alive667 hat geschrieben: ↑Mi 7. Dez 2022, 10:57
Wieso kommt manchmal die Warnung "type 'rev' not found" und beim nächsten Mal klappt es?
- Compilieren
- Biber
- Erstellen & Anzeigen
ist doch die richtige Reihenfolge oder?
Je nach Editor und Einstellungen sollte diese Kombination zumindest zumeist hinreichend sein, um eine Ausgabe zu erzeugen. Unter Umständen ist sie aber wesentlich zu kompliziert. Gerade wenn Dein Editor eine Heuristik verwendet, die nicht gut mit
biblatex und Biber umgehen kann, kann es dann länger dauern als nötig. (Rein theoretisch könnte die Konfiguration auch so sein, dass sie
biblatex-Bibliographien absichtlich kaputt macht, aber das scheint ja nicht der Fall zu sein, wenn es bei Dir bisweilen geht.)
Für Dein Dokument sollte eigentlich ein LaTeX-Lauf (genauer gesagt pdfLaTeX, LuaLaTeX oder XeLaTeX - je nach Wunsch und Dokumentencode) gefolgt von einem Biber-Aufruf und zwei weiteren LaTeX-Läufen genug sein. (Ob Du danach Deinen Editor oder PDF-Betrachter zum neuerlichen Öffnen der PDF bringen musst, hängt von der verwendeten Software ab.) Am besten gerade bei Problemen wäre es, wenn Du diese Läufe selbst über den Editor anstößt. Die meisten Editoren mit Heuristiken haben auch die Möglichkeit, explizit Läufe bestimmter Programme zu starten.
Siehe dazu zum Beispiel auch
viewtopic.php?p=120257#p120257 (und die dort verlinkten Beiträge).
Am besten löschst Du die temporären
.aux,
.bbl,
.bcf und
.blg-Dateien. Mach das ruhig manuell, auch wenn das Skript das für Dich machen könnte. Dann kannst Du sicher gehen, dass also so passiert, wie Du denkst.
Lass dann LaTeX einmal Laufen. Sieh Dir die Logausgabe genau an. Alle auftretenden Fehlermeldungen müssen behoben werden. Beachte, dass in LaTeX ein Fehler andere Fehler nach sich ziehen können. Daher solltest Du bei der Fehlerbehebung immer beim allerersten Fehler oben anfangen und dich nach unten durcharbeiten. Kompiliere ruhig nach jeder Fehlerbehebung neu, damit du nicht unnötig versuchst, Dominoeffektfehler zu beheben. Wenn während des Laufes Fehler auftreten, kann es eine gute Idee sein, die
.aux und
.bcf-Dateien vor der nächsten Kompilationzu löschen, damit diese Fehler dort nicht fortbestehen. Warnungen sollten auch beachtet und soweit wie möglich behoben werden (nur die, die das Literaturverzeichnis betreffen, können erstmal außen vor gelassen werden). Erst wenn der LaTeX-Lauf fehlerfrei und weitgehend warnungsfrei ist, gehst Du zum nächsten Schritt über. (Dann aber bitte keine temporären Dateien löschen! Die brauchen wir noch.)
Lass dann Biber laufen. Sieh Dir wieder genau die Logausgabe an und suche nach Fehlern und Warnungen.
Dann folgen hoffentlich zwei weitere LaTeX-Läufe ohne Fehler und Warnungen.
Wenn Du dabei irgendwelche Fehler bekommst, bei denen Du nicht weiter kommst, frag hier ruhig.
alive667 hat geschrieben: ↑Mi 7. Dez 2022, 12:27
sollte ich irgendwie @rev definieren? ist zur abgrenzung als Revision (rev) gedacht als eigener "type"
Da
biblatex standardmäßig den Typen
@rev nicht kennt, fällt die Ausgabe auf den Driver von
@misc zurück. Dazu gibt es auch eine Warnung. Wenn Du damit leben kannst, musst Du zunächst nichts ändern. Wie man einen eigenen Typen implementiert ist in
https://tex.stackexchange.com/q/175776/35864 an einem Beispiel gezeigt.
alive667 hat geschrieben: ↑Mi 7. Dez 2022, 14:29
jetzt hab ich den code rausgehauen mit dem "tab literaturverzeichnis" und er schafft jetzt gar kein verzeichnis mehr zu generieren ... alles zerschossen
hab die änderungshistorie als unpublished gemacht und rev geht auch nicht mehr.
"No file thesis.bbl" - also Biber kann scheinbar das nicht generieren!?
\addcontentsline{toc}{chapter}{Literaturverzeichnis} % Eintrag ins Inhaltsverzeichnis
\printbibliography[title={Literaturverzeichnis},nottype=standard,nottype=unpublished] % Literaturverzeichnis
\addcontentsline{toc}{chapter}{Normenübersicht} % Eintrag ins Inhaltsverzeichnis
\printbibliography[title={Normenübersicht},type=standard] % Literaturverzeichnis
\newrefcontext[sorting=ydnt]
\addcontentsline{toc}{chapter}{Änderungshistorie} % Eintrag ins Inhaltsverzeichnis
\printbibliography[title={Änderungshistorie},type=unpublished] % Literaturverzeichnis
%\printliography[heading=subbibnumbered,title={Literaturverzeichnis}] % Literaturverzeichnis
%\printbibtabular[title={Änderungshistorie},type=unpublished]
Wenn es vorher ging, besteht eigentlich eine recht große Chance, dass Du es auch wieder zum Laufen bekommst. Also keine Panik, sondern systematisch wie oben beschrieben vorgehen. Erst die temporären Dateien löschen. Dann selbst händisch LaTeX, Biber, LaTeX, LaTeX ausführen und jeden Fehler betrachten und beheben.
Denk dran, dass Dein Code nicht nur aus der
.tex-Datei, sondern auch aus der
.bib-Datei besteht. Auch letztere muss fehlerfrei sein. (Biber beschwert sich sonst.)
alive667 hat geschrieben: ↑Mi 7. Dez 2022, 12:27
vielleicht wird doch alles bei word bleiben, weil bei den ständigen problemen trotz inhouse it-latex service der nicht helfen kann, weil er scheinbar nur die basics kennt brauch man da nicht anfangen.
LaTeX ist genau wie Word ja nur ein Werkzeug, um Deine eigentliche Arbeit zu erledigen. Wenn sich jetzt herausstellt, dass Du mit diesem besser umgehen kannst als mit jenem, dann ist es doch völlig legitim, das Werkzeug zu nehmen, mit dem Du vorliegende Aufgabe am effizientesten bewältigen kannst. Wenn Du aktuell das gewünschte Ergebnis mit Word viel schneller als mit LaTeX erreichen könntest, spricht das doch für Word. Nun ist natürlich nicht immer nur das Hier und Jetzt entscheidend und die langfristigen Effekte spielen auch eine Rolle (könnte man die Aufgabe mit LaTeX besser automatisieren und damit in Zukunft, wenn also erstmal alles läuft, effizienter arbeiten als mit Word?). Das musst Du eben abwägen.
Wenn Du es mit LaTeX weiterhin probieren möchtest, dann wäre es meiner Meinung nach sinnig, sich einmal in die Grundprinzipien einzuarbeiten und ein etwas genaueres Verständnis für die Vorgänge zu entwickeln. Eine 800-Zeilen Vorlage ist nunmal nicht etwas, dass man mal eben so versteht. Wichtig, wäre es, das systematisch anzugehen. Ich hoffe ich trete Dir nicht zu sehr auf den Schlips, wenn ich sage, dass mir das Vorgehen bis jetzt - zumindest aus den Forenbeiträgen - etwas erratisch vorkommt.