LaTeX Forum

Hallo Latex-Community,

ich habe meine Kopf- und Fußzeile bereits selber formatiert, so wie ich diese brauche. Nun habe ich aber das Problem, dass dies bereits ab Seite 1 (2, da ich bei mir eine PDF als Deckblatt importiere) anfängt und nicht wie gewollt ab dem Inhaltsverzeichnis. Ich hoffe einer von euch kann mir helfen.

Mir ist nicht klar, was du vor \tableofcontents haben willst, aber: Wenn du das Deckblatt mit pdfpages importierst, bekommt die Seite automatisch den Seitenstil empty. Wenn du das Deckblatt innerhalb einer titlepage-Umgebung mit \includegraphics importierst gilt dasselbe. Und natürlich kann man den Seitenstil mit \pagestyle ebenfalls im Dokument umschalten. Notfalls könnte man mit scrlayer-scrpage sogar weitere Seitenstil-Paare definieren. Ich kenne aber nur sehr wenige Fällen, in denen das wirklich notwendig ist. Ebenso kann man die Definition des einen Paars im Dokument mehrfach ändern. Aber auch das ist meist nicht notwendig, wenn man die Seitenstile konsequent anwendet und sich vorher Gedanken darüber macht, wie ein konsistentes Dokument aussehen sollte.

Übrigens ist \newpage vor \chapter überflüssig. Dagegen sollte man vor \pagenumbering besser \cleardoubleoddpage verwenden, wie auch in der KOMA-Script-Anleitung explizit erwähnt wird. Bei römischen Seiten im Vorderteil würde ich aber direkt über die Verwendung von scrbook und \frontmatterund \mainmatter nachdenken.

BTW: Ich habe heute bereits auf die KOMA-Script-Wiki hingewiesen. Dort steht auch einiges zu Kopf- und Fußzeilen. Aus den dortigen Erklärungen sollte auch klar werden, warum ich \ofoot* statt \ofoot verwenden würde.

ich meine ja nur hat geschrieben: ↑

Di 22. Mär 2022, 16:27

Mir ist nicht klar, was du vor \tableofcontents haben willst

Geht mir genauso. Der Hauptunterschied zur Standardeinstellung von scrrepr (bzw. einseitigen Dokumenten mit allen KOMA-Script-Klassen) ist ja die Position der Seitenzahl – jedenfalls für die Seiten, die im gezeigten Beispiel vor dem Inhaltsverzeichnis ausgegeben werden. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass die Seitenzahl innerhalb des Dokuments den Platz wechseln soll. Das wäre jedenfalls für den Leser eher ungünstig. Da also nicht klar ist, was gewünscht wird. kann ich leider auch nicht sehr viel weiterhelfen. Ich kann höchsten noch anmerken, dass das \automark*{chapter} überflüssig ist, dass Kopf und Fuß in der Voreinstellung gar nicht kursiv, sondern schräg gesetzt werden und man das am einfachsten mit dem einen Befehl \setkomafont{pageheadfoot}{\normalcolor} abstellen kann. Warum das so ist, sollte klar werden, wenn man sich einmal die Mühe macht, Tabelle 5.1 in der Anleitung anzuschauen. Ja, ich weiß, anderthalb Seiten in der Anleitung lesen ist eine Zumutung.

Was so toll daran sein soll auf Kapitelanfangsseiten die Kapitelüberschrift gleich zweimal übereinander stehen zu haben, werde ich vermutlich nie verstehen. Glücklicherweise muss ich das auch nicht.

Auch die übrigen Ausführungen meines Vorredners sind natürlich beachtenswert. Zu ergänzen wären allenfalls noch, dass auch Verzeichnisse wie \tableofcontents ein Kapitel implizieren und deshalb die Anmerkung zu Kapiteln auch dafür gilt. Vermutlich sollte ich im Wiki außerdem noch eine Seite »Wie die schräge Schrift im Kopf bzw. Fuß verhindert wrden kann« (wobei man die im Fuß in der Voreinstellung ohnehin nicht sieht) ergänzen. Da aber ohnehin niemand aus der eigentlichen Zielgruppe, die Wiki-Seiten liest, kann ich mir die Zeitverschwendung wohl sparen.

Ich möchte vor dem Literaturverzeichnis einfach gar keine Kopf- und Fußzeile haben. Das war eventuell etwas falsch ausgedrückt. Ich hoffe das Beispiel erklärt es jetzt etwas besser.

An \cleardoubleodd hab ich gedacht, dass hab ich schlicht und ergreifend einfach nur in dem Beispiel vergessen, trotzdem danke für den Tipp.

\newpage nach dem Kapitel hab ich auch nur in dem Beispiel drin, einfach nur um sicher zu gehen oder keine Ahnung was ich mir da gestern gedacht habe.

Auf \pagestyle{empty} bin ich auch schon gekommen aber das funktioniert halt einfach nicht (siehe Beispiel). Es werden trotzdem die Seitenzahlen und die Kopfzeile ausgegeben.

Die Formatierungen sind halt die Vorgabe meiner Hochschule und deswegen musste ich meine Kopf- und Fußzeile so gestalten. Was ich bzw. ihr von dem Titel in der Kopfzeile gleich bei der Überschrift halte/t sei mal dahingestellt, weil ich das nun so machen muss.

\automark*{chapter} war aus einer Anleitung aus dem Internet und das wurde dort nicht weiter erläutert, also hab ich das mit reingenomme.

Literaturverzeichnis gibt es im Beispiel keins. Du meist vermutlich das Inhaltsverzeichnis …

Lies die Bedeutung des von Dir bereits verwendeten \chapterpagestyle in der KOMA-Script-Anleitung nach. Wobei auch auf die Alternativen mit Hilfe von scrlayer-scrpage von ich meine ja nur ebenfalls bereits hingewiesen wurde. Wobei im Beispiel letztlich egal ist, ob man die Umdefinierung von \chapterpagestyle oder die Anweisung \ofoot passend verschiebt.

Wer es richtig raffiniert machen will, kann natürlich auch mit scrbook und \frontmatter arbeiten und die Ausgabe der Seitenzahl von \if@mainmatter abhängig machen. Wer es ganz profan haben will, kann hingegen auch gezielt zusätzliche \thispagestyle einstreuen. Öffentlich vorführen muss ich so etwas aber nicht unbedingt.

Inkonsequent und inkonsistent ist es trotzdem und ich werde mir nicht verbieten lassen, davor zu warnen. Genau weil nicht oft genug vor fragwürdigen Einstellungen gewarnt wird, gibt es nämlich solche Anforderungen und verbreiten sich solche Ideen immer weiter. Würde überall und bei jeder Gelegenheit davor gewarnt, wüssten auch die Verantwortlichen irgendwann Bescheid und müssten sich einmal ernsthaft Gedanken darüber machen, ob sie wirklich permanent schlechte Typografie in der Lehre verbreiten und sogar einfordern wollen. Gute Typografie ist ein Kulturgut, das immer mehr vor die Hunde geht. Wer PDFs auf dem Smartphone liest und Bilder statt im Museum oder einer Galerie ebenfalls auf dem Smartphone anschaut, wird das aber nie begreifen.

Okay ich hab das jetzt hinbekommen, dafür muss man aber wissen, dass man seine Kopf- und Fußzeile im Präambel formatiert und den Command \renewcommand*{\chapterpagestyle}{empty} bzw. später \renewcommand*\chapterpagestyle{scrheadings} im Dokument verwendet.

Die Anleitung ist alles in allem nicht anfängerfreundlich geschrieben. Es gibt zwar die großen Kapitelüberschriften in der Kopfzeile, aber es ist meiner Ansicht schwer ersichtlich für Einsteiger zu verstehen was genau gerade behandelt wird. Die Formatierung finde ich jetzt auch nicht so bombe, da es wirklich gar keinen Rand an der rechten Seite gibt und der Text dadurch rechts unten reingestopft aussieht.
Vielleicht geht es auch nur mir so ^^'.

Du hast offensichtlich weder die Einleitung zur Anleitung gelesen noch Wie kann die KOMA-Script-Anleitung trotz des eigenartigen Formats vernünftig ausgedruckt werden kann noch hast Du je selbst eine Anleitung in diesem Umfang geschrieben, die Hinz und Kunz zufrieden stellen sollen — oder Du bist ein Genie, was das Schreiben von Anleitungen betrifft. Daher bist Du ausdrücklich eingeladen, eine bessere Anleitung in Deutsch und Englisch zu KOMA-Script zu schreiben und zu pflegen. Nein, das ist nicht als Witz gemeint, ich freue mich über jeden, der mir Arbeit abnimmt.

Destruktiv Meckern ist übrigens einfach, konstruktiv mitgearbeitet haben bisher nur wenige und das über 28 Jahren in ihrer Freizeit vollkommen unentgeltlich und oftmals mit sehr vielen unbedacht negativen Äußerungen der Anwender aufrechterhalten hat es außer mir bisher keiner.

Aber vielleicht würde Dir ja KOMA-Script-Buch auch bereits besser gefallen. Das hat ein komplett anderes Layout und diverse zusätzliche Inhalte. Welche Erfahrung ich mit zusätzlich angebotenen Inhalten gemacht habe, habe ich allerdings oben schon angeschnitten.

Die meisten Anwender sind ja nicht einmal gewillt, eine ausführliche LaTeX-Einführung zu lesen und wissen daher noch nicht einmal, was es mit den Optionen bei \documentclass auf sich hat. Wobei sie dafür ja noch nicht einmal eine LaTeX-Einführung lesen müssten. In der KOMA-Script-Anleitung gibt es mehrfach den Abschnitt »Frühe oder späte Optionenwahl« in dem das ebenfalls explizit zu lesen ist. Tja, lesen eben. Schwierige Sache. Ich werde es wohl nie schaffen, eine Anleitung zu schreiben, die denjenigen, die das nicht lesen, all die Feinheiten von LaTeX erklärt, obwohl ich eigentlich gar keine LaTeX-Anleitung, sondern eine KOMA-Script-Anleitung schreiben wollte. Vielleicht sollte ich wirklich all die Dinge rauswerfen, die LaTeX-Standard sind. Das würde dann wenigsten denjenigen entgegen kommen, denen die Anleitung schlicht zu lang, zu ausführlich und zu detailliert ist.

Sorry, aber solche Diskussionen brauche ich echt nicht – erst recht nicht, nachdem ich gerade zwei Monate Vollzeit in die Restrukturierung der KOMA-Script-Quellen gesteckt habe, die im übrigen durch ein Ereignis notwendig wurde, das sich weitgehend meinem Einfluss entzieht. Ich klinke mich daher hier für (mindestens) den Rest der Woche aus. Eigentlich sollte ich besser gleich bis Ostern KOMA-Script-Urlaub nehmen. Das gibt Dir dann auch Zeit, einen ersten Entwurf für eine bessere Anleitung zu erstellen.