Biblatex, URL mit Leerzeichen

Erstellung eines Literaturverzeichnisses mit BibTeX, Biber, BibLaTeX und Co.


Sarde
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Biblatex, URL mit Leerzeichen

Beitrag von Sarde »

Hallo LaTeX-Gemeinde,

bin am Literaturverzeichnis meiner Arbeit.
Folgendes Problem:
Leerzeichen in einer Web-Adresse wird weder in PS- noch in PDF-Datei angezeigt, siehe Anhang (in Minimalbeispiel zw. den Wörtern "Technische Risiken") .
Habe es schon sowohl mit "obeyspaces" als auch mit "\urldef" versucht, bisher kein Erfolg. Verwende ich "\%20" wird dies auch in PS- und in PDF-Datei angezeigt. Nicht sehr schön!

Wer zeigt mir einen Lösungsweg? Vielen Dank,

Peter


Ergänzung (08.03.12):
Hallo,

ist meine Frage nicht verständlich? Bitte antwortet, positiv oder negativ.

Vielleicht hilft Folgendes für die Experten unter Euch weiter:

In der M_P_05.bbl findet man die Zeile (vollständige Datei darf ich nicht im Anhang senden. Keine Ahnung warum nicht.):

\verb http://www.buetzer.info/fileadmin/pb/pd ... Technische Risiken.pdf

Bis zum Wort "Technische" ist der Text gefärbt, danach "Risiken.pdf" in schwarz.

Frage: Wird eventuell von biblatex die URL nicht vollständig erkannt?



Hier das Minimalbeispiel:
\documentclass[ngerman]{scrartcl}

\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage{filecontents}

\begin{filecontents}{Test01.bib}
%
@online{Buetz1996,
   author             =   {Bützer, Peter},
   title              =   {Risiko --- Management technischer Systeme --- Geschichte, Vorgehen und heutige Situation},
   year               =   {1996},
   journal            =   {Vortrag am 04.12.1996},
   Url                =   {http://www.buetzer.info/fileadmin/pb/pdf-Dateien/Technische Risiken.pdf},
%   Url                =   {\buetz},      %wenn urldef verwendet wird
   Urldate            =   {2012-01-05}
}
\end{filecontents}

\usepackage[bibstyle=alphabetic,
          hyperref=true,
          backend=biber,
          citestyle=authoryear-ibid,  
   %       dashed=true,                      %setzt pagetracker=false  
                                             %%muss auskommentiert werden, da Fehlermeldung: dashed undefined
          hyperref=true,
          backref=true,                      %springt nach einem Verweis wieder an die ursprüngliche Stelle zurück
   %       breaklinks=true                   %Gibt an, ob Links umgebrochen werden dürfen.  
                                             %%Funkioniert weder hier noch im Hyperref usepackage!!  
          autocite=footnote,
          ibidtracker=true,
          pagetracker=page,                  %muss nach (!) dashed=false gesetzt werden  %% nicht   pagetracker=true
          citetracker=constrict,
          ibidtracker=constrict,
          opcittracker=constrict,
          loccittracker=constrict,
          sortlocale=de]{biblatex}  
                 
%------------------------------------------
\usepackage[]{url}                                                    %[obeyspaces], damit Leerzeichen in urls erhalten bleiben, funktioniert aber nicht!!
\usepackage{hyperref}
\usepackage[babel,german=quotes]{csquotes}                            %aus DW Bibliographien erstellen mit biblatex (Teil 1)
%------------------------------------------
\usepackage{breakurl}                                                             %Erzwingt Zeilenumbruch bei Web-Seiten-Angaben
\usepackage{ragged2e}                                                             %Erzwingt Zeilenumbruch bei Web-Seiten-Angaben im Literaturverzeichnis
\hypersetup{breaklinks=true}                                                      %Ohne diesen Befehl: "`zu volle/leere Box"'. Erzwingt Zeilenumbruch
%------------------------------------------------------------------------------
\DeclareFieldFormat{url}{\url{#1}}                                                                            %damit "`url"' nicht angezeigt wird
%\urldef{\buetz}\url{http://www.buetzer.info/fileadmin/pb/pdf-Dateien/Technische Risiken.pdf}                 %damit wird der Ausdruck: TechnischeRisiken
%------------------------------------------------------------------------------
\addbibresource{Test01.bib}    

% Dokumentenanfang
\begin{document}

\nocite{Buetz1996}

\printbibliography[]

% Dokumentenende
\end{document}
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psd
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Beitrag von psd »

Hallo!

Deine Frage ist verständlich, aber soweit hab ich keine vernünftige Lösung. Der Link wird in der anhängten pdf aber richtig gesetzt. Als Brechstangenlösung könntest du mal
Url = {{http://www.buetzer.info/fileadmin/pb/pdf-Dateien/Technische Risiken.pdf}}
probieren. Also die URL selbst in {} angeben. Keine schöne Lösung, aber vielleicht funktioniert sie.

Sag Bescheid!
Gruß,
psd
Es ist unmöglich, die Schönheiten der Naturgesetze angemessen zu vermitteln, wenn jemand die Mathematik nicht versteht. Ich bedaure das, aber es ist wohl so.

Richard Feynman, Physiker

[1] Wie erstelle ich ein Minimalbeispiel
[2] Fehlersuche in LaTeX und [3] Wie man Fragen richtig stellt
[4] Wichtige Netzdokumente und [5] Mathematik mit LaTeX
[6] Knigge und [7] Regelwerk

Sarde
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Beitrag von Sarde »

Hallo psd,

schön, dass du dich getraut hast, mir zu antworten. Ja, diese Möglichkeit mit der Klammerung des URL-Ausdrucks habe ich auch schon getestet oder weitere Möglichkeit: innerhalb der Klammern nochmals \url anzugeben. Result immer negativ! Die zusätzlichen Ausdrücke werden auch im Print eins zu eins wiedergegeben, siehe angehängte pdf-Datei. Das Problem liegt meiner Meinung darin, dass das url-Kommando sowohl in bibtex als auch in biblatex eine reine verbatim-Umgebung darstellt.

Ein schönes Wochenende,

Peter
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Xenara
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Beitrag von Xenara »

Probiers mal mit geänderter Reihenfolge, das hat bei mir geklappt. Es muss nur unbedingt _erst_ das url-Paket geladen werden und danach biblatex, sonst gibts einen OptionClash.
\usepackage[obeyspaces]{url}
\usepackage[...]{biblatex}

Sarde
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Beitrag von Sarde »

Hallo Xenara,

ja, auch bei mir klappt mit der Änderung der Paket-Reihenfolge die Ausgabe für das Minimalbeispiel, zumindest, wenn ich die Ausgabe meines Compilers für Latex --> Pdf nehme. Eine Anmerkung: ich arbeite mit MiKTeX 2.9 und TeXnicCenter unter Windows XP Pro. Eigentlich könnte ich damit zufrieden sein, weil ich letztendlich eine PDF-Datei haben muss.

Jetzt kommen zwei Aber:
  • Wenn ich mit Latex --> Pdf arbeite, bekomme ich eine zusätzliche Warnung:
    Package breakurl Warning: You are using breakurl while processing via pdflatex.
    (breakurl) \burl will be just a synonym of \url.
    (breakurl) on input line 47.
Kommentiere ich das \usepackage{breakurl} aus, so verschwindet zwar die Warnung, aber in meinem Originaltext werden vermutlich im Text selbst die URL-Adressen nicht mehr umgebrochen. Warum vermutlich? Jetzt kommt das...

2. Aber:
  • Übernehme ich im Originaltext die geänderte Reihenfolge, so bekomme ich mit der Ausgabe Latex --> PS weiterhin den alten Fehler "TechnischeRisiken" im Literaturverzeichnis.

    Mit Latex --> PFD bekomme ich keine Ausgabe mehr, dafür aber folgende Fehlermeldung:
    "OptionClash for package url". Und natürlich auch die obige Warnung bzgl. Package "breakurl".

    Weiterhin kommt die Warnmeldung: Package hyperref Warning: Unexpected value for option `pdftex'
    (hyperref) is ignored on input line 3905.

    Und weitere Warnungen im Zusammenhang mit "Package hyperref Warning: Token not allowed in a PDF string (PDFDocEncoding):..."
Muss ich was an der Ausgabeeinstellung unter Miktex ändern bzgl. pdflatex?

Oder muss ich die Original-Datei analysieren, sprich ein neues Minimalbeispiel erstellen? Bis jetzt nämlich hatte ich es geschafft, alle Fehler und Warnungen in der Original Tex-Datei zu beheben (bis auf "TechnischeRisiken" im Ausdruck :) )


Trotzdem, erstmal vielen Dank für Deine Arbeit, vielleicht hast Du oder andere weitere Ideen, wie man diesem Problem zu Leibe rücken kann!

Auf jeden Fall wünsche ich einen schönen Abend,

Gruß

Peter

Xenara
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Beitrag von Xenara »

Hi,

da kommen einige Sachen zusammen.

1. Überlege dir, wie du kompilieren willst (dvi->ps->pdf oder pdflatex). Davon hängt ggf. auch die Wahl der Pakete und Dateiformate ab. Ich würde pdflatex empfehlen, dann können auch Bilder als jpg, png oder pdf eingebunden werden.

2. Bei pdflatex breakurl weglassen, in der Doku steht bereits, dass es nicht für pdflatex gedacht ist. Das muss also auch anders gehen, ist dazu nicht die hyperref-Option breaklinks=true zuständig?

3. Der OptionClash heisst entweder, dass die Position von url nicht stimmt, oder dass es mehrfach aufgerufen wird, entweder von dir selbst oder über andere Pakete.

4. Die Unexpected Value-Warnung kann ich nicht nachvollziehen, hast du irgendwo (bei hyperref oder der documentclass) mal pdftex als Option angegeben? Das ist eine Treiberangabe, die aber meist überflüssig ist, da die Pakete selbst merken, wie gerade kompiliert wird (latex oder pdflatex).

5. Token not allowed... deutet auf ein Sonderzeichen in einer Überschrift hin. Das ist normalerweise die Mecker-Meldung für die Titel, die als Lesezeichen im PDF-Reader angezeigt werden. Da kann man mit \texorpdfstring Abhilfe schaffen.

Für eine genauere Hilfe wäre in der Tat ein neues MB wichtig, was genau diese Probleme erzeugt.

Grüße,
Xenara

Sarde
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Beitrag von Sarde »

Guten Morgen Xenara,

zu 1.
Ich habe den Weg ps->pdf gewählt, weil ich viele eps-Dateien mit Grafiken und Diagrammen habe, deren Ursprünge aus dem Matheprogramm Maple und aus MS-Word-/Excel-Programmen stammen. Habe es noch nicht über pdflatex ausprobiert, zumal ich nicht weiß, ob pdflatex-Dateien nach Abschluß dieser Arbeit nach MS-Word kompiliert werden können.

zu 2.
Die hyperref-Option breaklinks=true verwende ich schon in meinem Originaldokument. Ohne diese Option könnte ich im Inhaltsverzeichnis keinen Zeilenumbruch veranlassen.

zu 3.
Ja, das vermute ich auch. Habe deshalb nach deiner ersten Antwort auch das hyperref Packet vor das biblatex-Paket gesetzt. Hat aber keine Verringerung der Fehler/Warnungen gebracht.

zu 4.
In meinem Teil der Arbeit habe ich pdftex nicht als Option angegeben. Aber ich habe als documentclass die Klasse "DissOnlineLatex" vorgegeben. Diese Klasse wurde in der "Universität Duisburg-Essen, Standort Duisburg, AG Prof. Dr. Günter Törner et al., Fachbereich Mathematik ... entstanden im Rahmen des DFG-Projektes DissOnlineTutor in Zusammenarbeit mit der Humboldt-Universitaet zu Berlin AG Elektronisches Publizieren Joanna Rycko und der DNB - Deutsche Nationalbibliothek" entwickelt. Möglicherweise muss ich diese Klasse näher analysieren!!!

zu 5.
Diesen Befehl kenne ich noch nicht. Wo sollte der eingefügt werden?


Ich fange mit einem neuen MB an, in der Hoffnung, dass ich nicht die bisherige Arbeit neu aufziehen muss.

Vielen Dank und eine gute Nacht,

Gruß

Peter

Xenara
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Registriert: Mi 25. Nov 2009, 09:41

Beitrag von Xenara »

zu 1. Mit eps macht Kompilieren mit latex Sinn. Was meinst du mit nach Word kompilieren? Das geht sowieso nicht.

zu 2. Anscheinend läd die Dokumentklasse schon hyperref mit entsprechenden Optionen. Hast du das berücksichtigt?

zu 3. Da hyperref bereits geladen wird, kann es sein, dass du sowieso keine volle Kontrollle über die Reihenfolge der Pakete hast.

zu 4. Ja, schaus dir mal die cls-Datei an, es ist nicht wirklich schwierig zu verstehen. Ich hab auf den ersten Blick nichts Auffälliges gefunden, ausser, dass die metadaten über include eingebunden werden und nicht einfach über input.

zu 5. Das ist ein Befehl aus hyperref, du schreibst einfach in deiner Überschrift:
\section{\texorpdfstring{$\alpha$-Text}{alpha-Text}}
Also einmal mit mathematischem Ausdruck und einmal die Alternative ohne.

Sarde
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Beitrag von Sarde »

Hallo Xenara,

vielen Dank für deine Antworten!

zu 1. Ich muss meine Arbeit sowohl als Pdf-Datei als auch als Word-Datei abgeben. Ich weiß, dass es mittlerweile Programme gibt, die Pdf-Dateien nach Word konvertieren können (über deren Qualität weiß ich bis jetzt nichts). Da die Arbeit möglicherweise auch als Buch erscheinen wird, will ich zuerst über Latex ein sauberes Satzbild haben, daher ps -- pdf Kompilierung. Und dann eben die einzubindenden Vektorgrafiken über eps.

zu 2 - 5:
Da bin ich jetzt dran. Habe ich dich richtig verstanden, dass ich mit der cls-Datei weiterarbeiten kann?

Ich melde mich sobald ich Ergebnisse habe. Ist das o.k.?

Weitere Frage:
Ich kenne mich mit den Gepflogenheiten hier auf dem Forum nicht so genau aus. Kann das Thema "Url mit Leerzeichen" weiter geöffnet bleiben oder denkst du, dass die Fortsetzung des Threads in eine andere Richtung laufen könnte?

Gruß und einen schönen Sonntag

Peter

Xenara
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Beiträge: 682
Registriert: Mi 25. Nov 2009, 09:41

Beitrag von Xenara »

Hi,

wenn du die Arbeit als Word abgeben musst: Probier unbedingt gleich mal aus, ob und wie die Konvertierung funktioniert. Meine Erfahrung ist, dass es keinen Spass macht. Daher würde ich mir mit LaTeX gar keine grosse Mühe geben was Formatierungen etc. angeht. Einfach schauen, dass die Verweisen und Literaturangaben usw. stimmen, aber Finetuning direkt in Word machen.

Ich musste auch schon von LaTeX nach Word konvertieren, das geht via html einigermassen (man kann statt pdflatex direkt nach html kompilieren), aber die Feinheiten gehen verloren und man muss eh alles nochmal überarbeiten.

(Nur so nebenbei: Wieso musst du die Arbeit eigentlich als .doc abgeben? Das ist ja nur ein Arbeitformat, von dem du nichtmal weisst, ob es auf einem anderen Computer und mit anderer Word-Version wirklich noch richtig angezeigt wird. Deine Diss ist ja eine fertige Arbeit, wieso reicht es als PDF nicht?)

Mit der .cls kannst du weiterarbeiten, allerdings gilt als oberste Regel, _nie_ eine Originaldatei zu verändern. Daher solltest du die .cls erst in deinen Projektordner kopieren, umbenennen (etwa myDissOnlineLatex.cls) und dann natürlich als Dokumentklasse deine umbenannte Datei verwenden.

Zum Thema: Ich bin kein Mod, aber so ab vom Schuss ist es ja noch nicht, ausserdem ist das Ausgangsproblem ja noch nicht wirklich gelöst.

Viel Erfolg beim Basteln,
Xenara

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