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LuaLatex: Font names DB - Segmentation Fault 11

Verfasst: Do 6. Feb 2014, 08:56
von Bachwels
Wenn ich LuaLatex aufrufe, wird mir gemeldet, dass die "Font Names Database" nicht gefunden und neu erstellt wird. Diese Erstellung bricht regelmäßig mit "Segmentation Fault 11" ab. Ich habe im Netz den Hinweis gefunden, dass man mit luaotfload-tool -v -vvv -u den Prozess der Erstellung der Datenbank beobachten und dann die Schriften identifizieren kann, die das Problem verursachen. An derselben Stelle habe ich auch den Hinweis gefunden, dass es unter Mavericks nichts hilft, diese Schriften der Blacklist hinzuzufügen, sondern dass man sie in den Ordner /Library/Fonts Disabled verschieben muss. Das habe ich nun bei diversen Schriften gemacht, die die Übeltäter zu sein scheine, aber es werden immer mehr. Irgendwann kommt immer die Fehlermeldung. Wenn ich dann die letzte Schriftdatei verschiebe, kommt es bei der davor usw.

Das kann also nicht die Lösung sein, denn auf diese Weise habe ich am Ende gar keine Schriften mehr. Hat jemand eine Idee, was man machen kann, damit das vernünftig funktioniert?

EDIT: Jemand hat mir empfohlen, es mal mit Tex Live und den entsprechenden Updates zu versuchen. Das Programm teil mir mit, dass wichtige Updates vorhanden sind, und kurz später, dass das Update nicht möglich ist: Download failed: Error Domain=NSURLErrorDomain Code=-1001 "The request timed out."

Ich bin doch sehr froh, dass ich noch in der Phase bin, wo ich überlege, ob ich Latex ernstlich verwenden will.

Verfasst: Do 6. Feb 2014, 10:46
von Genmutant
LuaLaTeX ist halt noch nicht stable, sondern noch Work in Progress.
Was hast du für eine Version von TeXLive und vom tlmgr (tlmgr --version)?

Verfasst: Do 6. Feb 2014, 11:26
von Bachwels
tlmgr revision 31673 (2013-09-16 18:03:22 +0200)
tlmgr using installation: /usr/local/texlive/2013
TeX Live (http://tug.org/texlive) version 2013

So langsam nähere ich mich dem Punkt wo ich, ganz gegen meine Gewohnheit, die Sache endgültig aufgebe. Mit PDF-Latex ist alles ganz gut, aber die UTF8-Unterstützung reicht für meine Zwecke nicht aus. Nehme ich UTF8x, gibt es diverse Schwierigkeiten, insbesondere mit einigen Funktionen von csquotes. Nehme ich also XeLaTeX, ist die UTF8-Unterstützung in Ordnung und csquotes geht auch, aber typographisch sieht es schlimm aus, weil microtype mit XeTeX nicht funktioniert. Nehme ich also LuaLaTex, wo microtype funktionieren soll, habe ich das Problem, dass es gar nicht geht (oder ich drei Viertel meiner Schriften deinstallieren muss). Irgendwie klappt es nie so, dass man es halbwegs gebrauchen kann.

Verfasst: Do 6. Feb 2014, 11:47
von u_fischer
Nun, als erstes würde ich das Problem der updates angehen: Du könntest z.B. zu einer anderen Installationsquelle wechseln. Evtl. hast du auch eine Firewall oder ähnliches, die stört. Wenn du da nicht weiterkommst, solltest du dich an die TeXlive-Mailingsliste wenden (mit mehr Informationen über dein Betriebssystem usw als du jetzt gegeben hast.)


Danach solltest du die Dateien in dem/den luatex-cache-Ordner(n) löschen und mit dieser Methode ggfs. Fonts in die Blacklist aufnehmen:

http://tex.stackexchange.com/questions/ ... -mavericks

Verfasst: Do 6. Feb 2014, 12:47
von Bachwels
Inzwischen hat es geklappt. Beim 10. Mal (oder so) kam es dann zum Download. Und siehe da: Nun geht es, ohne dass ich noch viel machen musste. Allerdings ist der Effekt von Microtype geringer, als ich gedacht hatte. Der Text ist deutlich lückenhafter als bei der PDF-Latex mit microtype. Anscheinend muss man sich entscheiden: Entweder mühsamer Umgang mit UTF8-Zeichen und ein gutes Schriftbild, oder mehr Bequemlichkeit und Löcher im Text...

Das Aufnahmen von Schriftarten in die Blacklist (wie dort beschrieben) habe ich ja versucht. Es hat gar nichts bewirkt: Lualatex hat trotzdem versucht, diese Schriften zu laden. Tatsächlich lag es aber gar nicht daran. Trotzdem scheint diese Liste aber wirkungslos zu sein.

Wie auch immer: Jetzt geht es und ich habe eine stabile Grundlage für die anstehende Entscheidung.

Besten Dank für die Hilfe!

Verfasst: Do 6. Feb 2014, 13:31
von u_fischer
Bachwels hat geschrieben:Inzwischen hat es geklappt. Beim 10. Mal (oder so) kam es dann zum Download. Und siehe da: Nun geht es, ohne dass ich noch viel machen musste. Allerdings ist der Effekt von Microtype geringer, als ich gedacht hatte. Der Text ist deutlich lückenhafter als bei der PDF-Latex mit microtype.
Sollte nicht sein und kann ich auch nicht bestätigen. Vielleicht machst du was falsch (oder deine Schrift).


Das Aufnahmen von Schriftarten in die Blacklist (wie dort beschrieben) habe ich ja versucht. Es hat gar nichts bewirkt: Lualatex hat trotzdem versucht, diese Schriften zu laden. Tatsächlich lag es aber gar nicht daran. Trotzdem scheint diese Liste aber wirkungslos zu sein.
Ist sie nicht. Vielleicht hast du nicht die korrekte Datei benützt (in neuen luaotfload Versionen heißt sie luaotfload-blacklist.cnf) , oder dort nicht das Richtige eingetragen.

Verfasst: Do 6. Feb 2014, 13:38
von Bachwels
Ja, das wäre möglich. So war es aber nicht. Ich bin genau der Anleitung gefolgt, der Dateiname war auch der richtige. Das hatte aber keine Wirkung. Was natürlich nicht bedeuten muss, dass die Liste wirkungslos ist. Was bedeutet, interessiert mich auch nicht so sehr, sicher ist, dass der Eintrag keine Wirkung hatte, und nur das interessiert mich. (Übrigens habe ja nicht nur ich das Problem, wie eine Google-Suche gezeigt hat. Vielleicht lag es ja auch an irgendetwas bei LuaLatex, das veraltet war. Wer weiß?)

Verfasst: Do 6. Feb 2014, 14:06
von Genmutant
Anscheinend (laut google ergebnissen) gab es mal einen Bug dass die blacklist nicht richtig beachtet wurde. Und es ist durchaus möglich dass du genau diese Version noch hattest. Aber das sollte ja jetzt nicht mehr sein nach dem Update :D

Bei microtype gibt es viele Schalter an denen du drehen kannst, und die auch sehr stark von der verwendeten Schrift abhängen. Die normalen Einstellungen sind i.A. solide Grundlagen, aber du kannst da noch sehr viel ändern.
Die andere Möglichkeit ist, wie Ulrike schon gesagt hat, dass du eine schlechte Schrift lädst.

Verfasst: Do 6. Feb 2014, 14:39
von Bachwels
u_fischer hat geschrieben:Sollte nicht sein und kann ich auch nicht bestätigen. Vielleicht machst du was falsch (oder deine Schrift).
Da muss ich mal meine Schrift fragen. Aber wenn der Text in der einen Konfiguration sehr gut aussieht und in der anderen wie ein Schweizer Käse, kann es ja eigentlich nur an den Sachen liegen, die sich geändert haben, und nicht an denen die gleichgeblieben sind. Zu denen gehört die Schrift. Es ist also schwer vorstellbar, dass es an ihr liegt. Es handelt sich übrigens um Linux Libertins O.

Aber egal. Ich weiß nun Bescheid und werde nach der am wenigsten störenden Variante suchen. Latex hat eben den unschätzbaren Vorteil, dass man nicht fürchten muss, dass die Dateien irgendwann plötzlich nicht mehr lesbar sind, weil die Firma, die das Programm (zum Beispiel InDesign) hergestellt hat, das Dateiformat plötzlich abgeschafft hat. Ob das allerdings ausgleicht, dass es an allen Ecken und Enden hakt, muss ich noch überlegen. Ich finde jedenfalls, dass ein Text besser zu lesen, zu korrigieren und zu gestalten ist, wenn da z. B. dṛṣṭi steht und nicht d\d{r}\d{s}\d{t}i. Aber ob ich dafür nun wiederum in Kauf nehmen möchte, dass das Ergebnis typographisch unbefriedigend ist...

Na, gut. Hier ist nicht der Ort, das zu diskutieren...

Verfasst: Do 6. Feb 2014, 17:33
von Johannes_B
Du musst bedenken in welcher Zeit TeX entwickelt wurde. Damals hatte niemand einen PC, da waren Rechner noch Raumgroß, und Speicher war rare. Aus dieser Zeit stammt noch diese »Buchstabenbastelei«.

Bist du dir sicher, dass du die gleiche Schrift benutzt?
Ich bin mir gerade nicht sicher, welche Schrift (dateiendung) bei Einbinden des Pakets libertine geladen wird.