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Erstellung eines Literaturverzeichnisses mit BibTeX, Biber, BibLaTeX und Co.


svnfm

bibtex mit footnote verknüpfen

Beitrag von svnfm »

Hi Leute, ich nutze den Texmaker für Latex und verwende Bibtex für mein Literaturverzeichnis.

Mein Ziel ist es, dass entsprechende Zitate im Text, am Ende normal mit einer Hochzahl entsprechend als Fußnote gekennzeichnet werden und diese dann im Literaturverzeichnis aufgeführt werden sollen. Die Daten werden ja einfach über die Referenz mit \bibliography{Dateiname.bib} rübergeholt.

Im Literaturverzeichnis sollen dann alle Daten stehen, also Nachname und Vorname des Autors, Titel, Erscheinungsjahr etc.
In der Fußzeile hingegen soll lediglich Folgendes stehen:

¹Nachname, Anfangsbuchstabe des Vornames. (Erscheinungsjahr)

also

¹ Müller, P. (2007)

Im Literaturverzeichnis hingegen sollen dann alle Informationen zu dieser Quelle zu finden sein, und das alles chronologisch nach Nachname sortiert.
Aktuell sieht mein Code (nur der Relevante) wie folgt aus, was leider nicht zum Ziel führt:



 

\bibliographystyle{unsrt} % Literaturverzeichnis-Style

\footnote{\cite{Rudolph2009}} % "Rudolph2009" ist der Bibtexkey

\bibliography{Literaturverzeichnis} % Einbindung der .bib Datei


Der Output gibt mir in der Fußzeile aus:

¹[1]

Der Output gibt mir im Literaturverzeichnis aus:

[1] Simone Rudolph, Servicebasierte Planung und Steuerung der IT-Infrastruktur im Mittelstand. Gabler, Betriebswirt.-Vlg, 2009.


Ich hoffe ihr könnt mir helfen :)
Recht wäre mir auch eine Möglichkeit, wie ich bei jedem Zitat den Text für die Fußzeile halt manuell eingebe, Hauptsache im Literaturverzeichnis wird alles automatisch generiert und nach Nachname sortiert

Gast

Beitrag von Gast »

Darfst du biblatex und biber verwenden?

svnfm

Beitrag von svnfm »

Ehrlich gesagt hab ich den Sinn von "biber" bzw. den Zusammenhang noch nicht ganz verstanden. Könntest du mir den bitte erklären?

Ich denke mal schon, dass ich das benutzen darf. Entscheidend ist ja, dass das Ergebnis am Ende stimmt, wie es dazu gekommen ist, ist ja eher relativ.

Bartman
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Beitrag von Bartman »

Da Fragen nach dem Nutzen der Werkzeuge zur Erstellung eines Literaturverzeichnisses immer wieder gestellt werden:
Die Zuordnung der Fußnote zu dem jeweiligen Eintrag im Literaturverzeichnis wirkt auf mich nicht gerade übersichtlich, wenn die von Dir genannte Reihenfolge in Letzterem einzuhalten ist.

Ich stelle mir die Umsetzung Deiner Vorgabe mit biblatex in etwa so vor:
\begin{filecontents}{\jobname.bib}
@book{rudolph2009,
    author={Rudolph, Simone},
    title={Servicebasierte Planung und Steuerung der IT-Infrastruktur im Mittelstand},
    subtitle={Ein Modellansatz zur Struktur der IT-Leistungserbringung},
    date={2009},
    publisher={Springer Gabler}
}
\end{filecontents}

\documentclass[ngerman]{scrartcl}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{lmodern}
\usepackage{babel}
\usepackage{csquotes}
\usepackage[citestyle=authoryear, bibstyle=authortitle, autocite=footnote]{biblatex}

\addbibresource{\jobname.bib}

%\DeclareFieldFormat*{title}{#1}

% Der ursprüngliche Quelltext wurde der Datei authoryear.cbx entnommen.
\renewbibmacro*{cite}{%
  \iffieldundef{shorthand}
    {\ifthenelse{\ifnameundef{labelname}\OR\iffieldundef{labelyear}}
       {\usebibmacro{cite:label}%
        \setunit{\printdelim{nonameyeardelim}}}
       {\printnames[family-giveninit]{labelname}%
        \setunit{\printdelim{nameyeardelim}}}%
     \iffieldundef{labelyear}
       {}
       {\printtext[parens]{\usebibmacro{cite:labeldate+extradate}}}}
    {\usebibmacro{cite:shorthand}}}

\DeclareNameFormat{family-giveninit}{%
    \usebibmacro{name:family-given}
      {\namepartfamily}
      {\namepartgiveni}
      {\namepartprefix}
      {\namepartsuffix}%
    \usebibmacro{name:andothers}}

\begin{document}
\vspace*{\fill}
Text\autocite{rudolph2009}
\printbibliography
\end{document}

MoeWe
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Beitrag von MoeWe »

svnfm hat geschrieben:Ehrlich gesagt hab ich den Sinn von "biber" bzw. den Zusammenhang noch nicht ganz verstanden.
Naja, Biber allein hilft tatsächlich nicht weiter, aber es waren ja auch biblatex und Biber vorgeschlagen.

biblatex kann man mit BibTeX und Biber nutzen, aber nur mit Biber bekommt man alle Funktionen. Schon seit Jahren ist Biber bei biblatex das Standard-Backend und BibTeX wird nur noch aus Abwärtskompatibilitätsgründen unterstützt.

Was Biber und BibTeX eigentlich tun, ist bei https://tex.stackexchange.com/q/63852/35864 ganz wunderbar erklärt: Im Grunde bereiten sie die Daten in der .bib-Datei so um, dass sie für LaTeX nutzbar werden. Siehe auch https://tex.stackexchange.com/q/25701/35864

Mit biblatex ist es gemeinhin etwas einfacher, den Zitier- und Bibliographiestil anzupassen als mit klassischem BibTeX (\bibliographystyle und Co.).

Meiner Meinung nach lohnen sich Fußnoten für reine Zitate im Autor-Jahr-Stil nicht. Fußnoten sind sinnvoll, wenn die Zitate potentiell länger sind, da sie wie im verbose-Stil beim ersten mal in voll erscheinen. Bei einem Autor-Jahr-Stil ist man mit Zitaten in Klammern besser aufgehoben. Eine Leserin kann da leicht drüberlesen, wenn sie möchte, muss aber nicht wie bei Fußnotenzitaten die Zeile verlassen, die Fußnote suchen und dann wieder zurückkommen.

In dem Code-Vorschlag hier nutze ich den Stil ext-authoryear aus biblatex-ext, da es dann einfacher ist, die Klammern in der Fußnote wie gewünscht zu setzen. Ich definiere hier das Namensformat labelname um, statt ein neues zu definieren; damit erhalten wir die uniquename-Features so gut es geht.
\documentclass[ngerman]{article}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{lmodern}
\usepackage{babel}
\usepackage{csquotes}
\usepackage[backend=biber, style=ext-authoryear, autocite=footnote]{biblatex}

\DeclareInnerCiteDelims{footcite}{\bibopenparen}{\bibcloseparen}

\DeclareNameFormat{labelname}{%
  \ifnumless{\value{uniquename}}{2}
    {\usebibmacro{name:family-given}
       {\namepartfamily}
       {\namepartgiveni}
       {\namepartprefix}
       {\namepartsuffix}}
    {\usebibmacro{name:family-given}
       {\namepartfamily}
       {\namepartgiven}
       {\namepartprefix}
       {\namepartsuffix}}%
  \usebibmacro{name:andothers}}

\begin{filecontents}{\jobname.bib}
@book{rudolph2009,
  author    = {Rudolph, Simone},
  title     = {Servicebasierte Planung und Steuerung der
               IT-Infrastruktur im Mittelstand},
  subtitle  = {Ein Modellansatz zur Struktur
               der IT-Leistungserbringung},
  date      = {2009},
  publisher = {Gabler},
  location  = {Wiesbaden},
}
\end{filecontents}
\addbibresource{\jobname.bib}

\begin{document}
Text\autocite{rudolph2009}
\printbibliography
\end{document}
Das Beispiel muss mit Biber statt BibTeX kompiliert werden, siehe https://www.texwelt.de/fragen/1909/wie- ... nem-editor und https://tex.stackexchange.com/q/154751/35864

svnfm

Beitrag von svnfm »

Meiner Meinung nach lohnen sich Fußnoten für reine Zitate im Autor-Jahr-Stil nicht. Fußnoten sind sinnvoll, wenn die Zitate potentiell länger sind, da sie wie im verbose-Stil beim ersten mal in voll erscheinen. Bei einem Autor-Jahr-Stil ist man mit Zitaten in Klammern besser aufgehoben. Eine Leserin kann da leicht drüberlesen, wenn sie möchte, muss aber nicht wie bei Fußnotenzitaten die Zeile verlassen, die Fußnote suchen und dann wieder zurückkommen.
Naja bei uns sind die Vorgaben der Zitierweise so definiert, dass wir entweder den Chicago (auch europäischer Stil genannt) verwenden, was ja in meinem Beispiel der Fall wäre oder aber den Harvard Stil.

Ich habe mich für den Chicago Stil entschieden, da es sich meiner Meinung nach so flüssiger liest und man im Fließtext nicht permanent irgendwelche Literaturangaben überlesen muss.

Die Vorgaben sind so definiert, dass im Literaturverzeichnis alle Angaben der Quelle aufgeführt sind, wobei die Sortierung chronologisch nach dem Nachnamen des Autors durchgeführt werden soll.
In der Fußnote selbst soll dann wie gesagt nur der Autor und das Jahr genannt werden, um den Fußnotensatz nicht zu überalden und übersichtlich zu halten; eben gerade so viel, dass eine Verbindung mit dem Eintrag im Literaturverzeichnis hergestellt werden kann.

Ich danke euch für die Erklärung bzw. die Verlinkung auf die Biber Definition. Habe ich soweit verstanden.

@MoeWe

in deinem Codeblock hast du jetzt
\begin{filecontents}{\jobname.bib}
@book{rudolph2009,
  author    = {Rudolph, Simone},
  title     = {Servicebasierte Planung und Steuerung der
               IT-Infrastruktur im Mittelstand},
  subtitle  = {Ein Modellansatz zur Struktur
               der IT-Leistungserbringung},
  date      = {2009},
  publisher = {Gabler},
  location  = {Wiesbaden},
}
\end{filecontents}
\addbibresource{\jobname.bib}
den Code aus dem Eintrag der .bib mit reingepackt.
Aber holt er sich die Daten nicht sowieso aus der Datei?

Ich bin grad ehrlich gesagt ein bisschen lost, was ich jetzt genau für Maßnahmen durchführen soll (vorher noch nie mit Latex gearbeitet), um oben genannte Vorgaben umzusetzen.
Reicht es jetzt einfach, wenn ich den Codeblock von euch übernehme? Oder muss ich noch andere Sachen machen, wie zum Beispiel meinen Texmaker Editor auf biber umstellen oder in der JabRef Software Einträge anpassen?

Gast

Beitrag von Gast »

Lies einmal das TOP-Thema dieses Forums mit den wichtigen Hinweisen zur Erstellung eines Literaturverzeichnisses und spiel das auch Schritt für Schritt durch, dann wird es klarer. Außerdem empfehle ich jedem Anfänger, sich eine gute LaTeX-Einführung zu besorgen. Das hilft ungemein und vermeidet oft reichlich Frust.

MoeWe
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Beitrag von MoeWe »

svnfm hat geschrieben:Naja bei uns sind die Vorgaben der Zitierweise so definiert, dass wir entweder den Chicago (auch europäischer Stil genannt) verwenden, was ja in meinem Beispiel der Fall wäre oder aber den Harvard Stil.

Ich habe mich für den Chicago Stil entschieden, da es sich meiner Meinung nach so flüssiger liest und man im Fließtext nicht permanent irgendwelche Literaturangaben überlesen muss.
Wenn von Chicago-Stil die Rede ist, dann sollte eigentlich der im Chicago Manual of Style vorgestellte Stil gemeint sein. Den gibt es in zwei Varianten. Bei Variante 1 werden Zitate in den Fußnoten gesetzt, das erste Zitat eines Werks ist dabei ein Vollzitat, darauf folgende Zitate des gleichen Werks sind verkürzt in einer Autor-Titel-Form. Bei Variante 2 wird im Autor-Jahr-Format zitiert, das passiert aber nicht in einer Fußnote, sondern direkt im Text in Klammern.

Was Du beschreibst, ist Formal gesehen eine Mischung von Variante 1 und 2. Damit ist das meiner Meinung nach kein Stil, den man als vom CMS sanktioniert bezeichnen könnte. Man sollte ihn also nicht Chiago-Stil nennen, da "Chicago-Stil" für die konsequente und korrekte Nutzung einer der beiden erwähnten Varianten reserviert sein sollte.

Für die korrekte Nutzung des Chicago-Stils bieten sich bei biblatex windycity und biblatex-chicago an.

Harvard-Stil ist im Gegensatz zu Chicago-Stil oder auch APA-Stil nicht durch eine Autorität wie das Chicago Manual of Style oder das Publication Manual of the American Psychological Association definiert. Harvard-Stil bedeutet einfach nur Autor-Jahr-Zitate. Es gibt viele Universitäten (vor allem im angelsächsischen Raum), die lokale Harvard-Stile definieren, davon kann aber keiner den Anspruch erheben, der Harvard-Stil zu sein.

Da Harvard-Stil nicht in dem Sinne wohldefiniert ist, dass man einen ganzen biblatex-Stil dafür schreiben könnte, gibt es keinen fertigen biblatex-Harvard-Stil. Technisch gesehen ist aber schon der Standardstil authoryear ein Harvard-Stil (auch die Autor-Jahr-Variante vom Chicago-Stil ist ein Harvard-Stil ...), es gibt auch noch speziellere Stile wie z.B. biblatex-bath für den Harvard-Stil der Uni Bath.

Leider kommt es immer wieder vor, dass die Namen von wohldefinierten Stilen wie Chicago-Stil oder APA-Stil gebraucht werden und dann abweichende oder zusätzliche Anforderungen angegeben werden. Auch die Verwendung von Harvard-Stil, als ob es ein wohldefinierter vollständiger Stil wäre, kommt vor.
svnfm hat geschrieben:Die Vorgaben sind so definiert, dass im Literaturverzeichnis alle Angaben der Quelle aufgeführt sind, wobei die Sortierung chronologisch nach dem Nachnamen des Autors durchgeführt werden soll.
In der Fußnote selbst soll dann wie gesagt nur der Autor und das Jahr genannt werden, um den Fußnotensatz nicht zu überalden und übersichtlich zu halten; eben gerade so viel, dass eine Verbindung mit dem Eintrag im Literaturverzeichnis hergestellt werden kann.
Diese Vorgaben sind so ziemlich mit jedem Autor-Jahr-Stil, den man in biblatex bekommen kann, kompatibel, wenn man \autocite auf Fußnotenzitate umschaltet (autocite=footnote wie in beiden Beispielen oben).
svnfm hat geschrieben: in deinem Codeblock hast du jetzt
\begin{filecontents}{\jobname.bib}
@book{rudolph2009,
  author    = {Rudolph, Simone},
  title     = {Servicebasierte Planung und Steuerung der
               IT-Infrastruktur im Mittelstand},
  subtitle  = {Ein Modellansatz zur Struktur
               der IT-Leistungserbringung},
  date      = {2009},
  publisher = {Gabler},
  location  = {Wiesbaden},
}
\end{filecontents}
\addbibresource{\jobname.bib}
den Code aus dem Eintrag der .bib mit reingepackt.
Aber holt er sich die Daten nicht sowieso aus der Datei?
Ja, der Befehl \addbibresource{<Dateiename der .bib-Datei MIT Dateiendung>} sagt Biber, in welcher Datei die Quellen zu finden sind. Mit der Information holt Biber die Einträge dann wie in den verlinkten Posts beschrieben ab. In dem Beispiel muss ich dann aber dafür sorgen, dass eine .bib-Datei mit einem passenden Eintrag da ist. Dafür sorgt die filecontents-Umgebung. Sie ermöglicht es, aus einer TeX-Datei heraus, eine weitere Datei zu erstellen. Das bietet sich immer an, wenn man in Foren wie hier ein Minimalbeispiel (wenn Du nicht weißt, was das ist, bitte dem Link folgen) erstellen möchte. Denn dann kann man alle benötigten Dateien in eine Datei kombinieren.

Im "echten Leben" nutzt man filecontents (zumindest für .bib-Dateien) aber nicht. Da erstellst Du Deine .bib-Datei mit einem externen Programm wie JabRef oder manuell mit einem Text-Editor und schreibst dann bei \addbibresource den Namen Deiner .bib-Datei rein.

Normalerweise versuche ich, für Code-Beispiele immer die auf allen Systemen mit biblatex vorhandene Beispieldatei biblatex-examples.bib zu nutzen, aber hier wollte ich wie Bartman zeigen, wie genau der Eintrag, den Du in Deinem ersten Beitrag gezeigt hast, aussehen würde.
svnfm hat geschrieben:Ich bin grad ehrlich gesagt ein bisschen lost, was ich jetzt genau für Maßnahmen durchführen soll (vorher noch nie mit Latex gearbeitet), um oben genannte Vorgaben umzusetzen.
Reicht es jetzt einfach, wenn ich den Codeblock von euch übernehme? Oder muss ich noch andere Sachen machen, wie zum Beispiel meinen Texmaker Editor auf biber umstellen oder in der JabRef Software Einträge anpassen?
Da Du für alle unsere Vorschläge Biber statt BibTeX verwenden musst, wirst Du Deinen Editor auf Biber umstellen müssen. Siehe https://tex.stackexchange.com/q/154751/35864 oder https://www.texwelt.de/fragen/1909/wie- ... nem-editor

Es ist sicher auch nicht verkehrt, JabRef in den biblatex-Modus zu schalten, wenn Du das meinst. Je nach dem wie Deine Einträge jetzt aussehen, kann es von Vorteil sein, die Einträge etwas mehr an die Fähigkeiten von biblatex anzupassen. Da biblatex aber zu großen Teilen zu BibTeX "abwärts"kompatibel ist, muss das nicht unbedingt sofort passieren.

Welchen Code Du in Dein Dokument übernehmen sollst, hängt davon ab, welches Resultat Dir am besten gefällt. Probier doch unsere Beispiele erst mal in einem neuen, leeren Ordner aus und sieh Dir die Ergebnisse an.

svnfm

Beitrag von svnfm »

@MoeWe

vielen Dank für deine ausführliche Antwort.

Du magst ja durchaus Recht haben mit deinen aufgezeigten Definitionen zu den Zitier-Styles.
Ich kann ja leider nur das wiedergeben was in meinen Vorgaben der Uni steht, die lauten wortwörtlich wie folgt:

Zwei Stile dominierend:

• Chicago oder „europäischer“ Stil
􀀁 Ein Fußnotenzeichen (hochgestellte Zahl) am Ende des Zitats
􀀁 In der Fußnote selbst …
… ausreichende bibliographische Informationen, um die Quelle im
Literaturverzeichnis zu identifizieren
(Weick, K. (1995), S. 121) oder
… vollständige bibliographische Informationen
(Weick, K. (1995): Sensemaking in organisations, Thousand Oaks, S. 121)
􀀁 Harvard Stil
• Am Endes des Zitats in Klammern der Autorenname, das
Erscheinungsjahr und ggf. die Seitenzahl
(…… (Weick, 1995, S. 121))
􀀁 Am Ende des Textes vollständiges Literaturverzeichnis

Beide Stile sind zulässig, sollten aber nicht gemischt werden
In einem weiteren Hinweis heißt es:

Es existieren mehrere Möglichkeiten hinsichtlich der Gestaltung der Fußnoten. Dabei hat sich in jüngster Zeit die Kurzzitierweise zunehmend durchgesetzt, da sie den Fußnotenapparat klein hält, ohne einen Informationsverlust gegenüber den anderen Fußnotentechniken zu erleiden.

Die einmal gewählte Fußnotentechnik ist konsequent beizubehalten.

Bei der Kurzzitierweise werden in den Fußnoten nur der Name des Verfassers, ggf. mit
abgekürztem Vornamen, das Erscheinungsjahr sowie die entsprechende Seitenzahl
angegeben. Durch die Angabe des Erscheinungsjahrs, das am besten mit Klammern
anzuführen ist, wird gewährleistet, dass die betreffende Quelle dem Literaturverzeichnis
entnommen werden kann. Werden mehrere Beiträge eines Autors mit demselben
Erscheinungsjahr zitiert, muss neben der Jahreszahl eine Ergänzung durch Buchstaben
erfolgen. Alle Fußnoten beginnen mit einem Großbuchstaben und enden mit einem
Punkt. Wird eine Quelle mehrfach direkt hintereinander zitiert, kann ab der zweiten
Nennung „ebd.“ (=ebenda) verwendet werden.

Beispiele:

1 Vgl. Seng, A. (1999), S. 25.
oder
1 Vgl. Seng (1999), S. 25.
1 Vgl. Kümpel, T. (2002a), S. 13.
² Vgl. Kümpel, T. (2002b), S. 67.
oder
1 Vgl. Kümpel (2002a), S. 13.
² Vgl. Kümpel (2002b), S. 67.
In einem weiteren Dokument heißt es dann eben, dass im Literaturverzeichnis alle Infos in der Quelle stehen sollen, sortiert nach dem Nachnamen des Autors.

Da ich nun mal die Vorgaben der Uni habe, führt es nicht zum Ziel, diese Vorgaben auf Richtigkeit zu überprüfen, da ich sie so oder so umsetzen soll.
Trotzdem danke für deine Hinweise.

Ich habe jetzt JabRef auf Biblatex und Texmaker unter den Einstellungen auf biber umgestellt, das biber Paket hab ich mir runtergeladen.

Dooferweise spuckt er mir jetzt gar kein Literaturverzeichnis mehr aus.
Auf der Seite des Zitates steht allerdings dann in der Fußnote:

¹Rudolph2009.

Mein Code sieht wie folgt aus:

\usepackage[citestyle=authoryear, bibstyle=authortitle, autocite=footnote]{biblatex} % Biblatex für das Literaturverzeichnis
\addbibresource{Literaturverzeichnis.bib}


\begin{document}

\autocite{rudolph2009}

\printbibliography  

\end{document}



In der .blg steht Folgendes:

[0] Config.pm:304> INFO - This is Biber 2.14
[0] Config.pm:307> INFO - Logfile is 'VORLAGE.blg'
[72] biber-MSWIN64:322> INFO - ===
[114] Biber.pm:415> INFO - Reading 'VORLAGE.bcf'
[243] Biber.pm:943> INFO - Found 1 citekeys in bib section 0
[264] Biber.pm:4256> INFO - Processing section 0
[265] Utils.pm:75> INFO - Globbing data source 'Literaturverzeichnis.bib'
[278] Utils.pm:91> INFO - Globbed data source 'Literaturverzeichnis.bib' to Literaturverzeichnis.bib
[294] Biber.pm:4455> INFO - Looking for bibtex format file 'Literaturverzeichnis.bib' for section 0
[311] bibtex.pm:1653> INFO - LaTeX decoding ...
[318] bibtex.pm:1471> INFO - Found BibTeX data source 'Literaturverzeichnis.bib'
[373] UCollate.pm:68> INFO - Overriding locale 'de-DE' defaults 'variable = shifted' with 'variable = non-ignorable'
[373] UCollate.pm:68> INFO - Overriding locale 'de-DE' defaults 'normalization = NFD' with 'normalization = prenormalized'
[373] Biber.pm:4084> INFO - Sorting list 'anyt/global//global/global' of type 'entry' with template 'anyt' and locale 'de-DE'
[374] Biber.pm:4090> INFO - No sort tailoring available for locale 'de-DE'
[381] bbl.pm:652> INFO - Writing 'VORLAGE.bbl' with encoding 'UTF-8'
[382] bbl.pm:755> INFO - Output to VORLAGE.bbl




Komischerweise sagt er mir auch im Texmaker:

line 126 Citation 'Rudolph2009' on page 1 undefined
line 178 Empty bibliography

obwohl ich ja mit \autocite{rudolph2009} zitiert habe und er mir das ja in der Fußnote ausgibt.


@MoeWe vielleicht wäre es direkt sinniger auf PN umzusteigen? wäre vielleicht nicht so umständlich oder? Habe leider auch zeitlich ziemlichen Druck


Ansonsten bin ich gerade echt ratlos wo der Fehler liegt.

MoeWe
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Beitrag von MoeWe »

Hast Du denn nachdem Du Biber ausgeführt hast, LaTeX nochmal aufgerufen? Im Ganzen solltest Du mindestens LaTeX, Biber, LaTeX, LaTeX aufgerufen haben (wobei "LaTeX" hier für Deine Lieblingsversion von LaTeX stehen soll, das wird bei den meisten noch immer pdfLaTeX sein, kann aber auch LuaLaTeX oder XeLaTeX sein).

Kannst Du uns die gesamte .log-Datei des letzten LaTeX-Laufs anhängen? Biber scheint die Datei und auch den Eintrag zu finden. Daran sollte es also nicht liegen.

Ich sehe in den bis jetzt zitierten Vorgaben übrigens nichts das explizit für \usepackage[citestyle=authoryear, bibstyle=authortitle, autocite=footnote]{biblatex} spricht. Daher würde ich weiterhin
\documentclass[ngerman]{article}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{lmodern}
\usepackage{babel}
\usepackage{csquotes}
\usepackage[backend=biber, style=ext-authoryear, autocite=footnote]{biblatex}

\DeclareInnerCiteDelims{footcite}{\bibopenparen}{\bibcloseparen}

\DeclareNameFormat{labelname}{%
  \ifnumless{\value{uniquename}}{2}
    {\usebibmacro{name:family-given}
       {\namepartfamily}
       {\namepartgiveni}
       {\namepartprefix}
       {\namepartsuffix}}
    {\usebibmacro{name:family-given}
       {\namepartfamily}
       {\namepartgiven}
       {\namepartprefix}
       {\namepartsuffix}}%
  \usebibmacro{name:andothers}}

\begin{filecontents}{\jobname.bib}
@book{rudolph2009,
  author    = {Rudolph, Simone},
  title     = {Servicebasierte Planung und Steuerung der
               IT-Infrastruktur im Mittelstand},
  subtitle  = {Ein Modellansatz zur Struktur
               der IT-Leistungserbringung},
  date      = {2009},
  publisher = {Gabler},
  location  = {Wiesbaden},
}
\end{filecontents}
\addbibresource{\jobname.bib}

\begin{document}
Text\autocite{rudolph2009}
\printbibliography
\end{document}
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