Hallo,
meine kurze Befassung mit Latex ist inzwischen leider ein paar Jahre her und konnte damals nicht fortgeführt werden, daher bitte ich die fehlenden Fachbegriffe zu entschuldigen. Jetzt habe ich aber einen möglichen Anwendungsfall, bei dem ich hoffe, die Vorteile nutzen zu können und das wäre ein Anlass, mich nochmal in Ruhe mit Latex zu befassen, weil das glaub ich schon was ist, was zu mir passt.
Ziel:
Erstellung eines Foliensatzes
Erstellung eines Skriptes für die Teilnehmenden, in dem der Inhalt der Folien mit Quellen ausformuliert ist.
Erstellung von Unterrichtsunterlagen, in denen jeweils zu dem Kapitel der entsprechende Skriptteil und die entsprechenden Folien (verkleinert) um Notizen für den Unterricht ergänzt kapitelweise enthalten sind.
Kann ich einzelne Dateien erstellen für die einzelnen Kapitel, in denen ich dann kenntlich mache durch Tags, welche Teil in das Skript, welcher auf die Folien soll und was für mich Notizen sind? Dann muss man nicht zwischen drei Dateien springen und hat alles in einer Datei beieinander, was das Erstellen und Aktualisieren vereinfachen sollte.
Dann würde ich eine Datei anlegen, in die ich die jeweiligen Dateien über /include einbinde. Dann muss man nicht in drei Dateien Inhalte verschieben, sondern nur die Einbindung, wenn man die Reihenfolge einbinden und vermutlich ist das so auch übersichtlicher als Seiten mit x Seiten.
Durch Nutzen der Kommentarkennzeichnung kann man dann jeweils einstellen, ob man den Foliensatz, das Skript oder die Unterrichtsunterlagen compiliert, wobei bei letzterer die ersten beiden verkleinert bzw. deutlich verkleinert (Folien) eingebunden sein sollen.
Geht soetwas grundsätzlich?
Auch langfristig erscheint mir das ein guter Ansatz, wenn man Teile nicht jedes Jahr verwendet, weil man die nicht rausnehmen muss, sondern nur durch Kommentierung "ausschaltet" für den jeweiligen Durchgang.
Grüße
Bebbi
Skript + Folien + Unterrichtsunterlagen
Re: Skript + Folien + Unterrichtsunterlagen
Mit beamer gibt es in der Tat Möglichkeiten, aus derselben Datei Folien und ein Skript herzustellen. Selbst habe ich das mit Folien und Skript noch nicht probiert, aber mit der grundsätzlichen Herangehensweise habe ich schon verschiedene Versionen der Folien erstellt. Die Erklärungen findest Du in §21 Creating Handouts and Lecture Notes der beamer-Dokumentation
Re: Skript + Folien + Unterrichtsunterlagen
Hallo,
danke für den Hinweis.
Das mit dem Mode Second funktioniert nur, wenn ich mit LaTeX vortrage und nicht, wenn ich in eine PDF umgewandelt habe, oder?
Wofür ist der Mode trans?
Ich könnte natürlich auch sagen, ich verzichte auf dem Beamer, weil eh alle mobile Endgeräte mitbringen. Aber auch dann müsste ich eine Fassung für die Teilnehmenden erstellen für's Erarbeiten, eine Fassung für hinter als Skript mit Lösungen und halt eine Fassung für mich, in der erkennbar ist, was die Studis vorliegen haben und was sie hinterher haben und eigene Notizen. Auch da wäre es für mich sinnvoll, die Abschnitte in jeweils einem über /input einzubindenden Dokument zu haben und durch zu steuern, was in welcher Fassung auftaucht. Meine Dozentenfassung würde ich dann ausdrucken für Notizen für's nächste Mal, die Teilnehmer könnten das ausdrucken, wenn sie es lieber analog hätten. Braucht's dafür auch ein eigenes Paket?
Ein Thema was mich auch noch bewegt: Wie stelle ich Arbeitsmaterial zur Verfügung. In meinem Fall z. B. Auszüge aus Urteilen. Ich kann natürlich ein anderes Dokument anlegen, aber dann muss man bei jeder Überarbeitung aufpassen, dass da immer genau das richtige und in einer richtigen Reihenfolge drin ist. Wenn ich ich alles in einer Datei für einen Abschnitt habe und das /include deaktiviere in der Hauptdatei, ist bei dem mode-Ansatz ja der Teil aus Folien und Skript und Handout raus. Wenn ich in der Hauptdatei /include verschiebe, ist auch in allen Dokumenten die Reihenfolge gleich.
Grüße
Bebbi
danke für den Hinweis.
Das mit dem Mode Second funktioniert nur, wenn ich mit LaTeX vortrage und nicht, wenn ich in eine PDF umgewandelt habe, oder?
Wofür ist der Mode trans?
Ich könnte natürlich auch sagen, ich verzichte auf dem Beamer, weil eh alle mobile Endgeräte mitbringen. Aber auch dann müsste ich eine Fassung für die Teilnehmenden erstellen für's Erarbeiten, eine Fassung für hinter als Skript mit Lösungen und halt eine Fassung für mich, in der erkennbar ist, was die Studis vorliegen haben und was sie hinterher haben und eigene Notizen. Auch da wäre es für mich sinnvoll, die Abschnitte in jeweils einem über /input einzubindenden Dokument zu haben und durch zu steuern, was in welcher Fassung auftaucht. Meine Dozentenfassung würde ich dann ausdrucken für Notizen für's nächste Mal, die Teilnehmer könnten das ausdrucken, wenn sie es lieber analog hätten. Braucht's dafür auch ein eigenes Paket?
Ein Thema was mich auch noch bewegt: Wie stelle ich Arbeitsmaterial zur Verfügung. In meinem Fall z. B. Auszüge aus Urteilen. Ich kann natürlich ein anderes Dokument anlegen, aber dann muss man bei jeder Überarbeitung aufpassen, dass da immer genau das richtige und in einer richtigen Reihenfolge drin ist. Wenn ich ich alles in einer Datei für einen Abschnitt habe und das /include deaktiviere in der Hauptdatei, ist bei dem mode-Ansatz ja der Teil aus Folien und Skript und Handout raus. Wenn ich in der Hauptdatei /include verschiebe, ist auch in allen Dokumenten die Reihenfolge gleich.
Grüße
Bebbi
Re: Skript + Folien + Unterrichtsunterlagen
Ich bin mir nicht ganz sicher, was genau "mit LaTeX vortragen" heißt: Für eine vernünftige (und die vom Entwicklungsteam gedachte) Ausgabe muss der Code übersetzt werden und eine PDF-Datei (oder eine DVI-Datei oder so) erzeugt werden.
Wenn Du dann den second-Mode nutzt, bekommst Du eine PDF mit Folien die "doppelt" sind. Du musst dann Deinen Betrachter und die Bildschirme/Beamer so einstellen, dass Du beide Hälften siehst (eventuell mit zwei Bildschirmen) und der Beamer nur die linke Seite anzeigt. (Beispiele zum Modus gibt es in der Anleitung.)
Der Modus trans ist wohl dafür gedacht, notfalls echte Folien auf transparente Folie für den Overhead-Projektor zu drucken. Dabei kann es sinnvoll sein, gewisse Dinge für diese Folien "abzukürzen" ähnlich wie Du es auch mit dem handout-Modus machen kannst. (Ich gehe davon aus, dass die beiden Modus gleich implementiert sind, also kannst Du die genaue Interpretation selbst bestimmen.)
Die restlichen Punkte verstehe ich leider nicht so ganz. Natürlich kannst Du auch mit \input arbeiten. Und wenn Du wirklich voll auf die Sache mit dem article-Mode gehst, dann sind Folien und Skript so weit verzahnt, dass Änderungen der Reihenfolge etc. relativ leicht gehen sollten.
Wenn Du dann den second-Mode nutzt, bekommst Du eine PDF mit Folien die "doppelt" sind. Du musst dann Deinen Betrachter und die Bildschirme/Beamer so einstellen, dass Du beide Hälften siehst (eventuell mit zwei Bildschirmen) und der Beamer nur die linke Seite anzeigt. (Beispiele zum Modus gibt es in der Anleitung.)
Der Modus trans ist wohl dafür gedacht, notfalls echte Folien auf transparente Folie für den Overhead-Projektor zu drucken. Dabei kann es sinnvoll sein, gewisse Dinge für diese Folien "abzukürzen" ähnlich wie Du es auch mit dem handout-Modus machen kannst. (Ich gehe davon aus, dass die beiden Modus gleich implementiert sind, also kannst Du die genaue Interpretation selbst bestimmen.)
Die restlichen Punkte verstehe ich leider nicht so ganz. Natürlich kannst Du auch mit \input arbeiten. Und wenn Du wirklich voll auf die Sache mit dem article-Mode gehst, dann sind Folien und Skript so weit verzahnt, dass Änderungen der Reihenfolge etc. relativ leicht gehen sollten.
Re: Skript + Folien + Unterrichtsunterlagen
Hallo MoeWe
a) Präsentation
Bisher ganz trivial in LibreOffice Impress und in eine PDF exportiert. Da fehlen mir die Möglichkeit, Notizen für mich zu hinterlegen. Und ohne Lösungen etc. sind die Folien für die TN auch kein wirklich brauchbares Skript. Daher die Überlegung, dass anders aufzuziehen.
Dann vermischte ich das mit der Überlegung, ob ich nicht stattdessen ganz auf eine Präsentation verzichte und vor dem Seminar eine Sammlung mit Gliederung und Arbeitsmaterialien erstelle (anstelle der Folien) und im Nachhinein ein Skript mit Zusammenfassungen, Lösungsansätzen etc. oder aus Materialien, Zusammenfassungen, Lösungsansätzen (ähnlich script in Beamer). Aber auch da bräuchte ich ja eine Dozenten-Edition mit weitergehenden Infos. Die TN haben ja eh (fast) alle ein Pad, auf dem die sich eine PDF aufrufen können und dann dortrein auch Notizen machen können.
Es macht ja irgendwie Sinn, sich vorher Gedanken zu machen, wie man das aufziehen will. Da müssen inhaltliche Überlegungen und technisch machbares zusammen finden.
Danke und Grüße
Bebbi
IN Powerpoint, Impress etc. kann ich ja aus dem Programm heraus die Präsentation starten.
Also Fenster über beide Bildschirme ziehen und hoffen, dass die Zuordnung auf die Geräte passt.MoeWe hat geschrieben: ↑Mi 20. Nov 2024, 19:55Wenn Du dann den second-Mode nutzt, bekommst Du eine PDF mit Folien die "doppelt" sind. Du musst dann Deinen Betrachter und die Bildschirme/Beamer so einstellen, dass Du beide Hälften siehst (eventuell mit zwei Bildschirmen) und der Beamer nur die linke Seite anzeigt. (Beispiele zum Modus gibt es in der Anleitung.)
Ich habe da reine Verständnisfragen vermischt mit konzeptionellen Fragen.
a) Präsentation
Bisher ganz trivial in LibreOffice Impress und in eine PDF exportiert. Da fehlen mir die Möglichkeit, Notizen für mich zu hinterlegen. Und ohne Lösungen etc. sind die Folien für die TN auch kein wirklich brauchbares Skript. Daher die Überlegung, dass anders aufzuziehen.
- Präsentation für das Unterrichten
- Aufbauend darauf ein Skript für die TN (ausformuliert, Quellenangaben etc.). In einer Datei möchte ich erst die Folien und nachfolgend das Skript formulieren. Hierfür gibt es article in Beamer. Jedes Unterkapitel eine Datei. Das geht mit /input.
- Für mich hätte ich aber gerne dann ein "Büchlein", in dem jeweils die Folie(n) verkleinert, der Skript-Inhalt und weitere Notizen für mich drin sind. Das kann ich dann vor mich legen und bei Fragen z. B. auch schnell sehen, ob was dazu im Skript steht. Das geht wohl nicht, da ich wohl nur ein Skript generieren kann und im Skript nicht die eigentlich Folien in Miniatur einbinden kann.
Dann vermischte ich das mit der Überlegung, ob ich nicht stattdessen ganz auf eine Präsentation verzichte und vor dem Seminar eine Sammlung mit Gliederung und Arbeitsmaterialien erstelle (anstelle der Folien) und im Nachhinein ein Skript mit Zusammenfassungen, Lösungsansätzen etc. oder aus Materialien, Zusammenfassungen, Lösungsansätzen (ähnlich script in Beamer). Aber auch da bräuchte ich ja eine Dozenten-Edition mit weitergehenden Infos. Die TN haben ja eh (fast) alle ein Pad, auf dem die sich eine PDF aufrufen können und dann dortrein auch Notizen machen können.
Es macht ja irgendwie Sinn, sich vorher Gedanken zu machen, wie man das aufziehen will. Da müssen inhaltliche Überlegungen und technisch machbares zusammen finden.
Danke und Grüße
Bebbi
Re: Skript + Folien + Unterrichtsunterlagen
Ah. (La)TeX funktioniert in dem Sinne mehr wie eine Programmiersprache. Da ist das "Programm" nur ein Tool, das Quellcode in ein anderes Format (meist PDF) umwandelt. Wenn Du Deine Dateien bearbeitest, dann bist Du da in einem von TeX mehr oder weniger unabhängigen Editor, der aber mit der Darstellung der Ergebnisse nicht so viel am Hut hat.
Scheint mir mehr oder weniger so. Ich selbst habe das noch nie gemacht. Aber es gibt offenbar Betrachter wie http://dspdfviewer.danny-edel.de/ die speziell darauf ausgelegt sind.
Grundsätzlich kannst Du mit TeX relativ viel machen. Die Verzahnung von Folien und Skript ist ja schon ein großer Schritt in die von Dir angepeilte Richtung, wenn ich es recht verstehe. Es sollte dann auch kein Problem sein, unterschiedliche Folienversionen zu erstellen und ich erwarte auch, dass Du unterschiedliche Versionen vom Skript (mit Extramaterial, Kommentaren, etc.) erstellen kannst. Eventuell mit einem anderen Beamer-Modus, eventuell über klassische Tricks wie https://tex.stackexchange.com/q/327156/35864. Es ist vielleicht nicht ganz so einfach, ein einzelnes Dokument zu erstellen, in dem Folien und zugehöriger Skripttext exakt thematisch nebeneinander ausgerichtet sind, aber vielleicht brauchst Du so viel Kompaktheit ja gar nicht. Ein ausgedrucktes Skript mit ordentlichen Lesezeichen und der Foliensatz als eigener Block daneben sind ja auch schon etwas, besonders wenn sie aus derselben Quelldatei kommen. Wobei ich auch denke, dass zwei oder drei Separate Quelldateien, wenn sie ordentlich strukturiert sind, vielleicht gar nicht so viel mehr Aufwand bedeuten. Irgendwann haben die Automatisierungen ihren maximalen Nutzen erreicht und das Verbessern der Automatisierung ist teurer als das Problem, das sich dadurch wegautomatisieren ließe. Ich würde es da mit "the perfect is the enemy of the good" halten. Natürlich kannst Du Dir immer weiter Optimierungen überlegen und was noch toll wäre, aber mit einer ersten oder zweiten Annäherung an Dein Ideal fährst Du bestimmt auch schon sehr gut. Meiner Meinung nach ist es viel wichtiger, dass der grundsätzliche Ansatz zu Deiner Lehrphilosophie, Deinem Stil und Deinen Fähigkeiten passt, als dass das bis aufs letzte Detail exakt am Limit des TeXnisch möglichen kratzt. Der Unterschied in der Wirkung zwischen Seminar mit einführender Präsentation und ohne ist glaube ich schon sehr deutlich.