Vorlage Bachelor-/ Masterarbeit Thema ist als GELÖST markiert

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codeZ3ro

Vorlage Bachelor-/ Masterarbeit

Beitrag von codeZ3ro »

Hi Ihr,

habe eine Vorlage für Bachelor-/ Masterarbeiten erstellt und teile diese auf GitHub, checkout: https://github.com/codeZ3ro/Thesis-Template.

Anmerkung: Die Vorlage ist mit Sicherheit nicht perfekt und wird noch weiter verbessert, allerdings ist Sie denke ich ein guter Start. Meiner Erfahrung nach gibt es nur relativ wenige Vorlagen, die viele Pakete etc. abdecken. Das habe ich versucht hier abzudecken. Zu meiner Zeit als ich meine Thesis geschrieben habe, musste ich mir vieles noch mühseelig zusammensuchen (für mich war LaTex komplett neu). Mit dieser Vorlage versuche ich, vor allem LaTeX-Neulingen, etwas Arbeit zu ersparen.

Viel Spaß damit :-)

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Johannes_B
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Beitrag von Johannes_B »

https://de.wikibooks.org/wiki/LaTeX-Kom ... e_Arbeiten

Ich als absoluter Vorlagengegner kann nur sagen: Abstand halten.
TeXwelt - Fragen und Antworten Schaut vorbei und stellt Fragen.
LaTeX-Vorlagen?

Der Weg zum Ziel: Ruhe bewahren und durchatmen, Beiträge und unterstützende Links aufmerksam lesen, Lösungsansätze verstehen und ggf. nachfragen.

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cgnieder
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Beitrag von cgnieder »

Keine Antwort auf die Frage, aber vielleicht trotzdem hilfreich:
Wie gehe ich eine Bachelorarbeit mit LaTeX an?
Clemens
Paketauthor

Gast

Beitrag von Gast »

So ehrenwert die Idee, etwas für andere bereit zu stellen ist. Das ist leider genau der Typ Vorlage, von dem ich nur abraten kann: Ein Einäugiger hat für die Blinden unter den LaTeX-Anwendern eine Vorlage erstellt.

Ich werde nie verstehen, warum man den Leuten bei einer Vorlage das Leben schwer macht, indem man die Dokumentpräambel in eine eigene Datei auslagert. Die Hauptdatei eines Dokuments ist gerade dazu da, die Form zu bestimmen. Deshalb ist es zwar sinnvoll die Inhalte (Kapitel) in eigene Dateien auszulagern, bei der Präambel ist das aber wenig sinnvoll.

Ich werde auch nie verstehen, warum Leute Unmengen an Paketen laden sollen, die sie gar nicht brauchen. Das macht ggf. das Leben schwer, wenn man ein ganz anderes Paket braucht, das in Konflikt mit einem der gar nicht verwendeten Pakete steht. Außerdem erschwert es massiv, Hilfesuche in Foren. Daher fehlt in der Anleitung zu der Vorlage unbedingt, wie die Leute, die diese Vorlage verwenden, bei Dir Hilfe finden können.

Ich will meine Ablehnung gegen die Vorlage aber auch noch inhaltlich mit ein paar Hinweisen begründen (keineswegs vollständig):
  • Man lädt nicht color und xcolor, da xcolor die Funktionalität von color vollkommen überdeckt. Grundsätzlich ist es nicht sinnvoll zwei Pakete für die Änderungen des gleichen Funktionalitätsbereichs von LaTeX zu laden. Das gibt häufig Konflikte (in dem Fall nicht).
  • Man lädt nicht xcolor und colortbl, sondern xcolor mit Option table. Siehe dazu die [d]xcolor[/d]-Anleitung und zahlreiche Hinweise in Foren (auch golatex).
  • Die Verwendung von fancyhdr mit einer KOMA-Script-Klasse ist nicht unproblematisch. Während Experten die Kombination zielgerichtet einsetzen können, lockt man Anfänger damit in diverse Fallen. Daher sollte man in einer allgemein Vorlage unbedingt davon Abstand nehmen.
  • pgfplots basiert u. a. auf tikz. Daher ist es mehr als überflüssig tikz noch extra zu laden.
  • Unmittelbar nach dem Laden von pgfplots sollte man die Kompatibilitätsstufe festlegen. Auf jeden Fall sollte man es vor allen anderen Einstellungen für pgfplots[/tt] tun. Siehe dazu Option compat in der [d]pgfplots[/d]-Anleitung.
    [*]Der Kommentar zu Paket float ist komplett falsch. Tatsächlich benötigt man das Paket bei Verwendung einer KOMA-Script-Klasse eigentlich gar nicht.
    [*]float ohne scrhack ist suboptimal.
    [*]setspace ohne scrhack kann bei Verwendung einer KOMA-Script-Klasse ein Problem werden und ist suboptimal.
    [*]\scriptsize ist eine extrem kleine Fonteinstellung, die man besser nur gezielt verwenden sollte.
    [*]\parindent mal eben in der Präambel auf 0 zu setzen ist eine typografische Todsünde. Damit wir die Absatzauszeichnung komplett ausgeschaltet. Überspitzt gesagt: Man könnte so auch auf Absätze verzichten. Entweder Absatzeinzug beibehalten oder mit Option parskip auf Absatzabstand umschalten, aber nie einfach nur die Absatzauszeichnung abschalten.
    [*]\chapterheadstartvskip zur reinen Änderung des Abstandes umzudefinieren ist nicht mehr der Empfohlene Weg. Siehe \RedeclareSectionCommand in der KOMA-Script-Anleitung.
    [*]In der KOMA-Script-Anleitung wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass \appendix eine Anweisung und keine Umgebung ist und dass es auch nicht vollständig funktioniert, die Wirkung in einer Umgebung einzusperren.
    [*]Das Umschalten der Seitennummerierung nach dem Titel ist falsch (siehe Top-Themen im Richtig-Publizieren-Forum). Will man das verwendet man übrigens ohnehin besser scrbook und \frontmatter und \mainmatter.
    [*]Das Umschalten der Seitennummerierung ohne vorheriges \cleardoubleoddpage ist eine mögliche Fehlerquelle.
    [*]a4paper und oneside sind übrigens scrreprt-Voreinstellungen.
    [*]Eine figure-Umgebung auf der Titelseite ist Unsinn. Man will nicht dass die Abbildung auf der Titelseite gleiten kann. Also verwendet man keine Gleitumgebung.
    [*]Man verwendet in Gleitumgebungen weder flushleft noch flushright noch center sondern \raggedright, \raggedleft oder \centering, weil die Umgebungen nämlich zusätzlichen vertikalen Abstand einfügen.
    [*]Ob man den Anhang bei einer kleinen Abschlussarbeit wirklich mit einer Titelseite einleiten muss, sei dahin gestellt.
    [*]Statt \chapter* würde ich eher zu \addchap* greifen.
Übrigens wird die Vorlage auch nicht dem Anspruch gerecht, alle eventuell notwendigen Pakete zu laden. Da fehlt einiges. Nicht einmal hyperref wird an der korrekten Stelle geladen und in der Weise konfiguriert, wie die meisten das haben wollen.

Nach obigen Ausführungen kann vermutlich jeder verstehen, warum ich mich Johannes Abschlussempfehlung nur anschließen kann. Dazu kann ich mich leider nicht des Fazits enthalten, dass diese Vorlage wie leider allzu üblich einen Bärendienst für Anfänger darstellt. Spaß werden wir mit Deiner Vorlage leider auch nicht haben sondern ggf. eher wieder unnötige Arbeit. Anwender sind mit »Minimale Vorlage vs. maximale Probleme« weit besser beraten.

markusv
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Beitrag von markusv »

Moin.

Ich habe ebenfalls schon eine Vorlage für wiss. Arbeiten geschrieben und mich der harten Kritik der golatex.de-Gemeinschaft gestellt.

Als Befürworter guter Vorlagen möchte ich Dir noch einige Hinweise geben, wie du deine Arbeit verbessern solltest:

- Ich gehe eher vom Credo "so viel wie nötig, so wenig wie möglich" aus. Das wirre Laden von Paketen, die im Zweifelsfall gar nicht gebraucht werden und evtl. noch Probleme verursachen, entspricht nicht unbedingt dem Sinn einer guten Vorlage. Siehe u.a. auch Minimale Vorlage vs. maximale Probleme.

- wie schon im Link erwähnt, setzt man Unterdateien besser per \input, siehe auch https://tex.stackexchange.com/questions ... vs-include

- [d]KOMA-Script[/d] in Verbindung mit fancyhdr macht man nicht. Für Kopf- und Fußzeilen der KOMA-Script-Klassen steht scrlayer-scrpage zur Verfügung.

- xcolor ist das aktuelle Paket, color ist veraltet. Außerdem ist ein Laden beider Pakete nicht sinnvoll. Mit der Option table für xcolor kannst du auch auf das Laden von colortbl verzichten.

- Jedes Kapitel per neuer Datei hinzuzufügen, ist zwar logisch und auch richtig, aber: eine eigene Datei für \listoffigures etc.?!? Really? :shock:

- Appendix ist ein Schalter und wird mit \appendix aktiviert. Siehe u.a. http://texblog.net/latex-archive/uncate ... /appendix/

- statt subfig würde ich das noch neuere subcaption-Paket nutzen.

- Das "Verstecken" von Paketen wie fontenc oder inputenc ist nicht gut, siehe u.a. Diskussion im Thread zu meiner Vorlage.
Wäre Microsoft Word für das Schreiben von Büchern entwickelt worden,
würde es Microsoft Book heißen.

Unkomplizierte und schnelle LaTeX-Hilfe, bspw. Erstellung von Vorlagen und Bewerbungen:
Help-LaTeX@web.de

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cgnieder
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Beitrag von cgnieder »

Das kommt davon, wenn man noch vor dem ersten Kaffee im Internet surft: ich hab eine Frage beantwortet, die gar nicht gestellt wurde… :D

Davon abgesehen schließe ich mich meinen Vorrednern im großen und ganzen an und verlinke gerne noch mal meine allgemeine Haltung zu Vorlagen.

Anderen Nutzern mit einer Vorlage helfen zu wollen ist durchaus ehrenwert, geht nur leider öfter nach hinten los, als man denken sollte…
Clemens
Paketauthor

Bartman
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Beitrag von Bartman »

prmbl.tex:
\usepackage[american]{babel}
%...
\usepackage[
   per=slash,% die Option heißt aktuell per-symbol und / ist die Voreinstellung
   decimalsymbol=comma,% veraltet
%   loctolang={DE:ngerman,UK:english},
]{siunitx}
%...
\pgfkeys{/pgf/number format/.cd ,use comma ,set thousands separator={.}} % thousands separator ="." instead of ","
%...
\sisetup{exponent-product = \cdot, output-product = \cdot} %dot insead of "x" for scientific annotation using siunitx
Einige Deiner Einstellungen sind für die Darstellung der Zahlen in deutscher Sprache durchaus üblich, aber könnten auch durch die Option locale mit dem Wert DE ersetzt werden. Andererseits lädst Du babel mit den Einstellungen für ein englischsprachiges Dokument. Wie passt das zusammen?

Maxx

Beitrag von Maxx »

Hallo,

ich habe unabhängig von dieser Vorlage eine Frage, die gerade gut dazu passt:

Würdet ihr generell bei allen Arten von Arbeiten empfehlen, dass man sich eine minimale "Vorlage" nimmt und diese nach und nach erweitert, oder empfehlt ihr das nur bei Bachelorarbeiten und ähnlichem? Wie sieht es zum Beispiel mit Bewerbungen aus? Würdet ihr da auch empfehlen ohne Vorlage zu arbeiten oder sollte man da tatsächlich eine Vorlage verwenden?

Gruß Max

Gast

Off-Topic: Vorlagen

Beitrag von Gast »

Das wäre eigentlich eine neue Frage (und würde mich wundern, wenn wir nicht schon etwas dazu hätten).

Ich bin ja jemand von der alten Schule. Das heißt, dass eine Bewerbung etwas über denjenigen aussagen soll, der sich bewirbt. Ob Du aussagen möchtest, dass Du gerne nachkaust oder zu individuellen Leistungen fähig bist, musst Du selbst entscheiden.

Ganz allgemein wäre nichts gegen Vorlagen zu sagen, wenn diese denn wirklich gut und auf den Anwendungsfalls abgestimmt wären. So arbeiten beispielsweise Verlage natürlich mit Vorlagen an die man sich halten und die man auch nutzen sollte, wenn man in eben der Reihe des Verlags veröffentlichen will, für die diese Vorlage erstellt ist. In dem Fall ist dann in der Regel auch nichts an der Vorlage zu ändern, insbesondere sind die Einstellungen der Vorlage zu übernehmen. Häufig (leider nicht immer) sind diese Vorlagen auch von Leuten erstellt, die wissen, was sie tun.

Aber schon die Vorlagen von diversen Instituten von diversen Unis sind selten gut, selten gut gepflegt und haben selten einen ordentlichen Support. Es gibt Ausnahmen, aber eben wenige. Die Vorlagen, die von Hand zu Hand weitergereicht werden, sind allesamt schlecht. Ich erlaube mir dieses pauschale Urteil obwohl es nahe liegt, dass auch da min. eine Perle dabei sein müsste. Ich habe aber die Auster, in der sie sich versteckt, bisher nicht gefunden oder nicht geöffnet.

Clemens hat in seinen oben verlinkten Ausführungen auch Ursachen aufgeführt. Eine nicht zu vernachlässigende Ursache ist, dass vielleicht einmal vor vielen Jahren jemand mit viel Ahnung eine damals gute Vorlage für einen ganz bestimmten Zweck erstellt hat. Derjenige hat dann die Uni verlassen, die Verantwortung ist verwaist, die Vorlage ist veraltet, andere haben daran herumgepfuscht, es wurden Anforderungen hineingequetscht, die von typografische wenig bewanderten gestellt wurden.

Nicht grundlos schrecken viele Helfer in diversen Foren zusammen, wenn sie auch nur das Wort Template oder Vorlage hören oder lesen.

Daher meine ganz persönliche, generelle Einschätzung: Vorsicht bei LaTeX-Vorlagen!

Ein Beispiel ist auch das Paket classicthesis (das ich hier nicht einmal verlinken will und von dem es auch noch ein paar Derivate gibt). Das hat jemand mit ganz bestimmten Layout-Vorstellungen veröffentlicht. Allein das Laden des Pakets provoziert meist eine Reihe von Warnungen. Viele Anwender wollen dann an dem sehr speziellen Layout Dinge ändern und geraten dabei vom Regen in die Traufe. Dieses Paket ist letztlich auch eine Vorlage und man kann nur einen Rat geben: Verwende es nur, wenn Du mit dem Ergebnis genau so zufrieden bist und Dich die Warnungen deshalb nicht weiter stören. Willst Du auch nur die kleinste Kleinigkeit ändern, verwende es gar nicht erst.

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Johannes_B
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Beitrag von Johannes_B »

Ich hatte vor einiger Zeit auch mal etwas zusammengefasst: https://github.com/johannesbottcher/templateConfusion/

Für Lebensläufe gibt es übrigens auch: CreativeCV
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