Römische Seitenzahl nicht auf Seitenrand UND fortlaufende Nummerierung

[Neo]

Hallo, ich habe das Problem mit den römischen Seitenzahlen auf dem Seitenrand im Inhaltsverzeichnis nun mit folgender KOMA-Lösung in den Griff bekommen (möchte ich auch genau so umsetzen):

https://sourceforge.net/p/koma-script/wiki-de/HowTo_TocRomanPageNumbers/

Das Problem: Im Abspann fängt Latex wieder an bei römisch I zu zählen. Ich möchte allerdings, dass nach der letzten Seite des Vorspanns weitergezählt wird. Also so, wie im folgenden Minibeispiel gezeigt.

Nun gelingt es mir nicht, die beiden Lösungen zu kombinieren. Hätte jemand eine Idee?
Gruß
Neo

\documentclass{scrreprt}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{blindtext}

\makeatletter
\newcommand*{\UglyFrontmatter}{%
  \if@twoside\cleardoublepage\else\clearpage\fi
  \pagenumbering{Roman}%
}
\newcounter{UglyMatterPage}
\newcommand*{\UglyMainmatter}{%
  \if@twoside\cleardoublepage\else\clearpage\fi
  \setcounter{UglyMatterPage}{\value{page}}%
  \pagenumbering{arabic}%
}
\newcommand*{\UglyBackmatter}{%
  \if@twoside\cleardoublepage\else\clearpage\fi
  \pagenumbering{Roman}%
  \setcounter{page}{\value{UglyMatterPage}}%
}
\makeatother

\begin{document}
\UglyFrontmatter
\tableofcontents
\blinddocument\blinddocument\blinddocument
\blinddocument\blinddocument\blinddocument
\blinddocument\blinddocument

\UglyMainmatter
\blinddocument\blinddocument\blinddocument
\blinddocument\blinddocument\blinddocument
\blinddocument\blinddocument

\UglyBackmatter
\blinddocument\blinddocument\blinddocument
\blinddocument\blinddocument\blinddocument
\blinddocument\blinddocument\blinddocument
\blinddocument
\end{document}

[gast.]

Abgesehen davon, dass das "ugly" im Namen seinen Sinn hat: Was hast du denn versucht, um die \Ugly…-Befehle um die Code-Erweiterungen für die nicht-ugly-Varianten zu erweitern?

Wobei ich ja eher den umgekehrten Weg gehen würde, wenn ich tatsächlich diesen Unfug mit der Wiederaufnahme der römischen Seitenzahlen am Ende machen würde. Im Gegensatz zu scrreprt ist scrbook nämlich in mehrerer Hinsicht auf die Verwendung von \…matter-Befehlen vorbereitet, beispielsweise bezüglich der normalerweise erwünschten Unterdrückung der Kapitelnummerierung außerhalb des Hauptteils. Aber da ich das Vorgehen insgesamt für mehr als fragwürdig halte, ist das dann auch schon egal.

[Neo]

Abgesehen davon, dass das "ugly" im Namen seinen Sinn hat: Was hast du denn versucht, um die \Ugly…-Befehle um die Code-Erweiterungen für die nicht-ugly-Varianten zu erweitern?

Ich habe versucht, \UglyFrontmatter durch \frontmatter zu ersetzen (usw...), was offensichtlich nicht funktioniert. Da ich größtenteils Anwender von vorgefertigten Lösungen bin, ist es nun auch nicht weiter notwendig, eine Grundsatzdiskussion vom Zaun zu brechen, die darüber handelt, wie genau man welches Problem löst und warum was sinnvoll ist und was nicht.

Da ich dann wohl unter die Klientel "noch so einer" falle, nehme ich den Hinweis aus deinem angefügten URL mal einfach an und ändere meine Nummerierung auf arabisch von Anfang bis Ende – und schäme mich selbstverständlich für meinen "Unfug".

[Neo]

Der Vollständigkeit halber hier noch eine abschließende Ergänzung. (Link, sehr aufschlussreich)

viewtopic.php?t=13473

Das Fazit dieses Beitrags lautet: „Die getrennte Nummerierung des Vorderteils hat ursprünglich satztechnische Gründe, die es heute nicht mehr gibt. Heute macht man es nur noch, wenn ein Verlag das unbedingt will. Die getrennte Nummerierung des Endteils ist albern, war nie gut begründet und sollte unterbleiben. Zerrissene Nummerierung sollte aus Rücksicht auf den Leser grundsätzlich unterbleiben. Identische Seitenzahlen sind ebenfalls unbedingt zu vermeiden. Die einfachste Lösung heute ist: arabische Nummerierung für das gesamte Dokument.“

[Stefan Kottwitz]

Guter Hinweis!

Der Text enthält auch Argumente pro separate Nummerierung, wie z.B. dass nur der "echte Inhalt" nummeriert wird und nicht der "generierte" (Inhaltsverzeichnis, Tabellen-/Abbildungsverzeichnis, Verlags-Prä-Seiten wie Copyright, Autor/Reviewer-Bio, Konventionen, etc.) sowie am Ende evtl. auch Index, Literaturverzeichnis.

Ist halt Vorgabesache, ansonsten braucht man es nicht unnötig tun wenn man es nicht aus ähnlichen Gründen doch für sinnvoll hält.

Als Beispiel eines anglo-amerikanischen Verlags kann mein TikZ-Buch dienen: wer dort bei Amazon auf "Leseprobe lesen" klickt, sieht, dass ungefähr 18 Preface-Seiten drin sind, die nicht wirklich Buchinhalt sind (weshalb ich das als Leseprobe auch absurd finde, nebenbei). Lässt man sie aus der normalen Nummerierung raus, erweckt es nicht den Eindruck, als wären da 18 Seiten mehr Inhalt als eigentlich verfasst. Ansonsten ist es eben noch bei dem Verlag so Standard.

Stefan