Dokument aus classicthesis-Umgebung von A4 in A5 ändern

Layout von Seiten, Rändern, Fusszeilen, usw, modifizieren


JayvH
Forum-Anfänger
Forum-Anfänger
Beiträge: 19
Registriert: Di 29. Nov 2011, 22:30
Wohnort: Hannover

Dokument aus classicthesis-Umgebung von A4 in A5 ändern

Beitrag von JayvH »

Hallo,

ich habe meine Dissertation in A4 mit dem classicthesis Template angefertigt und inzwischen abgeschlossen und veröffentlicht. Für mein altes Institut möchte ich jetzt noch etwa 30 Exemplarte machen, die aber vornehmlich aus Kostengründen in A5 gemacht werden sollen. Ich hatte mir vorher nicht groß Gedanken darum gedacht, sondern dachte vielmehr: A5-Option setzen, Schriftgröße auf 10 ändern und die Grafiken noch mit
\includegraphics[width=\textwidth]
auf die richtige Breite bringen. Dann ggf. zu kleine Grafiken noch anpassen und die overfull/underfull-Boxes per Hand anfassen.

Jetzt habe ich zwar die A5-Option eingeschaltet, aber ich bekomme die Warnung
Package typearea Warning. Maybe no optimal type ares settings!
The maximum limit of line with is about 22% larger than the heuistically detected line width. You may e.g. increase DIV, decrease fontsize or change papersize.
sowie
LaTeX Font Warning: Size substitutions with defferences (Font) up to 2.26395pt have occured.
Was soll mir das sagen? Es scheint ja auszudrücken, dass das Seitenlayout im classicthesis Paket und die 10pt Schriftgröße nicht so recht zusammenpassen, oder? Andererseits sind das die Vorgaben der Vorlage und da wird auch nicht unter 10pt gegangen.

Ein zweites Problem und das ist wahrscheinlich noch das größere. Ich erhalten durch die Verschiebung natürlich auch neue overfull boxes. Jedoch konnte ich vor der Veröffntlichung der Arbeit ja leichte Umformulierungen vornehmen, so dass es wieder passte. Jetzt kann das natürlich nicht mehr, ohne das die veröffentlichte A4-Version und die A5-Version einen leicht anderen Text bekommen. Gibt es da überhaupt einen Workaround?

Noch so einer

Beitrag von Noch so einer »

Die erste Warnung besagt, dass Deine Zeilen vermutlich kürzer sind, als sie sein dürften und es werden Möglichkeiten aufgezeigt, das bei Bedarf zu korrigieren. Konkreten dürften die Zeilen bis zu 22% länger werden (wenn sie dann noch auf das Papier passen). Längere Zeilen haben auch den Vorteil, dass sie leichter umbrochen werden können und weniger häufig Probleme wie underfull oder overfull \hbox auftreten.

Den Umbruch könnte man außerdem mit Hilfe des Pakets microtype ein wenig flexibler gestalten. Auch die Verwendung von \emergencystretch kann helfen, ohne dass dabei der Umbruch von unproblematischen Absätzen verschlechtert wird. Ohne VM (mit Anleitung zur Erstellung nicht nur für Anfänger) kann ich Dir das aber nicht zeigen.

Die Font-Warnung besagt, dass Schriftgrößen angefordert wurden, die nicht zur Verfügung standen und deshalb andere Schriftgrößen verwendet wurden. Die maximale Abweichung ist mit 2.26395pt angegeben. Das ist schon bei den üblicherweise vorkommenden großen Größen bis 24-Punk recht viel. Bei kleinen Größen wäre es dramatisch viel. Du solltest kontrollieren, wo genau das Problem liegt. Die Verwendung skalierbarer Fonts könnte außerdem helfen, das Problem zu beseitigen. Näheres kann ich hierzu ohne VM (mit Anleitung zur Erstellung nicht nur für Anfänger), das zeigt, welche Fonts derzeit verwendet werden, nicht sagen.

Im Übrigen sind das zwei unterschiedliche Probleme und zwei unterschiedliche Fragen, die deshalb besser auch getrennt gestellt werden sollten, damit sie ggf. auch getrennt beantwortet werden können. Bei einem Frage-Antwort-System wie TeXwelt wäre das sogar absolut zwingend! Hier werden solche Fragevermischungen geduldet, erschweren den Helfern aber die Arbeit, erschweren eine klare Statusvergabe und erschweren späteren Suchern, das Finden von Lösungen für einzelne Probleme.

Noch so einer

Beitrag von Noch so einer »

PS: Wie dick ist die Diss denn und was ist sie Dir selbst wert? 30 Exemplare einer ca. 100-seitigen Dissertation in A4 drucken und binden zu lassen kostet ja nun wirklich nicht die Welt. Das gilt umso mehr, wenn man die erforderliche Arbeit gegenrechnet, um sie neu zu setzen. Wenn sie Dir nichts wert ist, kannst Du auch mit nahezu jedem Druckertreiber einfach zwei A4-Seiten verkleinert auf eine A4-quer-Seite drucken. Mit pdfpages kann man ggf. auch gleich Signaturen für entsprechenden Seitenanordnung in einem Buch erzeugen. Typografisch dürfte das natürlich eher minderwertig sein, aber wie gesagt: Was ist Dir Deine Dissertation wert?

Wenn Du es richtig haben willst, gibt es auch Profis, wie Ulrike, Dir Dir ggf. kostenpflichtig dabei helfen. Aber ob Du dann gegenüber einem A4-Druck noch etwas sparst …

JayvH
Forum-Anfänger
Forum-Anfänger
Beiträge: 19
Registriert: Di 29. Nov 2011, 22:30
Wohnort: Hannover

Beitrag von JayvH »

Erst einmal vielen Dank für die Antworten.
Noch so einer hat geschrieben:Die erste Warnung besagt, dass Deine Zeilen vermutlich kürzer sind, als sie sein dürften und es werden Möglichkeiten aufgezeigt, das bei Bedarf zu korrigieren. Konkreten dürften die Zeilen bis zu 22% länger werden (wenn sie dann noch auf das Papier passen). Längere Zeilen haben auch den Vorteil, dass sie leichter umbrochen werden können und weniger häufig Probleme wie underfull oder overfull \hbox auftreten.
Heißt das, dass die Zeilen aus typografischer Sicht zu kurz sind, also bspw. sich zu wenig Buchstaben in der Zeile sind, um ein gutes Lesen zu ermöglichen?
Den Umbruch könnte man außerdem mit Hilfe des Pakets microtype ein wenig flexibler gestalten. Auch die Verwendung von \emergencystretch kann helfen, ohne dass dabei der Umbruch von unproblematischen Absätzen verschlechtert wird. Ohne VM (mit Anleitung zur Erstellung nicht nur für Anfänger) kann ich Dir das aber nicht zeigen.
OK, ich werde mal sehen, ob ich sowas nochmal zusammenbastel. Da meine Arbeit aus mehreren tex-Files besteht, wird das wohl etwas aufwendiger. Es gehört ja auch das classicthesis-Template dazu.
Die Font-Warnung besagt, dass Schriftgrößen angefordert wurden, die nicht zur Verfügung standen und deshalb andere Schriftgrößen verwendet wurden. Die maximale Abweichung ist mit 2.26395pt angegeben. Das ist schon bei den üblicherweise vorkommenden großen Größen bis 24-Punk recht viel. Bei kleinen Größen wäre es dramatisch viel. Du solltest kontrollieren, wo genau das Problem liegt. Die Verwendung skalierbarer Fonts könnte außerdem helfen, das Problem zu beseitigen. Näheres kann ich hierzu ohne VM (mit Anleitung zur Erstellung nicht nur für Anfänger), das zeigt, welche Fonts derzeit verwendet werden, nicht sagen.
OK, allerdings verwendet das classicthesis-Template in meinem eigentlich nur eine Schriftart und zwar Palatino (mathpazo) oder Minionpro, wobei ich Palatino eingesetzt habe
Im Übrigen sind das zwei unterschiedliche Probleme und zwei unterschiedliche Fragen, die deshalb besser auch getrennt gestellt werden sollten, damit sie ggf. auch getrennt beantwortet werden können. Bei einem Frage-Antwort-System wie TeXwelt wäre das sogar absolut zwingend! Hier werden solche Fragevermischungen geduldet, erschweren den Helfern aber die Arbeit, erschweren eine klare Statusvergabe und erschweren späteren Suchern, das Finden von Lösungen für einzelne Probleme.
OK, werde ich berücksichtigen. Hatte angenommen, dass beides die gleiche Ursache haben würde.
Noch so einer hat geschrieben:PS: Wie dick ist die Diss denn und was ist sie Dir selbst wert? 30 Exemplare einer ca. 100-seitigen Dissertation in A4 drucken und binden zu lassen kostet ja nun wirklich nicht die Welt. Das gilt umso mehr, wenn man die erforderliche Arbeit gegenrechnet, um sie neu zu setzen. Wenn sie Dir nichts wert ist, kannst Du auch mit nahezu jedem Druckertreiber einfach zwei A4-Seiten verkleinert auf eine A4-quer-Seite drucken. Mit pdfpages kann man ggf. auch gleich Signaturen für entsprechenden Seitenanordnung in einem Buch erzeugen. Typografisch dürfte das natürlich eher minderwertig sein, aber wie gesagt: Was ist Dir Deine Dissertation wert?

Wenn Du es richtig haben willst, gibt es auch Profis, wie Ulrike, Dir Dir ggf. kostenpflichtig dabei helfen. Aber ob Du dann gegenüber einem A4-Druck noch etwas sparst …
170 Seiten habe ich zusammen inkl. Anhang, Deckblatt, Lebenslauf etc. Klar muss ich nicht unbedingt den Gürtel enger schnallen, wenn ich die in A4-Format drucken lasse, da aber ein großer Teil bei ehemaligen Kollegen ins Regal wandert u.a. und ehrlicherweise keiner mehr reinschauen wird, habe ich abgesehen von der Widmung bei meinen Vorgängern ja auch nie gemacht, und ein anderer Teil im ewigen Diss-Schrank des Instituts dem Ende aller Tage entgegenwartet täte es mir auch Leid, da jetzt einfach Geld zu verschwenden. Ich werde mir den Unterschied A4 oder A5 (auf die Hälfte skaliert) wohl einfach mal durchrechnen müssen.

Letztlich bin ich aber auch etwas überrascht, dass die Schriftgrößen und Zeilenbreiten nicht passen sollen.

Besserwisser

Beitrag von Besserwisser »

JayvH hat geschrieben:Erst einmal vielen Dank für die Antworten.
Noch so einer hat geschrieben:Die erste Warnung besagt, dass Deine Zeilen vermutlich kürzer sind, als sie sein dürften und es werden Möglichkeiten aufgezeigt, das bei Bedarf zu korrigieren. Konkreten dürften die Zeilen bis zu 22% länger werden (wenn sie dann noch auf das Papier passen). Längere Zeilen haben auch den Vorteil, dass sie leichter umbrochen werden können und weniger häufig Probleme wie underfull oder overfull \hbox auftreten.
Heißt das, dass die Zeilen aus typografischer Sicht zu kurz sind, also bspw. sich zu wenig Buchstaben in der Zeile sind, um ein gutes Lesen zu ermöglichen?
Nein oder nicht zwangsläufig. Es heißt nur, dass sich längere Zeilen voraussichtlich nicht negativ auf die Lesbarkeit auswirken würden. Welche positiven Nebeneffekte etwas längere Zeilen haben können, wurde ja bereits erwähnt, bzw. welche negaitven Nebeneffekte kurze Zeilen haben, hast du in Form von overfull \hbox selbst erfahren. Wobei ohne Minimalbeispiel auch nicht 100% sicher ist, dass du nicht nur schlicht Pech hattest oder andere Ursachen wie falsche Trennmuster beteiligt sind. Beachte außerdem die bereits vorgeschlagenen, weiteren Verbesserungsmöglichkeiten.

Antworten