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Auflösung für Druckerei

Verfasst: Fr 19. Aug 2011, 15:39
von schmendrich
Hallo zusammen,

ich habe vor, ein Fotobuch in LaTeX zu erstellen. Der Anbieter verlangt für die Bilder eine Auflösung von 305 dpi. Soweit kein Problem.

Meine Frage: dpi heißt doch Punkte/Zoll.
Was passiert mit der Auflösung, wenn ich den Bildern Maße mitgebe (z.B. [width=5cm])?

Muss ich darauf irgendwie achten, oder mach ich mir umsonst Gedanken und ein einmaliges Ändern der Auflösung der Bilder vorm Einfügen reicht aus?

Hat hier jemand Erfahrung mit solchen "Drucksachen"?

Grüße
schmendrich

Re: Auflösung für Druckerei

Verfasst: Sa 20. Aug 2011, 03:05
von skater
Ich würde nicht gleich von »Erfahrung« reden, möchte aber doch etwas anmerken.

1) LaTeX ändert an den Bildern (oder gar der »Auflösung«) gar nichts.

2) »305 dpi« (komischer Wert) sind geteilt durch 2,54 gleich 120 Dots pro Zentimeter, multipliziert mit 5 wären das 600 Pixel. Deine Bilder müssten also diese Breite haben.

3) Hier sind schon Neulinge aufgeschlagen, die Tonnen an Bildern aus modernsten digitalen Kameras zusammengebunden haben, und sich dann wunderten über PDFs mit 3 GigaByte.

4) Ansonsten könnte man genaueres nur sagen, wenn man wüsste, wie gleich oder wie unterschiedlich oder wie groß die Bilder sind.

5) Persönlich würde ich '.jpg' nehmen, die Druck-Auflösung ins Bild schreiben und beim Einfügen keine Werte angeben. Gimp hat einen Dialog zur Skalierung, wo mir Pixel in dpi in cm in sonstwas umgerechnet werden.

6) Wenn das »Fotobuch« gestaltet werden soll, wie man das von Bildbänden her kennt, dann wäre LaTeX das falsche Werkzeug.

Verfasst: So 21. Aug 2011, 13:58
von schmendrich
Danke für Deine Antwort skater.

Die Auflösung der Bilder ändere ich mit imagemagick. Ich hab mich halt nur gefragt, was mit den Bildern im pdf passiert, wenn ich ein (relativ großes) Bild einfüge und als Breite 8cm o.ä. angebe. Werden da "einfach die Pixel verkleinert"?

Das LaTeX nicht das beste Werkzeug für ein Fotobuch ist, ist mir auch klar. Aber es geht um einen Mix aus Reisetagebuch und Fotobuch. So habe ich schön gesetzten Text zu den Bildern.
Die Bilder kann ich ja mit textpos gut positionieren. Klar wird das viel Handarbeit, aber ich lerne, besser mit LaTeX umzugehen und ich muss mich durch das von A4 abweichende Format auch mal mit dem Thema Satzspiegel etc beschäftigen.

Grüße
schmendrich

Verfasst: So 21. Aug 2011, 16:12
von KOMA
pdfTeX skaliert Grafiken nicht selbst, weil das gar nicht notwendig ist. Stattdessen wird im PDF einfach vermerkt, wie groß die Grafik auszugeben ist. Was dann mit dieser Information geschieht, hängt von der jeweiligen PDF-Rastereinheit ab. Ein PDF-Viewer, der ein PDF auf einem 100 dpi-Monitor ausgeben soll, das eine Grafik enthält, die ursprünglich bei 300 dpi 1 in breit und 1 in hoch war und bei der Einbindung auf 3 in x 3 in skaliert wurde, würde beispielsweise ein Pixel wieder als ein Pixel ausgeben (100 dpi / 300 dpi * 3 in / 1 in = 1). Soll hingegen dasselbe PDF mit 300 dpi gedruckt werden, müsste die Anzahl der Pixel des Bildes horizontal und vertikal verdreifacht werden. Im schlechtesten Fall wird dabei aus einem Pixel quadratischer Block von 9 Druckpixeln. Allerdings bietet praktisch jede PDF-Rastereinheit besseres - im Zweifelsfall aber schlechteres als der beste Skalierungsalgorithmus, den ein gutes Grafikprogramm zu bieten hat.

BTW: Bei GIMP kann man übrigens Auflösung und Größe über die Bildskalierung gleichzeitig ändern. Wirklich skaliert - also aus h*b Pixel x*y Pixel berechnet - wird dann nur, wenn sich Auflösungsänderung und Größenänderung nicht gegenseitig aufheben.

Verfasst: So 21. Aug 2011, 16:25
von skater
schmendrich hat geschrieben:Die Auflösung der Bilder ändere ich mit imagemagick. Ich hab mich halt nur gefragt, was mit den Bildern im pdf passiert, wenn ich ein (relativ großes) Bild einfüge und als Breite 8cm o.ä. angebe. Werden da "einfach die Pixel verkleinert"?
So könnte man es ausdrücken.

ps: Ich hatte da noch ein Beispiel

pps: Wie ich bereits sagte, ich würde die Druck-Auflösung fest in die Bilder schreiben, und das Einfügen machen mit:
\includegraphics{./testbild.jpg}
ppps: Wie es KOMA sagte, die Anpassungen habe ich mit Gimp gemacht.

Verfasst: Mo 22. Aug 2011, 09:17
von schmendrich
Vielen Dank für Eure Antworten.

Versteh ich Euch also richtig,
daß ich die Auflösung besser nicht nur mit imagemagick (-density oder -resample) ändere, sondern auch gleich die Größe des Bildes auf die Größe reduziere, in der ich es später im Dokument haben will?

Grüße
schmendrich

Verfasst: Di 30. Aug 2011, 18:42
von pospiech
Ich hatte für meine Dissertation alle Bilder in 400 bis 600 dpi als png erzeugt. Einige der Bilder habe ich dann aber bis zu 3 mal kleiner ins PDF eingefügt. Damit hatten diese dann 1200 dpi. Beim Druck (Druckerei) konnten nur 600 dpi verarbeitet werden, so dass manche 1 Pixel breiten Linien verschwunden sind.

Für den endgültigen Druck habe ich dann alle zu großen Bitmaps auf <= 600 dpi verkleinert. (mit mogrify)

Welche dpi Größe die Bilder haben kann man z.B. mit acrobat (nicht reader) herausfinden.

Verfasst: Mi 31. Aug 2011, 08:43
von schmendrich
Danke,

ich werde also tatsächlich so vorgehen, daß ich erst mal alle Bilder einbinde und dabei schaue, welche Bilder in welcher Größe ins Dokument passen. Im Anschluss werde ich die betreffenden Bilder auf die richtige Größe bringen und die Auflösung noch einmal anpassen.

Wieso hast Du mogrify genommen?

Noch eine andere Frage: Ich weiß noch nicht, ob ich es so umsetze, aber hin und wieder sieht man in Fotobüchern ein blasses Hintergrundbild und die Bilder von Interesse sind "darüber gelegt" (sowas ließe sich ja gut mit textpos machen).
Was macht LaTeX daraus? Entsteht beim kompilieren ein pdf mit mehreren Ebenen? Wenn ja, wie kann ich daraus ein pdf mit nur einer Ebene machen (die Druckerei nimmt keine multilayer-pdfs)?

Grüße
schmendrich

Verfasst: Mi 31. Aug 2011, 08:45
von pospiech
schmendrich hat geschrieben: Wieso hast Du mogrify genommen?
Weil es mehrere Dateien in einer Zeile bearbeiten kann (das kann convert nicht) und es unter Windows problemlos funktioniert.

Verfasst: Mi 31. Aug 2011, 09:23
von schmendrich
pospiech hat geschrieben: Weil es mehrere Dateien in einer Zeile bearbeiten kann (das kann convert nicht) und es unter Windows problemlos funktioniert.
Das wußte ich nicht.
Es ist schon verwunderlich, daß irgendwie jedes imagemagick-tool für die gleichen Aufgaben verwendet werden kann, aber unterschiedlich benutzt werden muss.

Hm, den Acrobaten habe ich nicht, da muss ich mir anders helfen.

Kannst Du etwas zu den Ebenen sagen?

Grüße
schmendrich