LaTeX Forum

Hallo Leute,

Ich hätte da eine Frage zur Optik bei eingerückten Absätzen.

Wenn ich nach jeder Umgebung sei es Tabellen, figures, descriptions ein Zeile frei lasse, wird der nachfolgende Absatz eingerückt bzw. die erste Zeile davon.

Ist es optisch ansprechender wenn die Einrückung nur erfolgt wenn zwei Absätze aufeinandertreffen? Wie wird das generell so unter typographischen Aspekten gehandhabt?

Eigentlich ist das ganz einfach: Wenn nach dem eingeschobenen Material ein neuer Absatz beginnt, macht man einen neuen Absatz, also eine Leerzeile. Wenn kein neuer Absatz beginnt, beispielsweise auch mitten in einem Satz, macht man keinen neuen Absatz also auch keine Leerzeile. Wenn man keinen Editor hat, der Code ordentlich formatieren und mit Farben etc. hervorheben kann, dann kann man statt einer Leerzeile zur Code-Hervorhebung ggf. eine leere Kommentarzeile oder etwas wie verwenden. Ich würde aber einen ordentlichen Editor empfehlen, dann braucht man so etwas nicht.

Ich glaub es geht mir da eher um die Ästhetik
Wenn ich eine Tabelle habe und nach ihr [leerzeile] kommt ein neue Absatz. Dieser Absatz erstreckt sich wohmöglich nur über 4-5 Zeilen. Finde ich es eigentlich hübscher wenn er nicht eingerückt ist.

Bietet das Komascript irgendwelche Optionen?

Du willst also gegen die oberste Regel der Typografie verstoßen: Mach gleiches immer gleich. Oder anders gesagt, woran soll der Leser noch erkennen, dass es ein Absatz ist, wenn Du keinen Absatz machst? Oder wie Tschichold sagen würde: Wenn Du die Absatzkennzeichnung entfernst hast Du keinen Absatz mehr.

Das ist dann auch die Lösung: Du willst die Absatzkennzeichnung nicht mehr, also lass den Absatz weg.

Hallo Yuna,

Yuna hat geschrieben:Wenn ich eine Tabelle habe und nach ihr [leerzeile] kommt ein neue Absatz.

zunächst würde ich mich fragen, ob die Leerzeile nötig ist. Steht die Tabelle in einer Umgebung? Meist sind Tabellen in eine figure-Umgebung gepackt oder in eine center-Umgebung zur Zentrierung - beide Umgebungen sorgen bereits für passende Abstände bzw. für eine Abhebung vom umgebenden Text. Das muss man nicht durch Hinzufügen eines Absatzumbruchs vergrößern.
Leerzeilen vor und nach abgesetzten mathematischen Formelumgebungen werden auch oft verwendet sind analog kritisch zu sehen.

Yuna hat geschrieben:Bietet das Komascript irgendwelche Optionen?

parskip, halfparskip und Varianten davon, siehe Doku. Markus wird vllt. noch genaueres sagen bzw. dann, wenn Du nach Sicht in die Doku noch konkrete Fragen dazu hast.

Viele Grüße,

Stefan

Stefan hat geschrieben:parskip, halfparskip und Varianten davon

Dann hat man aber trotzdem wieder eine Absatzkenzeichnung. In dem Fall ist es dann eben zusätzlicher Absatzabstand (der nach Meinung vieler Typografen dem Absatzeinzug unterlegen ist, u. a. übrigens deshalb weil der Absatz im genannten Szenario dann von vielen Lesern nicht mehr als solcher erkannt wird). Man sollte auch nicht wahllos im Dokument zwischen Absatzeinzug und Absatzabstand hin und her schalten. Der Anwender wird einen vertikalen Abstand in einem Text, der ansonsten mit Absatzeinzug gesetzt wird, nicht als Absatz erkennen. Im besten Fall erkennt er darin eine Art Abschnittsunterteilung. Im schlechtesten Fall vermutet er einen Einschub oder denkt an einen Satzfehler.

Ich bleibe dabei: Wer an einer Stelle keine Absatzkennzeichnung will, will an der Stelle keinen Absatz und sollte deshalb auch im Code keinen Absatz markieren (egal ob durch \par oder durch Leerzeile).

Zustimmung - die Erwähnung der Optionen war nur eine allgemeine Antwort auf die allgemeine Frage.
Dass es Optionen gibt, die hellsehen können, ob die Leerzeile als richtiger Absatz gemeint ist (mit Einzug) oder als Absatz ohne Einzug (wozu dann überhaupt, wenn auch kein Absatzabstand vorgesehen ist?), kann ich mir nicht vorstellen.
Ohne Absatzkennzeichnung wäre es doch allerhöchstens ein Zeilenumbruch, der wird anders gemacht (\\ bzw. \newline oder \linebreak) und der ist nach Tabellen nicht nötig - wozu dann überhaupt die Leerzeile.

Zusammenfassend, die Tipps gehen hier alle dahin, die Leerzeile wegzulassen oder ein % voranzustellen.

Stefan