ich hoffe, ich habe die Überschrift für mein Problem treffend gewählt


- Der Doppelpunkt im Mathematikmodus beschreibt ja einen binären Operator. Wenn ich jetzt - aus welchen Gründen auch immer - einen Teil der Formel noch im Text habe und den restlichen Teil als abgesetzte Formel, welchen Platz muss ich dann vor dem Doppelpunkt verwenden?
Text text text $\forall a \in A : \forall b \in B : \exists i \in J :$ \[ a_i = b_i \] oder\\ Text text text $\forall a \in A : \forall b \in B : \exists i \in J$: \[ a_i = b_i \]
- Welche Zeichen für Disjunktheit kennt ihr und welche sind im (deutschen) Druck am üblichsten? Es geht mir darum, welche Zeichen ihr kennt und welche am empfehlenswertesten wären. Ich persönlich kenne folgende:
\cup mit Punkt im "U", \cup mit Punkt oberhalb des "U", \sqcup, \uplus,
wobei ich mir letzteres irgendwann einmal im Internet herausgesucht habe und es so sonst noch nicht gesehen habe. Die beiden ersten Varianten kenne ich nur aus dem Handschriftlichen und finde ich jetzt im Druck nicht so besonders gut. Ich frage mich also, was wohl die bessere Wahl wäre. Zum \sqcup gibt es noch ein \sqcap, dessen Bedeutung ich aber nicht kenne (oft gibt es ja eh mehrere Bedeutungen). - Gibt es für einen Doppelbruch irgendeine Regel für folgendes Problem?
Der Hauptbruchstrich ist hier sehr kurz und nicht so stark auffällig.
\[ \frac{\frac{1}{2}}{\frac{1}{2}} \]
- Wenn ich mit der split-Umgebung eine lange Formel/Gleichung umbreche, wie formatiere ich dann am besten die 2., 3.,... n-te Zeile?
\begin{align*} \begin{split} a &= b\\ &\quad + c\\ % Möglichkeit 1 &\mathrel{\phantom{=}} +d % Möglichkeit 2 \end{split} \end{align*}
- Oft wird der Doppelpunkt in längeren logischen Ausdrücken weggelassen oder nur an der wichtigen und entscheidenden Stelle gesestzt. Dadurch fehlt aber der Abstand zwischen den Quantoren und den übrigen Zeichen. Welcher ist hier am besten zu setzen?
\[ \forall a \in A \forall b \in B \exists i \in I : a_i = b_i \]
- Sind die Akzente wie \tilde, \hat und \bar für jeweils einzelne Buchstaben gedacht oder nur für kleine lateinische Buchstaben? Bei griechischen Buchstaben und lateinischen Großbuchstaben fällt ein \hat z.B. wesentlich kleiner aus, aber man erkennt ihn noch. Ich weiß jetzt nicht, was die korrekte Lösung für solche Fälle wäre. Immerhin gibt es ja noch die \wide... Varianten sowie \overline.
\begin{align*} \hat{x} & \hat{X} & \widehat{X} & \tilde{\varphi} & \widetilde{\varphi} & \bar{x} & \overline{X} \end{align*}
- Wenn ich innerhalb einer mit \left und \right angepassten Klammer eine \underbrace habe, gehört diese dann mit in die Klammer, wodurch diese noch einmal größer werden, oder muss ich dies dann mit \bigg, \Big, etc. anpassen? (Eine "unendlich" große Klammer bekomme ich damit aber nicht hin, wobei die meisten Fälle abgedeckt sein dürften. Weiterhin sind die Klammern meistens dann nicht exakt auf die Größe des Inhalts abgestimmt.)
\begin{align*} f(x) = \left( \sum_{i = 1}^{n} \underbrace{\frac{1}{\sqrt{2 \pi}} \cdot \varphi{i}}_{= 1} \right) \qquad f(x) = \left( \sum_{i = 1}^{n} \frac{1}{\sqrt{2 \pi} \cdot \varphi{i}} \right)\\ f(x) = \Biggl( \sum_{i = 1}^{n} \underbrace{\frac{1}{\sqrt{2 \pi}} \cdot \varphi{i}}_{= 1} \Biggr) \qquad f(x) = \Biggl( \sum_{\substack{i = 1\\i \neq j}}^{n} \underbrace{\frac{1}{\sqrt{2 \pi}} \cdot \varphi{i}}_{= 1} \Biggr) % größer darf der Inhalt dann aber nicht mehr werden! \end{align*}
- Wenn ich eine Zahl mit \ldots "beende", welche der Varianten ist dann korrekt?
\[ 3,141{\ldots} \qquad 3.141\ldots \]
- Zahlen im Text werden wohl nicht im Mathemodus gesetzt, aber wie sieht es mit folgendem aus?
Zumindest Okular scheint bei manchen Zahlen, aber insbesondere beim %-Zeichen das aus dem Modemodus dicker zu machen. Dieses gilt insbesondere auch für das #-Zeichen.
$13$ oder 13?\\ $42\,\%$ oder 42\,\%
- Ich hatte ja schon einmal gefragt, wie man Informationen über ein Gleichheitszeichen schreibt, um dem Leser zu verdeutlichen, welche Schritte man gerade macht oder welche Sätze und Definitionen angewandt werden. Ich überlege gerade, ob es nicht doch eine bessere Variante gabe. Die eine wäre folgende:
Dabei wird allesdings durch den zusätzlichen Text das Ganze etwas nach links verschoben. Zudem stellt sich die Frage, ob - sollte der Kommentar nicht mehr in dieselbe Zeile passen - diese Information in die nächste Zeile bündig mit dem "b" beginnen soll oder ob noch eine zusätzliche Einrückung vorgenommen werden soll (z.B. mit \qquad).
\[ a = b \qquad \text{[Proposition 42.13]} \]
Eine Alternative dazu wäre wohl, wenn man diese Informationen rechtsbündig an das Zeilenende schreibt (genau so, wie es die Gleichungsnummerierungen tun), ohne dass die Gleichung aus der Mitte gerückt wird (und ggf. in die nächste Zeile, sollte es zu Überschneidungen oder zu wenig Platz zwischen Gleichung und Information kommen).
Als letztes würde sich noch die Frage stellen, was man dann am besten tun sollte, falls man eine einzeilige Gleichungskette mit mehreren Schritten hat, wie z.B.\[ a = b = c = d = e = f \]
- Ich habe immer die erste Variante gewählt, auch wenn vor dem Doppelpunkt dann ein Leerzeichen ist, weil es für mich so inhaltlich korrekter ist, auch wenn es auf den ersten Blick komisch aussieht. Letztendlich ist es ein Operator und kein Text-Doppelpunkt. Ich verwende diesen Fall eigentlich auch eher nur dann, wenn das Gedöns davor zu lange ist, so dass es nicht mehr gut mit in die abgesetzte Formel passt.
- Aktuell verwende ich \uplus, ich bin aber am Zweifeln, ob das die richtige Wahl ist und ob \sqcup nicht besser wäre.
- Ich setzte bei einem solchen Doppelbruch dann immer noch beidseitig je einen \; Abstand hinein.
- Ich habe bisher am häufigsten via google die Variante mit \quad gefunden, wodurch die 2.,...,n-te Zeile leicht eingerückt wird. Welche Variante aber besser ist, kann ich nicht sagen.
- Für den fehlenden Doppelpunkt habe ich bisher immer nur einen einzelnen \; Abstand eingefügt.
- Ich verwende aktuell \tilde und \hat bei einzelnen Buchstaben (egal welcher Größe). \bar hingegen nur bei kleinen Buchstaben und bei großen dann \overline, weil es dort etwas sehr komisch wirkt. Ansonsnsten nutze ich die \wide... Varianten eher für mehrere Buchstaben.
- Ich habe aktuell die \underbrace immer noch in der \left und \right Variante und die Klammern nicht händisch via \Biggl und \Biggr angepasst. Ein Fehler? Was mir nicht gefällt, ist, wenn nicht alles von den Klammern umschlossen wird oder man z.B. bei einer Summe, die nur einen Wert unterhalb, aber nicht oberhalb, stehen hat, die Klammern so anpasst, dass die Klammer mit dem oberen Ende des Summenzeichens aufhört, unten hingegen aber den Limite noch mit einschließt - das zerstört meiner Meinung nach die Symmetrie.
- Ich verwende hier {\ldots}, weil ich dachte, dass der Abstand, der ohne die { und } eingefügt wird, hier falsch ist.
- Hier habe ich es mal so mal so gemacht...ich habe keine Ahnung
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- Ich habe keine Ahnung, was am besten ist
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So...ich hoffe, es war nicht so viel zu lesen, wie es zuerst aussah, da die Codefragmente das ganze etwas in die Länge gezerrt haben. Auf jedenfall füge ich jetzt noch ein komplettes Minimalbeispiel und dessen Output als Anhang an diesen Thread an

Für jede Hilfe bin ich sehr dankbar

Viele Grüße,
guy.brush™