Subtitles, Translators, Volumes und andere kleinere Fragen

Erstellung eines Literaturverzeichnisses mit BibTeX, Biber, BibLaTeX und Co.


ClintEastwood
Forum-Anfänger
Forum-Anfänger
Beiträge: 27
Registriert: Fr 29. Mai 2009, 02:30

Subtitles, Translators, Volumes und andere kleinere Fragen

Beitrag von ClintEastwood »

Hallo Leutz.

Ich habe mich mittlerweile daran gesetzt BibDesk zu benutzen und die Artikel und Monographien, die ich lese dort einzupflegen. Dabei stoße ich bisweilen auf mehr oder weniger kleinere Problemchen.

Der Titel eines Werkes ist ja zumeist kursiv in der Bibliographie. Wie geht man eigentlich aber mit dem Untertitel um, besonders wenn es ein langer Untertitel ist, oder wenn der Untertitel den namen des Editors oder Übersetzers beinhaltet?
Autor: Averroes
Titel: On the harmony of Religion and Philosophy
Untertitel: A translation, with introduction and notes, of Ibn Rushd’s Kitab fasl al-maqal, with its appendix (Damima) and an extract from Kitab al-kashf ‘an manahij al-adilla by George F. Hourani
Wird da das gesamte Konglomerat aus Titel und Untertitle kursiv gesetzt, oder nur der Titel kursiv und der Untertitel normal? Anders ausgedrückt: schreibe ich in BibDesk (oder in der bib.datei) unter TITLE dann alles rein oder setze ich den Untertitle in die Umgebung /emph{...} ? Letzteres ist eine sehr unelegante Lösung, da es natürlich Risiken birgt, wenn man z.B. den citation style ändert.
Gibt es aber so etwas wie die Kategorie SUBTITLE und wenn ja wird sie standardmäßig unterstützt?

Beim nächsten Beispiel wird im Untertitel sowohl EDITOR als auch der TRANSLATOR genannt, beides Kategorien, die in der bib-datei vorkommen können. Wie geht man damit um? Lässt man den Untertitel so und verzichtet auf die Auszeichnung der Kategorien EDITOR und TRANSLATOR? Oder verzichtet man auf den Untertitel und zeichnet EDITOR und/oder TRANSLATOR aus?
Autor: Avicenna
Titel: The Metaphysics of The Healing. A parallel English-Arabic Text, Translated, Introduced, and Annotated by Michael E. Marmura
Info: 3 Volumes, Brigham Young University Press, Provo, Utah, 2005
Zusätzliche Frage hierzu: was wenn im Titel ein weiterer Titel vorkommt? (wie hier: "The Healing") setze ich den dann in Anführungszeichen oder in die Umgebung /emph{...}? Letzteres unelegent, wie oben beschrieben.

Wo schreibe ich die Gesamtanzahl der Volumes rein? Und wenn es ein Werk mit 3 Volumes gibt, wie zitiere ich dann aus Volume 1? Oder muss ich für jedes Volume einen Eintrag in der bib-datei anlegen und für das gesamte Werk auch noch einen?

Das sind so die ersten Fragen, die sich mir stellten im Umgang mit wissenschaftlicher Literatur und Bibdesk.
Ich würde es gerne schaffen mir mit Bibdesk eine Bibliothek anzulegen, auf die ich dann für jedem Aufsatz leicht zurückgreifen kann OHNE dauernd Korrekturen in ihrer Struktur vornehmen zu müssen.

Schöne Grüße und danke erstmal,
ClintEastwood
Zuletzt geändert von ClintEastwood am Di 27. Apr 2010, 15:18, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
domwass
TeX-Entwickler
TeX-Entwickler
Beiträge: 617
Registriert: Di 26. Aug 2008, 12:44
Kontaktdaten:

Beitrag von domwass »

Obwohl du sehr konkrete Fragen gestellt hast, gebe ich dir nur ein paar
allgemeine Hinweise:

Die Formatierung von Literaturverweisen wird von Fachbereich zu
Fachbereich, von Institut zu Institut, von Zeitschrift zu Zeitschrift … so
unterschiedlich gehandhabt, dass man nicht sagen kann: so musst du es
machen und nicht anders. Deshalb ist aber dein Ansatz, alles systematisch
zu erfassen (z.B. Untertitel als 'subtitle'), genau richtig, weil man dann je
nach Situation entscheiden kann, wie die Ausgabe aussehen soll.

Von der TeXnischen Seite wird das am besten von biblatex
unterstützt. Ich würde mir das an deiner Stelle mal anschauen. Ich habe
dazu auch einen Artikel in der TeXnischen Komödie geschrieben (Link in
meiner Signatur), aber das Studium der sehr guten Anleitung ist ebenfalls
sehr empfehlenswert. Biblatex unterstützt grundsätzlich alle von dir
gewünschten Anforderungen.

Mit welchem Editor du dann die bibliographischen Daten, also die .bib-
Datei, verwaltest, ist eigentlich egal, solange der Editor flexibel ist.

Gruß,
Dominik.-

ClintEastwood
Forum-Anfänger
Forum-Anfänger
Beiträge: 27
Registriert: Fr 29. Mai 2009, 02:30

Beitrag von ClintEastwood »

Danke, domwass. deinen Artikel lese ich mal.

Soweit war mir das eigentlich schon klar. Und ich benutze LaTeX auch schon eine Weile. Mir ist nur aufgefallen, dass zum Beispiel die Kategorie "Subtitle" von vielen (allen?) gängigen Styles nicht benutzt, bzw. ignoriert wird. Insofern lohnt es sich dann für mich kaum extra für jede Monographie den Untertitel in die Kategorie SUBTITLE zu packen (oder habe ich da was übersehen?)

Ebenso gestaltet sich die Frage nach den Volumes um einiges schwieriger: da gibt es zwar die Kategorie "Volume", allerdings benutzt man die dann, wenn man sagen will: "Zitat xy auf seite 34 des Aufsatzes Z in volume 3 des Werkes ABC". Dann hat man später im Literaturverzeichnis nur diesen Aufsatz aus Volume 3 stehen - nicht jedoch: "Werk ABC, 3 Volumes".

Und wenn "Michael Marmura" Editor UND Übersetzer eines Werkes ist, dann kann ich den Namen wohl schlecht bei EDITOR und TRANSLATOR reinschreiben.


Meine Hauptfrage ist also eigentlich: Wie sollte ich in meiner eigenen Bibliographie für z.B. eine Doktorarbeit, die einzelnen Angaben ind ie Datei eingeben, so dass man sie am Ende beim Druck einfach und ohne viel Probleme mit den jeweiligen Styles setzen kann. Was kann ich tun, damit derjenige, der das Werk dann setzt die beste Ausgangslage hat, bzw. was muss ich tun, damit die beste Ausgangslage für die Verwendung eingängiger Styles geschaffen wird?

ClintEastwood
Forum-Anfänger
Forum-Anfänger
Beiträge: 27
Registriert: Fr 29. Mai 2009, 02:30

Beitrag von ClintEastwood »

Da du dich im geisteswissenschaftlichen Bereich auszukennen scheinst: ich könnte auch mal 3 Beispiele hier reinschrieben und du mir sagen, wie du persönlich die in eine bib-datei aufnehmen würdest... Ich glaube das würde helfen. (wenn du das machen könntest)

Benutzeravatar
domwass
TeX-Entwickler
TeX-Entwickler
Beiträge: 617
Registriert: Di 26. Aug 2008, 12:44
Kontaktdaten:

Beitrag von domwass »

Hast du dir wirklich biblatex angesehen (das ist nicht dasselbe wie BibTeX). Das
unterstützt nämlich den subtitle, und vieles andere. Schau's dir erstmal an,
und dann kannst du natürlich auch konkrete Beispiele nennen.

Gruß,
Dominik.-

ClintEastwood
Forum-Anfänger
Forum-Anfänger
Beiträge: 27
Registriert: Fr 29. Mai 2009, 02:30

Beitrag von ClintEastwood »

ja, ich hatte gestern Abend schon die Vermutung, dass ich da gehörig was durcheinander gebracht habe mit BibTex und BibLateX... habe mir die Doku angesehen und, ja... da dürfte einiges für mich dabei sein.

Gibt es (so wie BibDesk) ein Tool zur Verwaltung von Bibliographien, das vorrangig mit BibLateX arbeitet? Oder wie machst du das?

Danke auf jeden Fall mal für den Hinweis!

ist BibLaTeX das im wissenschaftlichen Sektor meist genutzte Bibliographie-Package? kann man das os sagen? Oder wie machen das Verlage so

Schönen Abend,
ClintEastwood

Benutzeravatar
domwass
TeX-Entwickler
TeX-Entwickler
Beiträge: 617
Registriert: Di 26. Aug 2008, 12:44
Kontaktdaten:

Beitrag von domwass »

ClintEastwood hat geschrieben:Gibt es (so wie BibDesk) ein Tool zur Verwaltung von Bibliographien, das vorrangig mit BibLateX arbeitet? Oder wie machst du das?
Ich benutze JabRef, das ist Open Source, plattformunabhängig und sehr
flexibel.
ist BibLaTeX das im wissenschaftlichen Sektor meist genutzte Bibliographie-Package? kann man das os sagen?
biblatex ist noch recht neu und hat den beta-Status offiziell noch nicht
verlassen. Es läuft aber sehr gut und wird zumindest im
geisteswissenschaftlichen Bereich viel verwendet (zumindest von den
wenigen, die LaTeX im geisteswissenschaftlichen Bereich einsetzen).
Oder wie machen das Verlage so
Im günstigen Fall wollen Verlage ein fertiges PDF. Wie du das erstellst,
bleibt dir überlassen, und damit könntest du dann LaTeX und biblatex
verwenden. Im ungünstigen Fall (und das ist wohl bei den meisten
geisteswissenschaftlichen Zeitschriften so) werden nur Word-kompatible
Formate akzeptiert. Es gibt übrigens eine Liste, die (La)TeX-freundliche
Verlage in Deutschland anführt.

Gruß,
Dominik.-

ClintEastwood
Forum-Anfänger
Forum-Anfänger
Beiträge: 27
Registriert: Fr 29. Mai 2009, 02:30

Beitrag von ClintEastwood »

ja, mittlerweile habe ich mir die Documentation näher angeschaut. Das könnte die meisten meiner Fragen klären...

Ich glaube, ich bin da ursprünglich einer Verwechslung aufgesessen: ich dachte BibTeX sei die Weiterentwicklung von BibLaTeX...

Danke fürs "Augen öffnen"...

BibDesk scheint mir übrigens komfortabler zu sein als JabRef... hat JabRef Vorteile, die eindeutig gegen BibDesk sprechen könnten?

Ich ackere jetzt mal, meine Bibliographie durch und bringe die ins Reine mit BibLaTeX und dann schau mer mal, ob ich noch Fragen habe.

ClintEastwood
Forum-Anfänger
Forum-Anfänger
Beiträge: 27
Registriert: Fr 29. Mai 2009, 02:30

Beitrag von ClintEastwood »

so. arbeite nun seit einiger zeit erfolgreich mit biblatex und bin begeistert.

heute hat sich mir eine kleine frage gestellt.

Ich möchte einen article in die bibliographie aufnehmen. der Article ist eine Edition eines kurzen Textes. (das kommt häufiger vor, das ein kurzer Text als artikel ediert wird und nicht als eigenständiges buch)
Das Editor-feld jedoch ist lauf biblatex aber für den Editor des Journals vorgesehen, in dem der article erschienen ist. was nun?

es kommt also heraus:

Autor. "Titel". In: "Journal". Edited by Editor.

ich bräuchte aber eher etwas in der art:

Autor. "Titel". Edited by Editor. In: "Journal".


habe so etwas in der Dokumentation nciht gefunden. Nicht einmal bei den Editorroles.

Antworten