Satzspiegel DIN A5 Koma Script Thema ist als GELÖST markiert

Layout von Seiten, Rändern, Fusszeilen, usw, modifizieren


AaronK
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Satzspiegel DIN A5 Koma Script

Beitrag von AaronK »

Ich stelle mein Projekt auf Koma Script um.

Die ersten 2 Zeilen zeigen meine Einstellungen mithilfe des geometry packages.

\documentclass[a5paper,pagesize,fontsize=8pt,twoside,openany]{scrbook}
\usepackage[a5paper,total={114mm,190mm},top=10mm,bindingoffset=10mm,includeheadfoot]{geometry}

Wenn ich folgende Einstellung verwende, dann sind die Seitenränder sehr breit. Wie lassen sich die obrigen Einstellungen in die folgende Zeile integrieren?

\documentclass[a5paper,pagesize,fontsize=8pt,twoside,openany,BCOR=10mm,DIV=calc]{scrbook}
Zuletzt geändert von AaronK am Fr 19. Nov 2021, 11:06, insgesamt 1-mal geändert.

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KOMA
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Re: Satzspiegel DIN A5 Koma Script

Beitrag von KOMA »

AaronK hat geschrieben:
Fr 19. Nov 2021, 10:42

Die ersten 2 Zeilen zeigen meine Einstellungen mithilfe des geometry packages.

\documentclass[a5paper,pagesize,fontsize=8pt,twoside,openany]{scrbook}
\usepackage[a5paper,total={114mm,190mm},top=10mm,bindingoffset=10mm,includeheadfoot]{geometry}

Wenn ich folgende Einstellung verwende, dann sind die Seitenränder sehr breit. Wie lassen sich die obrigen Einstellungen in die folgende Zeile integrieren?

\documentclass[a5paper,pagesize,fontsize=8pt,twoside,openany,BCOR=10mm,DIV=calc]{scrbook}

Sorry, wenn ich das so direkt sage, aber die Frage ist von vornherein unsinnig. Das von den KOMA-Script-Klassen verwendete Paket typearea ist nicht dazu gedacht, ganz bestimmte Randeinstellungen vorzugeben. Dazu heißt es in der KOMA-Script-Anleitung:

KOMA-Script geht mit dem Paket typearea einen etwas anderen Weg. Hier werden basierend
auf einer in der Typografie etablierten Konstruktion Einstellmöglichkeiten und Automatismen
geboten, die es dem Anwender erleichtern, eine gute Wahl zu treffen.

Für diejenigen, die mit festen Vorgaben konfrontiert sind, heißt es explizit:

Wie ausgeführt, sind Satzvorschriften meist dazu gedacht, ein brauchbares Ergebnis zu
erhalten, auch wenn der Ausführende selbst nicht weiß, was dabei zu beachten ist. Brauchbar
bedeutet häufig: lesbar und korrigierbar. Nach meiner Auffassung wird ein mit LaTeX und dem
typearea-Paket gesetzter Text bezüglich des Satzspiegels diesen Anforderungen von vornherein
gerecht. Wenn Sie also mit Vorschriften konfrontiert sind, die offensichtlich erheblich davon
abweichen, so empfehle ich, dem Betreuer einen Textauszug vorzulegen und nachzufragen, ob
es gestattet ist, die Arbeit trotz der Abweichungen in dieser Form zu liefern. Gegebenenfalls
kann durch Veränderung der Option DIV der Satzspiegel moderat angepasst werden. Von der
Verwendung von \areaset zu diesem Zweck rate ich jedoch ab. Schlimmstenfalls verwenden
Sie das nicht zu KOMA-Script gehörende geometry-Paket (siehe [Ume10]) oder verändern Sie
die Satzspiegelparameter von LaTeX selbst. Die von typearea ermittelten Werte finden Sie in
der log-Datei Ihres Dokuments. Mit Hilfe von Option usegeometry, die Sie in Teil II finden,
kann außerdem die Zusammenarbeit von typearea und geometry verbessert werden.

Natürlich sind in der Anleitung die genannten Optionen und Befehle verlinkt, so dass man deren Erklärung leicht findet.

AaronK hat geschrieben:
Fr 19. Nov 2021, 10:42

Ich bekomme den Hinweis, dass ich das Packet Parskip nicht mit dem Koma Script verwenden soll. Wie bekomme ich das Problem gelöst?

Verwende das Paket nicht. Was sonst zu empfehlen ist, steht im Text der Warnung:

Class scrartcl Warning: Usage of package parskip' together
(scrartcl)              with a KOMA-Script class is not recommended.
(scrartcl)              I'd suggest to use option
(scrartcl)parskip' with one of it's several values.
(scrartcl)              Nevertheless, using requested
(scrartcl)              package `parskip' on input line 3.

Die empfohlene Option ist natürlich ebenfalls in der Anleitung (derzeit beispielsweise in Abschnitt 3.10 Absatzauszeichnung) dokumentiert. Vielleicht sollte ich die Warnung noch um die zusätzliche Möglichkeit \setparsizes erwähnen. Allerdings wird die nur ganz selten benötigt. Meist ist es besser, eine der typografisch empfehlenswerten Lösungen mit der genannten Option zu nutzen.

BTW: Du solltest Code immer als solchen markieren. Es kann sonst sehr leicht passieren, dass er vom Forum verfälscht wird. Das kann zwar leider auch bei korrekt markiertem Code passieren, wie Grummelgast schon vor einiger Zeit gemeldet hat, aber ich gehe davon aus, dass das ein Bug ist, der demnächst beseitigt wird.


AaronK
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Re: Satzspiegel DIN A5 Koma Script

Beitrag von AaronK »

Hier möchte ich meine Lösung zeigen. Ich bekomme das gewünschte Layout. Ich bitte um einige Hinweise oder Verbesserungen.

\documentclass[paper=148mm:210mm,pagesize,fontsize=8pt,BCOR=1mm,twoside=true,open=any,headinclude=true,footinclude=true]{scrbook}
\areaset[current]{114mm}{190mm}

Grummelgast

Re: Satzspiegel DIN A5 Koma Script

Beitrag von Grummelgast »

Findest du 8pt nicht etwas sehr klein? Als Brillenträger kann ich dir sagen, dass es sehr schlecht zu lesen ist.


AaronK
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Re: Satzspiegel DIN A5 Koma Script

Beitrag von AaronK »

Ja, ich gebe dir recht. 8pt ist wirklich sehr klein. Ich verwende die Schriftart Noto und stelle von 8pt SemiCondensed auf 8.5 Cendensed um. Am Ende wird es vielleicht 9pt Condensed. DIN A5 ist sehr schmal.


Grummelgast

Re: Satzspiegel DIN A5 Koma Script

Beitrag von Grummelgast »

Auch 8.5pt oder 9pt ist sehr klein. Ich würde nichts unter 10pt verwenden.

A5 ist bei 10pt eigentlich auch nicht schmal. Eine optimale Zeilenlänge hat man mit 60—66 Zeichen (Leerzeichen und Satzzeichen zählen mit). Wenn man für Vielleser schriebt, kann man auch mal auf 80 Zeichen erhöhen. Alles darüber wird aber anstrengend. Condensed Fonts sind ebenfalls anstrengender zu lesen. Da sollte man normalerweise eher weniger Zeichen in die Zeile packen als mehr. Bei den meisten würde ich von der Verwendung als Brotschrift eher abraten. Bei Noto Serif ist das aber nicht ganz so krass. Allerdings würde ich etwas mehr Durchschuss empfehlen. Bei 10pt und 10mm Bindekorrektur ginge etwas wie:

\documentclass[paper=a5,fontsize=10pt]{scrartcl}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{fontspec}
\usepackage{blindtext}
\setmainfont{Noto Serif Condensed}
\linespread{1.10}
\typearea[10mm]{calc}% Erst nach dem Einstellen der Fonts
                     % und des Durchschusses mit \linespread
                     % oder per BCOR=10mm und DIV=calc bei
                     % \documentclass und hier dann \recalctypearea.
\begin{document}
\blindtext
\end{document}

Mit Noto Serif oder Noto Serif Light benötigt man etwas weniger Durchschuss, vielleicht 1.07 statt 1.10. Noto Serif Condensed Light würde ich dagegen eher nicht verwenden. Von der bekomme ich Kopfschmerzen. Kein Witz. Aber ich weiß auch nicht warum.

Du solltest dich da aber auch nicht allein auf meine Meinung verlassen. Das gilt umso mehr als meine typografische Kompetenz ebenso wie meine LaTeX-technische von einer Expertin gerade sehr in Frage gestellt wird. Ich bin also vermutlich nicht die beste Referenz.


AaronK
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Re: Satzspiegel DIN A5 Koma Script

Beitrag von AaronK »

Vielen Dank für Deine Antwort. Ich werde auf 10pt umstellen. Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann würdest Du Noto Sans verwenden. Noto bietet auch Semi Condensed an.

Vielleicht kennst Du den Bronstein "Taschenbuch der Mathematik"? Schaue dir bitte einmal die Schriftfamilie an. Die Schrift in dem Buch ist meiner Meinung 9pt und wie ich meine und gut lesbar. Ich verwende Noto, weil ich neben Deutsch und Englisch, Sprachen wie Hebrew, Arabisch, Türkisch und Philippinen benutze. Meine Lieblingsschrift ist Helvetica und Fourier.


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