Alternative zu Overleaf

Editoren wie TexWorks, TeXmaker, TeXstudio, TeXnicCenter, Kile, LyX, vi, Emacs und Co.


VannyF
Forum-Newbie
Forum-Newbie
Beiträge: 5
Registriert: Mo 30. Jul 2018, 10:44

Alternative zu Overleaf

Beitrag von VannyF »

Hallo zusammen,

ich bin ein Anfänger in Bezug auf Latex und wollte euch mal Fragen, ob ihr ein gutes Tool kennt, das ähnlich wie overleaf live kompiliert und stets ein aktuelles Dokument anzeigt? Mir geht es gar nicht um die Kollaborationsmöglichkeiten von overleaf, sondern nur um den Live-Viewer d.h. das Tool muss kein online Tool sein. Eigentlich ist soetwas wie overleaf sehr gut, jedoch müsste ich dafür monatlich bezahlen, was ich eher ungern machen würde (falls es eine gute Alternative gibt). Vielen Dank für eure Einschätzungen.

Gast

Offline

Beitrag von Gast »

Eine gute Alternative ist die Verwendung von latexmk. Das hat einen Dämon-Modus, in dem es die Dateien überwacht. Sobald diese geändert werden, macht es einen neuen LaTeX-Lauf. Man muss also nur noch die Tastenkombination zum Speichern drücken. Verwendet man einen Editor mit regelmäßiger, automatischer Speicherung, dann braucht man gar nichts mehr zu drücken. Allerdings kann es dann wie bei Overleaf auch, vorkommen, dass gerade in einem ungünstigen Augenblick ein neuer LaTeX-Lauf gestartet wird und statt eines neuen Ergebnisses nur Fehler gemeldet werden. Deshalb rate ich davon eher ab.

Eine weitere Alternative ist emacs + auctex mit aktiviertem Preview. Das erlaubt es, direkt im Editor Regionen quasi in Echtzeit neu zu kompilieren und anzuzeigen. Bei Formeln beispielsweise wird die Formel als Quellcode angezeigt, solange der Cursor in der Formal steht. Verlässt man die Formel, wird diese compiliert und das Ergebnis angezeigt.

Ansonsten gibt es auch noch diverse LaTeX-Editoren mit eingebautem Viewer, bei denen man nur eine Taste drücken muss, um einen neuen LaTeX-Lauf zu starten, dessen Ergebnis dann im Viewer automatisch aktualisiert wird.

Und dann wäre da natürlich noch LyX. LyX ist ein WYSIWYM-Editor. Er zeigt also so etwas ähnliches an, wie das was am Ende rauskommen soll.

Gast

Beitrag von Gast »

Siehe auch https://tex.stackexchange.com/q/21746/35864 und https://tex.stackexchange.com/q/75844/35864

Ich kann mich meinem Vorredner nur anschließen. Eine einfache Speicher-und-Kompilier-Lösung hat erhebliche Nachteile, wenn im falschen Moment gespeichert wird. Dies kann besonders ärgerlich sein, wenn der Befehl in einem Kontext genutzt wird, in dem temporäre Dateien betroffen sind - da kann man sich mit latexmk im schlimmsten Fall verheddern.

Wenn der Editor es unterstützt und selbst genügend Information für Codevervollständigung hat, kann ich mir vorstellen, dass es möglich wäre, die Datei nur speichert, wenn es qua Codevervollständigung unkritisch ist. Das würde zumindest Problemen zuvorkommen, bei denen durch automatische Speicherung unvollständige Befehle kompiliert werden (zumindest für bekannte Befehle - es ist jetzt die Frage, ob ein unbekannter Befehl diese Funktion aushebeln sollte - eventuell habe ich das nicht ganz durchdacht). Man könnte das mit viel Arbeit sicher auch noch weiter treiben und die Argumente bestimmter Befehle überwachen. Overleaf macht das nicht so und bei den anderen Alternativen bin ich mir auch nicht sicher, ob sie das tun.

Du solltest auch bedenken, dass es je nach Hardware und Dokument durchaus ein wenig dauern kann, bis die PDF vollständig kompiliert ist und dass Dein Rechner eventuell dauerhaft unter hoher Last läuft.

Ich bin jetzt kein großer Freund von Onlineangeboten wie Overleaf, aber soweit ich weiß, musst du dafür nicht bezahlen, Du brauchst noch nicht mal einen Account. Auf der anderen Seite "if you're not paying for the product, you are the product" und ich hätte ein paar Bauchschmerzen damit, meine wichtigen Dokumente auf den Rechnern anderer Leute zu speichern, über die ich keine Kontrolle habe.

VannyF
Forum-Newbie
Forum-Newbie
Beiträge: 5
Registriert: Mo 30. Jul 2018, 10:44

Beitrag von VannyF »

Vielen Dank für eure beiden Antworten,

ich werde mir mal (übers Wochenende) die Alternativen genauer angucken. Als Latex-Neuling verstehe ich nicht ganz eure Bedenken bezüglich möglicher Fehler bei der Live-Kompilierung. Bei Overleaf ist es so, dass ich einfach eine Fehlermeldung bekomme, wenn der Code falsch bzw. unvollständig ist. Wenn ich den Code dann vervollständige bzw. korrigiere, verschwindet die Fehlermeldung und das Dokument wird korrekt angzeigt.

Wieso ist das in euren Augen so kritisch?

PS: Mir ist klar, dass Overleaf auch kostenfrei verwendet werden kann. Jedoch sind die Dokumente dann nicht passwortgeschützt d.h. jeder der den Link kennt, kann das Dokument einsehen und bearbeiten. Deswegen würde ich gerne eine Alternative benutzen.

Gast

Beitrag von Gast »

VannyF hat geschrieben:ich werde mir mal (übers Wochenende) die Alternativen genauer angucken. Als Latex-Neuling verstehe ich nicht ganz eure Bedenken bezüglich möglicher Fehler bei der Live-Kompilierung. Bei Overleaf ist es so, dass ich einfach eine Fehlermeldung bekomme, wenn der Code falsch bzw. unvollständig ist. Wenn ich den Code dann vervollständige bzw. korrigiere, verschwindet die Fehlermeldung und das Dokument wird korrekt angzeigt.
Das funktioniert keineswegs immer. Wenn gerade in einem ungünstigen Augenblick gespeichert wird und dadurch beispielsweise die aux-Datei beschädigt wird, dann kann es sein, dass Overleaf auch nach Beseitigung des eigentlichen Fehlers nicht mehr zu einem Ergebnis kommt. Dann hilft meist, explizit recompile from scratch. Gerade bei größeren Dokumenten kann das schnell sehr nervig werden, weil es dann recht lange dauert, bis alle benötigten LaTeX-Läufe abgeschlossen sind. Deshalb bietet Overleaf auch die Möglichkeit von der automatischen Aktualisierung auf manuelle Aktualisierung umzuschalten.

Antworten