\bibliography vs. \printbibliography

Erstellung eines Literaturverzeichnisses mit BibTeX, Biber, BibLaTeX und Co.


Tom_Gast

\bibliography vs. \printbibliography

Beitrag von Tom_Gast »

Hallo,

ich habe bisher mein Literaturverzeichnis immer so erstellt:
\documentclass{article}
\begin{document}
	\cite{springer}
	\bibliographystyle{plain}
	\bibliography{biblatex-examples} 
\end{document}
Das funktioniert bei mir sehr gut.

Ich bin im Forum mehrfach auf diesen Thread aufmerksam geworden: Wichtige Hinweise: Erstellung von Literaturverzeichnissen.
Für Testzwecke habe ich mir dieses Beispiel herausgenommen:
\documentclass{article}
\usepackage[style=authoryear,backend=biber]{biblatex}
\addbibresource{biblatex-examples.bib}
\begin{document}
    Zitiere Onlinequelle: \cite{ctan,markey}\par
    Zitiere Buch: \parencite{companion}\par
    Zitiere Artikel: \cite{springer}
    \printbibliography[heading=bibintoc]
\end{document}
Im Online-Editor funktioniert es, allerdings bei mir lokal nicht. Ich verwende Texmaker und habe wie hier beschrieben auf "biber" umgestellt. Außerdem rufe ich es auch auf, indem folgendes ausgeführt wird:
PdfLaTeX + Bib(la)tex + PdfLateX (x2) + PDF anzeigen
Jetzt zu meinen 2 Fragen:
1. Woran könnte es liegen, dass das untere Beispiel nicht funktioniert?
2. Was ist der Vorteil bzw. worin liegt der Unterschied zwischen den beiden genannten Beispielen?

Gruß Tom

Gast

Beitrag von Gast »

Woher sollen wir ohne log und blg wissen, was schief läuft?

biblatex + biber sind einfacher zu beherrschen und wesentlich leistungsfähiger als die alte bibtex-Methode mit bst-Dateien. Das beginnt schon damit, dass bibtex nie mehr als 7-Bit-Codierungen beherrscht hat und mit bibtex8 gerade mal ein Paar 8-Bit-Codierungen, während biber utf8 kann. Siehe auch: Was sind die Vorteile von biber gegenüber BibTeX?

Gast

Beitrag von Gast »

'Es funktioniert nicht' ist leider in den seltensten Fällen aussagekräftig genug, um das Problem genau zu analysieren. Zumindest, was Du statt der erwarteten Ausgabe zu sehen bekommst, solltest Du uns schon verraten; das reicht aber meist auch nicht.

Hast Du Biber überhaupt installiert? Passen Deine Versionen von biblatex und biber zusammen. Etc. etc. Sieh Dir mal Troubleshooting for Biber bei TeX.SX an.

Ansonsten hat meine Vorrednerin/mein Vorredner natürlich absolut recht, dass es uns schon stark weiterhelfen würde, wenn Du uns verraten würdest, was die .log-Datei so an Hinweisen/Warnungen/Fehlern von sich gibt und wie die .blg-Datei (das ist die Log-Datei von Biber; unter Windows werden .blg als Logs der Leistungsüberwachung erkannt, sie sind aber einfache Textdateien und können mit einem handelsüblichen Editor geöffnet werden, unter Umständen musst Du bekannte Dateiendungen einblenden lassen, um sie zu finden) aussieht.

Zum zweiten Teil Deiner Frage. biblatex nutzt ein vollkommen anderes System als (traditionelles) BibTeX. Dadurch sind die Stile (meiner Meinung nach zumindest) wesentlich leichter und komfortabler anzupassen. Ferner bietet biblatex viele nützliche Funktionen von Haus aus (viele dieser Funktionen sind für mathematisch-naturwissenschaftliche Texte weniger interessant für Geisteswissenschaftler aber ein Segen), die BibTeX so nicht mitbringt (Einiges kann man nachrüsten, aber nicht alles). Außerdem ist Biber fähig, richtig mit UTF-8 umzugehen, damit hat BibTeX Probleme.

Der Nachteil von biblatex ist, dass nicht so viele fertige Stile existieren wie es .bsts für BibTeX gibt. Wenn jemand (Dein Betreuer oder ein Journal) Dich also auf eine .bst festnagelt, musst Du bei BibTeX bleiben. Andererseits gibt es viele gute biblatex-Implementationen auch und gerade besonders von komplizierten Vorgaben. Außerdem kannst Du Stile leicht modifizieren, sodass es häufig (!) leicht ist, einen Stil nachzubauen und den eigenen Vorstellungen anzupassen. Leider unterstützen nur wenige (gar keine?) Zeitschriften biblatex, deren Vorlagen verlangen häufig nur BibTeX (selbst beim arXiv geht biblatex nicht wirklich gut).

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