Ein Dokument, dass biblatex zur Erstellung des Literaturverzeichnisses nutzt, muss mit Biber kompiliert werden. Ein voller Kompilationszyklus umfasst dann mindestens LaTeX, Biber, LaTeX, LaTeX (wobei "LaTeX" hier für Deine Lieblingssorte LaTeX stehen kann: pdfLaTeX, LuaLaTeX, XeLaTeX; vom Code her \usepackage[T1]{fontenc} kommt bei Dir eigentlich nur pdfLaTeX in Frage [es sei denn Du erstellst mit LaTeX eine .dvi-Datei]). Was Biber dabei macht, ist ganz wunderbar bei https://tex.stackexchange.com/q/63852/35864 erklärt (die Rolle von BibTeX und Biber ist gleich).
Wenn Du einen Editor nutzt, dann musst Du ihn unter Umständen auf Biber umstellen. Siehe https://www.texwelt.de/fragen/1909/wie- ... nem-editor und https://tex.stackexchange.com/q/154751/35864
Einige Editoren haben eine Heuristik, die von sich aus versucht zu erkennen, ob Biber laufen muss. Solche Heuristiken sind nicht immer vollkommen Fehlerfrei, daher empfiehlt es sich beim Testen, den Biber-Lauf explizit über die diversen Menüs oder Knöpfe Deines Editors anzustoßen. (Näheres dazu gibt es sicher in der Anleitung deines Editors.)
Wenn Du mit der Kommandozeile wohlfühlst, dann ist es eine sehr gute Idee, Dein Dokument einmal ohne Editor direkt von dort zu kompilieren. Dann weißt Du genau, welche Programme wie laufen und welche Fehlermeldungen es gibt. Ein paar Hinweise dazu gibt es bei https://texwelt.de/fragen/3461/wie-komp ... m-terminal Du müsstest
pdflatex meindokument
biber meindokument
pdflatex meindokument
pdflatex meindokument
in dieser Reihenfolge nacheinander ausführen. Dabei ist meindokument.tex der Dateiname Deines Haupt-.tex-Dokuments (der Dateiname Deiner .bib-Datei spielt hier keine Rolle, alle Programme werden am besten auf dem Dateinamen des .tex-Dokuments ohne Endung aufgerufen).
Zum ersten Testen empfehle ich, ein echtes Minimalbeispiel wie
\documentclass[ngerman]{article}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{babel}
\usepackage{csquotes}
\usepackage[backend=biber, style=authoryear]{biblatex}
\addbibresource{biblatex-examples.bib}
\begin{document}
Lorem \autocite{sigfridsson}
ipsum \autocite{nussbaum}
dolor \autocite{geer}
sit \autocite{worman}
\printbibliography
\end{document}
Dieses Beispiel sollte exakt so, ohne die geringste Veränderung, auf jedem Rechner, auf dem biblatex ordnungsgemäß installiert ist, zum korrekten Ergebnis (vgl. LaTeX-Ausgabe-Knopf hier im Forum) kompiliert werden können. Das liegt unter anderem daran, dass die genutzte .bib-Datei biblatex-examples.bib auf jedem Rechner mit biblatex installiert ist und automatisch gefunden wird. Du musst die Datei biblatex-examples.bib nicht selber anlegen oder irgendwohin kopieren.
Wenn da irgendetwas nicht geht, dann solltest Du Dir in dieser Reihenfolge zunächst die .log-Datei nach Fehlern durchsuchen und alle Fehler beheben. Ferner solltest Du Dir alle Warnungen aus der .log-Datei, die nicht mit Zitaten und dem Literaturverzeichnis zu tun haben, ebenfalls ansehen, entscheiden, ob Du handeln solltest, und sie idealerweise beheben. (Um sicherzugehen, dass Dein Editor uns nicht dazwischengrätscht, rate ich immer dazu, die .log-Datei am Ende noch einmal selbst in einem Text-Editor zu betrachten. Die Zusammenfassungen der Fehlermeldungen, die von Editoren erzeugt werden, haben bisweilen Probleme.)
Dann solltest Du Dir die .blg-Datei ansehen. Das ist die Log-Datei von Biber, in der vermeldet wird, wenn mit Biber irgendetwas nicht in Ordnung ist. Auf Windows-Systemen wird die .blg-Datei manchmal als "Leistungsüberwachungsdatei" klassifiziert. Es kann daher sinnvoll sein, auch bekannte Dateiendungen einblenden zu lassen https://www.heise.de/tipps-tricks/Windo ... 00129.html, um die Datei eindeutig zu identifizieren. Ungeachtet der Klassifizierung als "Leistungsüberwachungsdatei" in Windows ist die .blg-Datei eine einfache und kurze Text-Datei, die Du mit jedem Editor öffnen kannst und hier in Gänze als Code einfügen kannst.
Wenn das kleine gezeigte Beispiel hier funktioniert, dann kannst Du Dich nach dem gleichen Prinzip an die vorherigen Beispiele hier in der Diskussion und schließlich Deinem großen Dokument zuwenden. Wenn es Fehler gibt, mit denen Du nicht weiterkommst, zeig uns die .log- und .blg-Dateien.
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Ich vergaß:
author = "W. Arlt J. Gmehling U. Onken",
ist falsch. Das wird zu keinem fatalen Kompilations-Fehler führen, aber biblatex versteht die Namen nicht richtig und die Ausgabe der Namen im Dokument wird unter Umständen Käse sein.
Alle namen müssen ungeachtet von der gewünschten Ausgabe immer mit and getrennt sein. Also
author = {W. Arlt and J. Gmehling and U. Onken},
(Ich nutze hier geschweifte Klammern statt Anführungszeichen, da ich das hübscher finde, aber beides ist in .bib-Dateien erlaubt: https://tex.stackexchange.com/q/109064/35864)