Ich würde Dir ans Herz legen, den Code in
biblatex.def und
standard.bbx mal genauer zu studieren und Deinen Code danach zu modellieren. Das Schreiben eines eigenen
drivers ist schon keine Kleinigkeit. Um dabei die richtigen Idiome zu nutzen und nicht die vielen sinnvollen Funktionen von
biblatex auszuhebeln, bedarf es eben ein wenig Kenntnis des Codes. Ich glaube, ich hatte Dir schon die DTK-Artikel von Dominik Waßenhoven (zu finden in
https://archiv.dante.de/DTK/PDF/komoedie_2008_2.pdf und
https://archiv.dante.de/DTK/PDF/komoedie_2008_4.pdf) verlinkt, die die Grundprinzipien von
biblatex-Stilen erläutern (die Artikel sind schon über zehn Jahre alt: einige Dinge gehen heute einfacher, aber die Grundideen sind dieselben).
So hatte ich schon in
viewtopic.php?p=117824#p117824 darauf hingewiesen, dass Deine eigenen
driver sich recht deutlich von den Standard-Definitionen und ihren Idiomen unterscheiden. Auch in
viewtopic.php?p=113046#p113046 habe ich eine Reihe von Dingen angemerkt, die bei Deinem Code unüblich sind, und Verbesserungen vorgeschlagen. (In
viewtopic.php?p=117954#p117954 hat Bartman gezeigt, wie man das Datumsformat bei
urldate mit
biblatex besser ändert.)
Grundsätzlich gilt: Wenn Du ein noch nicht für von einem bestimmten Typ genutztes Feld nutzbar machen möchtest, musst Du das Feld irgendwo im
driver unterbringen. Das kann entweder durch Redefinition des
drivers direkt passieren oder dadurch, dass Du ein in dem
driver genutztes Bibmacro umdefinierst. Um zu sehen, was sich da anbietet, muss man den
driver und die involvierten Bibmacros untersuchen.
Wenn Du einen neuen Typen erstellen möchtest, dann solltest Du den eigentlich bei
biblatex anmelden. Wie das richtig geht, steht bei
https://tex.stackexchange.com/q/175776/35864.
Dein größtes Problem im Code ist
\printfield{editor}. Das müsste
\printnames{editor} sein.
biblatex unterscheidet nämlich zwischen Namensfeldern, Listenfeldern und "normalen" Feldern ("name lists", "(literal) lists", "fields"), die mit unterschiedlichen
\print...-Befehlen gedruckt werden (
\printnames,
\printlist,
\printfield). Die
biblatex-Dokumentation listet zu jedem Feld den Feldtypen auf. (Siehe auch
https://tex.stackexchange.com/q/430833/35864.)
date = {2022},
usera = {2022},
userb = {01.01.2022},
sieht für mich äußerst redundant aus. Eigentlich sollte es doch reichen,
biblatex einmal zu sagen, wann das Gespräch geführt wurde. Dann kann der Stil entscheiden, wie das ausgegeben wird. Wenn Du ein natives Datumsfeld wie
date nutzen möchtest, dann muss das Datum allerdings im ISO-Format (
yyyy-mm-dd) angegeben werden.
Bei einem
authoryear-Stil steht das Jahr normalerweise direkt hinter dem Namen. Wenn das Datum etwas feiner ist, dann wird das dort auch ausgegeben. Die
authoryear-Stile haben aber die
mergedate-Option, mit der man das ändern kann.
\documentclass[ngerman]{article}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{babel}
\usepackage{csquotes}
\usepackage[backend=biber, style=authoryear, mergedate=basic]{biblatex}
\begin{filecontents}{\jobname.bib}
@misc{elk,
author = {Anne Elk},
title = {A Theory on Brontosauruses},
date = {1972-10-30},
publisher = {Monthy \& Co.},
location = {London},
}
\end{filecontents}
\addbibresource{\jobname.bib}
\addbibresource{biblatex-examples.bib}
\begin{document}
Lorem \autocite{sigfridsson,elk}
\printbibliography
\end{document}
vielleicht reicht Dir das ja schon.