texmaker ist nur der Editor bzw. die Oberfläche. Die Installation von Paketen hängt vom verwendeten darunter liegenden TeX-System ab. Da es texmaker für unterschiedliche Betriebssysteme gibt, kann man aus der Auskunft "texmaker" leider auch nicht indirekt auf das TeX-System schließen. Deshalb ganz, ganz allgemein:
Sowohl MikTeX als auch TeX Live haben inzwischen eine Paketverwaltung. Die meisten freien Pakete lassen sich darüber installieren. Bei MikTeX findet man die Paketverwaltung nach der Installation irgendwo im Startmenü. Das TeX-System von MikTeX kann auch so konfiguriert sein, dass es Pakete automatisch bzw. auf Nachfrage nachinstalliert, wenn TeX eine Datei nicht finden kann, die zu einem Paket gehört, das MikTeX bekannt ist.
Bei TeX Live heißt die Paketverwaltung tlmgr. Unter Linux/Unix muss man in der Regel über root-Rechte verfügen, um über den Paketmanager neue Pakete installieren zu dürfen. Zwar gibt es auch die Ausnahme, dass TeX Live ohne root-Rechte installiert worden sein kann und man deshalb auch zur Installation von Paketen keine root-Rechte benötigt, dieser Fall dürfte aber eher selten sein. Außerdem muss man demjenigen, der das so gemacht hat, nicht erzählen, wie man Pakete nachinstalliert.
Daneben gibt es Pakete, die nicht über den Paketmanager verfügbar sind. biblatex gehört derzeit noch dazu. Das liegt daran, dass der Autor es noch immer als nicht stabil betrachtet - hauptsächlich wohl, weil er nicht sicher ist, dass das Benutzerinterface so bleibt, wie es ist. In der Anleitung zu biblatex ist jedoch beschrieben, wie man es installiert. Kurz gesagt muss man bei biblatex, bestimmte Dateien in bestimmte Verzeichnisse des TEXMF-Baums kopieren.
Unter Linux/Unix kopiert man sie in den sogenannten lokalen TEXMF-Baum, den man mit "kpsewhich -var-value=TEXMFLOCAL" findet, oder in den persönlichen TEXMF-Baum, den man mit "kpsewhich -var-value=TEXMFHOME" findet. Wohin welche Dateien gehören, ist der biblatex-Anleitung zu entnehmen. Nach der Installation im lokalen Baum muss man noch "texhash" aufrufen und fertig.
Unter MiKTeX legt man zunächst einen neuen TEXMF-Baum an und fügt dessen Wurzelverzeichnis mit dem MikTeX-Setup-Tool als neue Root ein. Nach dem Kopieren der Dateien erneuert man mit dem gleichen Werkzeug die Filename Database. Wohin welche Dateien gehören, ist der biblatex-Anleitung zu entnehmen. Außerdem gibt es in der MiKTeX-Anleitung einen Abschnitt, der sich kurz mit der manuellen Installation befasst.
Mit anderen Paketen, die der Paketmanager nicht bereit stellt, geht man genauso um. Oftmals steht aber in der Anleitung weniger gut, wohin welche Datei gehört. LaTeX-Paketdateien gehören grob gesagt nach tex/latex/
Verzeichnisname in einem TEXMF-Baum (bitte nicht den Hauptbaum der Distribution verwenden!), wobei
Verzeichnisname eigentlich beliebig ist. Es ist üblich entweder den Paketnamen oder "misc" zu verwenden. Anleitungen gehören nach doc/latex/
Verzeichnisname.
Nützliche Informationen über den Aufbau des TEXMF-Baums findet man in der
TDS-Beschreibung.