Satzzeichen in fremdsprachigen Zitat übersetzen?

Fragen zum richtigen Zitieren oder zum richtigen Format, dann gehört es hier rein.


MoonKid
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Satzzeichen in fremdsprachigen Zitat übersetzen?

Beitrag von MoonKid »

Sorry, der Titel ist verwirrend.

Ich schreibe selbst einen komplett deutschen Text. Ich nutze deutsche Anführungszeichen.

Nun muss ich dort einen englischen Satz wörtlich zitieren. Den rahme ich natürlich in deutsche Anführungszeichen. Aber was ist, wenn der Satz selbst, englische Anfühungszeichen verwendet?

Der Anfang des Originalsatzes, so wie in der Fremdpublikation:
Analysis of the data was undertaken on an “intention to treat” basis
Hinzu kommt ja noch, dass ich hier verschachtelte Anführungszeichne mache.

Zitiere ich das so (ohne Übersetung der Zeichen)?
„Analysis of the data was undertaken on an ‘intention to treat’ basis[...]“
Oder übersetze ich die inneren Anführungszeichen ins Deutsche?
„Analysis of the data was undertaken on an ,intention to treat‘ basis[...]“
Den kompletten Satz zu übersetzen, oder nur inhaltlich wiederzugeben ist hier keine Option. csquotes ist hier auch fehl am Platz, weil ich XeTeX nutze und die Zeichen so in den Code reinschreibe, wie sie gedruckt werden. Hilfsmakros sind hier unnötig. Aber interessant wäre es zu wissen, wie csquotes hier vorgehen würde?
XeLaTeX, TeX Live, vim-latexsuite

DADABBI

Beitrag von DADABBI »

Ich habe beides schon gesehen, tendiere aber selbst zu ersterem. Ich habe auch schon gesehen, dass englische Zitate in englischen Anführungszeichen standen, wenn es sich um ganze Passagen und nicht nur einzelne Wörter oder Phrasen handelt.

Allgemein empfehlen allerdings Tschichold und Bringhurst AFAIR, Zitate eher kursiv zu setzen als in Anführungszeichen. Tschichold bezeichnet Anführungszeichen allgemein als nicht gerade satzverschönernd. ;-)

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u_fischer
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Re: Satzzeichen in fremdsprachigen Zitat übersetzen?

Beitrag von u_fischer »

MoonKid hat geschrieben: csquotes ist hier auch fehl am Platz, weil ich XeTeX nutze und die Zeichen so in den Code reinschreibe, wie sie gedruckt werden.
Dennoch ist csquotes nützlich, denn
Aber interessant wäre es zu wissen, wie csquotes hier vorgehen würde?
es steht in der Dokumentation: siehe style und autostyle. Kurz gesagt, bietet csquotes beide Optionen: Nur die Anführungszeichen der Hauptsprache oder je nach lokaler Sprache. Mit csquotes könntest du die Frage verschieben und später global durch eine Option setzen.

Gast

Beitrag von Gast »

Ich kann Ulrike gar nicht genug beipflichten, dass es überhaupt nicht sinnlos ist, bei XeLaTeX csquotes zu nutzen. Denn das Tolle an dem Paket ist ja nicht nur, dass es einem erlaubt, die komischen Kombinationen für deutsche Anführungszeichen zu vergessen, sondern dass es erlaubt, semantische Makros für Zitate zu benutzen (das ist ein Zitat vs. erst ", dann dieser Text, dann ") und so unter anderem Schachtelungen vereinfacht.

Zum Thema: Bei dem inneren Anführungszeichen würde ich wohl die englischen benutzen. Du würdest ja auch nach englischen Rechtschreibregen trennen und bei französischen Zitaten die Interpunktion beibehalten (ebenso würdest Du im Altgriechischen das ";" nicht in ein "?" verwandeln).
Hier kann man argumentieren, dass sowohl der umschließende als auch der umschlossene Text englisch sind, und so die Zeichen den englischen Regeln folgen sollten.

Interessanter finde ich die Frage nach den äußeren Zeichen, denn da unterscheiden sich die Sprachen des umschließenden und des umschlossenen Textes. Wer soll hier die Anführungszeichensprache bestimmen?

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