Fehlende Kommata in den Fußnoten

Schriftbild, Absätze und Auflistungen einstellen


KJung
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Registriert: Mo 13. Jul 2015, 11:01

Beitrag von KJung »

Super, auch das hat funktioniert.
Mir ist nur nicht bewusst, für was der Befehl:
\iffieldundef{postnote}
verwendet wird. Was kann ich damit einstellen?

Gast

Beitrag von Gast »

\iffieldundef{postnote} überprüft, ob nichts in der Postnote angegeben ist. Der Code sorgt dann dafür, dass die in der .bib-Datei mit dem pages-Feld angegebene Seitenzahl nur angegeben wird, wenn Du keine Postnote hast; wenn eine Postnote da ist, dann wird die stattdessen angezeigt, da davon ausgegangen wird, dass diese die Seitenzahl enthält.

KJung
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Beiträge: 98
Registriert: Mo 13. Jul 2015, 11:01

Beitrag von KJung »

Vielen Dank für die Antwort.
Gibt es denn grundsätzlich irgendwo "Bausteine" oder Vorlagen, die nicht veraltet sind, welche ich nutzen kann? Ich finde oft auch im biblatex-Handbuch nicht die gewünschten Befehle. (Was auch gut daran liegen kann, dass ich nicht nach den richtigen Befehlen suche)
Ich möchte nun zum Beispiel Internetquellen in den FN zitieren, finde aber kein geeignetes Beispiel.
Die Angaben sollen in den FN wie folgt aussehen:
Autor, Titel, Seitenzahl(falls vorhanden), Internetadresse, (besucht am: ).
Im Literaturverzeichnis sollen die Internetseiten nicht auftauchen.

Anbei mein Minimalbeispiel:
\begin{filecontents*}{Manuskript.bib} 
@url{Rechtsprechungsbericht,
	Author = {EuGH},
	Date-Added = {2017-01-02 10:46:00 +0000},
	Date-Modified = {2017-01-02 10:47:02 +0000},
	Lastchecked = {02.01.2017},
	Title = {Jahresbericht 2015 Rechtsprechungstätigkeit},
	Urldate = {http://curia.europa.eu/jcms/upload/docs/application/pdf/2016-08/de_rapport_annuel_2015_activite_judiciaire_de.pdf}} 
\end{filecontents*} 

\begin{filecontents}{Test.bbx} 
\ProvidesFile{Test.bbx}[2016/12/14 v0.1f biblatex bibliography style] 
\RequireBibliographyStyle{authortitle-dw} 
\end{filecontents}

\begin{filecontents}{Test.cbx} 
\ProvidesFile{Test.cbx}[2016/12/14 v0.1f biblatex citation style] 
\RequireCitationStyle{authortitle-dw}%
\ExecuteBibliographyOptions{%
%nopublisher=false,
namefont=italic,% Format für Nachnamen (biblatex-dw)
firstnamefont=italic,% Format für Vornamen (biblatex-dw)
edstringincitations=false,% Kein (Hrsg) im Fußnoten-Zitat (biblatex-dw)
}%

% Fußnotenformat für Online-Quellen:
\DeclareBibliographyDriver{cite:online}{%
  \iffieldundef{shorttitle}%
    {\ifsingletitle{}{\printfield{title}}}%
    {\printfield{shorttitle}}%
}%
\end{filecontents}

\documentclass[oneside]{scrbook}
\usepackage[ngerman]{babel}
\usepackage[utf8]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage{setspace}
\usepackage{alnumsec}
\surroundarabic[(][)]{}{.}
\otherseparators{5}
\usepackage{geometry}
\geometry{a4paper,includehead, includefoot, left=20mm,right=20mm,top=20mm,bottom=10mm}
\usepackage[babel, german=quotes]{csquotes}
\usepackage[bibstyle=Test,citestyle=Test]{biblatex}
\bibliography{Manuskript} 
\begin{document}

123\footcite[Vgl.][S. 17]{Rechtsprechungsbericht}

\printbibliography
\end{document}
Habt ihr eine Idee?
Vielen Dank

Gast

Beitrag von Gast »

Nun, eine Vorlage in dem Sinne gibt es nicht. Sonst wäre das ja schon fast ein fertiger Stil. Es gibt einige sehr gut geschriebene biblatex-Stile, die man als Vorlage/Inspiration/Beispiel für guten Code verwenden könnte. Andere Stile sind sehr gut geschrieben, eignen sich aber weniger gut als Vorlage, da sie bisweilen sehr dreckige Tricks brauchen, um die manchmal mehr, manchmal weniger bescheuerten Vorgaben umzusetzen. Dann gibt es Stile, die veraltete Befehle und inzwischen fragwürdige gewordene Konstrukte verwenden, und daher als Vorlage wenig geeignet sind - dazu zähle ich biblatex-juradiss.

Dein Problem ist, dass es recht wenige juristische Stile für biblatex gibt, das liegt daran, dass der durchschnittliche TeX-Nutzer eher weniger Jurist ist (es gibt aber auch ein paar teXende Juristen, so ist es nicht) und dass juristische Formatvorlagen häufig recht kompliziert sind und einiges an Arbeit erfordern.

Ich habe zur Zeit das Gefühl, dass Du Dich eher durch den suboptimalen Code von biblatex-juradiss wühlst und diesen versuchst, patchwork-mäßig anzupassen und zu modernisieren. Wir rennen hier nun schon seit einiger Zeit zwischen verschieden Änderungen hin und her - und ich zumindest habe die Übersicht für das große Ganze längst verloren. Je nach dem, wie Dein Stil aussehen muss, gibt es vielleicht Möglichkeiten, das alles viel einfacher zu lösen. Als erstes biblatex-Projekt ist was Du hier probierst aber sicher sehr ambitioniert.

Vielleicht solltest Du Dir also professionelle Hilfe besorgen. Zumal es, wenn ich das richtig verstanden habe, um Deine Dissertation geht; insbesondere auch wenn es wichtig ist, die exakten Formatvorgaben einzuhalten (ich habe dahingehen so ein Vorurteil, dass das bei Juristen besonders wichtig sei). Ich für meinen Teil habe zwar Spaß daran, mit biblatex herumzuspielen und ein paar Fragen zu beantworten; einen vernünftigen, vollständigen (juristischen!) Stil nach Deinen Vorgaben zu schreiben kann aber den Rahmen dieses Forums und meiner Motivation weit sprengen (das mögen aber andere Foristen anders sehen).

Ich dachte eigentlich, dass DANTE eine Liste von 'TeX-Consultants' hätte, die habe ich so schnell aber nicht gefunden. Hier im Forum sind Ulrike Fischer (http://www.troubleshooting-tex.de/) und Tobias Weh (http://tobiw.de/tex-beratung-und-programmierung) aktiv, die - soweit ich weiß - beide solche bezahlte Hilfe anbieten.

KJung
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Registriert: Mo 13. Jul 2015, 11:01

Beitrag von KJung »

Genau, du hast es erfasst. Mein Problem ist, dass ich mit biblatex-juradiss angefangen habe. Ich habe mich nach und nach versucht davon zu lösen. Komme aber immer wieder an das ein oder oder andere Problem, wo ich dann keine Lösung für finde.
Ich werde mir die Standardstile auf jeden Fall angucken und daran rumprobieren. Habt ihr denn eine Idee, wie ich nun meine Internetseiten wie oben beschrieben darstellen kann?

Gast

Beitrag von Gast »

Wenn einfach weiter Stück für Stück versuchen, vom jetzigen Ausgangspunkt aus Deinen Stil aufzubauen, dann reiten wir Dich doch nur immer weiter in die Sache hinein. Je mehr Code wir zu dem jetzigen Patchworkgeflecht hinzufügen, desto komplizierter und fehleranfälliger wird er. Es wird für Dich immer schwieriger werden, den Durchblick zu behalten und zu erfassen, was wie wo geschieht. Es werden immer häufiger mysteriöse Fehler auftauchen, die keiner mehr richtig debuggen kann, ohne den gesamten Code zu kennen. Vielleicht wirst Du am Ende noch nicht einmal richtig verstehen, was da eigentlich vorgeht.

Konkret ist Dein Minimalbeispiel wieder etwas suboptimal gewählt. cite:online wird in dem Beispiel gar nicht verwendet. Es erfordert zusätzlichen Code, um das Beispiel überhaupt zum Fliegen zu bekommen (@online statt @url und irgendwo ein \usedriver{}{cite:\thefield{entrytype}}).

So werden wir nicht wirklich weiterkommen.

Ein Vorschlag zur Güte: Wenn Du keine bezahlte Hilfe annehmen willst, dann setz Dich doch mal kurz hin und erstelle eine neue Frage hier im Forum. Fasse die Vorgaben Deines Stiles kurz, präzise aber vollständig zusammen, erläutere wie Zitate auszusehen haben, wie die Bibliographie. Wenn Du eine Vorlage oder einen Vorgabenkatalog hast, den Du teilen kannst, zeig sie uns. Gib uns Beispiel .bib-Einträge aller relevanter Typen und zeig ein paar Beispiele, wie die im Zitat und der Bibliographie auszusehen hätten.
Das ist sicher einige Arbeit, aber sie erlaubt es, einen vernünftigen Gesamtüberblick zu bekommen, der zumindest mir zur Zeit total fehlt.

Du kannst dann natürlich nicht erwarten, dass die Menschen hier im Forum unbezahlt bereit sind, Dir nach ein paar Stunden Arbeit einen gebrauchsfertigen Stil hinzuklatschen, aber es wird sicher einige geben, die Dir Hilfestellungen geben, wie man das ganze strukturiert und sinnvoll angehen kann. Ich verspreche Dir auf jeden Fall, mich damit auseinanderzusetzen. Je nach Komplexität der Vorgaben werde ich aber mehr oder weniger Lust haben, an einem Grundgerüst für einen Stil zu basteln.

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