Literaturverzeichnis wird nicht angezeigt Thema ist als GELÖST markiert

Erstellung eines Literaturverzeichnisses mit BibTeX, Biber, BibLaTeX und Co.


Gast

Beitrag von Gast »

Dass die Neuinstallation von MiKTeX in dem Fall nicht geholfen hat, wundert mich ehrlich gesagt nicht. Es ist einfach extrem unwahrscheinlich, dass MiKTeX bei einem Anwender ganz anders funktioniert als bei allen anderen. Ich vermute eher ein Problem im Dokument, kombiniert mit einem Verständnisproblem über die Funktionsweise und das Zusammenspiel von Editor und TeX-Distribution. Eventuell auch noch einen total verkonfigurierten Editor. Zumindest letzteres könnte man leicht ausschließen, indem man einmal das Terminal (egal ob CMD oder PowerShell) bemüht. Einen Grundkurs in Windows sollte man von uns allerdings nicht auch noch erwarten.

Dein Problem ist für uns so jedenfalls kaum nachvollziehbar. Du musst schon ein Minimalbeispiel liefern und dazu genau angeben, wie du LaTeX und BibTeX aufgerufen hast (auch wie oft und in welcher Reihenfolge). Wobei zumindest für das Prozentproblem kein noch so verkonfigurierter LaTeX-Editor verantwortlich sein kann. Hier einmal der Beweis, dass ein einfaches Prozentzeichen, ohne Leerzeichen danach genügt:
\documentclass{article}
\begin{document}
%\DasIsteinBefaehlDenesNichtGibt
Und hier ist auch kein Absatz und kein Leerzeich%
%
%!?!
en.
\end{document}
Wäre nach einem % tatsächlich ein Leerzeichen notwendig, damit daraus ein Kommentar wird, dann gäbe es beim LaTeX-Lauf eine Fehlermeldung wegen des nicht definierten \DasIsteinBefaehlDenesNichtGibt und mitten im Wort »Leerzeichen« müssten Zeichen stehen, die da nicht hin gehören. Dass dein Editor ggf. \DasIsteinBefaehlDenesNichtGibt als nicht bekannt markiert, ist übrigens unerheblich. Entscheidend ist, was LaTeX beim LaTeX-Lauf sagt, also anschließend in der log-Datei vermerkt ist.

Gast

Beitrag von Gast »

Erich256067 hat geschrieben:
Insbesondere muss die .bib-Datei nicht so heißen, wie die .tex-Datei.
Bei mir ist das aber so!
Es mag durchaus sein, dass bei Dir der Anschein erweckt wird, das sei der Fall. Ich kann Dir allerdings versichern, dass es absolut nicht notwendig ist, dass .bib-Datei und .tex-Datei denselben Namen (basename) haben, wenn man BibTeX oder Biber nutzen möchte.

Es gibt ein Szenario, das mir hier plausibel erscheinen würde, und das erklären könnte, warum bei Dir der falsche Eindruck entsteht, dass der Dateiname relevant sei. Ich rate hier natürlich nur, ich möchte aber verhindern, dass zukünftige Besucher des Forums die Beiträge hier lesen und glauben, dass .tex- und .bib-Datei gleich heißen müssen.

Nehmen wir an, Deine Dateien heißen dokument.tex und literatur.bib. Wenn Du Dein Dokument kompilieren möchtest und ein ordentliches Literaturverzeichnis bekommen möchtest, musst Du es wie folgt kompilieren
pdflatex dokument
biber dokument
pdflatex dokument
pdflatex dokument
(wir nehmen mal an, Du nutzt pdfLaTeX und biblatex mit Biber), wenn Du auf Dateiendungen bestehst, würdest Du
pdflatex dokument.tex
biber dokument.bcf
pdflatex dokument.tex
pdflatex dokument.tex
laufen lassen. Wenn Du BibTeX nutzt, dann schreibst Du statt biber dokument[.bcf] einfach bibtex dokument[.aux]. Nirgends kommt hier der Name der .bib-Datei literatur ins Spiel. In allen Fällen, werden die Programme mit dem basename dokument aufgerufen. Wenn Du das in Deinem Editor machst, dann ist dabei idealerweise immer das Hauptdokument dokument.tex im Fokus.

Und nun zu einem möglichen Missverständnis: Wie erwähnt müssen auch Biber und BibTeX mit dem basename des .tex-Dokumentes aufgerufen werden, im Editor sollte also das .tex-Dokument im Fokus sein. Nun ist es nicht ganz abwegig zu glauben, wenn man BibTeX und Biber aufruft, sei es sinnvoll stattdessen die .bib-Datei in den Fokus zu nehmen, schließlich geht es um das Literaturverzeichnis. Wenn aber die .bib-Datei im Fokus ist, wird Biber/BibTeX auch mit dem basename literatur der .bib-Datei aufgerufen. Das ist aber nicht korrekt und führt zu Warnungen, Fehlermeldungen und keiner korrekten Ausgabe der Literatur. Diese Warnungen und Fehler gibt es nur dann nicht, wenn .tex und .bib gleich heißen, denn dann wird beim Fokus auf dokument.bib einfach biber dokument aufgerufen, was ja das Richtige tut.

Des Weiteren schließe ich mich meinem Vorredner bezüglich der Nützlichkeit von Neuinstallationen in einem solchen Fall an. Mir scheint hier eher eine Verwirrung durch einen dummen Zufall vorzuliegen, als ein Problem mit dem System, die äußern sich für gewöhnlich wesentlich weniger subtil.

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