Das böse scharfe S Thema ist als GELÖST markiert

Redefinition von Makros, Definition eigener Befehle sowie neuer Umgebungen


ryder
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Das böse scharfe S

Beitrag von ryder »

Hallo zusammen.

Ich möchte einige Briefe mit aurical schreiben. Es ist vielleicht kein so wichtiges Problem, aber vielleicht gibt es eine einfache Lösung.

\documentclass[fontsize=18pt,a4paper, DIV=12]{scrbook}
\usepackage[]{aurical}
\pagestyle{empty}
\begin{document}
\selectfont\Fontamici
Straße
Stra\ss e
\end{document}

Wie kann ich LaTeX beibringen das scharf ß automatisch zu benutzen, ohne dass ich \ss schreiben muss? Die restlichen Umlaute funktionieren auch ohne Tricks. Danke für Tips.

Gruß und ein schönes 2021


MoeWe
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Re: Das böse scharfe S

Beitrag von MoeWe »

Mhh, bei mir geben beide Zeilen im Code die gleiche Ausgabe, nämlich "Straße". Das sollte auch so sein.

Bekommst Du irgendwelche Fehlermeldungen oder Warnungen? Ist Dein LaTeX neu genug (April 2018), dass es ohne inputenc UTF-8 annimmt? Ist Deine Datei in UTF-8 codiert.

Wenn Dein LaTeX noch zu alt ist, könnte \usepackage[utf8]{inputenc} helfen, das - wie gesagt - seit April 2018 die Voreinstellung ist.

Bitte zeig uns doch die komplette .log-Datei Deines LaTeX-Laufes.


ryder
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Re: Das böse scharfe S

Beitrag von ryder »

OK, Asche auf mein Haupt. Ich habe meinen Fehler entdeckt. Ich hab das Dokument mit XeLaTeX laufen lassen. Da funktoiniert es nicht, aber mit dem "normalen" schon.
Danke :)


MoeWe
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Re: Das böse scharfe S

Beitrag von MoeWe »

Es mag einem auf den ersten Blick etwas paradox vorkommen, dass es bei dem voll auf Unicode ausgelegten XeLaTeX (ähnliches gilt auch für LuaLaTeX) Probleme gibt, wenn man ß schreibt, aber die Ausgabe scheinbar OK ist, wenn man \ss schreibt.

Das Problem hier ist, dass aurical T1-Schriften bereitstellt. Die sollte man aber mit XeLaTeX besser nicht nutzen, da XeLaTeX nur mit der TU-Codierung wirklich umgehen kann. Viele schöne Beispiele dazu finden sich bei https://tex.stackexchange.com/q/470976/35864.

Mit XeLaTeX kann man also im allgemeinen Schriftpakete, die Type1-Schriften bereitstellen nicht mehr ohne Weiteres nutzen. Stattdessen kann man (komfortabler via fontspec) Systemschriften im OTF- und TTF-Format laden. Mit XeLaTeX könntest Du Dich auf die Suche nach einer anderen fancy Schrift machen. Wenn es \Fontamici sein muss, dann musst Du eben pdfLaTeX statt XeLaTeX nehmen.


KOMA (als gast)

Re: Das böse scharfe S

Beitrag von KOMA (als gast) »

MoeWe hat geschrieben:
Fr 1. Jan 2021, 09:13

Wenn es `\Fontamici` sein muss, dann musst Du eben pdfLaTeX statt XeLaTeX nehmen.

Das ist übrigens einer dieser Fälle¹, in denen LuaLaTeX mit luainputenc ebenfalls funktioniert:

\documentclass[fontsize=18pt,a4paper, DIV=12]{scrbook}
\usepackage[utf8]{luainputenc}% wegen des nachfolgend geladenen Font-Pakets; benötigt LuaLaTeX
\usepackage{aurical}
\pagestyle{empty}
\begin{document}
\Fontamici
Straße
Stra\ss e
\end{document}

Das \selectfont habe ich rausgeworfen, weil es an der Stelle schlicht überflüssig/sinnlos/unsinnig ist.

Leider geht das nicht mit XeLaTeX. Man könnte die Verwendung von XeLaTeX zwar ebenfalls zurecht biegen, aber so richtig sinnvoll ist das nur selten, weshalb es eigentlich den Aufwand nicht wert ist.

Achja: Ich finde die Schrift extrem schlecht lesbar. Briefe würde ich damit keine schreiben bzw. lesen wollen. Für den Namen auf einer Urkunde könnte ich mir die Schrift noch vorstellen, aber sonst …

        
1 Nämlich die Verwendung eines Legacy-Fontpakets.


ryder
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Re: Das böse scharfe S

Beitrag von ryder »

Ich wäre ja auch sofort misstrauisch geworden, wenn die deutschen Umlaute nicht funktioniert hätten. War aber eben nur beim ß. Jetzt läuft es eben mit dem normalen LaTeX.

Die Schriftart ist prima für Briefe im Rahmen eines Rollenspielprojektes. Unter normalen Umständen würde ich auch nicht zu sowas greifen.


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