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pascvoll
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Linke und rechte Seite eines zweiseitigen Dokuments

Beitrag von pascvoll »

Hallo,
seit vielen Jahren benutze ich LyX und KOMA-Skript (scrbook 2024/10/24 v3.43 KOMA-Script document class (book)), mit einfachen Ansprüchen und sehr zufrieden.
Nun möchte ich bei einem zweiseitiges Dokument erreichen, dass die linke Seite stets eine geradzahlige Seitenzahl erhält.
Um den Einfluss von LyX auszuschließen, habe ich ein Minimalbeispiel mit TeXworks erstellt.
% Kohm, 2024, S. 70, Beispiel
\documentclass{scrbook}
% zweiseitig (wie in einem Buch), Kopfzeile nicht zum Rand zählen, Trennlinie unter Kopfzeile
\KOMAoptions{twoside=true,headinclude=true,headsepline=true} %  Kohm, 2024, S. 41
\begin{document}
\extratitle{\textbf{\Huge Me}} % Schmutztitel
\title{It’s me} % Haupttitel
\maketitle
% Wenn in der folgenden Zeile das Argument 1 ist, wird die entsprechende Seite links ausgerichtet, wenn 2, dann rechts. 
% Ich möchte lieber, dass die linke Seite eine gerade Seitenzahl erhält, wie in jedem gedruckten Buch. 2024-11-11
\setcounter{page}{2}
Sodele, sagt der Chef.
Jetzetle, sagt der Untergebene.
\cleardoubleoddstandardpage %  Kohm, 2024, S. 93
So eppes, sagt der Chef.
In Eppelheim, sagt der Untergebene
\end{document}
Es kommt mir so vor, als ob ich mit dem Argument von \setcounter{page} steuere, ob eine Seite links oder rechts erscheint. Ich möchte aber genau andersherum, dass die linke Seite eine gerade Seitenzahl erhält. Was mache ich falsch?

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Stefan Kottwitz
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Re: Linke und rechte Seite eines zweiseitigen Dokuments

Beitrag von Stefan Kottwitz »

Willkommen im Forum!
pascvoll hat geschrieben:
Di 12. Nov 2024, 16:52
Nun möchte ich bei einem zweiseitiges Dokument erreichen, dass die linke Seite stets eine geradzahlige Seitenzahl erhält.
Quasi per Definition druckt man das genauso, dass die linke Seite stets eine geradzahlige Seitenzahl erhält.
pascvoll hat geschrieben:
Di 12. Nov 2024, 16:52
Es kommt mir so vor, als ob ich mit dem Argument von \setcounter{page} steuere, ob eine Seite links oder rechts erscheint.
Damit kann man natürlich an den Seitenzahlen drehen, dennoch sollten Seiten mit gerader Nummer links sein und die mit ungerader Nummer rechts. Wenn Du sie umnumerierst, sollten sie trotzdem so liegen, ggf. eine Leerseite einfügen. Doch das Nummerieren ist vllt. nicht das eigentliche Problem.
% Wenn in der folgenden Zeile das Argument 1 ist, wird die entsprechende Seite links ausgerichtet, wenn 2, dann rechts.
Du meinst also vielleicht, dass die Ausrichtung so aussieht, als wäre eine geradzahlig nummerierte Seite, die links liegt, so aussieht, als sollte sie rechts liegen? Oder was genau meinst Du? Wie definierst Du "links ausgerichtet" und "rechts ausgerichtet" für die Seiten?

Stefan

pascvoll
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Re: Linke und rechte Seite eines zweiseitigen Dokuments

Beitrag von pascvoll »

Wie eine Seite ausgerichtet ist, erschließe ich aus der Lage der oberen Trennlinie, die ich mir mit headsepline=true eigens angefordert habe.
Wenn ich in TeXworks den LaTeX-Code "setzen" lasse, dann erhalte ich eine pdf-Datei.
Darin hat die Seite, die auf den Titel folgt, also die Seite mit "Sodele, sagt der Chef .." eine obere Trennlinie, die zum rechten Seitenrand einen deutlich kürzeren Abstand hat als zum linken Seitenrand. Daraus erschließe ich, dass diese Seite rechts ausgerichtet ist. Gleichzeitig hat diese Seite aber die Seitenzahl "2", was ich bei einer rechts ausgerichteten Seite nicht erwarte.

Pascal

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Stefan Kottwitz
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Re: Linke und rechte Seite eines zweiseitigen Dokuments

Beitrag von Stefan Kottwitz »

Hallo Pascal,
pascvoll hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2024, 17:18
... eine obere Trennlinie, die zum rechten Seitenrand einen deutlich kürzeren Abstand hat als zum linken Seitenrand.
Die Seite hat die Nummer 2, soll also planmäßig auf der linken Seite liegen. Übersetzt heißt das obige, dass der innere Seitenrand (rechts) schmaler ist als der äußere Seitenrand (links), halb so breit. Das ist auch im traditionellen Buch-Layout so gewollt. Stell Dir das Buch aufgeschlagen vor und betrachte diese Doppelseite: der linke äußere Rand ist dann gleich dem inneren Rand (der ja aus 2 Innen-Rändern besteht) und dieser gleich dem rechten äußeren Rand. Alle 3 Ränder sind gleich. Der innere Rand gehört zu 2 Seiten und ist daher halb so groß je Seite.
pascvoll hat geschrieben:
Mi 13. Nov 2024, 17:18
Daraus erschließe ich, dass diese Seite rechts ausgerichtet ist. Gleichzeitig hat diese Seite aber die Seitenzahl "2", was ich bei einer rechts ausgerichteten Seite nicht erwarte.
Mit obigem ist die Seite 2 eine linke Seite. Es passt also alles. Evtl. gehst Du davon aus, dass man innen doch mehr Platz braucht, und das kann richtig sein: wenn es gebunden oder geheftet wird, geht Platz verloren, evtl. ist das der Grund warum Du von mehr innerem Rand ausgehst. Den setzt man aber mit einem bestimmten Parameter, gern millimetergenau, als KOMA-Option wie "BCOR=6mm". Das wird dem inneren Rand hinzugefügt um den visuellen Verlust des inneren Randes durch die Bindung auszugleichen.

Hier ein Screenshot aus dem KOMA-Script-Handbuch, wo man das gut nachvollziehen kann:
seiten-layout.png
Stefan

pascvoll
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Re: Linke und rechte Seite eines zweiseitigen Dokuments

Beitrag von pascvoll »

Hallo Stefan,
vielen herzlichen Dank für die Klärung!
Ich bin einem Irrtum aufgesessen. Und der entstand, wie ich jetzt sehe, an einer Stelle, die im Produktionsprozess viel später liegt.
Ich arbeite mit LyX (2.4.1) unter Windows. Dort erzeuge ich mit pdflatex ein pdf-Dokument, das ich mit chrome (131.0.6778.70) in Zwei-Seiten-Ansicht ansehe.
Es ist diese Zwei-Seiten-Ansicht, die mir rechts und links vertauscht. KOMA-Script macht alles richtig. Auch die Kombination LyX mit KOMA-Script macht in dieser Frage alles richtig.
Gruß und nochmals Danke für Deine geduldige und klare Erläuterung,
Pascal

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Stefan Kottwitz
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Re: Linke und rechte Seite eines zweiseitigen Dokuments

Beitrag von Stefan Kottwitz »

Ah, verstehe! Ich denke, andere Reader wie der Acrobat machen es auch so, fangen einfach mit der ersten Seite links an. Ich kann mir vorstellen, wenn man mit der Doppelseiten-Ansicht tatsächlich arbeiten möchte, um den finalen Eindruck gut zu sehen, dass man einfach eine Leerseite im Draft an den Beginn setzt, die nicht gezählt wird (pagecounter danach auf 0 setzen), so dass PDF-Reader es richtig zeigen. Die kann man ja danach wieder rausnehmen.

Stefan

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