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Einzug nach \\ global festlegen

Verfasst: Di 25. Jan 2022, 15:50
von Schimmelpilz
Hallo,

gibt es eine möglichkeit, LaTeX global zu sagen, dass er/sie/es auch nach Zeilenumbrüchen mit \\ einrücken soll?

Ich habe an die zweihundert Seiten und gerade nicht so richtig Lust, überall das \\ mit \par oder \newline oder was auch immer zu ersetzen.
Hoffe, das geht ausnahmsweise auch mal ohne MWE.

Allerbeste Grüße,
SchiPi

Re: Einzug nach \\ global festlegen

Verfasst: Di 25. Jan 2022, 17:55
von markusv
Hallo. Du solltest das unbedingt ersetzen. \\ erzeugt einen Zeilenumbruch und sollte im Fließtext eigentlich überhaupt nicht verwendet werden. Einzug erhält man nach Absätzen. LaTeX erkennt Absätze an einer Leerzeile im Code oder am genannten \par.

Über 200 Seiten hinweg ganze Kapitel/Abschnitte mit nur jeweils einem Absatz zu setzen sollte im Satz sehr komisch aussehen. Da helfen auch Zeilenumbrüche nichts.

Re: Einzug nach \\ global festlegen

Verfasst: Di 25. Jan 2022, 18:58
von Schimmelpilz
Oke. Dann werde ich das wohl machen müssen...
Es steht ja in so ziemlich jedem Tutorial, dass man mit // Zeilenumbrüche setzt - ergo hab ich damit auch durchweg meine Absätze markiert. Auch schon in früheren Arbeiten... Oh Mann... Aber egal, so übel hat's glaube ich trotzdem nicht ausgesehen.
Okay, also fängt // lediglich eine neue Zeile aber keinen neuen Absatz an. Wieder was gelernt.

Danke und beste Grüße,
SchiPi

Re: Einzug nach \\ global festlegen

Verfasst: Di 25. Jan 2022, 19:09
von Schimmelpilz
Vielleicht noch eine Nachfrage, mir war auch schon aufggefallen, dass es einen Unterschied macht, ob ich im Code z.B Gleichungen oder Bilder mit oder ohne vorherige Leerzeile einbinde. Mit etwas Abstand liest sich der Code einfach besser. Was wäre denn hier die Empfehlung? Und auch: Macht es einen Unterschied, ob ich im Code ein, oder zwei Leerzeilen stehen habe?

Re: Einzug nach \\ global festlegen

Verfasst: Mi 26. Jan 2022, 09:29
von markusv
Schimmelpilz hat geschrieben:
Di 25. Jan 2022, 18:58
Es steht ja in so ziemlich jedem Tutorial, das man mit // Zeilenumbrüche setzt - ergo hab ich damit auch durchweg meine Absätze markiert.
Ein Zeilenumbruch ist eben nur ein Zeilenumbruch, ein Absatzumbruch ein Absatzumbruch.
Schimmelpilz hat geschrieben:
Di 25. Jan 2022, 19:09
Vielleicht noch eine Nachfrage, mir war auch schon aufggefallen, dass es einen Unterschied macht, ob ich im Code z.B Gleichungen oder Bilder mit oder ohne vorherige Leerzeile einbinde. Mit etwas Abstand liest sich der Code einfach besser. Was wäre denn hier die Empfehlung? Und auch: Macht es einen Unterschied, ob ich im Code ein, oder zwei Leerzeilen stehen habe?
Im Code ist es egal, wieviele Leerzeilen du lässt, es entsteht immer nur ein Absatzabstand/-einzug im fertigen Dokument. Wenn du Gleichungen und Abbildungen in den entsprechenden Umgebungen setzt, sollte es keinen Unterschied in den Abständen im Dokument geben. Falls du hier Unterschiede feststellen kannst, wäre ein Minimalbeispiel notwendig, damit wir sehen können, wie du Gleichungen/Abbildungen einbindest.

Re: Einzug nach \\ global festlegen

Verfasst: Mi 26. Jan 2022, 09:32
von KOMA
Es sei nebenbei erwähnt, dass man TeX das Leben recht schwer macht, wenn man keine Absätze macht. Es liest nämlich grundsätzlich alles, bis zum Ende eines Absatzes ein, bevor es sich an den Umbruch dieses Absatzes macht. Wenn ich also ein Dokument mit 4 MB schreibe, in dem es keinen einzigen Absatz gäbe, dann würde das bei pdflatex und xelatex schlicht am Speicher scheitern. Allerdings wird das in der Realität selten auftreten, weil man meist doch min. hier und da eine Überschrift o. ä. hat.

Was tatsächlich für das Ergebnis eine Rolle spielt ist, dass TeX die erste und letzte Zeile eines Absatzes etwas anders behandelt als die übrigen. Ganz schlecht ist auch, wenn man einen Absatz mit \\ beendet. Da kann allerlei Mist passieren, bis hin zu leeren Zeilen am Seitenanfang.

Ob man eine oder 100 Leerzeilen verwendet, ist dagegen egal. Auch ob man \par oder eine Leerzeile oder eine Mischung davon oder \par\par verwendet ist egal.

Bezüglich Absätze vor abgesetzter Mathematik sei auf einschlägige Artikel wie den zu \abovedisplayskip hingewiesen. Bei Listen sei erwähnt, dass es neben \parsep auch noch \partopsep gibt. Grundsätzlich sollte man immer davon ausgehen, dass es einen Unterschied macht, ob man einen Absatz hat oder nicht. Das gilt beispielsweise auch für Gleitumgebungen. Wo es ausdrücklich keine Rolle spielt ist vor oder nach Überschriften. Direkt nach Überschriften können aber andere Dinge eine Rolle spielen. Beispielweise sollte man da besser keine Gleitumgebungen platzieren. Das alles zu erklären, würde hier aber zu weit führen.

Was (zumindest bei doppelseitigen Dokumenten) auch immer eine Rolle spielen kann, ist der vertikale Ausgleich. Der spielt aber häufig eine umso größere Rolle, je mehr man im Dokument pfuscht.


PS: Einen der Links auf dieser Seite habe ich ganz bewusst zur Werbung für Mitarbeit gesetzt. Mal sehen, ob erkannt wird, um welchen es sich handelt und ob es etwas nützt.