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Willkürliche Leerzeilen bei einigen Absätzen

Verfasst: Mo 29. Mai 2017, 11:54
von cancidas
Hallo liebe Latex-Gemeinde,

ich sitze über einem Problem, und komme selbst nicht weiter, im Netz finde ich auch nichts, nur wie ich Leerzeilen generieren kann ...

Das Problem: In meinem Dokument tauchen willkürlich zwischen einigen (nicht allen) Absätzen zusätzlich zur Einrückung Leerzeilen auf. Das Problem ist, dass ich kein Minimalbeispiel erstellen kann, da tritt der Fehler nicht auf. Verschiedene betroffene Absätze weisen nur Text (ohne Formeln, Zitate, etc. auf). Das Problem verschwindet, wenn ich diese Absätze durch andere oder Blindtext ersetze, ebenso, wenn aus dem Dokument alle Bilder/Formeln/Tabellen gestrichen werden.

Die Vorlage ist schon einmal verwendet worden, dabei trat das Problem nicht auf. Wenn ich die neu hinzugefügten Pakete streiche, bleibt das Problem jedoch bestehen ...

Hier die Präambel:
\documentclass[a4paper,pointlessnumbers,noonelinecaption,bibtotoc,twoside,BCOR=10mm,parskip=off]{scrreprt}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage{babelbib}
\usepackage[english,ngerman]{babel}
\usepackage{setspace}
\usepackage{color}
\usepackage[table]{xcolor}
\usepackage[super,square,compress]{natbib}			%super...hochgestellt, square...eckige Klammern
\usepackage{chngcntr}						%Tabellennummerierung
\usepackage{booktabs}
\usepackage{upgreek}
\usepackage{graphicx}
\usepackage{caption}
\usepackage[a4paper,bottom=3cm,inner=3.5cm,outer=3cm]{geometry}
\usepackage{multirow}
\usepackage{amsmath}
\usepackage{amsfonts}
\usepackage{amssymb}
\usepackage{url}
\usepackage{chngcntr}						%Paket durchgehende Gleichungsnummerierung
 \counterwithout{equation}{chapter}			%%Befehl
\usepackage[german]{todonotes}				%\todo{Anmerkung} \missingfigure{Platzhalter Bild}
\usepackage{ltxtable}
\usepackage{filecontents}
\usepackage[framemethod=TikZ]{mdframed}
\usepackage{rotating}
\usepackage{wasysym}
\usepackage{xspace}
\usepackage{hyperref}
\hypersetup{
	colorlinks,
	citecolor=black,
	filecolor=black,
	linkcolor=black,
	urlcolor=black
}
\usepackage{tabularx}
\usepackage{Blindtext}


\setcounter{secnumdepth}{3} %Nummerierung bis subsubsec
\setcounter{tocdepth}{3} 	%subsubsec in Inhaltsverzeichnis

\usepackage[headsepline,plainheadsepline]{scrpage2}
\pagestyle{scrheadings}
\ihead[\rightmark]{\rightmark}
\chead[]{}
\ohead[\pagemark]{\pagemark}
\ifoot[]{}
\cfoot[]{}
\ofoot[]{}
\automark[chapter]{chapter}
\renewcommand{\thechapter}{\Roman{chapter}}
\renewcommand{\thesection}{\arabic{section}}

\counterwithout{figure}{chapter} 
\counterwithout{table}{chapter}

\addtokomafont{captionlabel}{\bfseries}			%Fette Abb/Tab
Kann jemand etwas erkennen, hatte selbst schon ein solches Problem? Durch "manuelle Absätze"
blabla\\
\indent Blabla
funktioniert es wie gewünscht, aber das kann ja nicht die dauerhafte Lösung sein.

Verfasst: Mo 29. Mai 2017, 12:11
von Beinschuss
Ohne Minimalbeispiel kann man wirklich nur raten, aber den Kaffeesatz habe ich gerade in die Komposttonne geworfen. Und wenn beim Minimieren der Fehler verschwindet, hast Du die Fehlerquelle ja dann selber gefunden.

Die Vorlage ist aber ziemlich veraltet (scrpage2 wurde durch scrlayer-scrpage ersetzt; zur Zitation empfehlen wir biblatex und biber) und unaufgeräumt (chngcntr lädst Du doppelt; hyperref sollte unbedingt am Schluss der Präambel stehen), um nur einige Punkte anzusprechen. Lies unbedingt mal https://komascript.de/latexvorlage und befolge die dortigen Ratschläge.

Verfasst: Mo 29. Mai 2017, 12:54
von Gast
Zu drei der Klassenoptionen gibt es Warnungen (siehe log-Datei), die Du unbedingt beachten solltest.

Zu parskip=off gibt es auch die Alternative parskip=never (unbedingt in der KOMA-Script-Anleitung oder im KOMA-Script-Buch nachlesen!), die das Problem mit den Absätzen vermutlich löst, die eigentliche Ursache aber nicht beseitigt, sondern nur verlagert. Die Ursache liegt höchstwahrscheinlich darin, dass der Seitenumbruch an manchen Stellen größere Mengen Material auf die nächste Seite verschieben muss. Wie man das am besten löst, hängt von der konkreten Situation ab.

Das was Du als manuell Absätze bezeichnest, sind übrigens keine Absätze und tragen das Potential den Absatzumbruch zu verschlechtern.

Verfasst: Mo 29. Mai 2017, 13:12
von esdd
In einem zweiseitigen Dokument ist automatisch \flushbottom aktiviert. Ziel davon ist, dass die Grundlinien der letzten Zeile auf einer Seite immer auf gleicher Höhe sind. Deshalb wird der Abstand u.a. zwischen Absätzen gedehnt.

Falls Deine Tabellen und Abbildungen an festen Stellen ausgegeben werden, wäre es vielleicht sinnvoller ihnen das Gleiten zu erlauben. In längeren Formelfolgen kann man eventuell Seitenumbrüche erlauben.

Die Dehnung zwischen den Absätzen kannst Du zwar mit \raggedbottom abschalten, aber dann wird der entsprechende Weißraum am Fuß der Seite ausgegeben. Irgendwo muss der ja hin ...
\documentclass[
  a4paper,
  numbers=noenddot,% <- aktuelle Syntax
  captions=nooneline,% <- aktuelle Syntax
  bibliography=totoc,% <- aktuelle Syntax
  twoside,
  BCOR=10mm,
  parskip=off
  ]{scrreprt}
\raggedbottom% <- hebt \flushbottom auf
\usepackage{mwe}
\begin{document}
\chapter{Test}
\blindtext
\par
\blindtext
\par
\begin{center}
  \includegraphics[width=\textwidth]{example-image}
\end{center}
\end{document}

Verfasst: Mo 29. Mai 2017, 13:31
von cancidas
In einem zweiseitigen Dokument ist automatisch \flushbottom aktiviert.
Vielen Dank für Antworten, besonderer Dank an esdd, dies war das Problem. Die Tabellen und Abbildungen gleiten schon, jetzt versuche ich noch die Formeln zurechtzubiegen und Teile den Leerraum auf andere Bereich auf.

Verfasst: Mo 29. Mai 2017, 13:56
von Gast
Dir ist hoffentlich klar, dass \flushbottom bei doppelseitigen Dokumenten aus gutem Grund aktiviert ist und die Verwendung von \raggedbottom ggf. auch negative Auswirkungen auf Seiten hat, bei denen das nicht notwendig wäre. Ein gezieltes \clearpage oder \enlargethispage{…} oder \looseness=… ist meist der bessere Weg. Voraussetzung ist natürlich auch, dass man den Satzspiegel korrekt eingestellt hat.

Verfasst: Mo 29. Mai 2017, 14:01
von cancidas
Ja, ich weiß. Ich schaue dann einmal, was am Besten passt, bis jetzt stelle ich es mir gerade noch relativ passend vor, die Lücken vor/nach den Formeln zu verteilen, das sollte kaum/nicht auffallen.

Verfasst: Mo 29. Mai 2017, 14:14
von Gast
In dem Fall könnte in der Tat die oben erwähnte Option parskip=never bereits die bessere Lösung sein.