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Vorab-Entscheidungen für die Masterarbeit
Verfasst: Fr 22. Nov 2013, 11:38
von lux88
Guten Tag zusammen!
Ich bin zwar kein kompletter Anfänger, was Latex angeht und habe damals schon meine Bachelorarbeit damit geschrieben, so wirklich gut kenne ich mich aber nicht aus.
Im Moment möchte ich den Grundstein für meine Masterarbeit legen und hänge aktuell an zwei Fragen, die ich gern im Voraus klären würde. Bisher habe ich immer einfach mal drauf los gearbeitet und hatte dann hinterher die Arbeit, wenn ich noch Anpassungen oder Veränderungen vornehmen musste. Das würde ich diesmal gern umgehen, indem ich im Voraus einiges abkläre.
1. Ich studiere Physik. Welche Dokumentklasse bietet sich dort denn an? Ich habe vom Fachbereich bzw meinem Betreuer keine speziellen Vorgaben. Trotzdem würde ich gern zweiseitig drucken und hätte gern eine abgetrennte Kopfzeile mit Kapitel und Seitenzahl darin.
2. Ich weiß leider noch nicht, auf welchen Umfang meine Masterarbeit kommt. Ab wann ist es denn ratsam einzelne Kapitel in separaten Dateien auszugliedern?!
Vielen Dank für eure Hilfe!
Verfasst: Fr 22. Nov 2013, 11:46
von Johannes_B
Hallo, schau mal zu
Minimale Vorlage vs. maximale Probleme. Dort hast du einen Grundstein.
Auch die Dokumentation zu
KOMA-script solltest du mal anlesen. Zumindest aber das Inhaltsverzeichnis aufmerksam lesen.
Verfasst: Fr 22. Nov 2013, 12:47
von BlackDevil
Und dann gibt es noch die
Vorlage von Pospiech
Zur Wahl der Dokumentenklasse:
Generell ist Koma Script bei den meisten
die Wahl. Es bietet sehr viel, funktioniert und sieht gut aus.
Für Dokumente mit wenigen Seiten bietet sich scrartcl an. Allerdings gibt es da Einschränkungen:
Gliederungsebenen
Wenn man also wenige Seiten hat, aber Chapter braucht, dann bietet sich trotzdem scrbook an. Für größere Dokumente gibt es wie gesagt scrbook.
Ob es speziell etwas für Physiker gibt, weiß ich nicht. Anpassen kannst du dein Dokument ja trotzdem. Gibt auch noch scrheader, damit kannst du deine Kopfzeilen elegant anpassen.
Ich habe mein Dokument mit scrbook gebaut. Angepasst habe ich das ganze dann selbst, teilweise mit Hilfe des Forums.
Wie du deine Dateistruktur aufbaust ist dir überlassen. Du musst damit zurecht kommen

Ich persönlich Gliedere zum Beispiel so:
Root
|
+-- Chapter --- +
| |
| ch1 ---+
| | |
| | graphx
| |
| ch2 ---+
| | |
| | graphx
| |
| ...
|
+-- graphx
In Root gibt es dann folgende Dokumente
- #DOCUMENTNAME#.tex
- preamble.tex
- title.tex (bei mir durch title.pdf ersetzt)
- style.tex
In den Kapitel gibt es dann
- ch#.tex mit # Kapitelnummer
- ggf. weitere .tex für größeren Formeln, Tikz Grafiken oder Tabellen
Das wahrt eine ganz gute Übersichtlichkeit. Außerdem kann ich dann fertige Kapitel einfach per Kommentar ausschalten

Wie du das machst und ob ist dir überlassen.
Viel Spaß
Verfasst: Fr 22. Nov 2013, 13:25
von lux88
Danke euch zwei. Das hilft mir schon mal sehr viel weiter. Eine Frage zur Ausgliederung hätte ich noch: Was muss in so einer ch#.tex alles stehen? Laut meiner google-recherche kann ich auf den \begin-Befehl verzichten. Also einfach \chapter{Kapitel 1} und los?
Verfasst: Fr 22. Nov 2013, 13:32
von BlackDevil
Nun dein Hauptdokument wäre dann
% Hauptdoument.tex
\documentclass{scrbook} % Oder was auch immer
% Preamble
% Style
\begin{document}
\input{./chapter/ch1/ch1}
\input{./chapter/ch2/ch2}
...
\end{document}
Das heißt du fügst den Inhalt des anderen .tex Files während dem Kompilieren in dein Hauptfile ein. Somit brauchst du im Nebenfile kein \begin{document}\end{document} mehr.
Das Nebenfile wäre dann
% Ch1 - Von Neutrinos und Eiswürfeln
\chapter{Von Neutrinos und Eiswürfeln}
Wie ein 1km³ großer Eiswürfel Physiker zum staunen bringt.
Lorem Ipsum
Der relative Pfad ist ungetestet, aber das Prinzip sollte klar werden.
Grüße
Verfasst: Fr 22. Nov 2013, 14:59
von Besserwisser
Unterverzeichnisse machen das Leben nur schwer, weil das Arbeitsverzeichnis sich dabei nicht ändert, muss man auch in den Dateien aus den Unterverzeichnissen immer alle Dateinamen relativ zum Wurzelverzeichnis angeben. Besser allenfalls die Abbildungen in ein Unterverzeichnis und das dann per \graphicspath setzen, die Kapiteldateien selbst aber in flacher Hierarchie. Sooo viele werden es schon nicht sein.
BTW: Es gibt kein scrheader. Das Paket, das vermutlich gemeint war, heißt scrpage2 und ist natürlich ebenfalls in der
KOMA-Script-Anleitung und im
KOMA-Script-Buch erklärt
Verfasst: Fr 22. Nov 2013, 15:03
von BlackDevil
Hopla, ja scrpage2
Ich komm mit meiner Hierarchie wunderbar zurecht. Zugegeben, etwas aufgeblasen ist es vielleicht, aber dafür ist es, wie ich finde, schön übersichtlich.
Aber die Hierarchie ist ja ohnehin völlig irrelevant für Latex.
Verfasst: Fr 22. Nov 2013, 15:04
von Besserwisser
Übrigens ist ein Wechsel zwischen scrbook oder scrreprt und scrartcl oder umgekehrt recht einfach zu bewerkstelligen. Man muss fast nur die Gliederungeebenen mal eben mit ein paar Suchen/Ersetzen ersetzen und ggf. ein paar Optionen anders setzen. Außerdem sollte man bei scrartcl kein \include, sondern nur \input verwenden.
Für eine Masterarbeit würde ich aber gleich mit scrreprt oder scrbook beginnen. Bei einer Bachelorarbeit kann man vielleicht noch mit scrartcl auskommen. Aber auch da würde ich davon ausgehen, dass es eher ein (Leistungs-)Bericht ist und daher scrreprt verwenden.
Verfasst: Fr 22. Nov 2013, 19:46
von Johannes_B
Ich persönliche empfehle dir auch eine flache Hierarchie, und das nicht nur in Bezug auf LaTeX.
Verwalte beispielsweise deine Literatur mit JabRef oder ähnlichem (Siehe das Top-Thema im Bereich LIteraturverzeichnis) zu verwalten. Es bringt nichts, wenn du gespeicherte Artikel in 20 verschiedene Unterordner packst. Irgendwann wirst du nichts mehr finden.