift. Die einzige offene Frage ist, ob es einfacher ist, als ich denke, mit Biblatex ein den genauen Vorschriften der Fachzeitschriften entsprechendes Literaturverzeichnis herzustellen.
Nach Bremen kann ich leider nicht kommen, denn ich lebe nicht in Deutschland. Wir werden wohl weiter Kommentare und Änderungsvorschläge einfach mit Großbuchstaben oder % in die LaTeX-Datei schreiben.
Nach Bremen kann ich leider nicht kommen, denn ich lebe nicht in Deutschland. Wir werden wohl weiter Kommentare und Änderungsvorschläge einfach mit Großbuchstaben oder % in die LaTeX-Datei schreiben.
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Du meinst, ich soll einfach biblatex.pdf genauer studieren?CollmDante hat geschrieben:Bei den Literaturverzeichnissen bin ich optimistisch für biblatex
Wegen des Überarbeitens werde ich mir mal changes und trackchanges ansehen.
Wenn das doch nicht so einfach ist oder wenn eine Zeitschrift schon für das Einreichen auf eine Textprozessordatei besteht, ist es immer noch keine schlechte Möglichkeit, den Aufsatz ganz mit LibreOffice und Jabref herzustellen und ganz am Schluß für das Repositorium nach LaTeX zu konvertieren.