Type1-Fonts, sffamily und KOMA Thema ist als GELÖST markiert

Klassen und Pakete zur einfachen Umsetzung individueller Vorstellungen


Claude

Type1-Fonts, sffamily und KOMA

Beitrag von Claude »

Hallo,

ich habe bislang KOMA mit scrbook und Latin Modern benutzt.

\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{lmodern}

Wenn ich nun statt dessen andere Type1-Schriftarten nutze, wie Charter BT, TG Pagella, TG Termes usw. dann sind die typischen serifenlosen KOMA-Überschriften mal wieder pixelig in der pdf-Datei. Gibt es in den o.g. Schrift-Paketen im Gegensatz zu lmodern keine Vektorschriften für die serifenlosen Überschriften?

Wie kann ich das ändern? Es muss doch möglich sein, eine ansprechende pdf-Datei mit KOMA zu erzeugen, die andere Type1-Fonts statt LM-Fonts benutzt.

Gruß

Claude

Claude

Beitrag von Claude »

Ich habe jetzt einfach mal ausprobiert, beide Schrift-Pakete zu laden. Das fühlt sich zwar intuitiv nach Murks an, scheint aber zu funktionieren:

\usepackage{lmodern}
\usepackage[bitstream-charter]{mathdesign}

Genau in dieser Reihenfolge, weil mathdesign keine sffamily bereitstellt und dann die von lmodern verwendet wird (?), zugleich aber als Roman die BT Charter die lmodern überschreibt (?).

Ist das richtig so - gibts elegantere Wege? Ich vermute mit \setkomafont oder \sfdefault könnte man explizit Schriften zuweisen.

Gruß

Claude

P.S. Die Roman und Sans Serif von CM/LM passen super zusammen. Markus Kohn erwähnt, dass Times & Helvetica u.a. nicht zusammen passen. Gibt es irgendwo Empfehlungen, ob BT Charter als Roman und LM als Sans Serif zusammenpassen?

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KOMA
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Beitrag von KOMA »

Schriftpakete für einzelne Fonts stellen normalerweise nur \rmdefault oder \sfdefault um, aber nicht beides gleichzeitig. Ausnahme sind hier total veraltete Pakte wie times.sty oder palatino.sty, die gleichzeitig auch noch Helvetica als Serifenlos (\sfdefault) und Courier als Typewriter (\ttdefault) einstellen.

In Deinem Fall wurde also per \usepackage[T1]{fontenc} zunächst auf EC umgeschaltet und dann per \usepackage{chapter} (oder was auch immer) lediglich \rmdefault geändert. Damit blieb ecss die verwendete Grotesk. Nachteil dieser Schrift ist, dass es sie native nicht als Type-1 gibt. Ausbügeln kann man das mit cm-super, das einen computergenerierten EC-Nachbau als Type-1 bereitstellt. Da die Qualität von EC nicht optimal und die von cm-super noch weniger optimal, dafür cm-super aber sehr groß ist, wird es inzwischen bei vielen TeX-Distributionen nicht mehr per Default oder nur noch bei Auswahl einer full-Option mit installiert. Das bedeutet dann ggf. dass statt Type-1 ein Bitmap-Font verwendet wird. cm-super kann jedoch in der Regel nachinstalliert werden.

Ich selbst verwende EC jedoch schon seit Jahren (seit einer frühen Beta von LM) nicht mehr, weil LM in meinen Augen einfach weit überlegen ist. Deine Analyse, was bei zusätzlicher Verwendung von lmodern passiert, ist natürlich korrekt. Dazu kommt, dass ggf. auch die Mathematik dann mit den Matheschriften von Computer Modern gemacht werden. Ob das so ist, hängt von den weiteren verwendeten Font-Paketen ab. Eine Alternative hast Du mit
\usepackage[bitstream-charter]{mathdesign}
ebenfalls gezeigt.

Claude

Beitrag von Claude »

Verstanden, danke für die ausführliche Antwort!
Gibt es irgendwo Empfehlungen, ob BT Charter als Roman und LM als Sans Serif zusammenpassen?
Kurzer Kommentar vom Profi? :wink: Für den Fall, dass der Verlag die LM trotz Nachfrage ungern akzeptiert...

Claude

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