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[fontspec] sc-fonts korrekt verwenden

Verfasst: So 5. Apr 2015, 01:32
von MoonKid
Nach meinem Verständnis betrifft dies hier [pkg]fontspec[/pkg]. Bitte subject korrigieren, falls dem nicht so ist.

Es geht um Kapitälchen. Also Text der mit \textsc{} gsetzt wird. Wofür steht "sc"?

In meinen FontViewer taucht die Schrift "Alegreya Sans" mehrfach auf - mit Zusätzen wie "Light", "ExtraBold", "SC", "SC Black", ...
Scheinbar existiert für jedes FontShape (sagt man Shape?) eine eigene Font-Datei?

Das erschwert den Code unten. Je nachdem ob ich die SC oder nicht-SC Variante der Schrift verwende, kommt eine andere (für mich durchaus nachvollziehbare) Fehlermeldung.
Der SC-Font hat natürlich kein "Normal" intus. Und der Normal-Font kennt kein SC.

Diese Aufteilung in einzelnen Font-Dateine haben andere Schriften auch. Das macht alles so schön übersichtlich! :D
Warum zum T....?

Wie gehe ich damit im Code um?
\documentclass{article}
\usepackage{xltxtra}
\defaultfontfeatures{Mapping=tex-text}
\usepackage{polyglossia}
\setdefaultlanguage[spelling=new]{german}

%\setmainfont{Alegreya Sans}
\setmainfont{Alegreya Sans SC}

\begin{document}
Text

\textsc{Text}
\end{document}
Und vielleicht noch einen Schwierigkeitsgrad höher. Wenn ich dann für \texttt{mono} einen anderen Font haben möchte und nebenbei auch noch einen weiteren Font für japanische Zeichen (日本語) brauche: Wie würde ich das im Code umsetzen, dass alles gleichzeitig geht und beim tex-lauf klar ist, in welchem Bereich welcher Font gültig ist.

Verfasst: So 5. Apr 2015, 01:41
von MoonKid
Einmal um den Block und beruhigen kann (ein bisschen) helfen.

Die Zeile hilft schon mal:
\setmainfont[SmallCapsFont={* SC}]{Alegreya Sans}
Da hilft auch die fontspec-Doku nix. Für die ist tiefes Verständnis von Fonts und der einzelnen Formate notwendig. Das ist keine Doku, sondern ein Fachbuch bzw. ich bin einfach zu dumm.

Die Grundfrage bleibt aber bestehen: Warum zum Geier muss das so kompliziert sein?
Ich weiß ja nicht, welche Tricks Word, LO & Co da so im Hintergrund anwenden, aber wenn die das vorm User "verbergen" können, sollte TeX das erst recht können.

Ich schau mal weiter...

Verfasst: So 5. Apr 2015, 10:18
von Johannes_B
Fonts, die Auswahl und richtige Verwendung sind schon eine Sache, die für Laien eigentlich ungeeignet ist. Das die Fontspec-Dokumentation eher ein technisches Handbuch ist, ist auch keine Geheimnis.

Word und andere Programme machen es dem Nutzer viel zu einfach, irgendeine Schrift auszusuchen. Damit werden dann Einladungen zu einer Dissertationsverteidigung in ComicSans geschrieben, Kondolenzkarten in Futura, ...


Small Caps, Kursive, Fette und Co dienen der Auszeichnung und sollten so sparsam wie möglich verwenet werden. Im Idealfall binden Pakete die verschiedenen Schriften/Schnitte selbstständig ein. Bei dem Paket AllegreyaSans ist das auch der Fall. Was du suchst, scheint mir aber der Schalter für serifenlose Schrift zu sein.
\documentclass{article}
\usepackage{fontspec}
\defaultfontfeatures{Mapping=tex-text}
\usepackage{polyglossia}
\setdefaultlanguage[spelling=new]{german}

\usepackage{AlegreyaSans}

\begin{document}
{\sffamily Text\par
\textsc{Text}}\par
\textsc{Text}\par
\end{document}



Du kannst dir für bestimmte Bereiche verschiedene Fonts definieren und dann mit Schaltern umstellen, siehe Abschitt fünf der Dokumentation.

Verfasst: So 5. Apr 2015, 23:44
von MoonKid
Johannes_B hat geschrieben:
\usepackage{AlegreyaSans}
Heide nei! Funktioniert teilweise - aber nur für diesen Font.
Scheinbar kann ich nicht jeden (in meines FontManagers Liste dargestellten) Font hier einfach namentlich einbinden in dem ich die Leerzeichen weglasse.
\usepackage{TeXGyreHeros}
geht z.B. nicht.

Für \texttt hat dieses \usepackage keinen Effekt.

Und woher weiß man denn, dass man ne Schrift auch als Paket einbinden kann? Eine Datei mit dem Muster "AlegraSans.*" existiert auf meinem System gar nicht - obwohl das usepackage funktioniert.

Ich würde ja auch gerne alles bei default lassen, aber das bekommt XeTeX/fontspec/Dingsbums auch nicht hin. Kein \textsc und auch keine japanischen Kanji.
Für die Kanji bekomme ich nicht mal einen Fehler, sondern sie werden einfach nicht dargestellt - was ich viel schlimmer finde.
Du kannst dir für bestimmte Bereiche verschiedene Fonts definieren
Das verstehe ich schon. Problem ist jedoch, den korrekten Font zu finden.

Verfasst: Mo 6. Apr 2015, 09:24
von Johannes_B
Beim finden des korrekten Fonts kann ich dir nicht helfen.

Dass du eine Schrift per LaTeX-Package verwenden kannst, verdankst du vielen fleißigen Helfern, die die Anweisungen für fontspec in einem Paket verstecken.

tgheros bindet beispielsweise TeX Gyre Heros ein.

Wo, wer und wie findest du unter anderem im LaTeX Font Catalogue.



Warum sollte das Einbinden einer serifenlosen Schrift auswirkungen auf teletype haben?

Verfasst: Mo 6. Apr 2015, 15:01
von MoonKid
Johannes_B hat geschrieben:Beim finden des korrekten Fonts kann ich dir nicht helfen.

Wo, wer und wie findest du unter anderem im LaTeX Font Catalogue.
Damit hast du schon geholfen.
Warum sollte das Einbinden einer serifenlosen Schrift auswirkungen auf teletype haben?
Siehst du, genau darum geht es. "AlegraSans" ist (für mich) nur die Untermenge einer Schrift. "Alegra" ist die Schrift.
Die wil ich einbinden und XeTeX macht dann den Rest, mit den üblichen Anweisungen für die Textauszeichnungen.

Verfasst: Di 7. Apr 2015, 13:17
von Johannes_B
Der Autor von Alegreya hat eine Serifenschrft (Alegreya) inklusive verschiedener Schriftschnitte entworfen, sowie eine Serifenlose namens Alegreya Sans inklusive verschiedener Schriftschnitte. Allerdings keine Schreibmaschinenschrift. Ergo bleibt der Default, cmtt.

Sollten sich durch das Laden einer Schrift auch andere Dokumentfonts ändern, dann liegt das meist an der Willkür des Paketautors.

Linux Libertine und linux Biolinum werden zusammen als Projekt entwickelt. Lädst du libertine, wird automatisch auch biolinum als Grotesk geladen. Allerdings kannst du das über Paketoptionen steuern.

Die Lucide Familie beinhaltet eine sehr große Auswahl an Schriften verschiedener Typen und Schnitte.

Was schlussfolgern wir daraus? Die Sache mit den Schriften ist gar nicht so einfach.

Verfasst: Mi 8. Apr 2015, 02:58
von MoonKid
Was haltet ihr von der Idee, eine Anwenung zu haben, welche die lokal vorhandenen Fonts auf eben solche Eigenschaften und Fähigkeiten (SmallCaps, Unicode-Blöcke, etc) durchsuchbar macht?

Hier muss man natürlich auf die verschiedenen Dateiformate seperat eingehen - wäre nicht unkompliziert.

Auch tex-font-Pakete könnte man in so eine Suchmaske mit aufnehmen.