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Linksbündigkeit wird nicht wiederhergestellt

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 09:17
von Wolfone
Hallo alle zusammen!

Ich bin ein blutiger Anfänger im Bereich Latex, muss mich da aber jetzt reinfinden, wegen eines Forschungsseminares.
Der Thementitel sagt es eigentlich schon: ich verstehe nicht, warum hier zu Begin der zweiten Definition die Linksbündigkeit nicht wiederhergestellt wird.

hier der Code:
\begin{document}
\flushleft
\begin{large}
\textbf{\underline{Definition:} "Topologischer Raum"}
\end{large}


\leftskip=0.7cm{
\noindent
Es sei \(X\) eine Menge und \(T\subseteq P(X)\) (Ein Mengensystem, welches Teilmenge der Potenzmenge über X ist)\\
\(T\) heißt \underline{\textit{Topologie}} auf \(X\) und das Tupel (X,T) \underline{\textit{topologischer Raum}}, wenn:\\
1)\(\varnothing,X \in T\)\\
2)\(A,B\in T \Rightarrow A\cap B \in T\)\\
3)Sei \(I\) eine beliebige Indexmenge (die also insbesondere nicht endlich sein muss!) und \((A_{i})_{i\in I}\in T\); dann ist\(\underset{i \in I}{\cup}A_{i}\in T\)
}

\begin{large}
\noindent
\textbf{\underline{Definition:} "Weg, Kurve"}
\end{large}
\begingroup
\leftskip=0.7cm
\noindent
Es sei X ein topologischer Raum und \(I = [a,b]\) ein Intervall über \(\mathbb{R}\). \\
\(\cdot\) eine stetige Funktion \(f:I\rightarrow X\) heißt \underline{\textit{Weg}} \\
\(\cdot\) \(f(I)\) (die Bildmenge von \(f\) über \(I\)) heißt \underline{\textit{Kurve}}\\
\par
\endgroup
\end{document}
Wäre super, wenn da jemand weiterhelfen könnte :)

vG Wolf

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 10:25
von Besserwisser
Was du da machst ist nicht LaTeX, sondern so etwas wie TeX im Mäntelchen von LaTeX versteckt. LaTeX ist eine Sprache für semantisches Markup. Das bedeutet, man sagt nicht: "mach das groß und fett", sondern beispielsweise "das ist eine Überschrift".

Darüber hinaus sind einige deiner Codierungsansätze fragwürdig. So hat ist es beispielsweise durchaus als problematisch anzusehen wenn man Befehle als Umgebungen missbraucht. Das gilt insbesondere auch bei Verwendung von Schriftgrößenbefehlen als Umgebung.

Gleichzeitig sind einige der typografischen Entscheidungen nicht empfehlenswert. So ist beispielsweise Unterstreichung eine Notlösung für Handschriften oder Schreibmaschine, die im Schriftsatz nicht benötigt wird und verpönt ist.

Leider hast du dich auch nicht an die wichtigen Hinweise und Vorabhilfen für dieses Unterforum gehalten und uns statt eines VM (mit Anleitung zur Erstellung nicht nur für Anfänger) nur einen Codeschnippsel hingeworfen.

Ich vermute, dass dir mit dem Paket amsthm oder der labeling-Umgebung von KOMA-Script durchaus besser geholfen wäre. Außerdem möchte ich dir nahe legen, dir eine ausführliche LaTeX-Einführung zuzulegen und dich intensiv damit zu beschäftigen. Empfehlungen findest du im Buch-Bereich.

Hier einmal ein Teil-Beispiel unter Verwendung von amsthm:
\documentclass{scrartcl}
\usepackage{mathtools,amsthm,amssymb}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{ifxetex}
\usepackage{ifluatex}
\ifluatex
  \usepackage{fontspec}
\else
  \ifxetex
    \usepackage{fontspec}
  \else
    \usepackage[T1]{fontenc}
    \usepackage{lmodern}
    \usepackage[utf8]{inputenc}
  \fi
\fi
\theoremstyle{definition}
\newtheorem{defn}{Definition}
\newcommand*{\mainword}[1]{\emph{#1}}
\usepackage{enumitem}
\begin{document}
\begin{defn}[Topologischer Raum]
  Es sei \(X\) eine Menge und \(T\subseteq P(X)\), ein Mengensystem, welches
  Teilmenge der Potenzmenge über X ist. \(T\) heißt \mainword{Topologie} auf
  \(X\) und das Tupel (X,T) \mainword{topologischer Raum}, wenn:
  \begin{enumerate}[nosep]
    \item \(\varnothing,X \in T\)
    \item \(A,B\in T \Rightarrow A\cap B \in T\)
    \item Sei \(I\) eine beliebige Indexmenge, die also insbesondere nicht
      endlich sein muss, und \((A_{i})_{i\in I}\in T\); dann ist \(\underset{i \in I}{\cup}A_{i}\in T\)
    \end{enumerate}
\end{defn}
\end{document}
Weitere Definitionen würde man dann wiederum als defn-Umgebung anfügen. Wie man die Darstellungen verändern kann, ist der amsthm-Anleitung zu entnehmen. Es gibt weitere Theorem-Pakete, die teilweise ähnliches leisten, teilweise noch darüber hinaus gehen.

Disclaimer: Alle gegebenen Ratschläge sind ernst aber keineswegs diskriminierend oder ehrenrührig zu verstehen! Selbstverständlich sind die Links bzw. die verlinkten Seiten als Teil der Antwort zu begreifen.

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 11:42
von Wolfone
Danke dir erstmal!

Dachte mir schon, dass das stilistisch nicht das Ei des Kolumbus ist, da ich einfach losgelegt habe und Probleme dann behandelt hab, wenn sie aufgekommen sind.
Ich werde versuchen da etwas mehr Konsistenz reinzubringen.
Auf jeden Fall würde ich gerne Den ersten Satz meiner Definitionen in einer neuen Zeile haben. Gibt es einen Weg das zu automatisieren und damit weiter die Frage:
gibt es die Möglichkeit innerhalb eines solchen Definition-Blockes den folgenden Text oder die erste Zeile um eine bestimmte Breite einzurücken und auch das zu automatisieren?

EDIT: du hast ja \theoremstyle{} benutzt und ich sehe eben in der Dokumentation, dass es da verschiedene Möglichkeiten gibt. Ist es möglich zwischen verschiedenen styles zu wechseln? (Entschuldigung für die ganzen Kettenfragen, ich bin etwas überfordert und habe Zeitdruck)

Verfasst: Do 8. Mai 2014, 11:58
von Besserwisser
Ein Teil deiner Fragen wird in der amsthm-Anleitung bei der Erklärung zu \newtheoremstyle beantwortet. Darüber hinaus kann man auch Umgebungen definieren, die intern aus mehreren geschachtelten Umgebungen bestehen, beispielsweise aus einer Theorem-Umgebung und einer addmargin-Umgebung (siehe die KOMA-Script-Anleitung oder das KOMA-Script-Buch) oder auch mit Hilfe des dir bereits in einem Teilaspekt vorgeführten enumitem-Pakets. Außerdem wurde bereits die labeling-Umgebung von KOMA-Script als Alternative genannt. ebenso wurde darauf hingewiesen, dass es mehrere Theorem-Pakete gibt, die teilweise weitere oder andere Formatierungen und Einstellungen erlauben. Du solltest dich vor weiteren Nachfragen, damit beschäftigen. Das bringt dir sicher mehr, als wenn wir dir hier alles vorgekaut und halb verdaut vorsetzen. Einen Ausgangspunkt für Experimente hast du ja bereits erhalten.

Mir ist durchaus bewusst, dass du am Anfang eine Menge dazu lernen musst, um gewisse Ziele zu erreichen. Auf der anderen Seite wirst du aber dabei auch viele Erfolgserlebnisse bekommen, um die ich dich nicht bringen will. Außerdem musst du nicht alles sofort erreichen. Wenn du das Grundprinzip des semantischen Markups so weit wie möglich umsetzt, sind spätere Änderungen meist ohne große Umbauten im Dokument möglich. Ganz vermeiden lassen sie sich aber in der Anfangsphase meist nicht.