Positive reelle Zahlen ohne Null

Formelsatz für Mathematik, Naturwissenschaften und Technik


Airblader
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Beitrag von Airblader »

guy.brush™ hat geschrieben:Wozu brauchtest du denn Kleinbuchstaben mit Doppelstrich?
Ich? Gar nicht. Mein Prof verwendet die aber zum Teil für Vektoren, um die Mehrdimensionalität zu unterstreichen. Aber auch nur sehr inkonsequent.

Ich setze bei Abbildungen immer \colon.

air

guy.brush™
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Beitrag von guy.brush™ »

Oh, da war einer schnell. Ich hatte noch etwas hinzueditiert. :)


Ja, die \colon-Variante hatte ich, glaube ich, beim TeX-Guide zu Wikipedia-Artikeln gefunden. Aber noch keine "offizielle" Aussage, dass dies so richtig sei. Fast alle an der Uni bei uns machen das nicht so. [Aber kaum einer setzt sich damit auch auseinander.]

Und bei \implies habe ich auch noch nichts "offizielles" gefunden.
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Airblader
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Beitrag von Airblader »

Soweit ich weiß ist \colon typografisch auch korrekt. Es ist zwar Formelsatz, aber bei einem Doppelpunkt im Satz setzt man ja auch dahinter einen größeren Abstand (bzw. überhaupt einen Abstand): So zum Beispiel. Falsch hingegen : So. Nun ja, das sind natürlich verschiedene Konstrukte. Ich finds mit \colon aber auch angenehmer zu lesen, da ein Doppelpunkt mit doppeltem Abstand links und rechts einfach zu wichtig erscheint.

Dass die meisten nur ":" setzen stimmt, aber wie du sagst: Wer setzt sich schon mit Typografie auseinander? Die meisten scheren sich ja noch nichtmal um eine ordentliche Rechtschreibung, da stimmt der Satzspiegel auch nur dann zumindest halbwegs, wenn nicht extra drin rumgepfuscht wurde.

Ich habe mein neues Skript bzw. meine neue Vorlage für Skripte jetzt von Typografen mal begutachten lassen und der Thread im Forum ging dann doch über vier Seiten und beinhaltete von "groben Fehlern" bishin zu Millimeterarbeit alles. Aber jetzt bin ich recht zuversichtlich, da was Vernünftiges auf die Beine gestellt zu haben.

Nachtrag: Ich habe mir sogar die Mühe gemacht, bei Abkürzungen wie "d. h.", "z. B." etc. jedesmal wirklich Spatien und keine Leerzeichen zu setzen. Und Abkürzungen wie "MLE" und "SLLN" sind in meinem Skript auch optisch angepasst (d. h. leicht gesperrt und einen halben Punkt kleiner gesetzt).

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iTob
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Beitrag von iTob »

Ach du warst das mit dem Mathe-Skrip … :-)

Zu dem Doppelpunkt kann ich nix sagen, weil ich den noch nicht gebraucht habe.
Bei den Pfeilen würde ich – obwohl ich auch diese noch nicht benutzt habe – zu \implies bzw. \iff tendieren, weil die im Quellcode auch die Bedeutung des Zeichens als Wort darstellen.

guy.brush™
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Beitrag von guy.brush™ »

Ja, ich finde auch, dass \colon schöner aussieht. Aber ich bin halt kein Spezialist. Was für mich persönlich gegen die \colon-Variante und für die ":"-Variante spricht, wäre folgendes Argument: Der Doppeltpunkt wird als Zuweisungsoperator verstanden. Sprich, der Funktion f wird eben die Abbildung bzw. Funktion zugewiesen.

Das mit dem Typographen und Korrekturlesen klingt interessant ... sollte ich vielleicht irgendwann auch einmal machen lassen, aber noch bin ich dafür zu unwissend ;).


Abkürzungen wie "d.h. setze ich auch stets mit \, dazwischen. Habe mir das als Befehl definiert. "Prominente" Beispiele wären hier aber auch i.i.d. und o.B.d.A.

Am Anfang von Sätzen schreibe ich sie hingegen jedoch aus und eigentlich verwende ich bloß die Abkürzungen d.h., z.B., usw., etc., sog., evtl. - und eben mathematische Abkürzungen, die aber schon im "Sprachgebrauch" eingebürgert sind, wie z.B. gerade erwähnte Beispiele. Ich vermeide die meisten Abkürzungen, deshalb schreibe ich den Likelihood-Schätzer auch aus. Aus Interesse aber: Wie werden Abkürzungen korrekt gesetzt?


Ich persönlich würde ein Buch "Mathematische Typographie" sehr zu schätzen wissen. Ich frage mich z.B. auch, wie man korrekt Mengen mit mehreren Buchstaben setzt. Oder ich frage mich, ab wann man Funktionen und Ähnliches groß beginnen lässt und wann nicht. Einigen konnte ich mich auf jedenfall darauf, Mengen groß zu schreiben. Beispiele:

sin, cos, log schreibt man klein. Aber wieso dann Var, CoVar groß? Aktuell setze ich die noch klein, also var z.B., aber ich sehe es sonst immer nur groß.

Hingegen schreibe ich aber Mat, GL, MultLin.


Ich werde mir vermutlich in absehbarer Zeit die Arbeit machen und meine ganzen "Entscheidungsalgorithmen" (wenn möglich mit Begründung) niederschreiben.


Edit: Ach so, der Doppelpunkt wird z.B. bei Dingen wie

\forall x \in \mathds{R} : x \geq 42

benutzt. Wobei viele ja gerne die Quantorenreihenfolge nicht einhalten ;).

@iTob: Du hast noch keine Funktionen oder Abbildungen definieren müssen? Ohne so etwas würde ich gar nicht auskommen :D.

Meines Erachtens sollte \Rightarrow keine andere Bedeutung als \implies bekommen.
Zuletzt geändert von guy.brush™ am Sa 2. Jul 2011, 21:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Airblader »

iTob hat geschrieben: Bei den Pfeilen würde ich – obwohl ich auch diese noch nicht benutzt habe – zu \implies bzw. \iff tendieren, weil die im Quellcode auch die Bedeutung des Zeichens als Wort darstellen.
Für die Typografie jedoch ein vollkommen unwichtiges Argument. Und was den Code angeht .. also ich habe mich daran gewöhnt, Rightarrows etc. entsprechend zu lesen. Allerdings verwende ich die Implikationspfeile sowieso möglichst wenig und nur dann, wenn sie wirklich angebracht sind. Im Fließtext oder so haben die für mich nichts verloren, wenn man sich damit nur ein paar Wörter sparen will. :wink:

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Beitrag von Airblader »

guy.brush™ hat geschrieben:Am Anfang von Sätzen schreibe ich sie hingegen jedoch aus [..] Ich vermeide die meisten Abkürzungen, deshalb schreibe ich den Likelihood-Schätzer auch aus. Aus Interesse aber: Wie werden Abkürzungen korrekt gesetzt?
Ich vermeide Abkürzungen meist auch, am Satzbeginn sowieso. Aber wenn, dann werden sie korrekt gesetzt. Wie das geht lässt sich in aller Kürze auch in der typokurz nachlesen.

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Beitrag von iTob »

guy.brush™ hat geschrieben: @iTob: Du hast noch keine Funktionen oder Abbildungen definieren müssen? Ohne so etwas würde ich gar nicht auskommen :D.
.
Ich studier halt nicht (mehr) Mathe – das erspart einem so einiges :-P

Abkürzungen vermeide ich im Fließtext grundsätzlich. Ich verwende sie höchstens in Klammern oder Fußnoten, wenn ich sicher bin, das der leser sie auch kennt.

Typokurz ist eine gute Empfehlung. Wer noch ein Bisschen mehr wissen will, kann sich auch mal Erste Hilfe in Typografie oder Elements of typhgraphic style ansehen, wobei das letztere umfangreiche ist …

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Beitrag von guy.brush™ »

Vielen Dank für den Link. Es stehen jetzt keine konkreten Konstruktionsanleitungen drin, aber wenn ich das richtig verstehe, verwendest du also \small{M\,L\,S}.


@iTob: Aber du hast echte Mathematik studiert? :) Was machst du dann jetzt? Vermutlich irgendso ein Informatiker geworden ;).

Also Abkürzungen ala "z.B." oder "usw." erachte ich schon als sinnvoll, weil man dadurch schneller lesen kann, ohne dass das Leseverständnis eingeschränkt wird.

Danke auch für die weiterführenden Links :). Werde sie mir mal anschauen.
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Beitrag von Airblader »

guy.brush™ hat geschrieben:Vielen Dank für den Link. Es stehen jetzt keine konkreten Konstruktionsanleitungen drin, aber wenn ich das richtig verstehe, verwendest du also \small{M\,L\,S}.
Um Gottes Willen, bloß nicht! Zum Einen sperre ich nicht ganz so stark, zum anderen wäre \small viel zu klein. Ich verkleinere den Text wie gesagt nur um einen halben Punkt(!), damit er nicht ganz so dominant wirkt.

Ich verwende folgendes Makro:
\newcommand{\MLE}{%
	{\fontsize{11.5pt}{0}\selectfont M\kern .06em L\kern .06em E}}
Edit: Mein Fließtext ist in 12pt gesetzt.

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