Dass sie bei Dir auf dem Rechner funktioniert ist ja auch gar nicht ausgeschlossen, wie ich versucht habe zu erklären. Das hängt wahrscheinlich mit bei Dir vorhandenen Dateien zusammen, daher ist es sehr wichtig, ein
Minimalbeispiel in einem neuen, leeren Ordner zu testen und das auch nach allen Änderungen so zu handhaben.
In Deinem Beispiel erzeugst Du externe Dateien mit filecontents. Standardmäßig werden bereits vorhandene Dateien so nicht überschrieben. Wenn Du also schon eine Test.bbx im gleichen Ordner hast, wird die filecontents-Umgebung nicht exportiert (das wird in einer Warnung vermerkt) und die bereits vorhandene Datei wird verwendet.
Du kannst das Phänomen beobachten, wenn Du Dein Beispiel kompilierst und dann in biblatex-examples.bib (schlechter Name! - siehe oben) Author = {Hobe, Stephan}, zu Author = {Kobe, Stephan}, änderst (und nichts anderes). Wenn Du dann nur neu kompilierst, bleibt es bei 'Hobe' in der Ausgabe, obwohl in der filecontents-Umgebung nun 'Kobe' steht. Erst wenn Du die biblatex-examples.bib löschst (und die .bbl am besten auch) und sie dann bei dem darauffolgenden
vollständigen (!) Kompilations
zyklus neu erstellt und von Biber gelesen wird, bekommst Du die Ausgabe 'Kobe'.
Dafür wurde das Paket
filecontents entwickelt. Wird es geladen, so werden die Dateien immer direkt überschrieben - es gibt nur eine Warnung in der .log-Datei, aber dann ist es schon zu spät. Das sorgt dafür, dass einige Probleme mit bereits vorhandenen Dateien nicht mehr vorkommen (das Hobe-Kobe-Beispiel von oben). Es ist kein Garant dafür, dass alle Probleme beseitigt werden. Du solltest trotzdem das Beispiel immer noch vor dem Abschicken in einem leeren Ordner testen. Außerdem kann ein Dokument mit
filecontents-Paket nun Dateien überschreiben (und erst warnen, wenn es zu spät ist), das ist ein Grund mehr, das Dokument nur in einem eigenen leeren Ordner zu testen, wo es nichts kaputtmachen kann.
Wenn Du Dein Beispiel testest, achte darauf, dass die Ausgabe so ist, wie Du es erwartest (sie also dem entspricht, was Du vorher festgestellt hast). Weniges ist ärgerlicher als das Problem mit einem
Minimalbeispiel selbst zu lösen, ohne es zu merken. Besonders ärgerlich ist es, wenn Deine Helfer und Du dann auch noch stundenlang aneinander vorbeireden, weil Dein
Minimalbeispiel das Problem gar nicht zeigt. Vergleiche aber nicht nur die Ausgabe des Dokuments sondern auch die Fehlermeldungen und Warnungen in der .log-Datei. Die Warnungen solltest Du dabei beachten, beispielsweise macht sich das Hobe-Kobe-Beispiel nur mit einer Warnung bemerkbar. Versuche so gut wie möglich, alle nicht relevanten Warnungen zu beseitigen.
Nach Möglichkeit solltest Du Dein Beispiel immer mit einem Online-Editor testen. Hier im Forum gibt es dazu über den Code-Blöcken einen praktischen Link. Auf diese Art und Weise kannst Du immer sicherstellen, dass etwas nicht nur auf Deinem Rechner passiert und dass Dein
Minimalbeispiel alle relevanten Daten mitbringt. Du musst ja Dein Problem auf Deinem Rechner für uns zugänglich machen. Der Online-Editor ist dabei quasi eine unparteiische Instanz, an die sich beide Seiten wenden können, um zu überprüfen, wie das Ergebnis denn auszusehen hat. Dabei kann der Online-Editor, der für alle dieselbe Ausgabe bereitstellt, für 'Objektivität' sorgen - nach dem Motto 'so sieht das Ganze auf einem aktuellen und vollständig korrekt funktionierenden System aus'.
Das große Problem bei diesen Online-Editoren ist jedoch, dass sie manchmal selbst mit den Paketversionen etwas zurückhängen. Bei Paketen, die nicht mehr häufig verändert werden, ist das selten ein Problem und in diesen Fällen kann man sich auf die 'Objektivität' verlassen. Bei Paketen, die noch sehr aktiv entwickelt werden (pgfplots oder eben biblatex und viele biblatex-Stile) kann es jedoch zu Problemen kommen, wenn dort noch eine veraltete Version genutzt wird. Dann wird die Hoffnung auf 'Objektivität' in der Ausgabe von einem dritten ganz anderen Ergebnis zerstört. Stimmt das Resultat deines Beispiels auf Deinem Rechner nicht mit dem Online-Editor überein, solltest Du mit erhöhter Sorgfalt, alle Ecken und Kanten Deines Beispiels nochmal untersuchen und es erst dann losschicken.