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Frage nach Erfahrungswerten

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 11:36
von faultier
Hallo!

Da ich für das Zitieren bestimmter kirchlicher Bücher generell Kurzbelege im Text verwende, habe ich mir momentan diverse Befehle zum Zitieren definiert.

Z.B. rufe ich alle kirchlichen Verlautbarungen, die im eigenen Absatz, mit Anführungszeichen und mit einem Kurznachweis im Text erscheinen sollen, mit dem Befehl \citekbb auf.
\NewDocumentCommand\citekbb{ o m m }
 {
 \IfNoValueTF{#1}
	 {\begin{quote}\textquote{#3}{ }\parentext{{\cite{#2}}}\end{quote}}
	 {\begin{quote}\textquote{#3}{ }\parentext{{\cite{#2}}{ }{#1}}\end{quote}}
 }
Möchte ich das Zitat im laufenden Text haben, also ohne Block, rufe ich mit \citekbi auf:
\NewDocumentCommand\citekbi{ o m m }
 { 
 \IfNoValueTF{#1}
 	{\enquote{#3}{ }\parentext{{\cite{#2}}} }
	{\enquote{#3}{ }\parentext{{\cite{#2}}{ }{#1}} }
    }
Für indirekte Zitate, die in einer Fußnote erscheinen sollen, nutze ich den Befehl \citefnvgl:
\NewDocumentCommand\citefnvgl{ o m m }
 { 
 \IfNoValueTF{#1}
 	{ {#3}{\footcite[Vgl.]{#2}} } 
	{ {#3}{\footcite[Vgl.][#1]{#2}}}
    }
Nun habe ich überlegt ob es nicht sinnvoller ist, einen eigenen Zitationsstil zu programmieren und die betreffenden Bücher bereits in meiner Bibdatei mit einem eigenen Literaturstil zu speichern und innerhalb des Zitationsstiles generelle Regelungen für die Ausgabe zu treffen. Denn hier geht es ja um eine generelle Regelung, wie bestimmte Bücher ausgegeben werden sollen.

Z.b. würde ich alle kirchlichen Verlautbarungen in der Bibdatei statt als @book als @verlautbarung speichern und dann in der Datei für den Zitationsstil hinterlegen, dass alle Werke, die zu @verlautbarungen gehören in einem bestimmten Stil ausgegeben werden.

Ist das sinnvoll ?

Danke und viele Grüße vom Faultier[/code]

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 11:56
von Beinschuss
Nur zwei Denkanstöße:
Wenn Du das für ein langes Meisterwerk mit sehr vielen dieser Verlautbarungen machst, wird es sich wohl lohnen. Für eine BA-Arbeit von 30 Seiten mit fünf dieser Verlautbarungen eher nicht.

Und: Bedenke, ob Du damit kompatibel bleibst. Möchtest Du aus dem großen Werk mal einen Teil als Zeitschriftenaufsatz extrahieren, dann musst Du Dich an die Vorgaben der Zeitschrift halten. Dann könnte es evtl. besser sein, auf die Sonderspezifikation zu verzichten.

Im Endeffekt entscheidest Du, was für Deinen Arbeitsablauf am besten ist. Beides geht.

Helmut

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 12:16
von Gast
Ich möchte Dir auf jeden Fall das Paket csquotes ans Herz legen. Es bietet schöne Umgebungen für Blockzitate mit Unterstützung von Zitaten mit \cite und Kollegen. Ich denke, es wird dort etwas geben, was Deinem \citekbb schon sehr nahe kommt. Für Zitate würde ich biblatex nutzen (vielleicht tust Du das ja auch schon).

Je nach dem wie viele Fälle Du hast, kann es sich lohnen, einen eigenen Datentyp zu definieren. Wo diese Grenze liegt, ist ein bisschen davon abhängig, wie gut die jetzige Lösung funktioniert und was genau Du benötigst.

Statt \parentext{{\cite{#2}}{ }{#1}} würde ich lieber \parencite[#1]{#2} nutzen, das scheint mir idiomatischer.

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 12:49
von faultier
Danke Euch für die Rückmeldungen.

@Beinschuss, ja die Überlegungen der Kompatibilität, daran habe ich auch gedacht und was mich noch zögern lässt.

@Gast
Danke für die Empfehlungen. Csquotes habe ich generell im Einsatz. Leider komme ich mit parencite für meinen Anwendungsfall "nicht zurecht." #1 enthält bei mir eine Randziffer, die man üblicherweise ohne Komma davor ausgibt.

\parentext{cite... (usw) erzeugt bei mir z.B.: (Katechismus 2452), \parencite würde hingegen erzeugen: (Katechismus, S.2452)

Deshalb kam ich auf den Gedanken, ob ich nicht einen bestehenden Zitationsstil für mich so modifiziere, dass er die Bücher, die in dieser Form ausgegeben werden sollen, ohne Komma und "S." ausgibt.

Viele Grüße
Faultier

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 12:53
von Gast
Dafür gibt es schon Lösungen, für die Seitenzahl pagination = {none} und für das überflüssige Komma How to remove comma from authoryear citation.

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 13:06
von faultier
Das schaue ich mir mal intensiver an. Scheint auf den ersten Blick aber nicht mit dem authortitle-dw Stil kompatibel zu sein.

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 13:12
von Gast
Das halte ich für ein Gerücht. In einem kurzen Test mit authortitle-dw funktionierte alles wie gewünscht.
\documentclass{article}
\usepackage[backend=biber,style=authortitle-dw,sorting=nyt,isbn=false,doi=false]{biblatex}
\DeclareEntryOption{postnotedelim}{%
  \def\postnotedelim{#1}}
\usepackage{filecontents}
\begin{filecontents}{\jobname.bib}
@book{enneads,
  author = {Plotinus},
  title = {Enneads},
  pagination = {none},
  shorthand = {\emph{Enn.}},
  options = {postnotedelim=\addspace}
}
\end{filecontents}
\addbibresource{\jobname.bib}
\begin{document}
\parencite[I.6.2]{enneads}
\end{document}
und
\documentclass{article}
\usepackage[backend=biber,style=authortitle-dw,sorting=nyt,isbn=false,doi=false]{biblatex}

\usepackage{filecontents}
\begin{filecontents}{\jobname.bib}
@book{enneads,
  author       = {Plotinus},
  title        = {Enneads},
  entrysubtype = {classical},
  shorthand    = {Enn.},
}
\end{filecontents}

\DeclareSourcemap{
  \maps[datatype=bibtex]{
    \map{
      \step[fieldsource=entrysubtype, match={classical}, final]
      \step[fieldset=pagination, fieldvalue={none}]
    }
  }
}

\DeclareFieldFormat{shorthand}{%
  \iffieldequalstr{entrysubtype}{classical}
    {\mkbibemph{#1\isdot}}
    {#1\isdot}}

\renewcommand*{\postnotedelim}{%
  \iffieldequalstr{entrysubtype}{classical}
    {}
    {\addcomma}%
  \addspace}

\addbibresource{\jobname.bib}
\addbibresource{biblatex-examples.bib}
\begin{document}
\parencites[I.6.2]{enneads}[19]{sigfridsson}[4-6]{kant:kpv}
\end{document}

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 13:34
von Gast
Ich habe in csquotes Deine ersten beiden Befehle mal nachgebaut, dafür war neben der Auswahl der richtigen Befehle nur
\renewcommand{\mkblockquote}[4]{\openautoquote#1#2\closeautoquote#4#3}
\SetBlockThreshold{0}
nötig.
\documentclass[ngerman]{article}
\usepackage{xparse}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{babel}
\usepackage{csquotes}
\usepackage[backend=biber,style=authortitle-dw]{biblatex}


\NewDocumentCommand\citekbb{ o m m }
{%
  \IfNoValueTF{#1}
    {\begin{quote}\textquote{#3}{ }\parentext{{\cite{#2}}}\end{quote}}
    {\begin{quote}\textquote{#3}{ }\parentext{{\cite{#2}}{ }{#1}}\end{quote}}%
}

\NewDocumentCommand\citekbi{ o m m }
{%
  \IfNoValueTF{#1}
    {\enquote{#3}{ }\parentext{{\cite{#2}}} }
    {\enquote{#3}{ }\parentext{{\cite{#2}}{ }{#1}}}%
}

 
\SetCiteCommand{\parencite}
\addbibresource{biblatex-examples.bib}

\renewcommand{\mkblockquote}[4]{\openautoquote#1#2\closeautoquote#4#3}
\SetBlockThreshold{0}

\begin{document}
\citekbb[12]{sigfridsson}{Lorem ipsum dolor sit amet.}
\blockcquote[12]{sigfridsson}{Lorem ipsum dolor sit amet.}

Dolor \citekbi[12]{sigfridsson}{Lorem ipsum dolor sit amet.} sit
\textcquote[12]{sigfridsson}{Lorem ipsum dolor sit amet.} amet.
\end{document}
Bei Deinem dritten Befehl weiß ich gar nicht ob es so sinnvoll ist, überhaupt diesen dritten Parameter zu haben, denn das indirekte Zitat kann sich ja über ganze Sätze (sogar Absätze) erstrecken.

Re: Frage nach Erfahrungswerten

Verfasst: Mi 14. Okt 2015, 13:38
von u_fischer
faultier hat geschrieben: Z.b. würde ich alle kirchlichen Verlautbarungen in der Bibdatei statt als @book als @verlautbarung speichern und dann in der Datei für den Zitationsstil hinterlegen, dass alle Werke, die zu @verlautbarungen gehören in einem bestimmten Stil ausgegeben werden.

Ist das sinnvoll ?
Ein eigener Typ könnte sinnvoll sein, aber nicht mit deiner Begründung.
Ob ein Werk als Blockzitat oder im laufenden Text zitiert wird, hat doch normalerweise nichts mit dem Typ des Werks zu tun.

Verfasst: Do 15. Okt 2015, 01:48
von faultier
Anonymous hat geschrieben:Ich habe in csquotes Deine ersten beiden Befehle mal nachgebaut, dafür war neben der Auswahl der richtigen Befehle nur
\renewcommand{\mkblockquote}[4]{\openautoquote#1#2\closeautoquote#4#3}
\SetBlockThreshold{0}
nötig.
\documentclass[ngerman]{article}
\usepackage{xparse}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{babel}
\usepackage{csquotes}
\usepackage[backend=biber,style=authortitle-dw]{biblatex}


\NewDocumentCommand\citekbb{ o m m }
{%
  \IfNoValueTF{#1}
    {\begin{quote}\textquote{#3}{ }\parentext{{\cite{#2}}}\end{quote}}
    {\begin{quote}\textquote{#3}{ }\parentext{{\cite{#2}}{ }{#1}}\end{quote}}%
}

\NewDocumentCommand\citekbi{ o m m }
{%
  \IfNoValueTF{#1}
    {\enquote{#3}{ }\parentext{{\cite{#2}}} }
    {\enquote{#3}{ }\parentext{{\cite{#2}}{ }{#1}}}%
}

 
\SetCiteCommand{\parencite}
\addbibresource{biblatex-examples.bib}

\renewcommand{\mkblockquote}[4]{\openautoquote#1#2\closeautoquote#4#3}
\SetBlockThreshold{0}

\begin{document}
\citekbb[12]{sigfridsson}{Lorem ipsum dolor sit amet.}
\blockcquote[12]{sigfridsson}{Lorem ipsum dolor sit amet.}

Dolor \citekbi[12]{sigfridsson}{Lorem ipsum dolor sit amet.} sit
\textcquote[12]{sigfridsson}{Lorem ipsum dolor sit amet.} amet.
\end{document}
Bei Deinem dritten Befehl weiß ich gar nicht ob es so sinnvoll ist, überhaupt diesen dritten Parameter zu haben, denn das indirekte Zitat kann sich ja über ganze Sätze (sogar Absätze) erstrecken.
Hallo!

Du siehst mich etwas verwundert, da Deine beiden definierten Befehle zu einem ganz anderen Ergebnis als mein Code führen.
Dein zweiter Code führt z.b. zu (ebd., S. 12), ein Ergebnis, das ich bewusst nicht wollte. Mein Ziel ist: (ebd. 12).

Gutes Nächtle,
Faultier