BiblaTex in Kombination mit Parskip

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FrogThomas
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BiblaTex in Kombination mit Parskip

Beitrag von FrogThomas »

Nach stundenlanger Suche bin ich leider nicht fündig geworden ... unglaublich aber wahr!

Mein Problem stellt sich wie folgt dar:
Ich verwende die Funktion "parskip=full", welche den Erstzeileneinzug deaktiviert und dafür eine Leerzeile einfügt um Absätze kenntlich zu machen. (Ich weiß, dass diese Variante Typografisch fragwürdig ist.) Problematisch wird die Sache allerdings leider beim Literaturverzeichnis. Bei mehrzeiligen Einträgen gibt es leider keinen Einzug mehr. Nehme "parskip=full" aus meinem Code heraus sieht das Literaturverzeichnis aus wie gewünscht, der Rest allerdings leider nicht. In meinen Augen wäre eine Lösung optimal, mit der ich "parskip=full" vor "\printbibliography" wieder auf das standardmäßige "parskip=false" umstellen könnte. Das muss doch irgendwie funktionieren, oder?!

Hier noch mein Minimalbeispiel:
\documentclass[parskip=full]{scrreprt}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[babel]{csquotes}
\usepackage[style=verbose-inote]{biblatex}
\bibliography{BibTest}

\begin{document}
Auch gibt es niemanden, der den Schmerz an sich liebt, sucht oder wünscht, nur, weil er Schmerz ist, es sei denn, es kommt zu zufälligen Umständen, in denen Mühen und Schmerz ihm große Freude bereiten können. Um ein triviales Beispiel zu nehmen, wer von uns unterzieht sich je anstrengender körperlicher Betätigung, außer um Vorteile daraus zu ziehen? \footcite{Kummer2009}

Aber wer hat irgend ein Recht, einen Menschen zu tadeln, der die Entscheidung trifft, eine Freude zu genießen, die keine unangenehmen Folgen hat, oder einen, der Schmerz vermeidet, welcher keine daraus resultierende Freude nach sich zieht? Auch gibt es niemanden, der den Schmerz an sich liebt, sucht oder wünscht, nur, weil er Schmerz ist, es sei denn, es kommt zu zufälligen Umständen, in denen Mühen und Schmerz ihm große Freude bereiten können. Um ein triviales Beispiel zu nehmen, wer von uns unterzieht sich je anstrengender körperlicher Betätigung, außer um Vorteile daraus zu ziehen? \footcite{Luger1999}
\printbibliography
\end{document}
Und hier die dazugehörige *.bib:
@BOOK{Kummer2009,
  title = {Grundzüge der Beschaffung, Produktion und Logistik},
  author = {Kummer, Sebastian and Grün, Oskar and Jammernegg, Werner},
  year = {2009},
  edition = {2},
  publisher = {Pearson Education},
  address = {München},
}

@BOOK{Luger1999,
  title = {Allgemeine Betriebswirtschaftslehre},
  author = {Luger, Adolf and Geisbüsch, Hans"~Georg and Neumann, Jürgen},
  year = {1999},
  edition = {4},
  publisher = {Carl Hanser Verlag},
  address = {München},
  subtitle = {Band 2: Funktionsbereiche des betrieblichen Ablaufs},
}
Dateianhänge
Minimalbeispiel.zip
(1.03 KiB) 678-mal heruntergeladen

ratte

Beitrag von ratte »

Was ist denn jetzt eigentlich Deine Frage? Die Lösung
\KOMAoptions{parskip=false}
hast Du ja eigentlich selbst schon herausgefunden? Oder hast Du den Abschnitt über frühe oder späte Optionenwahl in der KOMA-Script-Anleitung nicht gelesen? Es ist fast schon ein Alleinstellungsmerkmal von KOMA-Script, dass man seit Version 3.00 fast alle Einstellungen auch innerhalb des Dokuments ändern kann.

FrogThomas
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Beitrag von FrogThomas »

Meine Frage hast du offenbar richtig verstanden. Jedenfalls habe ich anfangs genau so simpel gedacht. Problem an der Geschichte ist allerdings, dass ein
\KOMAoptions{parskip=false}
keine Auswirkungen hat. Es ist dabei egal, ob ich es irgendwo im Fließtext einfüge oder unmittelbar vor das "\printbibliography" setze. Es wird zwar auch kein Fehler geworfen, aber sie scheint leider auch keine Funktionalität zu besitzen.
Da der KomaScript scrguide sagt, das "\KOMAoptions" für die meisten Optionen verwendet werden kann, war ich davon ausgegangen, das parskip keine davon ist.
Irgendeine andere Idee?

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domwass
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Beitrag von domwass »

\setlength{\bibhang}{2em}
Einfach vor \printbibliography einfügen. Der Wert ist natürlich frei wählbar.

Grund: Normalerweise ist \bibhang auf \parindent eingestellt. Der wird
natürlich von der parskip-Option auf 0 gesetzt. Dass stattdessen ein
Absatzabstand gewählt wird, kriegt die biblatex-Bibliographieumgebung
nicht mit.

Alternative:
\setlength{\bibitemsep}{\parskip}
Damit wird dann der Absatzabstand wie im restlichen Dokument auch
zwischen einzelnen Literaturangaben gesetzt.

Gruß,
Dominik.-

EDIT: 16.12.09, 11:41 - Begründung und Alternative

FrogThomas
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Beitrag von FrogThomas »

S U P E R ! !
Zuerst einmal recht herzlich Dank. Die zwei vorgeschlagenen Lösungen mit
\setlength{\bibhang}{2em}
bzw.
\setlength{\bibitemsep}{\parskip}
funktionieren hervorragend.

Ich bin gerade noch an dieser Stelle auf eine dritte Lösung gestoßen, die mir die sauberste zu sein scheint:
Einbinden von fontenc VOR biblatex --> KOMAoptions funktioniert nicht mehr
Hat jemand eine Idee woran das liegt? Fest steht auf jeden Fall, dass wenn ich mein Minimalbeispiel entsprechend abändere:
\documentclass[DIV=calc,pagesize,parskip=full]{scrreprt}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[babel]{csquotes}
\usepackage[style=verbose-inote]{biblatex}
\bibliography{BibTest}
\usepackage[T1]{fontenc}

\begin{document}
Auch gibt es niemanden, der den Schmerz an sich liebt, sucht oder wünscht, nur, weil er Schmerz ist, es sei denn, es kommt zu zufälligen Umständen, in denen Mühen und Schmerz ihm große Freude bereiten können. Um ein triviales Beispiel zu nehmen, wer von uns unterzieht sich je anstrengender körperlicher Betätigung, außer um Vorteile daraus zu ziehen? \footcite{Kummer2009}

Aber wer hat irgend ein Recht, einen Menschen zu tadeln, der die Entscheidung trifft, eine Freude zu genießen, die keine unangenehmen Folgen hat, oder einen, der Schmerz vermeidet, welcher keine daraus resultierende Freude nach sich zieht? Auch gibt es niemanden, der den Schmerz an sich liebt, sucht oder wünscht, nur, weil er Schmerz ist, es sei denn, es kommt zu zufälligen Umständen, in denen Mühen und Schmerz ihm große Freude bereiten können. Um ein triviales Beispiel zu nehmen, wer von uns unterzieht sich je anstrengender körperlicher Betätigung, außer um Vorteile daraus zu ziehen? \footcite{Luger1999}

\KOMAoptions{parskip=false}
\printbibliography

\end{document}
es wie gewünscht läuft. Handelt es sich hier vielleicht um einen Bug?

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