"WYSIWYG" und LaTex - Eure Meinung dazu Thema ist als GELÖST markiert

Editoren wie TexWorks, TeXmaker, TeXstudio, TeXnicCenter, Kile, LyX, vi, Emacs und Co.


Viktor

"WYSIWYG" und LaTex - Eure Meinung dazu

Beitrag von Viktor »

Zuerst habe ich LaTex nur in der klassischen Variante verwendet - also mit Editor. Vor kurzem habe ich aber LyX entdeckt und ich bin begeistert. Zumindest für den Grobentwurf ist LyX m.A. nach eine grosse Hilfe.

Wie steht Ihr dazu und welche Tools werden von euch genutzt? Könnt Ihr was empfehlen?

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domwass
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Beitrag von domwass »

Ich habe Ende 2001 angefangen, LaTeX zu verwenden. Vorher hatte ich nur mal reingeschnuppert, kam aber überhaupt nicht zurecht, was vielleicht auch an Emacs lag und sicherlich auch daran, dass das ganze unter Windows noch nicht so leicht zu installieren war.

2001 dann bin ich auf LyX gestoßen und war auch ziemlich beeindruckt. Ich habe mich dann dort eingearbeitet und bin schnell bei einigen Punkten an die Grenzen dessen gestoßen, was LyX selbst mitbringt. Ein großes Plus von LyX ist aber, dass man LaTeX-Code auch direkt eingeben kann -- so kann ich auf eine für mich bequeme Art arbeiten, muss aber nicht auf spezielle Dinge verzichten, die LyX (noch) nicht kann.

Ich habe in den letzten Jahren, als meine LaTeX-Kenntnisse immer besser wurden und ich dachte, das WYSIWYM nicht unbedingt zu brauchen, mehrfach versucht, auf andere LaTeX-Editoren umzusteigen. Dabei habe ich u.a. TeXnicCenter, LEd, TeXmaker und Emacs ausprobiert. Ich bin aber mit keinem von den Editoren für längere Texte warm geworden. Für kurze Texte (v.a. für die Fehlersuche [1] und für Minimalbeispiele) verwende ich TeXnicCenter, ansonsten bin ich bei LyX geblieben. Ich habe meine Dissertation damit geschrieben und auch die Drucklegung derselben mit LyX vorbereitet.

Wenn Du also mit LyX gut zurecht kommst, spricht meines Erachtens nichts dagegen, es zu verwenden.

Gruß,
Dominik.-

[1] Die Fehlersuche ist in LyX manchmal mühsam. Es werden zwar grundsätzlich LaTeX-Fehler angegeben, manchmal wird dabei aber an die falsche Stelle gesprungen oder nur ein unwichtiger Teil der Fehlermeldung ausgegeben. Am besten schaut man in die .log-Datei selbst, die man im temporären Verzeichnis von LyX findet. Diese wird allerdings automatisch gelöscht, sobald man LyX schließt.

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KOMA
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Beitrag von KOMA »

domwass hat geschrieben:Ich habe Ende 2001 angefangen, LaTeX zu verwenden. Vorher hatte ich nur mal reingeschnuppert, kam aber überhaupt nicht zurecht, was vielleicht auch an Emacs lag
Wobei zu erwähnen ist, dass zwischen emacs Ende 2001 und emacs heute ein sehr großer Unterschied besteht. Insbesondere, wenn man emacs heute mit einem aktuellen auctex und darin integriertem previewtex verwendet. AFAIK gibt es oder gab es auch mal speziell für Windows-Anwender ein Komplettinstallationspaket mit emacs und auctex. Ob es das noch gibt, kann ich mangels Windows-Interesse nicht sagen.

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Stefan Kottwitz
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LaTeX Tools

Beitrag von Stefan Kottwitz »

Hallo Viktor,

ich verwende Kile unter Ubuntu Linux und bin damit sehr zufrieden. Unter Linux sind viele Tools verfügbar und vor allem leicht installierbar, ob es um Zeichenrecodierung geht oder um Manipulation von Postscript- oder pdf-Dateien uvm. Natürlich habe ich einige Male LyX probiert, es hat mir jedoch nicht gefallen, in Menüs suchend herumzuklicken und nicht die direkte Kontrolle über den Quelltext zu haben. Dominik erwähnte ja schon die Schwierigkeiten bei der Fehlersuche.

Einmal hier aufs Forum bezogen: eine LaTeX-Frage kann man oft durch eine oder mehrere Codezeilen zufriedenstellend beantworten. Wie wäre es mit einer LyX-Frage - beschreibt man dann, durch welche Menüs und Dialoge man sich klickt und was man auswählt oder einträgt? Ich stelle mir das schwieriger vor. Wenn ich in Foren LyX-Usern helfe, was manchmal bei LaTeX-Community.org vorkommt, dann eher mit ERT-Zeilen, wenngleich ich versuche, die Probleme mit LyX auch nachzuvollziehen.
Übrigens verwende ich den MiKTeX Paketmanager auf Linux, damit ist die Paketinstallation ganz simpel. TeX Live 2008 und der tlmgr sind sicher empfehlenswert, mangels DVD und mangels Downloadmöglichkeit im Moment (arbeite auf einem Schiff) kann ich es nur derzeit nicht nutzen.

Viele Grüße,

Stefan

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