Linklist-Verzeichnis?

Erstellung eines Literaturverzeichnisses mit BibTeX, Biber, BibLaTeX und Co.


lauraw
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Linklist-Verzeichnis?

Beitrag von lauraw »

Hallo liebes GoLatex Forum,

Folgendes Problem: Im laufe meiner Abschlussarbeit haben sich viele Website-Links angesammelt, welche ich für den "Beweis" meiner Untersuchungen benötige. Diese Links sind ziemlich lang und momentan habe ich die als \footnote{} in den jeweiligen Stellen marktiert um nicht den Lesefluss zu stören. Jedoch nehmen die Links überhand und ich möchte nun die Links sammeln und die wie auch Quellenverzeichnise, möglichst mittels \cite, referenzieren.
In meinem Latex Projekt habe ich bereits ein Quellenverzeichnis, mit "echten" Quellen, woher ich meine Infos habe. Nun weiß ich nicht, wie ich ein weiteres "Link"-Verzeichnis erstellen kann.
Vielleicht kann man ein zweites Quellenverzeichnis anlegen, jedoch würden dann doch die Referenzzahlen nicht synchron zu beiden Verzeichnissen sein?
Ich bin leider völlig überfordert und hoffe ihr habt vielleicht einen guten Tipp für mich? :)

Gast

Beitrag von Gast »

Ein Tipp.

MoeWe
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Re: Linklist-Verzeichnis?

Beitrag von MoeWe »

Du kannst Links als @online-Quellen einpflegen und sie dann ganz normal wie andere Quellen auch mit \autocite, \cite, \...cite referenzieren. Z.B. (aus biblatex-examples.bib)

@online{markey,
  author       = {Markey, Nicolas},
  title        = {Tame the {BeaST}},
  date         = {2005-10-16},
  url          = {http://mirror.ctan.org/info/bibtex/tamethebeast/ttb_en.pdf},
  subtitle     = {The {B} to {X} of {BibTeX}},
  version      = {1.3},
  urldate      = {2006-10-01},
}

Wenn Du möchtest, kannst Du Dein Literaturverzeichnis dann auch nach Quellenart aufteilen (mit type=online, und nottype=online, als optionale Argumente zu \printbibliography wie im Link gezeigt). Das kann ich aber uneingeschränkt nur in numerischen Stilen mit defernumbers=true, und in anderen Stilen, nur wenn aus dem Zitatkürzel selbst hervorgeht, ob es sich um eine Internetquelle handelt, empfehlen.

\documentclass[ngerman]{article}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{babel}
\usepackage{csquotes}

\usepackage[style=numeric, defernumbers=true, backend=biber]{biblatex}

\addbibresource{biblatex-examples.bib}


\begin{document}
Lorem \autocite{sigfridsson}
ipsum \autocite{markey}
dolor \autocite{nussbaum}
sit \autocite{ctan}
amet \autocite{sigfridsson}
consectur \autocite{worman}

\printbibheading[title=Quellenverzeichnis]
\printbibliography[nottype=online, heading=subbibliography, title={Druckquellen}]
\printbibliography[type=online, heading=subbibliography, title={Onlinequellen}]
\end{document}

Da man meiner Meinung nach bei Internetquellen genau die gleichen Maßstäbe zur Beurteilung der Zitierwürdigkeit sowie zur Vollständigkeit der bibliographischen Angaben anlegen sollte wie bei allen anderen Quellen, bin ich übrigens der Meinung, dass es nicht sinnvoll ist, Internetquellen separat aufzulisten.


lauraw
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Re: Linklist-Verzeichnis?

Beitrag von lauraw »

Gast hat geschrieben:
Di 5. Mai 2020, 21:05

Ein Tipp.

MoeWe hat geschrieben:
Mi 6. Mai 2020, 08:59

Du kannst Links als @online-Quellen einpflegen und sie dann ganz normal wie andere Quellen auch mit \autocite, \cite, \...cite referenzieren. Z.B. (aus biblatex-examples.bib)

@online{markey,
  author       = {Markey, Nicolas},
  title        = {Tame the {BeaST}},
  date         = {2005-10-16},
  url          = {http://mirror.ctan.org/info/bibtex/tamethebeast/ttb_en.pdf},
  subtitle     = {The {B} to {X} of {BibTeX}},
  version      = {1.3},
  urldate      = {2006-10-01},
}

Wenn Du möchtest, kannst Du Dein Literaturverzeichnis dann auch nach Quellenart aufteilen (mit type=online, und nottype=online, als optionale Argumente zu \printbibliography wie im Link gezeigt). Das kann ich aber uneingeschränkt nur in numerischen Stilen mit defernumbers=true, und in anderen Stilen, nur wenn aus dem Zitatkürzel selbst hervorgeht, ob es sich um eine Internetquelle handelt, empfehlen.

\documentclass[ngerman]{article}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{babel}
\usepackage{csquotes}

\usepackage[style=numeric, defernumbers=true, backend=biber]{biblatex}

\addbibresource{biblatex-examples.bib}


\begin{document}
Lorem \autocite{sigfridsson}
ipsum \autocite{markey}
dolor \autocite{nussbaum}
sit \autocite{ctan}
amet \autocite{sigfridsson}
consectur \autocite{worman}

\printbibheading[title=Quellenverzeichnis]
\printbibliography[nottype=online, heading=subbibliography, title={Druckquellen}]
\printbibliography[type=online, heading=subbibliography, title={Onlinequellen}]
\end{document}

Da man meiner Meinung nach bei Internetquellen genau die gleichen Maßstäbe zur Beurteilung der Zitierwürdigkeit sowie zur Vollständigkeit der bibliographischen Angaben anlegen sollte wie bei allen anderen Quellen, bin ich übrigens der Meinung, dass es nicht sinnvoll ist, Internetquellen separat aufzulisten.

Vielen Dank für eure Hilfe! Das ist genau das, was ich mir vorgestellt habe.. Jedoch kann ich in meinem Projekt anscheinend kein biblatex als Package includen :( Ich bekomme mehrere Errors:
Error: Incompatible package 'natbib'.
weitere Errors: \bibhang already defined und mehrere
Soweit ich im Internet gelesen habe, sind biblatex und natbib imcompatibel, jedoch weiß ich nicht wie zur Hölle natbib in mein Projekt importiert wird, um das wegzunehmen...
Im dem Template was ich verwenden muss, ist \appendix vordefiniert, jedoch finde ich auch dort den \usepackage befehl nicht. Habt ihr eine Ahnung, wie biblatex doch zum laufen bekomme? Die bei Google gefundenen "Lösungsversuche" haben mehr verwirrt als geholfen :(
Ich habe auch es auch schon natbib=true und natbib=false versucht, jedoch nicht geholfen ..


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Johannes_B
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Re: Linklist-Verzeichnis?

Beitrag von Johannes_B »

Du erwänst irgend ein Template.

Mal abgesehen, dass Templates hier verrufen sind, haben wir keinen blassen Schimmer, von welchem Template du reden könntest.

TeXwelt - Fragen und Antworten Schaut vorbei und stellt Fragen.
LaTeX-Vorlagen?

Der Weg zum Ziel: Ruhe bewahren und durchatmen, Beiträge und unterstützende Links aufmerksam lesen, Lösungsansätze verstehen und ggf. nachfragen.

lauraw
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Re: Linklist-Verzeichnis?

Beitrag von lauraw »

Johannes_B hat geschrieben:
Mi 6. Mai 2020, 13:45

Du erwänst irgend ein Template.

Mal abgesehen, dass Templates hier verrufen sind, haben wir keinen blassen Schimmer, von welchem Template du reden könntest.

Ich meinte damit das Template für mein BA welches meine Uni uns zur Nutzung zwingt :)

Zuletzt geändert von lauraw am Mi 6. Mai 2020, 14:03, insgesamt 2-mal geändert.

markusv
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Re: Linklist-Verzeichnis?

Beitrag von markusv »

Wenn die Nutzung des Templates zwingend ist, muss es auch Support dafür geben. Ansonsten steige auf biblatex und biber um und schmeiß die Vorlage weg, die offensichtlich nicht gepflegt wird.

Wäre Microsoft Word für das Schreiben von Büchern entwickelt worden,
würde es Microsoft Book heißen.

Unkomplizierte und schnelle LaTeX-Hilfe, bspw. Erstellung von Vorlagen und Bewerbungen:
Help-LaTeX@web.de

lauraw
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Re: Linklist-Verzeichnis?

Beitrag von lauraw »

markusv hat geschrieben:
Mi 6. Mai 2020, 13:54

Wenn die Nutzung des Templates zwingend ist, muss es auch Support dafür geben. Ansonsten steige auf biblatex und biber um und schmeiß die Vorlage weg, die offensichtlich nicht gepflegt wird.

Genau das versuche ich ja :) Also das umschalten auf biblatex ;)

Ich habe gerade "\RequirePackage[numbers]{natbib} % More citation styles" in einer sty Datei gefunden und diese entfernt. Dadurch sind die meisten Errors weg gegangen.
Jedoch wundere ich mich dahingehend, ob ich nun diesen natbib style nutzen "muss", da ja Required und die Uni gebt es vor.. Zudem kann ich dann
\bibliographystyle{dinat} und \bibliography{literature} nicht mehr nutzen.. Da dinat anscheinend eine DIN Norm ist, denke ich, dass ich das auch in biblatex equivalent umsetzen muss..?


MoeWe
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Re: Linklist-Verzeichnis?

Beitrag von MoeWe »

lauraw hat geschrieben:
Mi 6. Mai 2020, 14:04
markusv hat geschrieben:
Mi 6. Mai 2020, 13:54

Wenn die Nutzung des Templates zwingend ist, muss es auch Support dafür geben. Ansonsten steige auf biblatex und biber um und schmeiß die Vorlage weg, die offensichtlich nicht gepflegt wird.

Genau das versuche ich ja :) Also das umschalten auf biblatex ;)

Ich habe gerade "\RequirePackage[numbers]{natbib} % More citation styles" in einer sty Datei gefunden und diese entfernt. Dadurch sind die meisten Errors weg gegangen.
Jedoch wundere ich mich dahingehend, ob ich nun diesen natbib style nutzen "muss", da ja Required und die Uni gebt es vor..

Das können wir leider nicht sagen. natbib und biblatex sind wie erwähnt total inkompatibel, da sie komplett andere Wege nutzen, um Zitate und Bibliographie zu erzeugen.

Die Frage ist, wie sehr Du die Vorlage nutzen "musst". Wenn man sie Dir gegeben hat, weil sie Pflicht ist, dann würde ich auch erwarten, dass die Vorlage erstens die Formatvorgaben der Uni erfüllt (heißt für Dich: es gibt gar keinen Grund, zu biblatex zu wechseln, da die Vorlage mit natbib schon alles kann) und zweitens es vonseiten der Uni offiziellen Support zu der Vorlage gibt (heißt für Dich: es sollte jemanden geben, den Du ansprechen kannst, wenn die Vorlage nicht die Vorgaben erfüllt). Alles andere wäre meiner Meinung nach fahrlässig. Man kann nicht Studenten ohne Support zur Verwendung einer Vorlage zwingen, die dann die formalen Vorgaben nicht erfüllt. (Vielleicht kann man da die Fachschaft einschalten?)

Wenn man Dir die Vorlage als "hier, das hab ich damals auch genommen, funktioniert super" gegeben hat, dann würd ich sie besser wegwerfen und von vorne anfangen, wenn sie nicht exakt die gewünschten Vorgaben einhält. Meist sind solche Vorlagen organisch gewachsen und enthalten veralteten, unverständlichen, unnötigen und schlimmstenfalls falschen oder schädlichen Code.

lauraw hat geschrieben:
Mi 6. Mai 2020, 14:04

Zudem kann ich dann
\bibliographystyle{dinat} und \bibliography{literature} nicht mehr nutzen.. Da dinat anscheinend eine DIN Norm ist, denke ich, dass ich das auch in biblatex equivalent umsetzen muss..?

dinat implementiert die (meiner Meinung nach zumindest typographisch sehr fragwürdigen) Vorgaben der 2013 von DIN ISO 690:2013-10 ersetzen Norm DIN 1505 von 1984.

Soweit ich weiß, gibt es keinen biblatex-Stil, der das fertig implementiert. Da, wie oben erwähnt, natbib und biblatex völlig anders arbeiten, kannst Du dinat.bst aber auch nicht mit biblatex
zusammen nutzen. Es gibt biblatex-iso690, das den Nachfolger ISO 690 von DIN 1505 implementiert. Das Paket implementiert die strenge (und meiner Meinung nach an einigen Stellen fragwürdige) Auslegung der Norm in der tschechischen Übersetzung ČSN ISO 690, sie ist aber auf jeden Fall ISO-690-konform (und sollte damit auch DIN-ISO-690-konform sein).

Auch hier ist die Frage also wieder, wie sehr dinat hier echte Vorgabe ist. Wenn die Uni es verlangt, dann hast Du wahrscheinlich keine Wahl. Wenn nicht, gibt es wesentlich attraktivere Stile (da würd ich bei biblatex einfach einen der Standardstile nehmen und notfalls Kleinigkeiten anpassen, wenn sie Dich stören).


lauraw
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Re: Linklist-Verzeichnis?

Beitrag von lauraw »

MoeWe hat geschrieben:
Do 7. Mai 2020, 19:51
lauraw hat geschrieben:
Mi 6. Mai 2020, 14:04
markusv hat geschrieben:
Mi 6. Mai 2020, 13:54

Wenn die Nutzung des Templates zwingend ist, muss es auch Support dafür geben. Ansonsten steige auf biblatex und biber um und schmeiß die Vorlage weg, die offensichtlich nicht gepflegt wird.

Genau das versuche ich ja :) Also das umschalten auf biblatex ;)

Ich habe gerade "\RequirePackage[numbers]{natbib} % More citation styles" in einer sty Datei gefunden und diese entfernt. Dadurch sind die meisten Errors weg gegangen.
Jedoch wundere ich mich dahingehend, ob ich nun diesen natbib style nutzen "muss", da ja Required und die Uni gebt es vor..

Das können wir leider nicht sagen. natbib und biblatex sind wie erwähnt total inkompatibel, da sie komplett andere Wege nutzen, um Zitate und Bibliographie zu erzeugen.

Die Frage ist, wie sehr Du die Vorlage nutzen "musst". Wenn man sie Dir gegeben hat, weil sie Pflicht ist, dann würde ich auch erwarten, dass die Vorlage erstens die Formatvorgaben der Uni erfüllt (heißt für Dich: es gibt gar keinen Grund, zu biblatex zu wechseln, da die Vorlage mit natbib schon alles kann) und zweitens es vonseiten der Uni offiziellen Support zu der Vorlage gibt (heißt für Dich: es sollte jemanden geben, den Du ansprechen kannst, wenn die Vorlage nicht die Vorgaben erfüllt). Alles andere wäre meiner Meinung nach fahrlässig. Man kann nicht Studenten ohne Support zur Verwendung einer Vorlage zwingen, die dann die formalen Vorgaben nicht erfüllt. (Vielleicht kann man da die Fachschaft einschalten?)

Wenn man Dir die Vorlage als "hier, das hab ich damals auch genommen, funktioniert super" gegeben hat, dann würd ich sie besser wegwerfen und von vorne anfangen, wenn sie nicht exakt die gewünschten Vorgaben einhält. Meist sind solche Vorlagen organisch gewachsen und enthalten veralteten, unverständlichen, unnötigen und schlimmstenfalls falschen oder schädlichen Code.

lauraw hat geschrieben:
Mi 6. Mai 2020, 14:04

Zudem kann ich dann
\bibliographystyle{dinat} und \bibliography{literature} nicht mehr nutzen.. Da dinat anscheinend eine DIN Norm ist, denke ich, dass ich das auch in biblatex equivalent umsetzen muss..?

dinat implementiert die (meiner Meinung nach zumindest typographisch sehr fragwürdigen) Vorgaben der 2013 von DIN ISO 690:2013-10 ersetzen Norm DIN 1505 von 1984.

Soweit ich weiß, gibt es keinen biblatex-Stil, der das fertig implementiert. Da, wie oben erwähnt, natbib und biblatex völlig anders arbeiten, kannst Du dinat.bst aber auch nicht mit biblatex
zusammen nutzen. Es gibt biblatex-iso690, das den Nachfolger ISO 690 von DIN 1505 implementiert. Das Paket implementiert die strenge (und meiner Meinung nach an einigen Stellen fragwürdige) Auslegung der Norm in der tschechischen Übersetzung ČSN ISO 690, sie ist aber auf jeden Fall ISO-690-konform (und sollte damit auch DIN-ISO-690-konform sein).

Auch hier ist die Frage also wieder, wie sehr dinat hier echte Vorgabe ist. Wenn die Uni es verlangt, dann hast Du wahrscheinlich keine Wahl. Wenn nicht, gibt es wesentlich attraktivere Stile (da würd ich bei biblatex einfach einen der Standardstile nehmen und notfalls Kleinigkeiten anpassen, wenn sie Dich stören).

ich danke dir vielmals für deine Mühe und deine tolle und verständliche Erklärung. Ich werde auf Biblatex umsteigen und wenn es meinem Prof überhaupt auffällt, muss er mir halt einen Alternativvorschlag nennen :)


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