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Allgemeine Frage zum Seitenlayout
Verfasst: Mo 31. Aug 2015, 22:17
von matze
Ich möchte ein größeres/umfangreiches Word-Dokument nach Latex (oder u. U. in eine andere Software) überführen (Gründe seien mal dahin gestellt).
Dabei habe ich nun bereits alle möglichen Sachen erfolgreich mit Latex erstellen können - Kopf- und Fußzeilen inkl. Tabellen und Grafiken, individuelle Styles bei den Chapter- und Section-Überschriften, wild verschachtelte Tabellen inkl. Einfärbungen, verschiedene Hinweis-Boxen usw..
An einer Sache hänge ich aber momentan, an der ebenfalls die Portierung hängt. Entweder denke ich einfach zu kompliziert oder aber ich habe DIE Lösung noch nicht gefunden.
Im Anhang mal eine Grafik.
- Ich möchte die Überschriften an einem Punkt X stehen haben (mal das horizontale Seitenmaß betrachtet),
- mein Fließtext soll weiter eingerückt ab Punkt Y beginnen,
- Grafiken sollen die vollständige Seitenbreite belegen können,
- links vom Fließtext (z. B. an Punkt X wie die Überschriften) sollen hin und wieder Stichworte stehen.
Ich habe nun also meine Überschrift und beginne einfach mal mit
\begin{addmargin}{xx}{xx} meinen eingerückten Fließtext.
Ich bekomme die Stichworte aber nicht links neben den Fließtext gerückt, ohne damit meinen Fließtext zu verschieben (nächste Zeile).
Außerdem finde ich es etwas umständlich, jeden Fließtext in \begin{addmargin} und \end{addmargin} zu schachteln.
Gibt es dort eine Lösung bzw. auch was eleganteres?
Aktuell habe ich ein Dokument mit der Klasse scrreprt erstellt, bin hier aber evtl. auch halbwegs frei (müsste ich dann mit den restlichen Sachen ausprobieren).
Verfasst: Mo 31. Aug 2015, 23:43
von iTob
Du kannst die Überschriften derart umdefinierten, dass sie durch einen negativen Abstand davor in die Randspalte gezogen werden, also außerhalb das gesetzten Textrahmens beginnen. Das geht z.B. mit
titlesec.
Aber da du keine Lust hattest, Code zu zeigen oder ein
Minimalbeispiel zu liefern, kann man schwer konkreter helfen (und ist auch nur bedingt motiviert das zu tun

)
Verfasst: Di 1. Sep 2015, 07:58
von Noch so einer
\documentclass{scrartcl}[2015/01/14]% Halbwegs neu sollte KOMA-Script schon sein.
\RedeclareSectionCommands[indent=-2em]{section,subsection,subsubsection}
\usepackage{mwe}
\begin{document}
\Blinddocument
\end{document}
Die Ränder für den Textbereich kannst Du mit
geometry beliebig anpassen. Wenn Du damit außerdem die Breite der Randspalte anpasst, kannst Du anschließend mit \marginpar, \marginline oder
marginnote Deine Stichworte in den Rand schreiben.
Verfasst: Di 1. Sep 2015, 08:38
von matze
Danke für die Antworten.
Das fehlende Minimalbeispiel hat weniger mit "keine Lust" zu tun, sondern eher mit m. M. n. fehlender Sinnhaftigkeit. Einfach aus dem Grund, weil ich sowohl von der Dokumentenklasse als auch den Paketen zur Problemlösung (vermutlich) vollkommen offen bin.
Da es jedoch für sinnvoll erachtet wird, werde ich demnächst ein Minimalbeispiel posten und dabei ebenfalls versuchen die gemachten Vorschläge umzusetzen.
Verfasst: Fr 4. Sep 2015, 23:06
von matze
So, ich bin nun endlich mal dazu gekommen, etwas zu testen.
Als erstes zu geometry. Den linken Rand habe ich damit geändert, sodass der komplette Text weiter nach rechts rüber rutscht.
Wie kann ich hier die Überschriften wieder nach links ziehen (titlesec?)?
Kommentare kann ich mit marginnote neben den Text schieben, bisher aber nur auf die rechte Seite.
\documentclass[12pt]{scrreprt}
\usepackage{lmodern}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{blindtext}
\usepackage[margin=4cm]{geometry}
\usepackage{marginnote}
\begin{document}
\chapter{Kapitel 1}
Dies hier ist ein Blindtext zum Testen von Textausgaben.Wer diesen Text
liest, ist selbst schuld. Der Text gibt lediglich den Grauwert der Schrift
\marginnote{Hinweis} an. Ist das wirklich so? Ist es gleichgültig, ob ich schreibe: „Dies ist ein
Blindtext“ oder „Huardest gefburn“? Kjift – mitnichten! Ein Blindtext
bietet mir wichtige Informationen. An ihm messe ich die Lesbarkeit einer
Schrift, ihre Anmutung, wie harmonisch die Figuren zueinander stehen
und prüfe, wie breit oder schmal sie läuft. Ein Blindtext sollte möglichst
viele verschiedene Buchstaben enthalten und in der Originalsprache gesetzt
sein. Er muss keinen Sinn ergeben, sollte aber lesbar sein. Fremdsprachige
Texte wie „Lorem ipsum“ dienen nicht dem eigentlichen Zweck,
da sie eine falsche Anmutung vermitteln.
\end{document}
Mit titlesec hatte ich bisher keinen Erfolg. Binde ich das Paket ein, bekomme ich schonmal die Warnung, dass titlesec nicht zusammen mit scrreprt empfohlen wird.
Nun habe ich es so verstanden, dass ich mir mit titlespacing die Überschriften neu definiere. Hier ist es jedoch egal, was ich hinter "\titlespacing{\chapter}" angebe, die Überschrift bewegt sich kein Stück (und ich dachte eigentlich, dass der erste Parameter den Abstand zum linken Seitenrand angibt). Was mache ich falsch?
\documentclass[12pt]{scrreprt}
\usepackage{lmodern}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{blindtext}
\usepackage{titlesec}
\titlespacing{\chapter}{6pt}{6pt}{6pt}
\begin{document}
\chapter{Kapitel 1}
Dies hier ist ein Blindtext zum Testen von Textausgaben.Wer diesen Text
liest, ist selbst schuld. Der Text gibt lediglich den Grauwert der Schrift
an. Ist das wirklich so? Ist es gleichgültig, ob ich schreibe: „Dies ist ein
Blindtext“ oder „Huardest gefburn“? Kjift – mitnichten! Ein Blindtext
bietet mir wichtige Informationen. An ihm messe ich die Lesbarkeit einer
Schrift, ihre Anmutung, wie harmonisch die Figuren zueinander stehen
und prüfe, wie breit oder schmal sie läuft. Ein Blindtext sollte möglichst
viele verschiedene Buchstaben enthalten und in der Originalsprache gesetzt
sein. Er muss keinen Sinn ergeben, sollte aber lesbar sein. Fremdsprachige
Texte wie „Lorem ipsum“ dienen nicht dem eigentlichen Zweck,
da sie eine falsche Anmutung vermitteln.
\end{document}
Verfasst: Sa 5. Sep 2015, 13:03
von esdd
matze hat geschrieben:
Kommentare kann ich mit marginnote neben den Text schieben, bisher aber nur auf die rechte Seite.
\documentclass[12pt]{scrreprt}
Das ist nicht verwunderlich, da scrreprt in der Voreinstellung einseitige Dokumente erzeugt und damit nur rechte Seiten hat, weshalb die Notizen dann auch immer im rechten Rand landen. Wenn Du das anders haben möchtest, musst Du twoside oder twoside=semi verwenden.
Wie Du die Überschriften der Ebenen ab section abwärts in den Rand verschieben kannst, hat Noch so einer oben schon erklärt.
Für die Kapitel gibt es in der Zwischenrelease, die man über das
Experimentelles Repository installieren kann, eine noch nicht dokumentierte Möglichkeit, die sich unter Umständen auch noch einmal etwas ändern kann.
\makeatletter
\renewcommand{\chapterlinesformat}[3]{%
\makebox[\linewidth][r]{%
\parbox{\dimexpr\linewidth+\marginparwidth+\marginparsep}{%
\raggedchapter\@hangfrom{#2}#3%
}%
}%
}
\renewcommand{\chapterlineswithprefixformat}[3]{%
\makebox[\linewidth][r]{%
\parbox{\dimexpr\linewidth+\marginparwidth+\marginparsep}{%
\raggedchapter#2#3%
}%
}%
}
\makeatother
Insgesamt also etwas wie
\documentclass[12pt,twoside=semi,chapterprefix]{scrreprt}[2015/08/11]
\usepackage{lmodern}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{blindtext,showframe}
\usepackage[margin=4cm]{geometry}
\usepackage{marginnote}
\renewcommand*{\raggedleftmarginnote}{\raggedright}
\RedeclareSectionCommands[
indent=\dimexpr-\marginparwidth-\marginparsep\relax
]{section,subsection,subsubsection}
\makeatletter
\renewcommand{\chapterlinesformat}[3]{%
\makebox[\linewidth][r]{%
\parbox{\dimexpr\linewidth+\marginparwidth+\marginparsep}{%
\raggedchapter\@hangfrom{#2}#3%
}%
}%
}
\renewcommand{\chapterlineswithprefixformat}[3]{%
\makebox[\linewidth][r]{%
\parbox{\dimexpr\linewidth+\marginparwidth+\marginparsep}{%
\raggedchapter#2#3%
}%
}%
}
\makeatother
\begin{document}
\tableofcontents
\chapter{Kapitel Eins}
Dies hier ist ein Blindtext zum Testen von Textausgaben.Wer diesen Text
liest, ist selbst schuld. Der Text gibt lediglich den Grauwert der Schrift
\marginnote{Der erste Hinweis} an. Ist das wirklich so? Ist es gleichgültig, ob ich schreibe: „Dies ist ein
Blindtext“ oder „Huardest gefburn“? Kjift – mitnichten! Ein Blindtext
bietet mir wichtige Informationen. An ihm messe ich die Lesbarkeit einer
Schrift, ihre Anmutung, wie harmonisch die Figuren zueinander stehen
und prüfe, wie breit oder schmal sie läuft. Ein Blindtext sollte möglichst
viele verschiedene Buchstaben enthalten und in der Originalsprache gesetzt
sein. Er muss keinen Sinn ergeben, sollte aber lesbar sein. Fremdsprachige
Texte wie „Lorem ipsum“ dienen nicht dem eigentlichen Zweck,
da sie eine falsche Anmutung vermitteln.
\Blindtext[3]
Dies hier ist ein Blindtext zum Testen von Textausgaben.Wer diesen Text
liest, ist selbst schuld. Der Text gibt lediglich den Grauwert der Schrift
\marginnote{Der zweite Hinweis} an. Ist das wirklich so? Ist das wirklich so?
Ist es gleichgültig, ob ich schreibe: „Dies ist ein
Blindtext“ oder „Huardest gefburn“? Kjift – mitnichten! Ein Blindtext
bietet mir wichtige Informationen. An ihm messe ich die Lesbarkeit einer
Schrift, ihre Anmutung, wie harmonisch die Figuren zueinander stehen
und prüfe, wie breit oder schmal sie läuft. Ein Blindtext sollte möglichst
viele verschiedene Buchstaben enthalten und in der Originalsprache gesetzt
sein. Er muss keinen Sinn ergeben, sollte aber lesbar sein. Fremdsprachige
Texte wie „Lorem ipsum“ dienen nicht dem eigentlichen Zweck,
da sie eine falsche Anmutung vermitteln.
\blinddocument
\end{document}
Gruß
Elke
Verfasst: Sa 5. Sep 2015, 15:13
von matze
esdd hat geschrieben:Das ist nicht verwunderlich, da scrreprt in der Voreinstellung einseitige Dokumente erzeugt und damit nur rechte Seiten hat, weshalb die Notizen dann auch immer im rechten Rand landen. Wenn Du das anders haben möchtest, musst Du twoside oder twoside=semi verwenden.
Da habe ich mich unklar ausgedrückt - ich meinte auch nur den rechten Rand, nicht die rechte Seite. Das Dokument soll einseitig sein.
Ich habe nun aber \marginpar{Hinweis Eins} mit vorherigem \reversemarginpar genutzt. Damit sind die Kommentare links.
\documentclass[12pt]{scrreprt}
\RedeclareSectionCommands[indent=-3em]{section,subsection,subsubsection,paragraph}
\setcounter{secnumdepth}{4}
\usepackage{lmodern}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{geometry}
\geometry{left=5cm}
\reversemarginpar
\begin{document}
\chapter{Kapitel Eins}
\section{Sektion Eins.Eins}
\subsection{Eins.Eins.Eins}
\subsubsection{Eins.Eins.Eins.Eins}
\paragraph{Eins.Eins.Eins.Eins.Eins}$\;$ \\
Dies hier ist ein Blindtext zum Testen von Textausgaben.Wer diesen Text
liest, ist selbst schuld. Der Text gibt lediglich den Grauwert der Schrift
\marginpar{Hinweis Eins}an. Ist das wirklich so? Ist es gleichgültig, ob
ich schreibe: „Dies ist ein Blindtext“ oder „Huardest gefburn“? Kjift –
mitnichten! Ein Blindtext bietet mir wichtige Informationen. An ihm messe
ich die Lesbarkeit einer Schrift, ihre Anmutung, wie harmonisch die Figuren
zueinander stehen und prüfe, wie breit oder schmal sie läuft. Ein Blindtext
sollte möglichst viele verschiedene Buchstaben enthalten und in der
Originalsprache gesetzt sein. Er muss keinen Sinn ergeben, sollte aber
lesbar sein. Fremdsprachige Texte wie „Lorem ipsum“ dienen nicht dem
eigentlichen Zweck, da sie eine falsche Anmutung vermitteln.
\end{document}
esdd hat geschrieben:Wie Du die Überschriften der Ebenen ab section abwärts in den Rand verschieben kannst, hat Noch so einer oben schon erklärt.
Habe ich jetzt integriert, lässt sich ja sogar bis paragraph runter nutzen. Damit fehlt erstmal nur noch das Vorziehen der Kapitel.
Ich hatte bisher "koma-script-3.18.exe" installiert. Die neueste experimentelle Version ist dann "koma-script-2175.exe"?
Verfasst: Sa 5. Sep 2015, 16:38
von esdd
matze hat geschrieben:Die neueste experimentelle Version ist dann "koma-script-2175.exe"?
Derzeit ja.
Verfasst: Mi 9. Sep 2015, 21:13
von matze
Prima, die Kapitel sind nun auch eingerückt. Vielen Dank!
Noch eine weitere Frage, wo
iTob ja nun schon titlesec erwähnte.
Ich nutze das Package um die Kapitelüberschriften usw. einzufärben.
\documentclass[12pt]{scrreprt}
\usepackage{lmodern}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{blindtext}
\usepackage{titlesec}
\usepackage{color}
\titleformat{\chapter}
{\color{blue}\normalfont\Large\bfseries}
{\color{blue}\thechapter}{1em}{}
\titleformat{\section}
{\color{blue}\normalfont\Large\bfseries}
{\color{blue}\thesection}{1em}{}
\titleformat{\subsection}
{\color{blue}\normalfont\Large\bfseries}
{\color{blue}\thesubsection}{1em}{}
\titleformat{\subsubsection}
{\color{blue}\normalfont\Large\bfseries}
{\color{blue}\thesubsubsection}{1em}{}
\titleformat{\paragraph}
{\color{blue}\normalfont\Large\bfseries}
{\color{blue}\theparagraph}{1em}{}
\begin{document}
\blinddocument
\end{document}
Nun bekomme ich beim Kompilieren die Warnung:
"Usage of package `titlesec' together with a KOMA-Script class is not recommended.
Gibt es eine Alternative?
Verfasst: Mi 9. Sep 2015, 22:06
von esdd
Um die Schrifteinstellung für die Überschriften festzulegen, kannst Du entweder \addtokomafont bzw. \setkomafont verwenden, also zum Beispiel
\setkomafont{chapter}{\color{blue}\normalfont\Large\bfseries}
oder \RedeclareSectionFormat bzw. \RedeclareSectionFormats.
\documentclass[12pt]{scrreprt}
\usepackage{lmodern}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{blindtext}
\usepackage{color}
\RedeclareSectionCommands[
font=\color{blue}\normalfont\Large\bfseries%
]{chapter,section,subsection,subsubsection,paragraph}
\begin{document}
\blinddocument
\end{document}
Gruß
Elke