Einrückung von Chaptern anpassen

Layout von Seiten, Rändern, Fusszeilen, usw, modifizieren


Gast

Beitrag von Gast »

Optionen für die KOMA-Script-Klassen findet man in der KOMA-Script-Anleitug und im KOMA-Script-Buch (und inzwischen in immer mehr ausführlichen LaTeX-Einführungen, dann aber natürlich nicht in derselben Ausführlichkeit wie in besagter KOMA-Script-Literatur). Über den Index der Optionen sind die i. d. R. sogar recht einfach zu finden.

Diese Option hat übrigens esdd hinzugefügt. Ich empfehle, nicht nur jeweils den letzten Kommentar zu lesen, sondern alle Kommentare/Vorschläge.

esdd
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Beitrag von esdd »

Bierjunge hat geschrieben:Jedoch finde ich nicht die Bedeutung des Befehls "listof=toctoc".
Bitte achte auf die korrekte Schreibweise: Du meinst listof=totoc. Das ist auch kein Befehl sondern eine Option bzw. ein Schlüssel. Die Dokumentation - egal ob Buch oder pdf - hat einen Index, in dem alle Optionen zu finden sind ;-) Im scrguide.pdf kannst Du auch einfach nach listof suchen lassen. Auf beiden Wegen findest Du alle möglichen Werte für den Schlüssel samt Erklärung von diesen.

Die Optionlistof=totoc sorgt dafür, dass alle Gleitumgebungsverzeichnisse automatisch einen Eintrag im Inhaltsverzeichnis bekommen.

Bierjunge

Beitrag von Bierjunge »

Danke für eure Antworten. Natürlich lese ich alle Kommentare. Die Anleitung zum KOMA Paket ist in vielen Bereichen leider sehr schwierig zu verstehen für den Laien.

Gast

Beitrag von Gast »

Der erste Teil der Anleitung ist eigentlich für diejenigen, die eine Einführung gelesen haben, recht einfach zu verstehen. Die Erklärung zu listof=totoc lautet beispielsweise (wörtlich aus der Kurzzusammenfassung von Tabelle 3.21 entnommen):
Die Verzeichnisse der Gleitumgebungen, beispielsweise das Abbildungs- und das Tabellenverzeichnis, erhalten einen Eintrag im Inhaltsverzeichnis, ohne dass sie nummeriert werden.
Deutlicher kann man das kaum schreiben.

Und natürlich darf man dann einfach einmal ausprobieren, was der Unterschied im Inhaltsverzeichnis ist, je nachdem, ob man die Option gesetzt hat oder nicht (natürlich nützt das nur etwas, wenn man auch ein Abbildungs- oder Tabellenverzeichnis hat).

Bierjunge

Beitrag von Bierjunge »

Durch diese Kombination von Einstellungen rücken leider meine neuen Chapter vertikal nach unten. Wie kann ich das verhindern?

Um das zu verhindern hatte ich diesen Befehl eingebaut:

\RedeclareSectionCommand[beforeskip=-1sp]{chapter}

Hier mein Minimalbeispiel dazu:

\documentclass[fontsize=12pt, egregdoesnotlikesansseriftitles, parskip=half]{scrreprt}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[onehalfspacing]{setspace}
\usepackage{newtxtext,newtxmath}
\usepackage{blindtext}
\usepackage[left=3.5cm,right=2.5cm,top=1.5cm,bottom=1.5cm, includeheadfoot]{geometry}
\RedeclareSectionCommand[beforeskip=-1sp]{chapter}

\usepackage[automark,plainfootsepline]{scrlayer-scrpage}
\chead{}
\ihead{\headmark} 
\setkomafont{pageheadfoot}{} 
\KOMAoptions{headsepline = true, footsepline = true} 

\begin{document}
\pagenumbering{arabic}

\addcontentsline{toc}{chapter}{Tabellenverzeichnis}
\listoftables

\chapter{Einleitung}
\blindtext[10]

\end{document}

\end{document}
Danke nochmals für die Unterstützung!

esdd
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Beitrag von esdd »

Durch includeheadfoot werden Kopf- und Fußzeile zum Textkörper gezählt. Damit geben Deine top=1.5cm,bottom=1.5cm den Abstand vom Papierrand zur Kopf- bzw. Fußzeile an. Die Kopfzeile ist auf Kapitelanfangsseiten leer, weshalb dort für Dich der Eindruck entsteht, als wäre da sehr viel Platz.

Wenn Du die geometry-Option showframe ergänzt, wird Dir die Seitenaufteilung angezeigt. Musst Du natürlich später wieder entfernen ;-)


\documentclass[fontsize=12pt, egregdoesnotlikesansseriftitles, parskip=half,
listof=totoc% <- Tabellen- und Abbildungsverzeichnis ins Inhaltsverzeichnis eintragen
]{scrreprt}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[onehalfspacing]{setspace}
\usepackage{newtxtext,newtxmath}
\usepackage{blindtext}% nur für Fülltext
\usepackage[left=3.5cm,right=2.5cm,top=1.5cm,bottom=1.5cm, includeheadfoot
,showframe% Anzeigen der Seitenaufteilung
]{geometry}
\RedeclareSectionCommand[beforeskip=-1sp]{chapter}

\usepackage[automark,plainfootsepline]{scrlayer-scrpage}
\chead{}
\ihead{\headmark} 
\setkomafont{pageheadfoot}{} 
\KOMAoptions{headsepline = true, footsepline = true} 

\begin{document}
\tableofcontents
\listoftables
\chapter{Einleitung}
\blindtext[10]
\end{document}

Bierjunge

Beitrag von Bierjunge »

Danke für das Einbauen der Befehle.
Leider ist das Layout in der Form für mich noch nicht ganz schlüssig.

Gibt es eine Möglichkeit, dass die neuen Chapter und Verzeichnisse genau an der Stelle anfangen, wo es normaler Text auf einer Seite auch macht? Zwischen der Kopfzeile und der Überschrift des Chapters ist zu viel vertikaler Abstand.

Auch ist bei diesem Minimalbeispiel, welches du als letztes geschrieben hast zwischen dem Ende des Textes auf einer Seite und der Fußzeile viel mehr Abstand als zwischen der Kopfzeile und dem Beginn des Textes.

esdd
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Beitrag von esdd »

Bierjunge hat geschrieben: Gibt es eine Möglichkeit, dass die neuen Chapter und Verzeichnisse genau an der Stelle anfangen, wo es normaler Text auf einer Seite auch macht? Zwischen der Kopfzeile und der Überschrift des Chapters ist zu viel vertikaler Abstand.
Der "zusätzliche Abstand" ist Folge der Schriftgröße ;-) Du kannst den entfernen, in dem Du die gleiche Schrift für Überschrift und Text verwendest: \setkomafont{chapter}{\normalfont\normalsize}.
Bierjunge hat geschrieben: Auch ist bei diesem Minimalbeispiel, welches du als letztes geschrieben hast zwischen dem Ende des Textes auf einer Seite und der Fußzeile viel mehr Abstand als zwischen der Kopfzeile und dem Beginn des Textes.
Wie kommst Du darauf, dass der Abstand gleich sein sollte? Ich habe das zunehmend ungute Gefühl, dass ich gerade an der Erstellung eines möglichst furchtbaren Layouts beteiligt bin.

Bierjunge

Beitrag von Bierjunge »

Vielen Dank für deine kritischen Bemerkungen. Habe mich mit den Grundsätzen eines guten Layouts auseinandergesetzt, und folgendes mit Latex gesetzt:
\documentclass[fontsize=12pt, egregdoesnotlikesansseriftitles, parskip=half]{scrreprt}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[onehalfspacing]{setspace} 
\usepackage{tabularx}
\usepackage{newtxtext,newtxmath} 
\usepackage{blindtext}
\usepackage[left=2.5cm,right=2cm,top=2cm,bottom=2cm]{geometry}
\RedeclareSectionCommand[beforeskip=-1sp]{chapter}
\bibliographystyle{unsrt}

\usepackage[automark,plainfootsepline]{scrlayer-scrpage} 
\chead{} 
\ihead{\headmark} 
\setkomafont{pageheadfoot}{} 
\KOMAoptions{headsepline = true, footsepline = false} 
\setlength{\footskip}{10mm}

\begin{document}

\pagenumbering{arabic}

\tableofcontents

\chapter{Einleitung}

\blindtext[10]

\end{document}
Daher würde ich dich gerne fragen, ob das so ästhetischer aussieht. Und ob die Pakete sinnvoll gewählt sind.

Eine offene Frage habe ich noch bezüglich des Literaturverzeichnisses.

Ich möchte, dass das Literaturverzeichnis als Chapter im Inhaltsverzeichnis gelistet wird. Das wird es so auch, aber leider ohne die vorangestellte Chapternummer. Wie kann ich diese erzeugen? Ich füge es mit diesem Befehl ein:


\bibliography{Literaturverzeichnis}
\addcontentsline{toc}{chapter}{Literatur}
Vielen Dank nochmals an die ganze geleistete Hilfe.

Gast

Beitrag von Gast »

Gleicher Rand oben, unten und rechts ist fast immer ungut. Selbst bei quadratischem Papier wäre das nicht korrekt. Siehe dazu beispielsweise Anhang A im KOMA-Script-Buch, der in einer älteren Fassung auch als Artikel in DTK 4/2002 erschienen ist. Dazu sind die Zeilen bei den gewählten Einstellungen viel zu lang. Eigentlich würde ich empfehlen, entweder die Voreinstellung von KOMA-Script zu verwenden oder sogar explizit DIV=calc zu setzen. Für den Ausgleich des Bindverlustes sei auf ggf. auf Option BCOR hingewiesen. Beide Optionen und etwas zum Hintergrund der verwendeten Berechnungen ist in Kapitel 2 der KOMA-Script-Anleitung zu finden.

Generell würde ich empfehlen, nicht ohne entsprechende Fachkenntnis oder expliziten Anforderungen von den gar nicht so schlechten Voreinstellungen von KOMA-Script abzuweichen. Die sind vielleicht nicht optimal aber so schlecht sind sie nicht. Man muss tatsächlich bei LaTeX und Verwendung einer ordentlichen Klasse nicht alles selbst bestimmen, wie man das von einer Textverarbeitung gewohnt ist. Vieles kann auch noch nachträglich ändern. Generell empfiehlt sich bei LaTeX insofern ein anderes Vorgehen als bei einer Textverarbeitung, als man sich durchaus erst einmal auf den Inhalt einer Arbeit konzentrieren und das Layout nach und nach moderat anpassen kann. Nützlich ist in erster Linie, wenn man erst einmal die Klasse festlegt. Selbst bei den Paketen fügt man erst nach und nach dazu hinzu, was man wirklich benötigt, statt von vornherein alles mögliche zusammenzutragen.

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