Ich kriege LaTeX nicht zum Laufen :-(

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pospiech
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Beitrag von pospiech »

OrbiTroN hat geschrieben: Zum Üben ist TexWorks vielleicht ganz gut ... da es sich wirklich nur auf das wesentliche konzentriert, aber bei großen Dokumenten möchte ich so manche Features nicht missen ...
Das fehlende Projektmanagement ist auch der Hauptgrund warum ich TW nicht benutze. Leider zeigen die Entwickler auch kaum Interesse daran das zu implementieren. Daher würde ich stattdessen TexMaker(X) empfehlen.

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OrbiTroN
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Beitrag von OrbiTroN »

soo... erfreuliche Neuigkeiten...
TexMakerX sieht auf den ersten Blick und bei ein paar Test sehr gut aus...
Auch die Oberfläche ist sehr angenehm (vielleicht ein wenig zu bunt :roll: ... aber das kann man ja anpassen)
Die Dateiverwaltung bzw. Darstellung läuft ähnlich wie beim TC...

Danke für die Vorschläge...

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KOMA
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Beitrag von KOMA »

Seit TeXWorks Scripts unterstützt, kann man vieles nachrüsten, was andere Editoren unter "Projekt-Management" verstehen und so einiges, was andere Editoren auch darunter nicht bieten: http://code.google.com/p/texworks/issues/detail?id=261

pospiech
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Beitrag von pospiech »

KOMA hat geschrieben:Seit TeXWorks Scripts unterstützt, kann man vieles nachrüsten, was andere Editoren unter "Projekt-Management" verstehen und so einiges, was andere Editoren auch darunter nicht bieten: http://code.google.com/p/texworks/issues/detail?id=261
Solange diese Skripte aber nicht mitgeliefert werden - in der neuen Version 4.0 ist kaum ein Skript dabei - nutzt das aber keiner. Das einzige was von Anfang an funktionieren sollte ist das Setzen von
"% !TeX root = main.tex"

Allerdings wurde auf der Mailingliste (ungefähr Oktober) schonmal über Projektmanagement diskutiert und dabei mehr oder weniger verworfen, weil man die UI dafür ändern bzw etwas hinzufügen müsste. Ich erwarte daher nicht das das in nächster Zeit implementiert wird.

sommerfee
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Beitrag von sommerfee »

pospiech hat geschrieben:Allerdings wurde auf der Mailingliste (ungefähr Oktober) schonmal über Projektmanagement diskutiert und dabei mehr oder weniger verworfen, weil man die UI dafür ändern bzw etwas hinzufügen müsste. Ich erwarte daher nicht das das in nächster Zeit implementiert wird.
Was genau verstehst du unter "Projektmanagement"?

Eine Gliederungsansicht bekommt man übrigens, wenn man "Fenster" => "Zeige" => "Tags" anwählt.

pospiech
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Beitrag von pospiech »

sommerfee hat geschrieben:
pospiech hat geschrieben:Allerdings wurde auf der Mailingliste (ungefähr Oktober) schonmal über Projektmanagement diskutiert und dabei mehr oder weniger verworfen, weil man die UI dafür ändern bzw etwas hinzufügen müsste. Ich erwarte daher nicht das das in nächster Zeit implementiert wird.
Was genau verstehst du unter "Projektmanagement"?
In etwa das was Texniccenter, Texmaker(x) und alle anderen Editoren außer wahrscheinlich TeXWorks, einige OSX Editoren und vermutlich emacs darunter verstehen.

Z.B. das egal welche Datei ich gerade bearbeite immer die Hauptdatei kompiliert wird. Oder das ich eine strukturierte Auflistung aller Dokumente im Projekt bekomme. Zusätzlich ist es hilfreich, wenn man nicht nur die Dokumente, sondern auch die Überschriften aufgelistet bekommt. Also praktisch alles, was nur möglich ist wenn der Editor in der Lage ist die Subdateien des Projektes selbständig zu erkennen und geeignete Information davon wieder zur Verfügung zu stellen. Eben das was man bei unter IDE unter "integriert" versteht. Das Modell von TW scheint mir zu sehr auf einen SDI Ansatz fixiert zu sein, um Informationen für alle Dokumente einzubinden.
sommerfee hat geschrieben: Eine Gliederungsansicht bekommt man übrigens, wenn man "Fenster" => "Zeige" => "Tags" anwählt.
Die ist bei mir einfach nur leer.

sommerfee
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Beitrag von sommerfee »

pospiech hat geschrieben:Die ist bei mir einfach nur leer.
Vermutlich, weil die Kapitel und Abschnitte bei dir in Unterdateien liegen.

Man darf IMHO bei der Kritik an TeXworks nicht vergessen, daß es erstens erst bei Version 0.4 angekommen ist, und daß die Hauptmotivation kein Editor für größere Projekte (Bücher etc.) und Profis ist (dafür gibt es schon was), sondern "Lowering the TeX barrier".

Daher halte ich bei der Problematik "Ich kriege LaTeX nicht zum Laufen :-(" TeXworks schon für eine sehr gute Lösung.

pospiech
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Beitrag von pospiech »

sommerfee hat geschrieben:
pospiech hat geschrieben:Die ist bei mir einfach nur leer.
Man darf IMHO bei der Kritik an TeXworks nicht vergessen, daß es erstens erst bei Version 0.4 angekommen ist, und daß die Hauptmotivation kein Editor für größere Projekte (Bücher etc.) und Profis ist (dafür gibt es schon was), sondern "Lowering the TeX barrier".
Das TW noch relativ neu ist und damit noch nicht über alle angestrebten Funktionen verfügt ist schon klar.

Aber den Ansatz kann ich nicht nachvollziehen. Die Hauptnutzung von LaTeX besteht in meinem Umfeld (Uni/Physik) darin Praktikumsberichte (5-20 Seiten), Bacherlor- (30-50), Master- (60-100), Doktorarbeiten (80-150) und Paper (3-10 Seiten) zu schreiben. Mit Ausnahme von den Papern, die zwingend in einem einzigen Dokument sein müssen (Vorgabe der Verlage) würde ich bei allen anderen Dokumenten jedem Studenten empfehlen das Projekt in Unterdokumente aufzuteilen.

Damit ist aber in der Logik von TW deren Editor für die mir bekannte Zielgruppe von Anfang an und unabhängig der Vorgekentnisse nicht geeignet. Und mir ist noch kein Student begegnet der an Texnicenter (oder vergleichbaren Programmen) gescheitert ist - vorrausgesetzt es sind nicht Bugs des Programms selbst, die im Weg stehen.

sommerfee
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Beitrag von sommerfee »

pospiech hat geschrieben:Mit Ausnahme von den Papern, die zwingend in einem einzigen Dokument sein müssen (Vorgabe der Verlage) würde ich bei allen anderen Dokumenten jedem Studenten empfehlen das Projekt in Unterdokumente aufzuteilen.
Warum? (Man verzeihe mir die Nachfrage; ich habe noch nie ein Dokument gesetzt, was nicht aus einer einzelnen Dokument besteht, selbst meine Diplomarbeit vor ca. 15 Jahren nicht.)
Und mir ist noch kein Student begegnet der an Texnicenter (oder vergleichbaren Programmen) gescheitert ist - vorrausgesetzt es sind nicht Bugs des Programms selbst, die im Weg stehen.
Mir schon, zumindest bei TeXnicCenter.

Das fängt damit an, daß man selber den Pfad zu TeX angeben muß, geht über den Umstand, daß man bei geöffnetem AdobeReader nicht compillieren kann, und endet in kryptischen Fehlermeldungen und notwendigen Anpassungen nach dem Update vom AdobeReader.

Spätestens wenn TeXnicCenter abstützt, den Text mal wieder woanders einfügt als der Cursor steht (keine Ahnung, ob das mittlerweile behoben wurde), oder an der automatischen Installation von MikTeX-Paketen scheitert, ist es für mich nicht mehr im geringsten vermittelbar, was an dem Setzen mit LaTeX so toll sein soll.

P.S.: TeXnicCenter ist z.Z. die unrühmliche Nr.1 bei meinem LaTeX-Support via E-Mail

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KOMA
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Beitrag von KOMA »

Ich glaube nicht, dass diese Diskussion wirklich etwas bringt. Jemand, der von TeXnicCenter begeistert ist, wird nie von TeXWorks oder emacs zu überzeugen sein. Umgekehrt werden Leute, die nicht erst ein Projekt anlegen wollen, um Dokumente vernünftig verarbeiten zu können, TeXnicCenter nie mögen.

Eines ist aber kaum abzustreiten: TeXWorks funktioniert nach der Installation von TeX einfach. Man muss da nichts an der Konfiguration von TeX oder TeXWorks ändern. Starten, editieren, PDF erzeugen, PDF anschauen, weiter editieren … TeXnicCenter funktioniert derzeit nicht. Das Netz ist voll von Fragen zu den drei größten Problemen. Und es sind nicht nur Anfänger, die diese Fragen stellen.

BTW: Ich habe in den letzte 20 Jahren schon unzählige Dokumente gesetzt, die aus mehreren Dateien bestehen. Eine Projektverwaltung im Sinne von TeXnicCenter habe ich dazu nie benötigt und trotzdem wird mit einem Tastendruck aus jeder beliebigen Datei des Dokuments heraus der LaTeX-, pdfLaTeX-, XeLaTeX- oder LuaLaTeX-Lauf für das Hauptdokument gestartet oder bei Bedarf makeindex oder bibtex oder der richtige Viewer, trotzdem kann ich mit wenigen Tastendrücken zur gewünschten Überschrift springen oder Referenzen einfügen, zu denen ich das Label nicht auswendig weiß, kann dateiübergreifend Suchen und Ersetzen u. v. m. Der Schluss: "Keine extra Projektverwaltung --> taugt nicht" kann also nicht so ganz stimmen. Menschen haben unterschiedliche Anforderungen.

Ach, da fällt mir ein. Die Erste TeX-Umgebung, mit der ich gearbeitet habe, hatte sogar eine Projektverwaltung. Dass mir die immer lästig war, war damals einer der Gründe, warum ich mich an der Programmierung eines Editors (nein, nicht emacs) beteiligt hatte. Bei dem bestand die Projektverwaltung am Ende in ein paar Kommentaren in den TeX-Dateien und erinnert damit sehr an das was emacs macht - wenn es auch bei weitem nicht so mächtig war.

BTW2 @pospiech: Die akuelle Versionsnummer von TeXWorks ist nicht 4.0, sondern 0.4.

Dass es eine gerade erst im Wachsen befindliche Szene für Scripte gibt, ist primär kein Nachteil. Firefox wird auch nicht mit Dutzenden Add-Ons ausgeliefert. Das schöne ist gerade, dass sich jeder das heraussuchen kann, was er mag. Noch ist das bei TeXWorks nicht sonderlich vielfältig, aber wie gesagt: Das beginnt gerade erst.

Ich kenne Leute, denen ist TeXnicCenter zu kompliziert. Die wollen ein Dokument mit der Maus zusammenklicken und lieben den Schein von Einfachheit, den ihnen LyX bietet. Also ist es gut, dass es LyX gibt.

Ich kenne Leute, denen ist LyX zu umständlich, weil sie immer mit der Maus suchen müssen, wie man etwas macht, das man in TeXnicCenter einfach mal eben eingibt. Also ist es gut, dass es TeXnicCenter gibt.

Ich kenne Leute, denen ist TeXnicCenter zu umständlich, weil immer irgend etwas nicht funktioniert und sie sich nicht mit Problemen des Editors, sondern mit dem Dokument beschäftigen wollen. Also ist es gut, dass es TeXWorks, TeXMaker, TeXMakerX gibt.

Ich kenne Leute, denen ist völlig egal, was man mit dem TeX-Editor alles machen kann. Die wollen nur einen Brief schreiben, kennen die paar LaTeX-Befehle, die sie dafür brauchen auswendig, sind damit zufrieden aus dem Editor heraus mit einem Aufruf einen LaTeX-Lauf starten zu können, um ein PDF zuerstellen. Also ist es gut, dass es Editoren wie TeXWorks gibt, mit denen genau das ganz einfach geht.

Ich kenne Leute, denen ist es zu blöd, für alles einen speziellen Editor zu verwenden. Die wollen einfach in einem einzigen Editor Code aus dem Programm, das sie gerade entwickeln in die E-Mail oder in das Arbeitspapier, das parallel geschrieben wird, kopieren. Die brauchen eine mächtige Versionsverwaltung und andere Werkzeuge im Editor. Also ist es gut, dass es emacs gibt.

Vielfalt ist wichtig. Kein Editor ist für jede Anforderung perfekt. Was für den einen Anwender ein Vorteil ist, ist für den anderen vielleicht ein Nachteil und umgekehrt. Man sollte deshalb den einen Editor nicht verdammen, weil er etwas grundsätzlich anders macht, als ein anderer.

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