Kopfzeile ist eingerückt

Klassen und Pakete zur einfachen Umsetzung individueller Vorstellungen


fippsssss
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Kopfzeile ist eingerückt

Beitrag von fippsssss »

Hallo zusammen,
ich hab folgendes Problem (siehe Anhang). Meine Kopfzeile ist eingerückt. Ich weiß leider nicht wie man das beheben kann. Ich beobacte das nur auf der linken Seite. Wenn ich ein Minimalbeispiel mit blindtext mache (nur die nötigsten Usepackages), habe ich das Problem nicht.
\documentclass[a4paper, twoside,  openright, english,ngerman,bibliography=totoc,index=totoc,captions=tablehea
ding,toc=listofnumbered, listof=totoc]{scrbook}
\usepackage[headsepline]{scrlayer-scrpage}
\pagestyle{scrheadings}
%\clearpairofpagestyles
%\setkomafont{pageheadfoot}{\slshape}
%\ihead{Kopfzeile innen}
%\chead{Kopfzeile Mitte}
\ohead{\headmark} %TItel in Kopfzeile
\automark[section]{chapter} 
%\ifoot{Fußzeile innen}
%\cfoot{\pagemark}
%\ofoot{Fußzeile außen}
Hatte jmd ein ähnliches Problem? Leider kann ich kein Beispiel mit meiner Präambel liefern, da hier noch irgendwo ein Fehler sich versteckt hat. Sobald ich dies funktioniert, werde ich es nachreichen.

Schonmal Dankeschö!
Dateianhänge
Problem.JPG
Zuletzt geändert von Stefan Kottwitz am Di 25. Okt 2022, 12:20, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Code markiert

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Re: Kopfzeile ist eingerückt

Beitrag von KOMA »

fippsssss hat geschrieben:
Mo 24. Okt 2022, 22:41
Meine Kopfzeile ist eingerückt. Ich weiß leider nicht wie man das beheben kann. Ich beobacte das nur auf der linken Seite. Wenn ich ein Minimalbeispiel mit blindtext mache (nur die nötigsten Usepackages), habe ich das Problem nicht.
Du wirst Dir schon die Mühe machen müssen, ein Minimalbeispiel (unter dem Link wird erklärt, wie man das aus dem realen Dokument zuverlässig tun kann) zu erstellen, mit dem wir das Problem nachvollziehen können. Die Ursachen können nämlich so vielfältiger Natur sein, dass es sonst ein reines Ratespiel wird. Aus dem Bauch: Wie unerwünschte Leerzeichen in der Ausgabe vermieden werden. Minimalbeispiel hätte natürlich auch den Vorteil, dass man direkt eine Lösung angeben kann. Und bitte achte auf korrekte Markierung von Code hier im Forum (siehe meine Signatur).

Nebenbei bemerkt: \pagestyle{scrheadings} kannst du dir sparen, weil das die Voreinstellung von scrlayer-scrpage ist. Dagegen wäre es sinnvoll, Option headsepline bereits beim Laden von scrbook anzugeben.
fippsssss hat geschrieben:
Mo 24. Okt 2022, 22:41
Leider kann ich kein Beispiel mit meiner Präambel liefern, da hier noch irgendwo ein Fehler sich versteckt hat.
Da wäre die andere Vermutung, dass dieser Fehler auch das Problem mit der Kopfzeile verursacht. Deshalb wäre es natürlich sinnvoll, vor einer Frage, erst echte Fehler zu beseitigen. Auch das kann natürlich ggf. über eine Frage mit echtem und korrekt markiertem Minimalbeispiel erfolgen. Wobei man Fehler in der Dokumentpräambel häufig auch schon durch das Erstellen des Minimalbeispiels selbst findet.

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Re: Kopfzeile ist eingerückt

Beitrag von Stefan Kottwitz »

Poste doch gern Deine komplette Präambel, auch wenn da ein Fehler drin ist. Womöglich finden hier ein Leser auch jenen Fehler und kann beheben. Wenn Du die Präambel bisschen ergänzt mit sowas wie
\begin{document}
\tableofcontents
\chapter{Kapitel}
\section{Abschnitt}
text
\newpage
\section{Abschnitt}
text
...
\end{document}
und als Code markierst (wichtig), kann man direkt hier im Forum übersetzen und den Fehler finden und beheben.

Mir persönlich ist bei einem Minimalbeispiel nicht das wichtigste, dass es minimal ist, sondern dass es den Fehler zeigt. Man "baut" es nur auf, wenn man weiß worauf es ankommt, ansonsten erstellt man es durch schrittweise Reduktion einer Kopie es eigentlichen Dokuments, das ist die sicherste Methode, den Fehler nachvollziehbar zu zeigen ohne sein ganzes Dokument zu posten. (steht in dem Minimalbeispiel-Link von KOMA oben)

Stefan

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Re: Kopfzeile ist eingerückt

Beitrag von KOMA »

Stefan Kottwitz hat geschrieben:
Di 25. Okt 2022, 12:28
Poste doch gern Deine komplette Präambel, auch wenn da ein Fehler drin ist.
Sorry, Stefan, wenn ich da widerspreche. Es ist nicht so wahnsinnig schwer, die Dokumentpräambel zu reduzieren – nachdem man das Dokument bereits halbwegs minimiert hat. Es kostet nur Zeit und genau davon habe ich ohnehin schon viel zu wenig. Wer also einfach die komplette Dokumentpräambel postet, ohne auch nur versucht zu haben, sie wenigstens etwas zu minimieren, der darf nicht auf meine Hilfe zählen. Und wer nur die Dokumentpräambel statt eines lauffähigen Minimalbeispiels postet, für den gilt das erst recht.

Man muss das auch einmal so sehen: Wenn ich wegen zu wenig Einsatz eines Hilfesuchenden zuviel Zeit für diesen einzelnen aufwenden muss, dann bleibt zu wenig Zeit für meinen Einsatz für KOMA-Script und damit für viele Anwender. Es gibt so vieles an KOMA-Script zu tun, dass das irgendwo auch sehr unfair wäre.

Wenn Du natürlich den Einsatz bringen willst, darfst du das gerne tun, aber bitte nicht von anderen erwarten und mit falschen Adjektiven so tun, als würde es der Mehrheit gar nichts ausmachen, wenn unübersichtliche Dokumentpräambeln ggf. in Kombination mit viel zu viel Dokumentinhalt (womöglich wegen der Größe auch noch als Archiv angehängt oder über irgend einen Link von irgendwo runterzuladen) statt eines Minimalbeispiels angegeben werden.

fippsssss
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Re: Kopfzeile ist eingerückt

Beitrag von fippsssss »

Hallo zusammen,
erstmal Danke für das ganze Feedback. Ich hab den Fehler für das Einrücken gefunden. Dieser beruht auf dem Befehl

\AtBeginDocument{\renewcommand{\ref}[1]{\mbox{\autoref{#1}}}}
\newlength{\abc}
\settowidth{\abc}{\space}
\addto\extrasngerman{
\renewcommand{\equationautorefname}{\hspace{-\abc}}
\renewcommand{\sectionautorefname}{Kapitel}
\renewcommand{\subsectionautorefname}{Kapitel}
\renewcommand{\subsubsectionautorefname}{Kapitel}
\renewcommand{\figureautorefname}{}
\renewcommand{\subfigureautorefname}{Abbildung}
\renewcommand{\tableautorefname}{}
%\renewcommand{\schemeautorefname}{}
}.
Wenn ich diese Befehle entferne, erhalte ich eine Kopfzeile, die nicht eingerückt ist. Wie muss ich das Umschreiben, damit der Fehler behoben wird?
Vielleicht hat hier jemand eine Idee?
Schon mal vielen Dank,
liebe Grüße
\documentclass[a4paper, twoside,  openright, english,ngerman,bibliography=totoc,index=totoc,captions=tablehea
ding,toc=listofnumbered, listof=totoc]{scrbook}
%\RedeclareSectionCommand[tocnumwidth=3em]{chapter}
%\RedeclareSectionCommand[tocindent=1em,tocnumwidth=3.5em]{section}
\usepackage[left= 2.5cm,right = 2cm, bottom = 4 cm]{geometry}
\usepackage{lmodern}
\renewcommand{\sfdefault}{lmss}
 \renewcommand{\ttdefault}{lmtt}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[ngerman]{babel}

 \usepackage[hyphens]{url}
 \urlstyle{same}
\usepackage{csquotes}
%\usepackage{selinput}
\usepackage[]{acronym} %Abk�rzugnsverzeichnis
\usepackage{caption}
\usepackage{subcaption}
\usepackage{textcomp,mathcomp} %degree
\usepackage{ragged2e}
%\usepackage{scrhack}
%\usepackage{microtype}
\setcounter{secnumdepth}{3}
%\renewcommand\thechapter{\Roman{chapter}} %r�mische Nummerieung
\setlength{\parskip}{\medskipamount}
\setlength{\parindent}{0pt}

%\renewcommand*{\chapterheadendvskip}{\newpage}
%\renewcommand*{\raggedchapter}{\raggedleft}
%\addtokomafont{chapter}{\rmfamily\scshape}

\usepackage{multirow}
\usepackage{longtable}
\usepackage{makecell}
\usepackage{xltabular} %longtable + tabularx
\usepackage{ltxtable}
\usepackage{textgreek} %griechische Buchstaben fett
%\usepackage{filecontents}

\usepackage{showframe}% blendet Seitenränder ein
%Kopf- und Fußzeile
\usepackage[headsepline]{scrlayer-scrpage}
\pagestyle{scrheadings}
%\clearpairofpagestyles
%\setkomafont{pageheadfoot}{\slshape}
%\ihead{Kopfzeile innen}
%\chead{Kopfzeile Mitte}
\ohead{\headmark} %TItel in Kopfzeile
\automark[section]{chapter} %Festlegung linke und rechte Seite
%\ifoot{Fußzeile innen}
%\cfoot{\pagemark}
%\ofoot{Fußzeile außen}



%%Referenzen
\usepackage[]{chemstyle}
\usepackage[style = chem-angew]{biblatex}
\DefineBibliographyStrings{ngerman}{
   andothers = {\textit{et~al\adddot}}
}


\usepackage{amsmath}
\usepackage[version=4]{mhchem} %%Chemie- Zeugs%%
\usepackage{upgreek}
\usepackage[]{chemmacros}
\chemsetup{modules=spectroscopy,
spectroscopy/format={\bfseries}}
\usepackage{graphicx,epic}
\usepackage{overpic}
\usepackage{pdfpages}
\usepackage{float}
\usepackage{chemnum} 
%\usepackage[]{epstopdf}
\usepackage[]{siunitx}
\sisetup{locale=DE,
	}
		           %% Benutze gleiche Schriftarten wie im Textdetect-all
\DeclareSIUnit\bp{bp} 
\DeclareSIUnit\rpm{rpm}
\DeclareSIUnit\rcf{rcf}
\DeclareSIUnit\bar{bar}
\DeclareSIUnit\Molar{M}
\DeclareSIUnit\angstrom{Å}
\usepackage{booktabs} %Tabellen%
\renewcommand{\arraystretch}{1.2}
\usepackage{tabularx}
\usepackage{pdflscape}
\usepackage{chngcntr} %Formeln durchnummieren
%\usepackage{subfig} %% Einf�gen Originalgr�sse , falls sie weniger breit als die Seite sind. Sonst wird das Bild auf Seitenbreite skaliert
%% Gegen die meisten Overfull hboxes, aus
%% dctt, Axel Reichert, Message-ID: <a84us0$plqcm$7@ID-30533.news.dfncis.de>
\tolerance 1414
\hbadness 1414
\emergencystretch 1.5em
\hfuzz 0.3pt
\widowpenalty=10000
\vfuzz \hfuzz
\raggedbottom

\newcommand{\uproman}[1]{\uppercase\expandafter{\romannumeral#1}} %römische Zahlen

\counterwithout{equation}{chapter}

\usepackage{amssymb}

 \PassOptionsToPackage{hyphens}{url}
\usepackage{varioref}
\usepackage[unicode=true, 
 bookmarks=true,bookmarksnumbered=true,bookmarksopen=true,bookmarksopenlevel=1,
 breaklinks=false,pdfborder={0 0 0},backref=false,colorlinks=false,breaklinks]
 {hyperref}
 \usepackage[noabbrev]{cleveref}
\hypersetup{}

\usepackage{url}
 \makeatletter



\makeatletter\renewcommand*{\@pnumwidth}{4em}\makeatother %Kein Überschreiten der Seitenzahl in Verzeichnis
\makeatletter\renewcommand*{\@tocrmarg}{6em}\makeatother
\makeatletter\renewcommand*{\@dotsep }{1}\makeatother




% Linkfl�che f�r Querverweise vergr��ern und automatisch benennen
\AtBeginDocument{\renewcommand{\ref}[1]{\mbox{\autoref{#1}}}}
\newlength{\abc}
\settowidth{\abc}{\space}
\addto\extrasngerman{
 \renewcommand{\equationautorefname}{\hspace{-\abc}}
 \renewcommand{\sectionautorefname}{Kapitel}
 \renewcommand{\subsectionautorefname}{Kapitel}
 \renewcommand{\subsubsectionautorefname}{Kapitel}
 \renewcommand{\figureautorefname}{}
  \renewcommand{\subfigureautorefname}{Abbildung}
 \renewcommand{\tableautorefname}{}
%\renewcommand{\schemeautorefname}{}
}






\let\myTOC\tableofcontents
\renewcommand\tableofcontents{%
    \pdfbookmark[1]{\contentsname}{}
  \myTOC
  \mainmatter }
  
\newfloat{Gleichung}{htbp}{equ}[chapter]
\newcommand{\listequationsname}{Formelverzeichnis}

%

% make caption labels bold
\setkomafont{captionlabel}{\bfseries}
\setcapindent{1em}

% erlaubt LaTeX-Berechnungen
\usepackage{calc}

%Anhang
\makeatletter
\newcommand\appendix@chapter[1]{%
    \refstepcounter{chapter}%
   \def\app@ct{Anhang \@Alph\c@chapter: #1}
   \orig@chapter*{\app@ct}%
   \markboth{\app@ct}{\app@ct}
    \addcontentsline{toc}{chapter}{\app@ct}%
}
\let\orig@chapter\chapter
\g@addto@macro\appendix{\let\chapter\appendix@chapter}
\makeatother

 



% Vergr��ert den Teil der Seite, in dem Gleitobjekte
% unten angeordnet werden d�rfen
\renewcommand{\bottomfraction}{0.5}

% Vermeidet, dass Gleitobjekte vor ihrem Abschnitt gedruckt werden
\let\mySection\section\renewcommand{\section}{\suppressfloats[t]\mySection}


\usepackage{blindtext}

\begin{document}
\Blinddocument 
\end{document}
Zuletzt geändert von Stefan Kottwitz am Di 25. Okt 2022, 23:36, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: \renewcommand{\schemeautorefname}{} auskommentiert, damit es im Forum übersetzbar ist, zum Nachvollziehen

Abc

Beitrag von Abc »

Entferne die Leerzeichen im Argument von \extrasngerman oder benutze die Befehle des Abschnitts 12.4. Definition sprachabhängiger Bezeichner in der KOMA-Script-Anleitung.

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KOMA
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Re:

Beitrag von KOMA »

Abc hat geschrieben:
Mi 26. Okt 2022, 02:55
Entferne die Leerzeichen im Argument von \extrasngerman oder benutze die Befehle des Abschnitts 12.4. Definition sprachabhängiger Bezeichner in der KOMA-Script-Anleitung.
Genau. Auf ersteres habe ich ja bereits ganz zu Anfang der Diskussion hingewiesen. Das ist übrigens ein typischer Anfängerfehler. Wenn der Code also aus einer Vorlage o. ä. stammt, weiß man jetzt bereits, was von dieser Quelle zu halten ist.

Und wer so eine ausführliche Dokumentpräambel postet, muss natürlich auch Kritik dafür vertragen. Daher noch ein paar weitere Hinweise zur Qualität der Präambel:
  • Die Umdefinierung von \sfdefault und \ttdefault per
    \renewcommand{\sfdefault}{lmss}
     \renewcommand{\ttdefault}{lmtt}
    ist überflüssiger Unsinn, weil das von dem zuvor geladenen Paket lmodern bereits erledigt wird. Das Paket selbst bietet übrigens über die wenig bekannte Option variablett auch die Möglichkeit eine nicht dicktengleiche und gefälligere Typewriter zu verwenden
  • Die explizite Codierungseinstellung mit \usepackage[utf8]{inputenc} ist seit April 2018 nicht mehr notwendig. Da Support für Anwender von TeX-Distributionen vor dieser Zeit inzwischen zunehmend schwierig wird, empfehle ich inzwischen, diese Zeile wegzulassen, so dass es ggf. bei Anwendern total veralteter Distributionen sogar zu Fehlermeldungen kommt.
  • Die Angabe der Sprache beim Laden von babel ist überflüssig, da diese bereits bei \documentclass gesetzt wurde. Dort sind sogar zwei Sprachen angegeben, was babel dann ebenfalls übernimmt. Sinnvoll kann allenfalls sein, beim Laden von babel die Hauptsprache noch explizit per main=ngerman zu setzen, damit man von etwaigen Umsortierungen der Optionen von \documentclass unabhängig wird. Dort kann es übrigens tatsächlich sinnvoll zu sein, vor ngerman auch noch german anzugeben, weil einige Pakete wie das beliebte nomencl zwar eine Option german aber unverständlicher Weise weder ngerman, noch austrian, naustrian, swiss oder nswiss kennen.
  • Das auskommentierte selinput ist quasi doppelt überflüssig. Ohne die in der Doku erklärte Anweisung zur automatischen Feststellung der Codierung entspricht das Paket letztlich \usepackage[utf8]{inputenc}. Das ist also sowohl doppelt gemoppelt als auch per se unnötig.
  • Das \usepackage{caption} zusätzlich zu \usepackage{subcaption} ist überflüssig, da letzteres Paket ersteres ohnehin lädt.
  • Das \usepackage{textcomp} ist seit Ende 2018 überflüssig. Das Paket hat eigentlich nur noch aufgrund seiner Optionen eine Berechtigung und davon ist ja keine angegeben. Theoretisch könnte es noch wegen des Ladens von textcomp.cfg eine Berechtigung haben, aber das wäre für ein vollständiges Minimalbeispiel eher ein Problem als ein Nutzen.
  • Wie man das Setzen von secnumdepth mit etwas mehr Informationsgehalt für Anwender vornehmen kann, ist den KOMA-Script-Anleitungen zu entnehmen.
  • \parskip und \parindent sollte man min. bei KOMA-Script, aber eigentlich generell nicht auf diese Weise ändern. Siehe dazu: Wie der Absatzeinzug korrekt verhindert wird und für KOMA-Script die dort (u. a. nach dem Fazit noch einmal explizit) erwähnte Option und Anweisung.
  • Zusätzlich zu xltabular auch noch ltxtable zu laden, halte ich für gefährlich, da das zweite Paket Anweisungen umdefiniert, die das erste verwendet. Entscheide dich für eines von beiden.
  • Die Anweisung \pagestyle{scrheadings} nach dem Laden von scrlayer-scrpage ist überflüssig, da das vom Paket bereits erledigt wird.
  • Die Anweisung \automark[section]{chapter} ist zwar korrekt, man kann sich das aber auch verkürzen, indem man direkt beim Laden von scrlayer-scrpage Option automark angibt.
  • Ich empfehle, Option headsepline direkt bei \documentclass anzugeben. Dann reagieren die Klassen und auch das von den Klassen verwendete Paket typearea bereits beim Laden darauf. Im konkreten Beispiel ändert das aber nicht viel, da allein das Paket geometry zum Einstellen der Ränder verwendet wird. Dabei werden typografische Erwägungen ohnehin eher nicht berücksichtigt.
  • Das Paket epic ist in Wirklichkeit ein alter LaTeX-2.09-Style aus der Mottenkiste und sollte im Zeitalter von pgf nicht mehr benötigt werden. Ich weiß ehrlich gesagt nicht einmal, ob es bei Verwendung von pdflatex (und erst Recht lualatex) überhaupt noch funktioniert. Schon zu meiner LaTeX-Frühzeit hat man übrigens stattdessen das verbesserte und inzwischen ebenfalls eingemottete eepic verwendet.
  • Nach xltabular und ltxtable das Paket tabularx noch explizit zu laden, ist überflüssig.
  • Das Paket chngcntr braucht es ebenfalls schon seit 2018 nicht mehr.
  • Ich bezweifle, dass viele Anwender wissen, was die Einstellungen
    \tolerance 1414
    \hbadness 1414
    \emergencystretch 1.5em
    \hfuzz 0.3pt
    \widowpenalty=10000
    \vfuzz \hfuzz
    \raggedbottom
    
    bewirken. Die zugehörige de.comp.text.tex Nachricht zu finden, dürfte für die meisten schwierig werden. Gerade die Einstellung \widowpenalty=10000 sehe ich sehr kritisch. Mit dem dadurch erzwungenen Automatismus für die Verhinderung von Hurenkindern kann man sich einigen Ärger einhandeln. Die absolute, automatische Verhinderung sehen selbst renommierte Typografen in wissenschaftlichen Texten eher kritisch, weil man eben häufig einen höheren Preis dafür bezahlen muss.
  • Die Anweisung \PassOptionsToPackage{hyphens}{url} irgendwo nach dem Laden von Paket url ist natürlich Unfug. Man kann einem bereits geladenen Paket keine Optionen mehr übergeben.
  • AFAIR ist die Ladereihenfolge url, varioref, hyperref, cleveref ein einst verbreiteter Workaround, damit die Kombination von varioref, hyperref und cleveref manchmal funktioniert. Noch etwas mehr verbessern kann man seine Chancen indem man vor varioref auch noch nameref lädt. Tatsächlich ist aber die Kombination von varioref und hyperref ausdrücklich unsupported und nicht empfohlen. Siehe dazu Abschnitt 11.1.39 der aktuellen hyperref-Anleitung.
  • Eine leere \hypersetup-Anweisung ist sinnloser Überfluss.
  • Das Paket url nach hyperref noch ein weiteres Mal zu laden ist überflüssig. Da es bereits früher in der Dokumentpräambel geladen wurde, ist das sogar gefährlicher Unfug.
  • Ich vermute stark, dass die Änderungen von \@pnumwidth, \@tocrmarg und \@dotsep einfach irgendwo abgekupfert wurden. Gerade die Änderung der ersten beiden kann natürlich sinnvoll sein, aber nur, wenn das jeweilige Verzeichnis auch danach verlangt. Häufig werden sie auch nicht für alle Verzeichnisse, sondern nur für das Inhaltsverzeichnis benötigt. Ich empfehle daher, sich den Sinn und ggf. die Notwendigkeit noch einmal vor Augen zu führen und das ggf. entsprechend anzupassen.
  • Die Umdefinierung von \ref halte ich für fragwürdig. Damit ist es nicht mehr möglich Hinweise wie »siehe Abbildung 1 bis 5« zu schreiben, weil »siehe \autoref{fig:a} bis \ref{fig:a}« dann ja nicht mehr zu diesem Ergebnis führt. Darüber hinaus fehlt einem dann die Möglichkeit der Verwendung von \ref*, also ohne Link. Darauf verlassen sich ggf. aber auch Pakete. Nachdem man bereits Paket cleveref geladen hat, wäre ohnehin die Verwendung dessen Befehle für Verweise mit automatischem Namenspräfix zu empfehlen. Also ist diese Umdefinierung noch fragwürdiger, zumal sich cleveref natürlich auch auf die korrekte Funktion von \ref und \ref* verlässt.
  • Zur Erweiterung von \extrasngerman brauche ich nichts mehr zu schreiben. Wie schlecht gemacht das ist, sollte inzwischen aus den bereits verlinkten Seiten bekannt sein.
  • Die Umdefinierung von \tableofcontents ist fehlerhaft und kann sogar dazu führen, dass der Bookmark auf die Seite vor dem Inhaltsverzeichnis führt. Das darin enthaltene \mainmatter führt in Dokumenten ohne \frontmatter außerdem dazu, dass man mehrere Seiten 1 hat. Bei Dokumenten, bei denen nach dem Inhaltsverzeichnis weitere Verzeichnisse folgen, landen diese dann außerdem bereits im Hauptteil. Ich rate daher dazu, diese Umdefinierung komplett zu entfernen und ggf. \mainmatter an der richtigen Stelle im Dokument explizit einzufügen.
  • Zwar funktioniert
    \setkomafont{captionlabel}{\bfseries}
    \setcapindent{1em}
    
    dank Axels Einsatzes und Bestreben nach Kompatibilität trotz Verwendung von caption. Trotzdem empfehle ich, bei Einsatz dieses Pakets, alles was \caption betrifft, auch wirklich mit der Benutzerschnittstelle dieses Pakets zu lösen. Ein solches Vorgehen, also bei Ersatz von Funktionalitäten einer Klasse durch ein Paket Änderungen an dieser Funktionalität über das Paket vorzunehmen, sollte man sich generell angewöhnen.
  • Wenn ich nichts übersehen habe, dann dient die Umdefinierung von \chapter im Anhang dazu, die Kapitelüberschriften dort von hinten durch die Brust mit dem Präfix Anhang zu versehen. Das kann KOMA-Script in mehrfacher Hinsicht besser. So wie es ist, ist es in mehrfacher Hinsicht Pfusch.
  • Es gibt bei KOMA-Script bessere Möglichkeiten \suppressfloats bei jedem \section auszuführen. Das Paket placeins bietet übrigens selbst eine Möglichkeit, die aber auch nur funktioniert, solange man danach keine Änderung an \section über \RedeclareSectionCommand vornimmt.
Wer nun denkt, ich habe hier übertrieben, dem sei erwähnt, dass ich in der Stunde, die ich für obige Zusammenfassung benötigt habe, noch nicht einmal gründlich alles angeschaut habe. Was ich aber gerne zugebe ist, dass ich die Stunde vermutlich teilweise verschwendet habe, weil voraussichtlich die wenigsten dieser Hinweise auf fruchtbaren fallen und wir auch künftig von vielen der kritisierten Punkte nicht verschont bleiben werden. Wie ich darauf komme? Wir sehen das meiste davon leider nicht zum ersten Mal. Es wird immer wieder teilweise weit ausführlicher kritisiert und sogar explizit erklärt, wie man es besser macht.

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