Schrift des Sternes als Fußnotenzeichen im Titel (article)

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Thomas Helger
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Schrift des Sternes als Fußnotenzeichen im Titel (article)

Beitrag von Thomas Helger »

Guten Tag,

ich bin hier ein Frischling, dies auch in LaTeX und ich hoffe, ich mache mich nicht sofort unbeliebt aber mir fiel etwas auf, was mich grade - mehr aus Interesse - beschäftigt:

Ich verwende pdflatex mit der Dokumentenklasse "article" ("scrartcl" verhält sich diesbezüglich nicht anders) und darin die Optionen "title" und "author". Bei beiden verwende ich Fußnoten, was auch soweit klappt. Das verwendete Fußnotenzeichen - ein Stern beim Titel, ein Kreuz beim Autoren - wird bei mir nicht in der entsprechenden Schrift (beim Abweichen vom default) dargestellt. Vielmehr scheint es das Standard-Sternchen (der CM bzw. LM) zu sein.

Ein Versuch das Ganze (mit angepasstem Code natürlich) mit XeLaTeX durchzuführen ergab, dass dort das "Poblem" nicht auftaucht, hier werden die jeweiligen Schriften auch für die Darstellung der footnotemarks verwendet.

Meine Frage ist: Ist das Verhalten von latex/pdflatex eventuell ein gewünschtes?
\documentclass[german]{scrartcl}
\usepackage[utf8]{inputenc}

\usepackage[lf]{electrum}
\usepackage[T1]{fontenc}
\renewcommand*\sfdefault{ugq}
\title{Ein * \footnote{Der * der footnotemark wird nicht in der Schriftart der Überschrift gesetzt!}}
\author{Das †-Symbol\footnote{Das †-Symbol wird auch nicht der Schriftart des Fließtextes entnommen, fällt nur nicht ganz so stark auf.}}

\begin{document}
\maketitle 
Es geht nur um einen Test des * und des †.
\end{document}
PS: Die hier verwendeten Schriftarten wurden gewählt, da ich sie für besonders prägnant halte.
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Fußnotenzeichenbeispiel.pdf
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Makana
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Beitrag von Makana »

Hallo,

also ich bin mir da nicht sicher was du genau meinst, aber macht es nicht Sinn dass der Stern, bei Änderung der Schriftart, in der entsprechenden Schrift gesetzt wird?

Wenn du das Symbol als solches und nicht als Text eingibst, solltest du es auch so ausgegeben bekommen.
\documentclass[german]{scrartcl}
\usepackage[utf8]{inputenc}

\begin{document}
Sterne:\\
$\ast$\\
$\star$\\

Kreuze:\\
\dag\\
$\dagger$
\end{document}
Beste Grüße
Makana

Gast

Beitrag von Gast »

Standard LaTeX benutzt die Mathematikschrift für die Zeichen. Du kannst das aber ändern, indem du fixltx2e lädst (was fontspec tut, weswegen es mit xelatex funktioniert). Danach wird LaTeX versuchen die entsprechenden Textsymbole zu nutzen. Allerdings wird LaTeX auch damit bei \footnote die Symbole aus der \normalfont-Schrift nehmen:
\documentclass[german]{article}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{fixltx2e}
\usepackage[lf]{electrum}
\usepackage[T1]{fontenc}
\renewcommand*\sfdefault{ugq}
\renewcommand\rmdefault{ptm}%times als Kontrast

\begin{document}
\renewcommand\thefootnote{\fnsymbol{footnote}}

abc\footnote{abc} \fnsymbol{footnote} \footnote{abc}\fnsymbol{footnote} 

\sffamily 
\setcounter{footnote}{0}
abc\footnote{abc} \fnsymbol{footnote} \footnote{abc} \fnsymbol{footnote} 
\end{document}
Ulrike Fischer
www.troubleshooting-tex.de

Thomas Helger
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Beitrag von Thomas Helger »

Hallo Makana.
Makana hat geschrieben:macht es nicht Sinn dass der Stern, bei Änderung der Schriftart, in der entsprechenden Schrift gesetzt wird?
Ich finde das durchaus sinvoll, es ist genau das, was ich möchte.

Nur wird grundsätzlich für das Fußnotenzeichen, welches eben durch Verwendung von \footnote{foo} ausgegeben wird, nicht die gewählte Schriftart verwendet. Wie wir jetzt von Ulrike Fischer erfahren haben, wird stattdessen der math-Font genutzt.
Makana hat geschrieben:Wenn du das Symbol als solches und nicht als Text eingibst, solltest du es auch so ausgegeben bekommen.
Wenn ich die Symbole mit Hilfe der der math-Umgebung und dem entsprechenden Namen verwende, wie vorschgeschlagen, erhalte ich - nun erwartungsgemäß - auch die "falschen" Zeichen, die nicht in der Schrift der Überschrift entsprechen.

Beste Grüße,
Thomas

Thomas Helger
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Beitrag von Thomas Helger »

Hallo Ulrike Fischer.
Anonymous hat geschrieben:Standard LaTeX benutzt die Mathematikschrift für die Zeichen.
Ah, das ist ja im Allgemeinen gar nicht mal unsinnig, darauf kam ich nicht.
Anonymous hat geschrieben:Du kannst das aber ändern, indem du fixltx2e lädst (was fontspec tut, weswegen es mit xelatex funktioniert). Danach wird LaTeX versuchen die entsprechenden Textsymbole zu nutzen.
Das ist ja grandios. Ist das "Problem" also bereits jemanden vor mir aufgefallen? ;)
Anonymous hat geschrieben:Allerdings wird LaTeX auch damit bei \footnote die Symbole aus der \normalfont-Schrift nehmen
Es scheint, darauf anzukommen, wie der Schriftwechsel erfolgt.

Verwende ich die Times als rmfont
\documentclass[german]{scrartcl}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{fixltx2e}
\usepackage[T1]{fontenc}
\renewcommand\rmdefault{ptm}%times als Kontrast 
\renewcommand\sfdefault{ugq}

\begin{document}
\title{Ein * \footnote{Der * der footnotemark wird nicht in der Schriftart der Überschrift gesetzt!}}
\author{Das †-Symbol\footnote{Das †-Symbol wird auch nicht der Schriftart des Fließtextes entnommen, fällt nur nicht ganz so stark auf.}}
\maketitle 
Es geht nur um einen Test des * und des †.
\end{document}
wird tatsächlich nicht der richtige Stern verwandt.

Aber die Verwendung eines Paketes
\documentclass[german]{scrartcl}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{fixltx2e}
\usepackage[lf]{electrum}
\usepackage[T1]{fontenc}
\renewcommand\sfdefault{ugq}

\begin{document}
\title{Ein * \footnote{Der * der footnotemark wird nicht in der Schriftart der Überschrift gesetzt!}}
\author{Das †-Symbol\footnote{Das †-Symbol wird auch nicht der Schriftart des Fließtextes entnommen, fällt nur nicht ganz so stark auf.}}
\maketitle 
Es geht nur um einen Test des * und des †.
\end{document}
unter Beibehaltung der Angabe zur Verwendung der URW Grotesk als Serifenlose zeigt diesmal auch dessen Stern.

Das führt aber eher zu einer neuen, davon unabhängigen Frage und offenbahrt weitere klaffende Lücken meiner Kenntnis.

Ich bin äusserst dankbar für die - mehr als vorläufige - Lösung.

Mit allerbesten Grüßen,
Thomas Helger
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Fußnotenzeichenbeispiel - electrum.pdf
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Fußnotenzeichenbeispiel - times.pdf
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Gast

Beitrag von Gast »

Es scheint, darauf anzukommen, wie der Schriftwechsel erfolgt.
Es kommt darauf an, welche Schrift die "Hauptschrift" ist.

Standardmäßig ist es die Schrift, die per \rmdefault definiert wird.

Dein elektrum-Paket ändert \rmdefault und daher kommen die Zeichen in deinem Beispiel auch aus der Schrift. In meinem Beispiel habe ich \rmdefault erneut auf times geändert, damit man den Kontrast zur \sffamily-Schrift ugq besser sieht.

Thomas Helger
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Beitrag von Thomas Helger »

Nochmal ein Hallo.
Anonymous hat geschrieben:Standardmäßig ist es die Schrift, die per \rmdefault definiert wird.

Dein elektrum-Paket ändert \rmdefault und daher kommen die Zeichen in deinem Beispiel auch aus der Schrift. In meinem Beispiel habe ich \rmdefault erneut auf times geändert, damit man den Kontrast zur \sffamily-Schrift ugq besser sieht.
Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann ist bei beiden Varianten die Schrift per \rmdefault angepasst worden.

Aber bei meinen Versuchen, gelang es dank des fixltx2e-Paketes bei Verwendung von \usepackage{electrum}, die richtigen Symbole (sowohl Stern als auch Kreuz) als Fußnotenzeichen zu erhalten. Währenddessen ergibt bei mir die gemeinsame Verwendung von \renewcommand\rmdefault{ptm} und dem fixltx2e-Paket nicht das erwartete Resultat.

Ich habe einen Blick in die electrum.sty gewagt und stellte fest, dass dieses Paket das Paket textcomp lädt.

Dementsprechend versuchte ich nun, das \renewcommand\rmdefault{ptm} zusammen mit textcomp zu verwenden und nun ergab es das gewünschte Resultat.

Somit meine ich, das Problem löst sich, wenn man fixltx2e und textcomp zusammen verwendet.
\documentclass[german]{scrartcl}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{fixltx2e}
\usepackage[T1]{fontenc}
\renewcommand\rmdefault{ptm}
\renewcommand\sfdefault{ugq}

\begin{document}
\title{Ein * \footnote{Der * der footnotemark wird nicht in der Schriftart der Überschrift gesetzt!}}
\author{Das †-Symbol\footnote{Das †-Symbol wird auch nicht der Schriftart des Fließtextes entnommen, fällt nur nicht ganz so stark auf.}}
\maketitle
\renewcommand\thefootnote{\fnsymbol{footnote}}
abc\footnote{abc} \fnsymbol{footnote} \footnote{abc}\fnsymbol{footnote} 
\sffamily
\setcounter{footnote}{0}
abc\footnote{abc} \fnsymbol{footnote} \footnote{abc} \fnsymbol{footnote} 
Es geht nur um einen Test des * und des †.
\end{document}
vs.
\documentclass[german]{scrartcl}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{fixltx2e}
\usepackage[T1]{fontenc}
\renewcommand\rmdefault{ptm}
\renewcommand\sfdefault{ugq}
\usepackage{textcomp}
\begin{document}
\title{Ein * \footnote{Der * der footnotemark wird nicht in der Schriftart der Überschrift gesetzt!}}
\author{Das †-Symbol\footnote{Das †-Symbol wird auch nicht der Schriftart des Fließtextes entnommen, fällt nur nicht ganz so stark auf.}}
\maketitle
\renewcommand\thefootnote{\fnsymbol{footnote}}
abc\footnote{abc} \fnsymbol{footnote} \footnote{abc}\fnsymbol{footnote} 
\sffamily
\setcounter{footnote}{0}
abc\footnote{abc} \fnsymbol{footnote} \footnote{abc} \fnsymbol{footnote} 
Es geht nur um einen Test des * und des †.
\end{document}
Ich las bereits irgendwo, dass textcomp ohnehin ein nahezu immer zu empfehlendes Paket sei.

Vielen herzlichen Dank und allerbeste Grüße,
Thomas Helger
Dateianhänge
Fußnotenzeichenbeispiel 2 - times - ohne textcomp.pdf
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Fußnotenzeichenbeispiel 2 - times - mit textcomp.pdf
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