KOMAoptions im Koma Script wofür? warum? gut? Thema ist als GELÖST markiert

Klassen und Pakete zur einfachen Umsetzung individueller Vorstellungen


Andre

KOMAoptions im Koma Script wofür? warum? gut?

Beitrag von Andre »

Mahlzeit @all,
ich überlege gerade auf KOMA-Script umzusteigen. Ich google mich ein wenig durch die Netzwelt und versuche möglichst viel drüber zu erfahren.

Nun bin ich schon mehrmals auf den Begriff KOMAoptions gestoßen. Die scheinen ein neuer Bestandteil des Komascripts zu sein. Finde übrigens Komascript irgendwie als Begriff irreführend. Ist doch kein Script sondern eher ein Haufen Pakete?!

Also was genau sind Komaoptions. Sind sie gut? Was erleichtern sie mir und wo kann ich sie gebrauchen? Vielleicht eine sehr allgemeine Frage aber mich würds interessieren.

Gruß
Andre

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KOMA
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Beitrag von KOMA »

Zunächst einmal ist zwischen KOMA-Script-Optionen und der Anweisung \KOMAoptions oder \KOMAoption zu unterscheiden. KOMA-Script-Optionen sind schlicht Klassen- oder Paketoptionen, die in den KOMA-Script-Klassen oder -Paketen, jedoch nicht in den Standard-Klassen vorhanden sind. Davon gibt es eine Menge und Sinn dieser Optionen ist, mehr Flexibilität und mehr Möglichkeiten als die Standardklassen zu bieten. Sie sind also Teil des Mehrwerts von KOMA-Script gegenüber den Standardklassen.

Die meisten der KOMA-Script-Optionen der KOMA-Script-Klassen, sowie der Pakete typearea, scrextend und scrbase sind als Option=Wert ausgelegt. Ob das nun ein Vorteil ist oder nicht, sei dahin gestellt. Fast alle dieser Optionen können statt per optionalem Argument von \documentclass oder \usepackage auch per Anweisung \KOMAoptions oder \KOMAoption gesetzt werden und das in der Regel auch noch innerhalb des Dokuments. Dies ist nun zweifellos ein Vorteil. So erreichen mich beispielsweise immer wieder Anfragen, dass Leute umfangreiche Anhänge haben, die insgesamt zweispaltig und kleiner gesetzt werden soll, wobei wirklich alles, einschließlich Überschriften kleiner werden soll. Bei den Standardklassen geht das nur, indem man ein zweites Dokument verwendet. Das führt aber zu erheblichem Aufwand bezüglich Inhaltsverzeichnis und ggf. Hyperlinks. Bei KOMA-Script ab Version 3 fügt man einfach ein \KOMAoption{fonsize=8pt,twocolumn,DIV=last} im Dokument ein. Die Neuberechnung von Rändern und Satzspiegel wird dabei durch »DIV=last« ausgelöst, kann aber auch durch \recalctypearea erreicht werden.

\KOMAoptions, \KOMAoption und \recalctypearea sind nur ein kleiner Ausschnitt zusätzlicher Anweisungen, die KOMA-Script bietet. Auch die zusätzlichen Anweisungen und Umgebungen haben das Ziel, Möglichkeiten bereit zu stellen, die über die Möglichkeiten der Standardklassen hinaus gehen. Selbstverständlich werden auch alle Anweisungen, Umgebungen und Optionen der Standardklassen von den KOMA-Script-Klassen unterstützt. Ebenso können alle KOMA-Script-Pakete auch zusammen mit einer Standardklasse verwendet werden.

Ob nun eine zusätzliche Option oder eine der zusätzlichen Anweisungen oder Umgebungen Grund für einen Umstieg liefern, ist von Fall zu Fall abhängig. Es soll tatsächlich noch immer Leute geben, die mit den Standardklassen mehr als zufrieden sind. Das alleinige Vorhandensein der Anweisungen \KOMAoptions dürfte jedenfalls bei den wenigsten KOMA-Script-Anwendern der alleinige Grund -- wenn überhaupt ein Grund -- sein.

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