LaTeX - Das Praxisbuch

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Johannes
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LaTeX - Das Praxisbuch

Beitrag von Johannes »

Auszug von Amazon.de:

Keine Angst vor LaTeX! Das freie Textsatzsystem ist erste Wahl, wenn es um Diplomarbeiten und Dissertationen sowie um wissenschaftliche Fachartikel und Bücher geht. Autor Alexander Schunk macht es Ihnen leicht, sich in LaTeX einzuarbeiten, und führt Sie zielsicher von einfachen Dokumenten zu perfekt gesetzten Abschlussarbeiten und Büchern. Aber auch Alltagstexte wie Geschäftsbriefe kommen in diesem Buch nicht zu kurz. LaTeX im Griff Die Bedienung von LaTeX gilt als komplex, aber schon nach kurzer Zeit gelingen Ihnen überzeugende Dokumente. Ob einfacher Text, Tabellen, Grafiken, Register oder Verzeichnisse – dieses Buch demonstriert die komplette Bandbreite der Gestaltungsmöglichkeiten in LaTeX und zeigt Ihnen, wie Sie diese effektiv einsetzen. Eleganter Formelsatz Vor allem für wissenschaftlich-technische Dokumente wie Magister- und Diplomarbeiten sowie Dissertationen ist LaTeX ideal. Autor Alexander Schunk führt Sie in den mathematischen Formelsatz ein und zeigt, wie Sie mathematische Ausdrücke nicht nur fachlich korrekt, sondern auch elegant setzen. Darüber hinaus erfahren Sie, wie Sie Schaubilder, Stichwortverzeichnisse und Biblio-grafien erstellen, Programmlistings in Ihre Publikation einbinden und Beiträge anderer Autoren in Ihre Veröffentlichung integrieren. Print, PostScript oder PDF – alles ist möglich LaTeX ermöglicht Ihnen größtmögliche Flexibilität für Ihre Publikationen: Egal, ob Sie Ihr Dokument einfach nur ausdrucken wollen, mit PostScript arbeiten oder das Dokument als PDF online publizieren – es gibt für alles eine Lösung. Sie erfahren zudem, wie Sie Texte aus Fremdformaten wie OpenOffice und Rich Text Format (RTF) konvertieren, damit Sie sie problemlos in LaTeX verwenden können. Fehler erkennen und vermeiden Da LaTeX im Kern eine Programmiersprache ist, können Fehler und unbeabsichtigte Effekte auftreten. Autor Alexander Schunk gibt Ihnen wertvolle und zeitsparende Tipps, wie Sie Probleme vermeiden, und stellt Werkzeuge vor, die Ihnen bei der Fehler-beseitigung helfen.
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KOMA
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Beitrag von KOMA »

Franzis verkauft dieses Buch als 4. Auflage von http://www.golatex.de/latex-das-praxisbuch-t1879.html. Während allerdings die ersten drei Auflagen von den Niedermairs geschrieben und von Auflage zu Auflage verbessert und erweitert wurden, wurde die vierte Auflage von einem neuen Autor neu geschrieben. In Wirklichkeit ist das also nicht die vierte Auflage eines bewährten Buches, sondern ein komplett anderes Buch.

Da ich bisher nur ein paar Seiten des Buches gesehen habe, kann und will ich kein detailliertes Urteil dazu abgeben. Auch muss es kein Nachteil sein, dass der neue Autor im Gegensatz zu den Niedermairs - Michael ist u. a. als Paketautor bekannt - in der LaTeX-Szene völlig unbekannt ist. Rein optisch bezweifle ich allerdings, dass das Buch mit LaTeX gesetzt wurde. Bei einem Buch, das zeigen will, wie man Dokumente bis hin zu Büchern mit LaTeX setzt, halte ich es schon für gut, wenn der Autor LaTeX wenigstens so viel zutraut, dass er das Buch selbst damit setzt.

Ich weiß nicht, warum der Verlag dieses Buch eines eher unbekannten Autors als vierte Auflage eines etablierten Buchs bekannter LaTeX-Autoren ausgibt. Ich hoffe, dass mein oberflächlicher Eindruck bei einer genauerer Prüfung des Buches keinen Bestand hätte. Anderenfalls käme ich mir als Käufer bei einem derartigen Vorgehen des Verlags veräppelt vor. Nachdem ich von anderen ähnliche Urteile zu dem Buch bekommen habe, werde ich aber bei meiner Empfehlung ausschließlich für die 3. Auflage bleiben. Leider ist diese inzwischen bei vielen Händlern vergriffen. Dafür ist sie wohl bei anderen antiquarisch, günstig zu bekommen.

aschunk
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Beitrag von aschunk »

Hallo,

das Buch sollte ursprünglich in LaTeX gesetzt werden.

Da die alten Autoren aber den originalen LaTeX Satz nicht herausgegeben haben und der neue Autor daher alles neu schreiben sollte, hat sich der Verlag kurzerhand entschieden, das ganze in Word zu setzen.

Das ganze wäre zu viel Aufwand geworden, alles noch mal neu in LaTeX zu setzen, da man mit einem Arbeitsaufwand von mindestens 6 Monaten rechnen muss.

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KOMA
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Beitrag von KOMA »

aschunk hat geschrieben:Das ganze wäre zu viel Aufwand geworden, alles noch mal neu in LaTeX zu setzen, da man mit einem Arbeitsaufwand von mindestens 6 Monaten rechnen muss.
Mal eine Frage an den einen oder anderen Profi hier: Hat je einer von Euch 6 Monate gebraucht, um ein als Word-Dokument vorliegendes Buch in LaTeX zu setzen? Falls ja: Wie schnell wäre das gegangen, wenn der Verlag ihm etwas mehr Freiheiten eingeräumt hätte? Wieviel Zeit hätte es gespart, wenn der Autor das Dokument bereits als einfaches LaTeX-Dokument (also eines, das noch nicht das endgültige Layout hat, sondern beispielsweise mit einer Standardklasse) eingereicht hätte?

Ich kann mich jedenfalls an kein Projekt erinnern, bei dem ich nicht in 1-3 Wochen das vorgegebene Layout in eine Klasse gegossen hätte. Das gilt erst recht für ein Layout, das von einem Buch stammt, das bereits früher mit LaTeX gesetzt wurde. Ich kann mich auch an kein Projekt erinnern, bei dem die Umwandlung von 500 Seiten Word (und üblicherweise hatte ich es mit Büchern, die aus mehreren Word-Dokumenten unterschiedlicher Autoren zusammenzubauen waren) in ein vorhandenes LaTeX-Layout mehr als eine Woche gedauert hat. Wenn sechs Monate wirklich ein Praxishinweis sein sollen, dann müsste man eigentlich jedem, der für seine Diplomarbeit erstmal LaTeX einsetzt, dringendst davon abraten.

Hier noch ein paar Links, die für den Export Word → LaTeX nützlich sein können: Die Werkzeuge ersparen zwar nicht, den Bau eines vernünftigen Layouts, helfen aber ggf. dabei aus einem Word-Dokument sehr schnell brauchbaren LaTeX-Code zu erzeugen.

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bloodworks
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Beitrag von bloodworks »

Yet another LaTeX Book. Irgendwie schon n bisschen... arm... Ich meine ein LaTeX Buch in Word gesetzt? Spricht nicht für den Verlag. Hat denn der Verlag kein allgemeines LaTeX Template?
Zumal dass hier in der Amazon Beschreibung steht... ;)
...Sie erfahren zudem, wie Sie Texte aus Fremdformaten wie OpenOffice und Rich Text Format (RTF) konvertieren...

pospiech
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Beitrag von pospiech »

bloodworks hat geschrieben:Yet another LaTeX Book. Irgendwie schon n bisschen... arm... Ich meine ein LaTeX Buch in Word gesetzt? Spricht nicht für den Verlag. Hat denn der Verlag kein allgemeines LaTeX Template?
Zumal dass hier in der Amazon Beschreibung steht... ;)
Ich meine gelesen zu haben, dass das Buch im Word gesetzt werden musste, weil der Franzis - Verlag die ganze Reihe (von Einführungen verschiedener Sprachen) in Word gesetzt hat und das als Layout Vorgabe für alle neuen Auflagen gemacht hat.

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bloodworks
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Beitrag von bloodworks »

Das ist ein Grund aber keine Entschuldigung... Ausserdem zeugen Renderschatten auf den LaTeX Ausdrücken auch nicht gerade von Expertise.
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pospiech
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Beitrag von pospiech »

bloodworks hat geschrieben:Das ist ein Grund aber keine Entschuldigung... Ausserdem zeugen Renderschatten auf den LaTeX Ausdrücken auch nicht gerade von Expertise.
Ich würde sagen der Verlag hat ein gutes Buch aufgrund von unsinnigen internen Vorgaben in ein schlechtes verwandelt. Ich habe zwar schon gute Programmierbücher gesehen die nicht mit LaTeX gesetzt waren, aber bei einem LaTeX Buch ist das alleine vom Arbeitsablauf des Satzes der Beispiele unsinnig.

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KOMA
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Beitrag von KOMA »

pospiech hat geschrieben:Ich meine gelesen zu haben, dass das Buch im Word gesetzt werden musste, weil der Franzis - Verlag die ganze Reihe (von Einführungen verschiedener Sprachen) in Word gesetzt hat und das als Layout Vorgabe für alle neuen Auflagen gemacht hat.
Das deckt sich aber nicht so ganz mit dem, wasder Autor oben selbst schreibt. Jedenfalls gehe ich davon aus, dass aschunk der Autor (Alexander Schunk) der sogenannten 4. Auflage ist.
bloodworks hat geschrieben:Ausserdem zeugen Renderschatten auf den LaTeX Ausdrücken auch nicht gerade von Expertise.
Genau das ist mir auch aufgefallen. Ich habe das Buch selbst nicht, sondern habe nur mal in der Buchhandlung darin geblättert. Die Abbildungen erschienen mir dabei von sehr schlechter Qualität. Insgesamt erschien mir das Buch - ohne dass ich den Inhalt näher beurteilen will - typografisch extrem schlecht. Wenn ich mich recht erinnere, begann schon das erste Kapitel (irgendwelche allgemeinen Betrachtungen über LaTeX, die man in fast jedem Einführungsbuch findet) mit schlecht umbrochenen Absätzen mit riesigen Löchern. Da wäre man mit einem guten Rauhsatz sicher besser gefahren. Daran wurde mir auch sofort klar, dass das wohl nicht mit LaTeX gesetzt sein kann. So schlechten Blocksatz sieht man nur bei Word und da auch nur, wenn die Setzer zu faul sind, den Umbruch ordentlich zu machen. Das Lektorat selbst muss auch eher mäßig gewesen sein. AFAIR wurde MiKTeX bereits im Einleitungskapitel mehrfach unterschiedlich gesetzt.

Inhaltlich erinnere ich mich noch daran, dass für die Installation unter Linux für OpenSUSE erst auf YaST verwiesen wurde, dann aber behauptet wurde, das wäre noch das alte teTeX. Ich weiß nicht, wie das zum Zeitpunkt des Entstehens des Buches genau war. Ich erinnere mich aber, dass bei openSuSE recht früh ein kastriertes TeX-Live mit dem Paketname teTeX zu finden war. Der Paketname wurde dann tatsächlich erst später geändert. Ich will dem Buch zugute halten, dass hier Aktualität ohnehin nie zu erreichen ist. Ein etwas allgemeinerer Hinweis der Art, dass man mit dem TeX, das das jeweilige Linux bereit stellt, beginnen kann, wäre vielleicht gut gewesen. Noch besser wäre der Hinweis, dass versiertere Linux-Anwender besser gleich ein Original-TeX-Live installieren sollten, wenn sie auf Aktualität Wert legen, weil sie beispielsweise bei Problemen in Foren Hilfe suchen und dort auf alte Versionen wenig Rücksicht genommen werden kann.

War das nicht auch das Buch, bei dem LaTeX-Code in sehr dünner Schrift in farblich (Grau?) hinterlegten Kästen stand und wegen der eher mäßigen Druckqualität schlecht zu lesen war, oder verwechsle ich das jetzt?

Ich glaube im Kapitel über Bilder habe ich mich dann noch kurz über große Kästen mit Fliegenschiss gewundert. Man könnte das aber auch als Eye-Catcher verstehen. Jedenfalls hatte es auf mich diesen Effekt.
pospiech hat geschrieben:bei einem LaTeX Buch ist das alleine vom Arbeitsablauf des Satzes der Beispiele unsinnig.
Als komplett unsinnig würde ich das nicht unbedingt bezeichnen. Man kann Beispiele durchaus extern mit LaTeX setzen und dann als Abbildung einbinden. Das wird auch bei mit LaTeX gesetzten Büchern teilweise durchaus gemacht (im scrlttr2-Kapitel im KOMA-Script-Buche mache ich das massenhaft, wobei die Abbildungen natürlich PDFs und keine gering aufgelösten Bitmaps sind). Aber, wenn man ein LaTeX-Buch nicht mit LaTeX setzt, dann sollte man wenigstens darauf achten, dass der Satz qualitativ hochwertig ist und mit LaTeX min. annähernd mithalten kann. Das Einfügen von Symbolen, die LaTeX (bzw. Pakete) bereit stellen, kann dann natürlich ebenfalls sehr aufwändig werden. Trotzdem sollte man sich dann diese Mühe machen.

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