Worttrennung global verhindern

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Ginso
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Worttrennung global verhindern

Beitrag von Ginso »

Hallo, kann ich irgendwie global verhindern, dass Latex Wörter trennt?
Ich finde immer nur Möglichkeiten für Einzelfälle...

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Johannes_B
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Beitrag von Johannes_B »

Es gibt den Schalter \raggedright.

Grüße
Johannes
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localghost
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Re: Worttrennung global verhindern

Beitrag von localghost »

Ginso hat geschrieben:Hallo, kann ich irgendwie global verhindern, dass Latex Wörter trennt? […]
Warum willst Du das denn überhaupt?


Thorsten
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Johannes_B
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Beitrag von Johannes_B »

Diese Frage habe ich mir auch gestellt.

Ginso, der Blocksatz lebt von Silbentrennung. Würdest du die Silbentrennung ausschalten, sähe dein Satzspiegel aus wie ein Schweizer Käse, voller Löcher. Lesbarer wird der Text davon garantiert nicht, stattdessen holpert das Auge über die Worte wie ein einbeiniger Pirat über die Tanzfläche.

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Johannes
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Stefan Kottwitz
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Beitrag von Stefan Kottwitz »

Hallo Ginso,

wenn es mal wirklich sein muss, geht das mit
\usepackage[none]{hyphenat}
Stefan

vokdan

Beitrag von vokdan »

Im Grunde habe ich dieselbe Frage. Und trotzdem ist sie auch nach langem Rumgegoogele noch nicht nach meinem Geschmack beantwortet :D

Konkret geht es bei mir darum, dass ich einen mittelalterlichen Quelltext von zig Seiten in meine Arbeit einbinden möchte. Dieser muss aber vollkommen dem Originaldruck entsprechen. Zeilenumbrüche dürfen nicht vorkommen. Aber trotzdem soll der Text ja gerne gut aussehen, also gerne im Blocksatz erscheinen (das ist der mittelalterliche Druck ja auch).

Mein Problem ist also: Wie schalte ich für nur einen Teil meiner Arbeit den Zeilenumbruch aus, ohne auch den Blocksatz auszuschalten? Größere bis große Zwischenräume sind das nötige Übel, was ich also gerne schlucken möchte.

Toll, wenn mir jemand helfen könnte :)

Noch so einer

Beitrag von Noch so einer »

Vorausgesetzt der Text passt in die Zeilen, besteht Dein Problem – wenn ich Dich richtig verstehe – eher nicht darin, wie man den Zeilenumbruch abschaltet, sondern wie man ihn an ganz bestimmten Stellen erreicht. Dafür gibt es die Anweisung \linebreak, die in jeder ausführlichen LaTeX-Einführung beschrieben ist. Um sich das Leben zu erleichtern, könnte man natürlich etwas wie
\renewcommand*\\{\linebreak}
definieren:
\documentclass{article}
\usepackage[german]{babel}% Ein mittelaltericher Text wird, kennt keine neue
                          % (und eigentlich nicht einmal alte) Rechtschreibung.
\usepackage[none]{hyphenat}
\renewcommand*\\{\linebreak}
\begin{document}
Das ist ein grauenvoll umbrochener Text, der nur\\
zeigen soll, dass man einen Text, der nicht von\\
alleine bereits zu breit ist, auch von Hand umbrechen\\
kann.
\end{document}
Allerdings würde ich empfehlen, einen von Hand umbrochenen Text eher nicht im Blocksatz, sondern im Flattersatz zu setzen. Denn wenn der Text in diesem Umbruch einen guten Blocksatz ergäbe, dann würde TeX ihn i. d. R. selbst bereits so umbrechen. Flattersatz sähe in obigem Beispiel deutlich besser aus:
\documentclass{article}
\usepackage[german]{babel}% Ein mittelaltericher Text wird, kennt keine neue
                          % (und eigentlich nicht einmal alte) Rechtschreibung.
\usepackage[none]{hyphenat}
\begin{document}
\raggedright
Das ist ein grauenvoll umbrochener Text, der nur\\
zeigen soll, dass man einen Text, der nicht von\\
alleine bereits zu breit ist, auch von Hand umbrechen\\
kann.
\end{document}
Dem Originaldruck kann der Text übrigens nur entsprechen, wenn man auch den Originalfont hat. Hat man den nicht, ist es auch nicht sinnvoll, den Originalsatz übernehmen zu wollen. Es schadet dann also nicht, zumindest Flattersatz statt Blocksatz zu verwenden.

vokdan

Beitrag von vokdan »

Vielen Dank für die Antwort! Nur leider hilft sie mir nur begrenzt weiter.

Es ist richtig, ich habe mich zu später Stunde ungenau ausgedrückt. Ich wünsche nicht das Ausschalten des Zeilenumbruchs, sondern das der Worttrennung/Silbentrennung.
Und als ich schrieb, der Text solle originalgetreu bleiben, meinte ich damit, dass die Zeichensetzung erhalten bleibe, also keine Trennstriche bei neuen Worttrennungen auftauchen sollen. Es gibt ja schon Trennstriche aus dem Original, die im meinem Text stehen bleiben müssen. Und genauso, wie ich keine Wörter aus dem Original jetzt ohne Markierung zusammensetze, sollen auch keine Wörter neu getrennt werden. Ein paar Sätze aus dem Text zur Veranschaulichung:
To der tyt| {123b/255} wart en twedracht ume den pawes to kesende. wen|te de meste[n] un[de] besten de kore[n] AlexandruMinimalbeispiel. un[de] de key-|ser de kóß enen OctavianuMinimalbeispiel. so wart ein van des ko-|ninghes ghunsten byscop to sleswyk. de heth Otto.| un[de] dat hadde em Octavian[us] vorleent. daruMinimalbeispiel sette| syk de ertzebyschop Eßkylus dar entyeghen un[de] helt| ene, eft he in dem banne were un[de] mit dem unrech-|ten pawese were.
Zurück zum Problem: Wenn ich jetzt \linebreak benutzte, käme eine riesige Arbeit auf mich zu, da der einzubindende Text aus ca. 40 Seiten besteht, in dem ich dann in jeder Zeile die Umbrüche manuell zu markieren hätte.
Was ich suche, ist im Grunde etwas, was MS Word bzw. OpenOffice ohne Probleme machen: Wenn man sie bittet, Blocksatz aus einem Text zu machen, trennen sie mir nicht die Wörter auf. Dabei kommt dann zwar heraus, dass hin und wieder hässlich große Wortabstände entstehen, aber damit will ich gerne leben.

Besserwisser

Beitrag von Besserwisser »

Wenn du nur die Trennung abgeschaltet haben willst, warum verwendest du dann nicht die Lösung, die genau dafür von Stefan bereits angegeben wurde und die "Noch so einer" auch weiterverwendet hat? Natürlich solltest du die Anleitung zum angegebenen Paket hyphenat dann auch noch lesen. Sonst bekommst du nämlich Probleme mit overfull \hboxes.

vokdan

Beitrag von vokdan »

Das hatte ich zuerst auch versucht, aber führte zu einem fürchterlichen Ergebnis.

Woran ich nicht gedacht hatte, war gleichzeitig auch \sloppy einzustellen. In der Kombination von \sloppy und dem hyphenat-Paket habe ich jetzt genau das erwünschte Ergebnis und bin glücklich :)

Letztendlich also habe ich genutzt:

\usepackage{hyphenat}
\sloppy

und um den betroffenen Text herum \nohyphens{bla bla bla}

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