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KOMA und große Papierformate?

Verfasst: Mi 12. Dez 2018, 12:16
von Rolli
Hallo,
ich möchte einen umfangreichen Plan auf A0-Papier zeichnen.
Der Standard-Satzspiegel sieht "merkwürdig" aus:
% !TeX Program = lualatex
% !TeX encoding = UTF-8 Unicode
% !TeX spellcheck = de-DE

\documentclass[parskip=half,paper=a0]{scrartcl}

\usepackage{blindtext}
\usepackage{showframe}

\begin{document}
\blinddocument
\end{document}
Wenn ich die Klasse in
\documentclass{scrbook}
ändere, wird es noch merkwürdiger: Die Marginalienspalte ist breiter als der Textbereich !! ???

Durch Angabe von DIV geht es in die richtige Richtung:
% !TeX Program = lualatex
% !TeX encoding = UTF-8 Unicode
% !TeX spellcheck = de-DE

\documentclass[parskip=half,paper=a0,DIV=10]{scrartcl}

\usepackage{blindtext}
\usepackage{showframe}

\begin{document}
\blinddocument
\end{document}
Allerdings kommt jetzt die Warnung
Package typearea Warning: Bad type area settings! The detected line width is about 338% larger than the heuristically detected line width. You should e.g. decrease DIV, increase fontsize or change papersize.
.
Überfordere ich KOMAscript? Oder was kann ich machen?
Wenn es geht, möchte ich es minimalistisch halten (also ohne [d]geometry[/d] - habe zeitraubende Erfahrungen mit nicht verträglichen Packages!).

Gruß vom Rolli


Edit: Sehe gerade, im Overleaf sieht es nicht "merkwürdig" aus. Deswegen als Dateianhang das, was mir Miktex 2.9.6880 ( LuaTeX 1.09.0 ) daraus macht ...

Verfasst: Mi 12. Dez 2018, 12:19
von Johannes_B
Eine Zeichnung ist kein Text.
Wie erstellst du die Zeichnung?

Verfasst: Mi 12. Dez 2018, 12:23
von Rolli
Hallo Johannes, wenn der Satzspiegel erstmal steht: Mehrere Spalten, TikZ und normaler Text.
Gruß vom Rolli

Verfasst: Mi 12. Dez 2018, 15:23
von Gast
In der KOMA-Script-Anleitung wird ausführlich erklärt, dass die Berechnung von typearea sich darauf konzentriert, dass die Zeilen die optimale Länge bekommen. Dabei wird lediglich darauf geachtet, dass die Ränder nicht zu klein werden. Dass die Ränder ggf. sehr groß werden, ist vollkommen egal.

Würdest du eine zu A0 passende Schriftgröße wählen, würden die Ränder automatisch auch wieder kleiner. Für einen Plan ist das aber vermutlich nicht das, was gewollt wird. Da ein Plan kein normales Textdokument ist, bringt der Automatismus von typearea nichts. Stattdessen sollte man entweder einen passenden DIV-Wert angeben oder zu \areaset greifen oder eben zu geometry. Letzteres wird in der Anleitung für bestimmte Fälle explizit empfohlen.

Im KOMA-Script-Buch gibt es dann auch noch einen Anhang, der sich mit der Theorie von typearea ausführlich befasst und auch vergleichende Betrachtungen mit anderen Berechnungen anstellt.

Verfasst: Do 13. Dez 2018, 08:45
von Rolli
Danke für die Erläuterung.
Warum sieht es im Overleaf anders aus als nach Übersetzen mit Miktex?
Feature oder Bug?

Verfasst: Do 13. Dez 2018, 08:59
von esdd
Rolli hat geschrieben: Warum sieht es im Overleaf anders aus als nach Übersetzen mit Miktex?
Feature oder Bug?
Overleaf verwendet derzeit noch die KOMA-Script Version 3.21. Das kannst Du überprüfen in dem Du ein \KOMAScriptVersion in Dein Dokument einfügst.

Aktuell ist derzeit aber Version 3.25. Auf der Seite mit den Änderungen und Problemen in dieser Version findest Du ganz unten die Info, dass sich ab dieser Version typearea wie (schon immer) dokumentiert verhält und deshalb für Papierformate, die deutlich von A4 abweichen, keine vordefinierten DIV-Werte mehr verwendet werden.

Verfasst: Do 13. Dez 2018, 13:42
von Rolli
OK danke für die Info.
Fazit: Overleaf erzeugt manchmal etwas anderes als MikTeX.

Gruß vom Rolli