Verlorene Überschrift einer Section bei 2x Zeilenabstand

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Rob
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Verlorene Überschrift einer Section bei 2x Zeilenabstand

Beitrag von Rob »

Hallo,

normalerweise (so mein Eindruck) verhindert LaTeX, dass der Eintrag für eine Section als letzte Zeile auf einer Seite erscheint, wenn noch weitere Subsections folgen. Mhh, vermutlich ist das der normale Absatzschutz.

Ich habe allerdings doppelten Zeilenabstand und deshalb passiert es eben doch, dass der Eintrag für eine Section als letzte Zeile der Seite erscheint. Ich möchte sie gern mit auf die nächste Seite bringen. In der Dokumentation zu tocloft wird geraten, manuell die Seiten zu vergößern oder zu verkleinern. Mir wäre allerdings eine generelle Lösung des Problems lieber. Hat jemand eine Idee? Wäre super!

Hier ein Minimalbeispiel:
\documentclass{article}
\usepackage{setspace}
\doublespacing
\begin{document}
\tableofcontents

\section{eins}
\subsection{eins}
\subsection{a eins}
\subsection{b eins}
\section{zwei}
\subsection{b zwei}
\section{drei}
\subsection{a drei}
\subsection{b drei}
\section{vier}
\subsection{a vier}
\subsection{b vier}
\section{funf}
\subsection{a fünf}
\subsection{b fünf}
text 
\section{sechs}
\subsection{a sechs}
\subsection{b sechs}
\section{sieben}
\subsection{a sieben}
 text
\subsection{b sieben}
\section{acht}
\subsection{a acht}
\subsection{b acht}
\end{document}

Rob
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Beitrag von Rob »

Habe eine Lösung gefunden. Das Problem hat nichts mit dem Inhaltsverzeichnis zu tun, sondern ist ein allgemeines. Folgendes hilft:
\widowpenalty=10000
\clubpenalty=10000
\setlength{\parskip}{3ex plus 2ex minus 2ex}

skater
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try KOMA-Script

Beitrag von skater »

\documentclass{scrartcl}

Rob
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Beitrag von Rob »

Ah, danke, das geht auch gut. Dummerweise bekomme ich jetzt folgende Fehlermeldung, denn ich habe etwas in einer section Überschrift kursiv gesetzt.
Font shape OT1/cmss/bx/it undefined ... using OT1/cmss/bx/n instead
[...]
External font cmex10 loaded for size
Daher habe ich folgendes eingefügt:
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[ansinew]{inputenc} 
Oder ist das irgendwie problematisch? Das Problem mit kursiven Überschriften ist jetzt jedenfalls gelöst, auch wenn der Font ein bisschen anders aussieht.

skater
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Beitrag von skater »

Rob hat geschrieben:Ah, danke, das geht auch gut. Dummerweise bekomme ich jetzt folgende Fehlermeldung, denn ich habe etwas in einer section Überschrift kursiv gesetzt.
Wie genau hast du die »Überschrift kursiv gesetzt«? Etwa \section{\kursiv Ein Abschnitt}?

Warum genau musst du denn die »Überschrift kursiv« setzen?

Font shape OT1/cmss/bx/it undefined ... using OT1/cmss/bx/n instead
[...]
External font cmex10 loaded for size
OT1 ist die alte alte Kodierung der Fonts. Da fehlen u.a. unsere Umlaute. Aber das hast du ja berichtigt. cmss ist die Computer Modern, mit den grotesken Schnitt. Allerdings gibt es hier keine Kursive, es sollte deshalb eine schräggestellte Variante gewählt werden.

Daher habe ich folgendes eingefügt:
\usepackage[T1]{fontenc}
\usepackage[ansinew]{inputenc}
Oder ist das irgendwie problematisch? Das Problem mit kursiven Überschriften ist jetzt jedenfalls gelöst, auch wenn der Font ein bisschen anders aussieht.
Ich würde noch die Latin Modern empfehlen. Try \usepackage{lmodern}.

Rob
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Beitrag von Rob »

Vielen Dank für den Tipp!

Ich habe die Section so kursiv gesetzt:
\section{Das Wort \textit{Wort} und seine Geschichte}
Es geht tatsächlich um ein bestimmtes Wort und das soll kursiv erscheinen.

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KOMA
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Beitrag von KOMA »

Ich bin der Auffassung, dass Überschriften selbst bereits eine so starke Hervorhebung darstellen, dass man in den Überschriften selbst in der Regel auf weitere Hervorhebungen verzichten sollte. In der Regel würde ich dann dafür sorgen, dass das hervorzuhebende Wort möglichst in einem der ersten Sätze der Einleitung nach der Überschrift steht und dort hervorgehoben wird. Hervorhebung in Überschriften sollte man hingegen auf Ausnahmen beschränken.

Für Hervorhebung würde ich im Übrigen \emph{...} empfehlen. Das funktioniert dann auch noch, wenn man später den Überschriftenstil in Kursiv ändert.

BTW: LaTeX ist nicht darauf vorbereitet, dutzende Überschriften ohne Text dazwischen hintereinander zu setzen. Da Umbrüche nach Überschriften absolut verhindert werden, gibt es dann das Problem, dass zwischen all diesen Überschriften kein Umbruch stattfinden darf. "overfull \vbox" ist die Folge. Da man ohnehin in der Regel keine Überschriften direkt hintereinander haben sollte (sondern beispielsweise am Anfang eines Kapitels immer die Motivation - ggf. auch für die Untergliederung - erläutern sollte, bevor man weiter untergliedert), ist das auch kein echter Mangel. Das Problem tritt in der Regel nur auf, wenn man erst einmal die Gliederung erstellt und diese später mit Text auffüllen will. Hier kann man sich leicht dadurch behelfen, dass man einen Platzhaltertext wie
\textsc{ToDo: Fehlt noch!}
einfügt.

Rob
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Beitrag von Rob »

KOMA hat geschrieben:Ich bin der Auffassung, dass Überschriften selbst bereits eine so starke Hervorhebung darstellen, dass man in den Überschriften selbst in der Regel auf weitere Hervorhebungen verzichten sollte.
In meinem Bereich ist es Standard, solche Worte auch in Überschriften hervorzuheben, da möchte ich mich ungern absetzen. Eine Alternative wäre allerdings, statt es hervorzuheben das Wort in Anführungszeichen zu setzen.
Für Hervorhebung würde ich im Übrigen \emph{...} empfehlen.
Danke, werde ich ausprobieren!
BTW: LaTeX ist nicht darauf vorbereitet, dutzende Überschriften ohne Text dazwischen hintereinander zu setzen.
Allerdings ging es mir ja ursprünglich nicht um eine Aneinanderreihung von Überschriften, sondern um das Inhaltsverzeichnis - und da gilt das ja nicht, oder?

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KOMA
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Beitrag von KOMA »

Rob hat geschrieben:Allerdings ging es mir ja ursprünglich nicht um eine Aneinanderreihung von Überschriften, sondern um das Inhaltsverzeichnis - und da gilt das ja nicht, oder?
Natürlich nicht. Einträge in das Inhaltsverzeichnis sind selbst keine Überschriften, sondern Verweise auf Überschriften. Allerdings gibt es bei article praktisch keine Vorkehrungen, um im Inhaltsverzeichnis zwischen einer Eintrag und dem darauffolgenden Eintrag der nächsten Ebene einen Umbruch zu verhindern. Das geht AFAIK erst mit tocloft oder eben mit einer KOMA-Script-Klasse, wobei es bei KOMA-Script von der Kompatibilitätseinstellung abhängig ist. Wenn KOMA-Script beispielsweise wegen veralteter Optionen auf version=first zurückschaltet, dann gibt es das bei KOMA-Script auch nicht. Wenn man ein Paket verwendet, das die Verzeichnisse selbst setzt, dann gibt es das bei KOMA-Script ebenfalls nicht (außer bei Verwendung von tocstyle, weil dieses Paket einen vergleichbaren Mechanismus verwendet).

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