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Dokument in bestimmter Schriftart

Verfasst: Sa 20. Apr 2013, 01:32
von telor
Weil ich ein ziemlicher Neuling bin und die mehrstündige Leseorgie im Internet nicht unbedingt besonders ergiebig war, hoffe ich, dass ihr mir vielleicht helfen könnt.

Ich soll ein Artikel in der Schriftart ArnoPro abgeben. Ich benutze als Editor TeXMaker und bis jetzt musste ich mir um Schriftarten keine Gedanken machen, weil die normale Einstellung vollkommen gut war. Ich habe zwar die ArnoPro Schriftart als *.otf und somit wäre es nicht schwierig, den Text in LibreOffice zu verfassen, aber das ist eine Lösung, die mich jetzt nicht zufriedenstellen möchte, nachdem ich die Ergebnisse aus Texmaker kenne.

Gibt es eine einfache Lösung? Kann ich die Schriftart des Dokuments irgendwie ändern?

Bis jetzt habe ich dies im Dokument stehen:
\documentclass[10pt,a4paper]{article}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{amsmath}
\usepackage{amsfonts}
\usepackage{amssymb}
\usepackage[german]{babel}
Was müsste ich noch machen?
Vielen Dank im Voraus, ich bin auch über Links zu Lösungswegen glücklich, falls es mit ein zwei Befehlen nicht getan wird.

Verfasst: Sa 20. Apr 2013, 09:07
von Genmutant
Das einfachste wäre wahrscheinlich wenn du LuaLaTeX oder XeTeX benutzen würdest. Dazu musst du wirklich nur ein paar Zeilen ändern. Wäre das eine Option, oder musst du (pdf)latex benutzen?

Davon abgesehen solltest du wahrscheinlich ngerman statt german benutzen, um die neue deutsche Rechtschreibung zu bekommen. Ausserdem mit fontenc eine Kodierung auswählen. Und vielleicht auch eine Koma-Klasse (scrartcl) statt der article Standardklasse?

Verfasst: Sa 20. Apr 2013, 18:07
von telor
Lualatex? Ob es das einfachste wäre, das weiß ich jetzt nicht. Ich habe es in den Quellen bei Lubuntu nicht gefunden und außerdem brauche ich es noch für Mageia, Windows XP und Windows 7. Texmaker läuft ohne Probleme auf allen 4 Plattformen und ist so eingerichtet, dass ich die Dokumente ohne Änderung auf allen vieren bearbeiten kann.

Brauche ich die Koma Klasse? Für das, was ich vorhabe reicht eigentlich die Standard-Lösung. Eigentlich neige ich meistens dazu, was anderes als Standard nur dann zu nehmen, falls Standard nicht ausreicht.

Verfasst: Sa 20. Apr 2013, 18:39
von u_fischer
telor hat geschrieben:Lualatex? Ob es das einfachste wäre, das weiß ich jetzt nicht.
Mit xelatex oder lualatex ist die Nutzung von open type Schriften deutlich einfacher als mit pdflatex. Bei pdflatex müsstest du erstmal an pfb/tfm/vf/enc/fd-Dateien kommen - machbar, verlangt aber etwas Fachwissen und kann je nach Schrift auch aufwändig sein
Ich habe es in den Quellen bei Lubuntu nicht gefunden und außerdem brauche ich es noch für Mageia, Windows XP und Windows 7.
xelatex und lualatex sind in TeXlive 2012 und miktex 2.9 enthalten.
Brauche ich die Koma Klasse? Für das, was ich vorhabe reicht eigentlich die Standard-Lösung. Eigentlich neige ich meistens dazu, was anderes als Standard nur dann zu nehmen, falls Standard nicht ausreicht.
Die Komaklassen sind Standardklassen - nur nicht ganz so alt. Ob du sie brauchst, kannst du noch nicht wissen. Andererseits: Falls du sie brauchst, ist es besser, sie von Anfang an zu nutzen, statt mittendrin wechseln zu müssen.

Verfasst: Sa 20. Apr 2013, 18:47
von telor
u_fischer hat geschrieben:xelatex und lualatex sind in TeXlive 2012 und miktex 2.9 enthalten.
Brauche ich dann beide oder reicht nur zum Beispiel TeXlive?
u_fischer hat geschrieben: Die Komaklassen sind Standardklassen - nur nicht ganz so alt. Ob du sie brauchst, kannst du noch nicht wissen. Andererseits: Falls du sie brauchst, ist es besser, sie von Anfang an zu nutzen, statt mittendrin wechseln zu müssen.
Ja, das stimmt. Wenn es von Anfang an schon da ist, ist es einfacher, als dann zu wechseln. Ich lade mir jetzt TeXlive runter und schaue es mir an. Danke für die Hilfe.

Verfasst: Sa 20. Apr 2013, 18:51
von Genmutant
telor hat geschrieben:
u_fischer hat geschrieben:xelatex und lualatex sind in TeXlive 2012 und miktex 2.9 enthalten.
Brauche ich dann beide oder reicht nur zum Beispiel TeXlive?
Naja wenn du schon LaTeX benutzt, wirst du relativ sicher eh schon eins der beiden haben?

Verfasst: Sa 20. Apr 2013, 21:44
von Besserwisser
Um das noch einmal deutlich zu machen: TeXmaker ist nur ein Editor. Will man damit LaTeX-Dokumente verarbeiten, braucht man auch eine LaTeX-Distribution, die wiederum eine TeX-Distribution benötigt bzw. Teil einer solchen ist. Wenn man TeXmaker über einen Linux-Paketmanager installiert, installiert man normalerweise auch eine TeX-Distribution mit. Bei Linux ist das inzwischen immer ein (abgespecktes) TeX Live. Bei Debian-basierten Linux-Distributionen ist es häufig ein recht altes TeX Live.

Die TeX-Distributionen bieten neben latex (erzeugt normalerweise DVI-Dateien, die dann mit dvips in PostScript-Dateien oder mit dvipdf(m(x)) in PDF-Dateien umgewandelt werden können) auch pdflatex (erzeugt normalerweise PDF-Dateien), xelatex (erzeugt normalerweise über einen Zwischenschritt mit erweitertem DVI PDF-Dateien) und lualatex. Bei einigen Linux-Distributionen muss man allerdings für xelatex oder lualatex zusätzliche Pakete installieren. Hier sollte man ggf. die Paketlisten zur Rate ziehen.

Bei Windows installiert man wahlweise MiKTeX oder TeX Live über die entsprechenden Installationspakete. MiKTeX und TeX Live sind beides TeX-Distributionen. Es ist nahezu unmöglich zu sagen, welche von beiden besser ist.

Natürlich gibt es auch unter Linux die Möglichkeit TeX Live über die Original-Installationspakete zu installieren, statt die Pakete zu verwenden, die der Linux-Paketmanager anbietet. Das ist auch keineswegs so schwer, wie Anfänger oft meinen. Man muss sich nur an die Anleitung halten. Natürlich ist es durchaus nützlich, wenn man ein wenig Ahnung von Linux-Administration hat. Es gibt im Netz aber auch Anleitungen für reine Anwender. Nur Sonderwünsche bei der Installation sollte man dann besser nicht haben.

Verfasst: Mo 22. Apr 2013, 11:52
von telor
Irgendwo habe ich noch einen Denkfehler oder mache etwas falsch.

Ich habe jetzt dies:
\documentclass{scrartcl}

\usepackage[utf8]{inputenc}

\usepackage{amsmath}

\usepackage{amsfonts}

\usepackage{amssymb}

\usepackage[german]{babel}


\usepackage{fontspec}

\setmainfont[Mapping=tex-text]{Arno Pro}
dann stelle ich auf LuaLaTex und dies kommt als Fehler:
!
! fontspec error: "font-not-found"
! 
! The font "ArnoPro" cannot be found.
! 
! See the fontspec documentation for further information.
! 
! For immediate help type H <return>.
!...............................................  
                                          
l.9 \setmainfont[Mapping=tex-text]{Arno Pro}
Das heißt für mich, dass er die Schriftart nicht finden kann. Was müsste ich noch machen?

Verfasst: Mo 22. Apr 2013, 12:06
von u_fischer
Also als erstes nimmst du \usepackage[utf8]{inputenc} raus.
Das Paket darfst du nie, wirklich nie, mit lualatex oder xelatex benutzen.

Zweitens, was steht denn im Schriftauswahlmenu, wenn du die Schrift mit word oder wordpad oder ähnliches benutzt? Welchen Namen hat sie dort?

Verfasst: Mo 22. Apr 2013, 13:21
von telor
inputenc ist raus. Danke!

Die Schriftart(en) wird(werden) mir als "Arno Pro", "Arno Pro Caption" und "Arno Pro Display" angezeigt, so kann ich sie auch wählen.
Wenn ich es dann aus LibreOffice als pdf abspeichere, sind die eingebeteten Schriftarten "ArnoProBold", "ArnoProBoldCaption" und "ArnoProBoldDisplay". Die Änderung auf Arno Pro Bold bringt keine Änderung; die Fehlermeldung ist die gleiche, nur dass jetzt die Schriftart Arno Pro Bold" vermisst wird. Das scheint für mich, dass es nicht an dem Namen liegt.